DE2018044B2 - Verfahren und vorrichtung zum thermochemischen flaemmen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum thermochemischen flaemmenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum thermochemischen
Flämmen von Werkstücken aus Eisenmetallen, bei dem eine quer über die Werkstückoberfläche
reichende Zone mittels Flammen vorgewärmt wird, die durch die Verbrennung eines Brenngases
erzeugt werden, das mindestens in den oberen Teil eines mit verhältnismäßig niedriger Durchflußmenge
gegen die Werkstückoberfläche gerichteten, flächigen Flämmsauerstoffstromes hineingeleitet wird, wodurch
ein quer über die Werkstückoberfläche verlaufender Bereich des Werkstücks auf die Sauerstoffzündtemperatur
vorgewärmt wird, bei dem der Flämmsauerstoffstrom unter Bildung eines Bades
von geschmolzenem, durch den Flämmsauerstoffstrom auseinandergetriebenen Werkstoff mit einer
größeren Durchflußmenge gegen den erhitzten Bereich gerichtet wird und bei dem für eine Relativbevvegung
zwischen dem Sauerstoffstrom und dem Werkstück ir Flämmrichtung gesorgt wird. Die Erfindung
befaßt sich ferner mit einer zur Durchführung dieses Verfahrens bestimmten Vorrichtung mit
einer Flämmeinheit und einer Vorschubeinrichtung, die für eine Relativbewegung zwischen der Flämmeinheit
und dem zu flammenden Werkstück in der Flämmrichtung sorgt, wobei die Flämmeinheit einen
schlitzförmigen Sauerstoffauslaßkanal, der über eine Durchflußsteuereinrichtung mit einer Sauerstoffquelle
in Verbindung steht, eine Reihe von Brenngasauslaßkanälen, die mindestens entlang der Oberseite
des Sauerstoffauslaßkanals angeordnet und in spitzem Winkel gegen eine sich quer über die projizierte
Ebene des Sauerstoffauslaßkanals erstreckende Zone gerichtet sind, und eine Reihe von zusätzlichen
Sauerstoffauslaßkanälen aufweist, die über der Reihe der Brenngasauslaßkanäle liegen und ebenfalls in
einem spitzen Winkel gegen die projizierte Ebene des schlitzförmigen Sauerstoffauslaßkana's gerichtet sind.
Bei dem gegenwärtig üblichen, mit Nachvermischung arbeitenden Flämmprozeß wird eine Flämmreaktion
dadurch verursacht, daß zunächst die Temperatur der zu flammenden Metalloberfläche auf die
Zündtemperatur des Metalles in einer Sauerstoffatmosphäre erhöht wird. Diese Temperatur, die unter
dem Schmelzpunkt des Metalls in Luft liegen kann, wird als Reaktionstemperatur bezeichnet. Wenn die
Reaktionstemperatur bei Vorhandensein eines hohen Anteils an Sauerstoff erreicht ist, wird ein Bad aus
geschmolzenem Werkstoff gebildet. Durch die Kraft eines auf das Schmelzbad auftreffenden Sauerstoffstromes
wird dieser Werkstoff beseitigt, d. h. wird die thermochemische Flämmoperation zum Ablauf gebracht.
Mit anderen Worten, um die Flämmoperation einzuleiten, muß ein Schmelzbad gebildet werden,
bevor der fortschreitende Abtrag von Metall durch den raschen Flämmsauerstoffstrom stattfinden
kann.
Ein vollständiger Flämmzyklus besteht aus vier Schritten. In einem ersten Schritt wird das Werkstück
so positioniert, daß es mit der Flämmaschine ausgerichtet ist. In dem zweiten Schritt werden die Flämmeinheiten
entweder automatisch oder von Hand um alle Seiten des Werkstückes herum geschlossen, die
ßsflämmt werden sollen. In dem dritten Schritt wird den zusätzlichen Sauerstoffauslaßkanälen zugeführfjir
ein Vorwärmen des Werkstückes mittels Brenn- ten Sauerstoffs unabhängig von der dem schhtzfonnistoff-Sauerstoff-Vorwärmflammen
gesorgt, wobei ein gen Sauerstoffauslaßkanal zugeleiteten Sauerstoti-Bad
aus geschmolzenem Metall in Gegenwart von menge vorgibt. .
Sauerstoff gebildet wird. In dem vierten Schritt wird 5 Die Erfindung ist im folgenden an Hand eines
die Flämmoperation als solche vorgenommen, indem Ausfuhrungsbeispiels in Verbindung mit den Zeichder
Flämmsauerstoffstrom eingeschaltet wird. Wenn nungen näher erläutert. Es zeigt beispielsweise eine 9 m lange Bramme bei 1093: C Fig. 1 eine Seitenansicht einer Flämmeinheit nach
oeflammt wird, erfordert das Positionieren ungefähr der Erfindung, die mit einer Reihe von Fangsauer-5
Sekunden das Schließen ungefähr 5 Sekunden, das io Stofföffnungen versehen ist, die sich im oberen Vor-Vorwärmen
ungefähr 10 Sekunden und das Flämmen wärmblock oberhalb der Vorwärmbrenngasoffnunder
Bramme auf voller Länge ungefähr 20 Sekunden. gen befinden, _ . -
Für den gesamten Flämmzyklus sind also bei der 9 m F i g. 2 eine Ansicht der Flämmeinheit nach trig, ι
lanzen Bramme näherungsweise 38 Sekunden erfor- von vorne und
derfich. l5 F i g. 3 eine grafische Darstellung, in der die Vor-
D:e für einen vollständigen Flämmzyklus aufzu- wärmzeiten, die bei der erfindungsgemäßen Verwenwendende
Zeitspanne ergibt eine Flämmgeschwindig- dung des Fangsauerstoffstromes erhalten werden,
keit die in einigen Fällen unter der Geschwindigkeit den Vorwärmzeiten einer Flämmeinheit ohne einen
lie<n. mit der Stahl in einem herkömmlichen Walz- derartigen Fangsauerstoffstrom gegenübergestellt
we^k cewalzt wird. Es ist infolgedessen erwünscht, *u sind. . ,
die für die Durchführung eines FlämnvyWus erfor- Bei den bekannten Flämmverfahren und -vorncn-
derliche Zeitspanne herabzusetzen, damit die tungen werden zur Erzielung einer großtrnogLictien
Flämmoperation mit der Produktionsgeschwindigkeit Wärmezufuhr zum Werkstück im Bereich der KeaK-de<
Walzwerkes Schritt halten kann. Es versteht tionszone der obere und der untere Vorwarmbrennsich
daß die Verringerung der Flämmdauer erzielt 25 gasstrom 11 und 12 (F i g. 1) ebenso wie der aus dem
werden kann, indem die Zeitspanne herabgedrückt Mittelschlitz 8 austretende Flämmsauerstottstrorn ν
wird die für einen der obenerwähnten vier Schritte in der Weise gerichtet, daß ihre geradlinigen ^rojeK-erfordcrlich
ist, die während eines vollständigen tionen sich an der Stelle A auf der Oberflache des
Flämmzvklus erfolgen müssen. Da das Positionieren Werkstückes W treffen. Wegen der aerodynamischen
und Schließen insgesamt nur ungefähr 8 Sekunden 30 Eigenschaften des Systems, die auf das Strömen von
erfordern ist die bei diesen beiden Schritten erziel- heißen reagierenden Gasen und die Kuhlwirkung des
hare Verbesserung vergleichsweise gering. Für die Er- umgebenden Bereiches sowie auf den durch die rasen
hfthune der Flämmgeschwindigkeit bieten sich infol- strömenden Gase bewirkten Druckabfall ™™«ζιι-opriessen
der Vorwärmvoreang und/oder der eigent- führen sind, bildet sich jedoch das Schmelzbad ZU
ficheFlammvorgangan. " 35 nicht an der Stelle A, sondern bezogen auf die
nie scheinbar einfache Maßnahme, die Durchfluß- Flämmrichtung mehrere Zentimeter dahinter an der
meneen von Brennstoff und Sauerstoff zu erhöhen, Stelle B. Bei dem bekannten Verfahren war es infolnm
die Vorwärmzeit herabzusetzen und die Flamm- gedessen notwendig, die Flämmeinheit oder das
Tschwindigkeit zu vergrößern, führt nicht zum Ziel, Werkstück mehrere Zentimeter zuruckzu fahren, beweü
bei einem mit Nachvermischung arbeitenden Sy- 40 vor der Flämmsauerstoffstrom eingeschaltet wurde,
Tem die überschüssigen Mengen an Sauerstoff und damit der Flämmsauerstoffstrom dann anl das
Brennstoff nicht wirksam gemischt und verbrannt Schmelzbad und nicht auf eine davor legende Stelle
werden können traf. Dieses Zurückstellen der Flämmeinheit oder des
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die zur Werkstückes zwischen dem Vorwannen und dem
EiSung des Flämmvorganges erforderliche Zeit- 45 Einleiten der Flämmreaküon war zum,TeJIfar die
Sänneund damit die für die Durchführung des ge- große Zeitdauer verantwortlich, d.e das Vorwarmen
sUn Flämmzyklus benötigte Zeitdauer zu vcrkür- «^«^ ^^ ^ y
"'Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge- brenngasströme ausgebildete fl?<^e Sauerstofflos?
daß And der FlämmsaueLoffstrom >r.it der 5o strom^oder -vorhang läßt «χ^1^1^"^
verhältnismäßig niedrigen Durchflußmenge strömt, zwischen sich und der Oberfläche des geracK fe
'fn zusätzHcher flächiger Sauerstoffstrom von ober- flammten Werkstückteiles entstehen. Der Sauerstoff
halb d Vonvärmflammen aus derart gegen die vorhang wird durch das Zusammens romcn von
lückoberfläche gerichtet wird, daß er zusam- mehreren Sauerstoffstromen gebildet die aus einer
it der^Werkstückoberfläche einen keilförmigen 55 Reihe von Sauerstofföffnungen » |Uj£ten^e übe
bildet, innerhalb dessen der Vorwärmbrenn- den Vorwännbrenngasoffnungen 15 des oberen Vor
und der Flämmsauerstoffstrom gehalten wärmblockes hegen. Rasch strömendes Brenngas,
kennzeichnet, daß die zusätzlichen Sauerstoffauslaß- Verbrennung <; J^^Jf™^ ^3Jan der ge-Vinäle
mit einer eesonderten Durchflußsteuereinnch- wahrend der Ort des SchmelzDaoes gen«·
tung veTbunden S die die Durchflußmenge des wünschten Stelle festgehalten w.rd.
Der Sauerstoffvorhang hat eine zweifache Wirkung. Zum einen wirkt er als physikalische Sperre,
die den Brennstoff zwecks wirksamer Mischung mit dem Sauerstoff einfängt oder festhält; zum anderen
gestattet er infolge der verbesserten Durchmischung von Brennstoff und Sauerstoff eine Erhöhung der
Gesamtmenge des brennbaren Gemisches, so daß eine heißere Flamme erzeugt wird. Die Kombination
dieser beiden Effekte verbessert den Wärmeübergang auf das Werkstück und die Wärmekonzentration an
einer bestimmten Stelle.
Eine unerwartete, jedoch sehr vorteilhafte Folge der erfindungsgemäßen Maßnahmen besteht darin,
daß das Schmelzbad nicht an der Stelle B hinter der Stelle A, sondern an einer Stelle C vor der Stelle Λ gebildet
wird. Weil diese Stelle C unmittelbar vor der geradlinigen Projektion des Flämmsauerstoffstromes9
liegt, ist ein Zurückstellen des Werkstückes oder der Flämmeinheit vor dem Einschaljten des
Schneidsauerstoffstromes nicht mehr erforderlich. Dies hat seinerseits einen zusätzlichen günstigen Einfluß
auf die Vorwärmgeschwindigkeit.
Wie aus den F i g. 1 und 2 hervorgeht, besteht die Flämmeinheit aus dem oberen Vorwärmblock 1, dem
unteren Vorwärmblock 2, einem Kopf 3 und einem Unterteil 4, das auf Kufen 5 läuft. Die Unterseite 6
des oberen Vorwärmblocks 1 und die Oberseite 7 des unteren Vorwärmblocks 2 bilden den durchgehenden
schlitzförmigen Kanal 8 für den Sauerstoffstrom 9. Das hintere Ende 10 des Sauerstoffkanals 8 steht mit
einer nicht veranschaulichten Sauerstoffquelle in Verbindung. Während des Vorwärmens liefert der
Kanal 8 den Sauerstoff für die Verbrennung des oberen und des unteren Vorwärmbrenngasstromes 11
bzw. 12. Nachdem das Schmelzbad 13 gebildet ist, wird die Sauerstoffdurchflußmenge im Strom 9 so
weit erhöht, daß ausreichend Sauerstoff für die Flämmoperation zur Verfugung steht. Der obere
Vorwärmblock 1 ist mit mehreren Vorwärmbrenngaskanälen 14 ausgestattet, die an der vorderen
Stirnfläche des Vorwärmblocks 1 in einer Reihe von Brenngasöffnungen 15 enden. Die Gaskanäle 14 stehen
mit einer Brenngassammelleitung 24 im Kopf 3 in Verbindung und werden von dort aus mit Brenngas
gespeist. Als Brenngas wird vorzugsweise Erdgas verwendet, doch können auch andere Brenngase benutzt
werden, beispielsweise Methan, Propan oder Koksofengas. Der untere Vorwärmblock 2 weist
mehrere Brenngaskanäle 17 auf, die mit einer Sammelleitung 18 im Kopf 3 verbunden sind und von
dort mit Brenngas versorgt werden. Die Kanäle 17 enden an der vorderen Stirnfläche des unteren Vorwärmblocks
2 in einer Reihe von unteren Vorwärmbrenngasöffnungen 19. Sowohl die oberen Vorwärmbrenngasoffmingen
15 als auch die unteren Vorwärmbrenngasöffnungen 19 sind derart gerichtet, daß sich die geradlinigen Projektionen der aus ihnen
austretenden Gasströme 11 und 12 mit der geradlinigen Projektion des flächigen Sauerstoffstromes 9 an
der Stelle A auf der Oberfläche des metallischen Werkstückes W treffen. Infolge des oben erläuterten
aerodynamischen Einflusses der heißen Gasströme wird bei den bekannten Verfahren, d.h. ohne Verwendung
des Fangsauerstoffstromes 21, das Schmelzbad 20 an der Stelle B auf der Oberfläche
des Werkstückes W gebildet
Erfindungsgemäß ist der obere Vorwärmblock 1 mit mehreren Sauerstoffkanälen 22 ausgestattet, die
an der vorderen Stirnfläche des Vorwärmblockes in einer Reihe von Fangsauerstofföffnungen 23 enden.
Sauerstoff wird den Kanälen 22 von einer Sauerstoffsammelleitung 16 im Kopf 3 aus zugeführt. Die aus
den öffnungen 23 austretenden Fangsauerstoffströme 21 sind ebenfalls so gerichtet, daß sie mit den
Brenngasstromprojektionen 11 und 12 und der Sauerstoffstromprojektion 9 an der Stelle A zusammentreffen.
Der von den Fangsauerstoffströmen 21
ίο gebildete Sauerstoffvorhang begrenzt zwischen sich
und der Oberfläche des Werkstückes W einen keilförmigen Raum, innerhalb dessen die Vorwärmgasströme
11 und 12 und der Sauerstoffstrom 9 gehalten werden. Wegen der aerodynamischen Eigenschaften
des Systems folgen die Brenngasströme und der mit Vorwärmdurchflußmenge zugeleitete Sauerstoffstrom
nicht den geradlinigen Projektionen 9, 11, 12 und 21, sondern einer Bahn, die durch die Strömungslinien F
angedeutet ist. Wenn folglich die Flämmreaktion beginnen soll, nachdem das Schmelzbad 13 an der Stelle
C gebildet wurde, wird die Durchflußmenge des Sauerstoffstromes 9 einfach auf die für das Flämmen
erforderliche Durchflußmenge gesteigert, wodurch der Sauerstoffstrom im wesentlichen die Richtung
der geradlinigen Projektion 9 annimmt. Dann wird das Werkstück W nach rechts in Bewegung gesetzt,
wie dies durch den Pfeil angedeutet ist, ohne daß das Werkstück oder die Flämmeinheit zurückgestellt
werden müssen. Letzteres wäre erforderlich, wenn das Schmelzbad an der Stelle B gebildet worden wäre,
damit die Flämmoperation in der Weise beginnen kann, daß der Flämmsauerstoffstrom 9 auf das
Schmelzbad trifft. Nachdem das Vorwärmen abgeschlossen und die Flämmoperation eingeleitet ist,
kann der Fangsauerstoffstrom eingeschaltet bleiben, vollständig abgeschaltet werden oder auf einen
geringen Wert abgesenkt werden, um zu verhindern, daß die öffnungen 23 durch schmelzflüssige
Metall- und Schlackespritzer verstopft werden. Dadurch, daß der Fangsauerstoff während des
Flämmens auf voller Durchflußmenge gehalten wurde, ließen sich keine vorteilhaften Wirkungen
erzielen.
In der grafischen Darstellung nach F i g. 3 ist die Vorwärmzeit bei Verwendung einer bekannten, mit
Nachvermischung arbeitenden Brennstoff-Sauerstoff-Flämmeinheit der Vorwärmdauer gegenübergestellt,
die erhalten wird, wenn die Flämmeinheit erfindungsgemäß über den oberen Vorwärmbrenngasöffnungen
eine Reihe von Fangsauerstofföffnungen besitzt, mittels deren der Sauerstoffvorhang nach der
Erfindung gebildet wird. Die Durchflußmengen an Vorwärmbrenngas (Erdgas) lagen in beiden Fällen
bei ungefähr 99 ms/h. Auch die Gesamtmenge an
Sauerstoff stimmte in beiden Fällen überein; sie betrug ungefähr 212mtyh. Die Verteilung des Sauerstoffes
war jedoch unterschiedlich. Bei der bekannten Flämmeinheit strömte der gesamte Sauerstoff durch
den Mittelschlitz aus, während im Falle der Flämmeinheit
nach der Erfindung ungefähr die Hälfte des Sauerstoffes aus dem Mittelschlitz und die andere
Hälfte aus den Fangsauerstofföffnungen ausströmte. Die grafische Darstellung läßt erkennen, daß die
Vorwärmdauer von der Temperatur der Stahlwerk-Stückoberfläche abhängt und daß die Vorwärmdauer
um so kürzer wird, je heißer die Werkstückoberfläche ist. Die Kurve X zeigt die Ergebnisse bei Verwendung
einer Flämmeinheit nach der Erfindung, wäh-
fi»
rend die Kurve Y die Ergebnisse bei Verwendung einer herkömmlichen bekannten Flämmeinheit mit
Nachvermischung veranschaulicht. Aus einem Vergleich der Kurven Λ" und Y folgt, daß bei einer
Werkstückanfangstemperatur von 1093° C nur ungefähr 3 Sekunden erforderlich waren, um das Werkstück
mittels der Flämmeinheit nach der Erfindung auf die Reaktionstemperatur vorzuwärmen, während
das Vorwärmen des Werkstückes mit der bekannten Flämmeinheit 10 Sekunden erforderte. Dies stellt
eine Verkürzung von ungefähr 7 Sekunden oder eine mehr als dreifache Verbesserung dar. Ein ähnliches
Ergebnis kann bei einer Werkstückanfangstemperatur von 816° C beobachtet werden, wo das erfindungsgemäße
Vorwärmen ungefähr 5 Sekunden erforderte, während mit der bekannten Flämmeinheit ungefähr
27 Sekunden notwendig waren.
Die Bedeutung der erfindungsgemäß erzielten kürzeren Vorwärmdauer besteht darin, daß beispielsweise
durch eine Verkürzung der Vorwärmzeit für einen Knüppel von 1093° C um ungefähr 7 Sekunden
der Flämmzyklus, der nach den obigen Feststellungen 38 Sekunden erforderte, auf ungefähr 30 Sekunden
verkürzt wird. Dies stellt bezogen auf den Flämmzyklus eine Verbesserung von mehr als 20 0Zu
dar, was dafür ausreicht, daß die Flämmaschine mit
ίο einer höheren Produktionsgeschwindigkeit Schritt
halten kann, als dies bisher möglich war. Zusätzlich zu der aus Fig.3 zu entnehmenden Verkürzung der
Vorwärmdauer wird mit der Erfindung eine weitere Herabsetzung der Vorwärmzeit dadurch erzielt, daß
das Werkstück oder die Flämmeinheit vor dem Beginn der Flämmoperation nicht mehr zurückgestellt
werden muß.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
309524/76
Claims (4)
1. Verfahren zum thermochemischen Flämmen von Werkstücken aus Eisenmetallen, bei dem
eine quer über die Werkstückoberfläche reichende Zone mittels Flammen vorgewärmt wird,
die durch die Verbrennung eines Brenngases erzeugt werden, das mindestens in den oberen Teil
eines mit verhältnismäßig niedriger Durchflußmenge gegen die Werkstückoberfläche gerichteten,
flächigen Flämmsauerstoffstromes hineingeleitet wird, wodurch ein quer über die Werk-Stückoberfläche
verlaufender Bereich des Werk-Stücks auf die Sauerstoffzündtemperatur vorgewärmt
wird, bei dem der Flämmsauerstoffstrom unter Bildung eines Bades von geschmolzenem,
durch den Flämmsauerstoffstrom auseinandergetriebenen
Werkstoff mit einer größeren Durchflußmenge gegen den erhitzten Bereich gerichtet
wird und bei dem für eine Relativbewegung zwischen dem Sauerstoffstrom und dem Werkstück
in Flämmrichtung gesorgt wird, dadurch gekennzeichnet, daß während der Flammsauerstoffstrom
mit der verhältnismäßig niedrigen Durchflußmenge strömt, ein zusätzlicher flächiger
Sauerstoffstrom von oberhalb der Vorwärmflammen aus derart gegen die Werkstückoberfläche
gerichtet wird, daß er zusammen mit der Werkstückoberfläche einen keilförmigen Raum
bildet, innerhalb dessen der Vorwärmbrenngasstrom und der Flämmsauerstoffstrom gehalten
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zusätzliche flächige Sauerstoffstrom
durch das Zusammentreffen einer Reihe von dicht benachbarten Strömen gebildet wird, die im wesentlichen parallel zueinander gerichtet
sind.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2 mit einer Flämmeinheit
und einer Vorschubeinrichtung, die für eine Relativbewegung zwischen der Flämmeinheit und
dem zu flammenden Werkstück in der Flammrichtung sorgt, wobei die Flämmeinheit einen
schlitzförmigen Sauerstoffauslaßkanal, der über eine Durchflußsteuereinrichtung mit einer Sauerstoffquelle
in Verbindung steht, eine Reihe von Brenngasauslaßkanälen, die mindestens entlang
der Oberseite des Sauerstoffauslaßkanals angeordnet und in spitzem Winkel gegen eine sich
quer über die projizierte Ebene des Sauerstoffauslaßkanals erstreckende Zone gerichtet sind,
und eine Reihe von zusätzlichen Sauerstoffauslaßkanälen aufwtist, die über der Reihe der
Brenngasauslaßkanäle liegen und ebenfalls in einem spitzen Winkel gegen die projizierte Ebene
des schlitzförmigen Sauerstoffauslaßkanals gerichtet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen
Sauerstoffauslaßkanäle (22, 23) mit einer gesonderten Durchflußsteuereinrichtung
verbunden sind, die die Durchflußmenge des den zusätzlichen Sauerstoffauslaßkanälen zugeführten
Sauerstoffs unabhängig von der dem schlitzförmigen Sauerstoffauslaßkanal (8) zugeleiteten Sauerstoffmenge
vorgibt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die zusätzlichen Sauerstoffauslaßkanäle (22, 23) gegen die gleiche Zone der projezierten Ebene des schlitzförmigen Sauerstoffauslaßkanals
(8) gerichtet sind wie die Brenngasauslaßkanäle (14,15,17,19).
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