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Die Erfindung betrifft einen gewobenen
Teppich, vorzugsweise einen flachgewobenen Teppich, hergestellt
aus parallel verlaufenden Kettfäden,
die mit quer zu ihnen verlaufenden Schussfäden zusammengewoben sind, wobei
die Schussfäden
abwechselnd über
und unter einem Kettfaden verlaufen.
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Teppiche dieser Art werden üblicherweise nach
dem sogenannten Jaquard-Prinzip
gewoben, wobei das Binden durch Bewegung der Fäden derart erfolgt, dass jeder
zweite Kettfaden angehoben und jeder zweite gesenkt wird, wodurch
ein Schussfaden über
bzw. unter zwei nebeneinander verlaufenden Kettfäden zur Ausbildung der tatsächlichen
Zusammenbindung der Fäden
verlaufen kann.
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Teppiche dieser Art werden üblicherweise mit
demselben Kettfaden, d. h. aus demselben Material, demselben Durchmesser
und in derselben Farbe, gewoben, damit eine einheitliche und verhältnismäßig ebene
Oberfläche
erreicht wird, wobei die Schussfäden über dem
Kettfaden verlaufen und somit eine verhältnismäßig ebene Abnutzungsschicht bilden.
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Falls ein gemusterter Teppich gewoben
werden soll, werden ein oder mehrere gefärbte Kettfäden verwendet, und der Webstuhl
wird so eingestellt, dass der Schussfaden unter den gefärbten Kettfäden verläuft, die
somit an den gewünschten
Stellen ungedeckt und somit gefärbt
erscheinen.
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Die Herstellung eines solchen gemusterten Teppichs
ist jedoch mit hohem Aufwand verbunden, zum Teil da der gefärbte Kettfaden
teilweise wegen seines großen
Durchmessers verhältnismäßig teuer ist,
zum Teil wegen der Tatsache, dass der Faden eine verhältnismäßig große Menge
teuerer Farbe aufnimmt. Ferner verläuft das ungedeckte, gefärbte Feld
unmittelbar an der Oberfläche,
da es um einen nur der Dicke des Schussfadens entsprechenden Abstand
versenkt ist.
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Dieses bewirkt, dass der Teppich
sehr anfällig
ist, da der gefärbte
Kettfaden ungeschützt
und sowohl dem Verschleiß als
auch der Verschmutzung ausgesetzt ist.
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Die Aufgabe der Erfindung ist die
Reduktion der Herstellungskosten und die gleichzeitige Erhöhung des
Abnutzungswiderstandes des Teppichs, sowie eine von der den bekannten
Teppichen abweichende Struktur. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass Kettfäden
unterschiedlicher Durchmesser verwendet werden und dass die Kettfäden im bestimmten
Abstand zueinander zur Bildung einer gerippten Teppichoberfläche verlaufen.
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In dieser überraschend einfachen Weise
wird ein hohes Ausmaß der
Variation der Teppichoberfläche
erreicht, da einem kräftigen
Kettfaden ein dünnerer
Kettfaden folgen kann und so fort. Diese Reliefwirkung ist sehr
attraktiv, da die gerippte Oberfläche mehrere Nuancen aufweist,
je nachdem aus welcher Richtung das Licht einfällt.
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Dadurch, dass, wie in Anspruch 2
vorgesehen, mit einem weiteren, dritten Kettfaden gewoben wird,
kann diese gerippte Wirkung erhöht
werden.
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Dadurch, dass, wie in Anspruch 3
vorgesehen, die Schussfäden
unterschiedliche Durchmesser haben, und ein dünner Schussfaden unter dem dünnsten Kettfaden
verläuft,
wird eine weitere Niveauvariation zur Erreichung einer weiteren
Reliefwirkung erzielt.
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Dadurch, dass, wie in Anspruch 4
vorgesehen, an ausgewählten
Stellen der dicke Schussfaden unter dem dünneren Kettfaden verläuft, ist
dieser an diesen ausgewählten
Stellen bloßgelegt,
wodurch ein Feld gebildet wird, das ein Stück unter der Abnutzungsschicht
des Teppichs liegt, welches den Kettfaden schützt.
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Dadurch, dass, wie in Anspruch 5
vorgesehen, ein gefärbter
dünnerer
Kettfaden verwendet wird, bildet der ungedeckte, bloßliegende
Teil des Kettfadens ein gefärbtes
Feld, das geschützt
in einem Niveau unter der Abnutzungsschicht liegt, weshalb er keiner
Abnutzung ausgesetzt ist.
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Ferner ist es zweckmäßig, wie
in Anspruch 6 vorgesehen, einen imprägnierten oder nicht-imprägnierten
dünneren
Kettfaden zusammen mit nicht-imprägnierten oder imprägnierten
weiteren Kettfäden zu
verwenden, da diese Fäden
hiernach die Farbe unterschiedlich aufnehmen und somit ein gefärbtes Muster
aufweisen werden.
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Ein Beispiel eines erfindungsgemäßen Teppichs
wird im Folgenden anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
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1 – einen
erfindungsgemäßen gemusterten
Teppich in Draufsicht;
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2 – einen
vergrößerten Schnitt
eines bekannten gewobenen Teppichs;
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3 – einen
vergrößerten Schnitt
eines erfindungsgemäßen Teppichs,
und
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4 – eine vergrößerte, perspektivische Ansicht
des erfindungsgemäßen Teppichs.
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Die 1 zeigt
ein Beispiel eines flachgewobenen Teppichs 1, der mit einem
Muster versehen ist, das in diesem Fall ein längliches gefärbtes Feld 2 ist.
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Die 2 zeigt
einen Schnitt eines bekannten, gewobenen Teppichs, aus dem zu erkennen
ist, dass zwei Kettfäden
verwendet worden sind, nämlich ein
kräftiger
Faden 3 und ein dünner
Faden 6, wobei die Kettfäden 3, 6 parallel
und abwechselnd mit einem kräftigen
und einem dünnen
nebeneinanderliegenden Faden verlaufen.
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Die Kettfäden 3, 6 sind
mit zwei Schussfäden 4, 7 gewoben,
nämlich
einem kräftigen
Faden 4 und einem dünnen
Faden 7, derart, dass der kräftige Faden 4 über dem
kräftigen
Kettfaden 3 verläuft
und die Abnutzungsschicht des Teppichs 1 bildet.
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In allgemein bekannter Weise kann
der Teppich mit einer Unterlage 8 aus Gummi oder ähnlichem
versehen sein.
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Wenn der Teppich ein Muster haben
soll, kann ein gefärbter
Kettfaden 3 verwendet werden, der ein verhältnismäßig teuerer
Faden ist und der so gewoben wird, dass er partiell bloßliegt,
weil der Schussfaden 4 an der betreffenden Stelle 2 unter dem
Kettfaden 3 verläuft.
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Wie aus der 2 ersichtlich ist, bewirkt dieses dann,
dass der ungedeckte Teil des Kettfadens 3 unmittelbar unter
der Teppichoberfläche,
die die Abnutzungsfläche
ist, in einem mit Pfeilen angedeuteten Abstand β liegt.
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Dieses wirkt sich nachteilig aus,
da der gefärbte
Kettfaden 3 verhältnismäßig ungeschützt liegt und
sich somit leicht abnutzt bzw. leicht verschmutzt.
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Hinzu kommt, dass der Teppich eine
begrenzt gerippte Oberfläche
aufweist, die ziemlich eben und gleichartig ist und bei der die
Abnutzungsfläche
auf demselben Niveau liegt.
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Um den Abnutzungswiderstand zu erhöhen und
gleichzeitig eine kräftiger
gerippte Oberfläche
zu erreichen, ist in den 3 und 4 ein gewobener Teppich nach
der Neuerung abgebildet.
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In dem gezeigten Beispiel dieses
Webverfahrens ist die Verwendung dreier Kettfäden vorgesehen, nämlich eines
kräftigen
Fadens 3',
eines dünneren,
gefärbten
Fadens 5 sowie eines dünnen
Fadens 6. Als Schussfaden werden ein kräftiger Faden 4 und ein
dünnerer
Faden 7 verwendet.
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Die Kettfäden 3', 5 und 6 können aus
einem Fadenbündel
bestehen. Dadurch lässt
sich ein einheitlich dickerer Faden ohne Verdickungen oder Verengungen
einfacher erreichen. In dieser Weise wird die Dicke des Kettfadens
durch die Anzahl der Fäden im
Fadenbündel
bestimmt.
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Die Unterseite dieser drei Kettfäden 3', 5 und 6 liegt
auf demselben Niveau, wie gezeigt. Auch dieser Teppich kann zur
Erhöhung
der Festigkeit und des Komforts mit einer Unterlage 8 aus
Gummi oder ähnlichem
versehen sein.
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Das Neue an diesem Webverfahren ist,
dass es der in Bezug auf die Dicke mittlere Kettfaden 5 ist, der
das gefärbte
Muster 2 bildet, wie in der 4 angedeutet,
woraus auch ersichtlich ist, dass der kräftige Schussfaden 4 über den
beiden kräftigsten
Kettfäden 3' und 5 verläuft, während der
dünnere
Schussfaden 7 über
dem dünnsten
Kettfaden 6 verläuft.
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Dadurch wird erreicht, dass das nicht
abgedeckte Stück
des mittleren Kettfadens 5 auf einem im Verhältnis zu
der vom Schussfaden 4 gebildeten Oberseite und Abnutzungsfläche des
Teppichs niedrigeren Niveau liegt.
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Dieser Niveauunterschied ist mit
Pfeilen α in der 3 angedeutet, was dazu führt, dass
sich der Abnutzungswiderstand im Verhältnis zu dem des bekannten,
in der 2 gezeigten,
Teppichs mindestens verdoppelt hat.
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Ferner ist ersichtlich, dass der
Teppich 1 eine weit größere Variation
in Bezug auf die Höhe
und eine viel variabler gerippte Oberfläche aufweist. Ferner, dass
das nicht abgedeckte Stück 2 des
gefärbten Kettfadens 5 auf
einem so niedrigen Niveau im Verhältnis zur Abnutzungsschicht
verläuft,
dass der Kettfaden 5 sowohl gegen Abnutzung als auch gegen Verschmutzung
gut geschützt
ist.
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Dadurch wird der Abnutzungswiderstand
des Teppichs erhöht,
zudem führt
der gefärbte
Kettfaden 5 im Verhältnis
zu den bekannten Teppichen, bei denen ein kräftigerer und somit teuerer
Kettfaden 3 verwendet werden muss, wie in der 2 angedeutet, auch zu Einsparungen.
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Statt einem gefärbten Kettfaden 5 kann
ein nicht-gefärbter
Kettfaden verwendet werden, der dafür imprägniert oder nicht-imprägniert ist,
und gleichzeitig nicht-imprägnierte
oder imprägnierte
weitere Fäden,
so dass im Endergebnis eine unterschiedliche Farbaufnahme durch
die Fäden
erzielt wird, wenn der Teppich gefärbt wird.
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Dadurch, dass der gewobene Teppich
nachfolgend im Farbbad oder auf andere Art und Weise gefärbt wird,
haftet die Farbe an den Fäden
unterschiedlich an, so dass das nicht vom Schussfaden 4 abgedeckte
Feld 2 eine abweichende Farbe aufweist.
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Dadurch wird die Herstellung eines
gemusterten Teppichs erheblich vereinfacht.
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Ferner können die Rippen des Teppichs nach
Wunsch durch Weben mit Kettfäden
unterschiedlicher Durchmesser variiert werden.