DE2016276A1 - Verfahren zur Herstellung von anisotropen, leicht graphitierbaren Koksen durch Schwelen von Gemischen weitgehend aromatischer Kohlenwasserstoffe - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von anisotropen, leicht graphitierbaren Koksen durch Schwelen von Gemischen weitgehend aromatischer KohlenwasserstoffeInfo
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- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B55/00—Coking mineral oils, bitumen, tar, and the like or mixtures thereof with solid carbonaceous material
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Description
Aktiengesellschaft Prankfurt am Main
Verfahren zur HerStellung von anisotropen, leicht graphitierbaren
Koksen durch Schneien von Gemischen weitgehend aromatischer Koh-. lenwaiaeratoffe ..,'.-
Elektroden, die bei elektrothermischen Prozessen eingesetzt werden,
wie z.B. für die Herstellung von Elektrostahl, bei der Chloralkalielektrolyse,
der Primärmagnesiumgewinnung und der Natriurachioratheratellung werden aus einem geeigneten gemahlenen Koke und
einem zweckentsprechenden Bindemittel hergestellt· Aus der durch Mischung der beiden Komponenten erzeugten Masse wird die Rohelektrode
geformt, diese anschließend durch Wärmeeinwirkung vorgebrannt und durch Erhitzen auf hohe Temperatur unter Luftabschluß
graphitierte . ;
Der für die Herstellung von Elektrographit benötigte Koks soll
möglichst leicht graphitierbar sein sowie ein anisotropes Verhalten und einen möglichst niedrigen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
aufweisen. . Es ist an sich bekannt, daß zur Herstellung von Spezialkoksen mit
ausgeprägter Anisotropie bei gleichem Rohstoff die Schwelverkokung im Temperaturbereich 350 bis 55O°C der Hochtemperaturverkokung
überlegen ist· Doch kommen die Vorzüge der Schwelverkokung, die
auch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren angewandt wird, erst voll
zur Wirkung, wenn ein für diesen Prozeß optimal geeignetes Ausgangsina t er iäl eingesetzt wird«
In der USA-Patentschrift 3.326.796 wird ein Verfahren zur Herstellung eines premlum-Kokses mit einer nadeiförmigen (needlelike)
Struktur beschrieben, das dadurch gekennzeichnet 1st, daß man «in Nebenprodukt (Erweichungspunkt ko bis 690C), das b*i dor*
Haratailmig von ungesättigt«« Kohlanwasserstoffen durch Cracken
von laichten Erdölproduktasi anfüllt s gleichmäßig «vif Verkokung»-
t «separat«** arhitsi und (tlia Vurlttumng issatm* d-mx
G i3 Β 4 8 / Ö β I S " .
BAD ORIGINAL
mischer Homogenität und im Ruhezustand, ausgenommen die Bewegungen,
die durch das Aufsteigen der entbundenen Gase entstehen, durchführt* Die Verkokung wird dabei nach einem umständlichen
Temperaturfahrplan vorgenommen (vgl. Beispiel l) - Aufheizen auf 435°C, dort halten während 15 Stdn., dann Aufheizen auf 46O°C,
und zwar um 2 1/20C pro Stde. und schließlich Aufheizen auf 56O0C,
und zwar um 33 C pro Stde« Aus dem gewonnenen Koks können Graphitelektroden mit einem thermischen Ausdehnungskoeffizienten von
8.8 χ 1O"7 Grad"1 hergestellt werden.
Aufgabe der Erfindung ist ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
eines anisotropen und leicht graphitierbaren Kokses mit
verbesserten Eigenschaften durch Schwelen von Gemischen weitgehend
aromatischer Kohlenwasserstoffe·
Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß man ungesättigte
Verbindungen enthaltende Gemische aromatischer Kohlenwasserstoffe kurzzeitig einer Druck- WKrmepolymerisation bei 300 bit)
400 C unterwirft, unmittelbar anschließend das so thermisch vorbehandelte
Material durch Entspannen zum Verdampfen bringt, bei der dann folgenden destillativen Auftrennung die aus den ungesättigten.
Verbindungen gebildeten Polymere mit deal Sumpfprodukt
von don bis etwa 35O°C siedenden Fraktionen abtrennt und dioaoa
Sumpfprodukt, gegebenenfalls im Gemisch mit über 220 C niodonden
Fraktionen aus Steinkohlenteer oder hochi·.-; mn tischen Erdölprodukten,
bei Ί50 bis 55O°C und 1 bis 6.^ atU in einem delayed
coker verschwelt. ,
Bei einer besonders bevorzugten Ausfihrungsform der Erfindung
verwendet man in Abwandlung des Verfahrene an Stelle von über 2200C siedenden Fraktionen aus Steinkohlenteer oder hocharomatischen
Erdölprodukten den nur von den Leichtölen befreiten Destillationsrückstand
aus den ungesättigte Verbindungen enthaltenden Gemischen aromatischer Kohlenwasserstoffe·
den langen nadelartigen, gebündelt ausgerichteten Kristallitendes
0 3 IH 6 / (J 6
bekannten Nadelkokeos einen Schwelkoks mit den vorteilhaften großen
Kristalleinholten wechselnder Wuchsrichtimg in flatnmartigor Anordnung*
Ee handelt eich um leicht graphit!erhare Schwelkokso, die
nach Kalzinierung und Graphit!«rung Bu Graphitelektroden mit thermischen
Ausdehnungskoeffizienten von 4,8 bis 5»6 χ 10 Grad"
führen. Diese Koka« können zur Herstellung von Graphitelektroden größten Durchmessers, zu sogenannten Ultra High Power-Elektroden
verwendet werden·
Gegenüber dem bekannten Verfahren zur Herstellung von Nadelkoke
nach USA-P4 3.326.796 zeichnet sich das Verfahren nach der Erfindung durch bedeutende Vereinfachung aus (kein umständlicher Temperaturfahrplan
beim Verschwelen)« und außerdem führt der erfindungsgemäß
erhaltene Koka zu Graphitelektroden mit wesentlich niedrigeren thermischen Ausdehnungskoeffizienten als der bekannte
Koka.
Aua der deutschen Auslegeschrift 1.243«1^0 ist ein Verfahren zur
Herstellung eines für Elektroden geeigneten Kokses mit einem Ausdehnungskoeffizienten
von nicht mehr Als etwa 5 x 10**' Grad" bekannt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß ein Gemisch aus aus
Erdöl, z.B. durch Cracken, gewonnenen hocharomatischen Teeren und Erduldestillationsrückständen verkokt wird· Venn auch die Ausdehnungskoeffizienten
der aus den beiden Koksen hergestellten Graphitelektroden in etwa gleich sind, so ist doch die Ausbeute
an Koks, berechnet auf das Sinsatzmaterial, bei der Erfindung erheblich besser als beim bekannten Vorschlag (Ausbeute bei der Erfindung:
kO bis 55 %, beim bekannten Vorschlag 20 bis 2k %) * .
Die Erfindung wird durch die bevorzugt* Ausführungsformon dar- .
stellenden Beispiele erläutert»
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Ein aromatisches Ol mit einem hohen Gehalt an ungesättigten aromatischen
Verbindungen wird unter einem Druck von 4 bis 10 atü durch einen Röhrenofen geleitet, dort mit einer Verweilzeit von
45 Min. bis auf eine Endtemperatur von 38O0C erhitzt und anschliessend
in eine mit 100 Torr Sumpfdruck betriebene Destillationskolonne hinein entspannt. Das Sumpfprodukt hat folgende Zusammensetzung
ι
Fluoren 0,6 %
Pyron 0,7 %
Chrysen 0,6 %
bis Kp 600° C lfV *
Es wird in bekannter Weise bei etwa 470° C und 5 atü in einem
delayed coker verschwelt* In 55 Siger Ausbeute fällt ein Schwelkoks
an, der in bekannter Welse kalziniert wird. Eine aus dem
kalzinierten Koks hergestellte Graphitelektrode hatte einen Ii-
—7 — noaren thermischen Ausdehnungskoeffizienten von 5,2 χ 10 Grad »
70 Teile eines Sumpfprodukte, gewonnen gemäß Beispiel 1, werden
mit 30 Teilen eines Anthracenols (Siedospanne 300 bis 3ß0° C) gemischt
und das Gemisch in bekanntor Weise bei etwa 47O°C und 4,5
atü verschwolt* In 45 tfiger Ausbeute fällt ein Schwelkoks an, der
in bekannter Woiso kalziniert wird* Eine aus den kalzinierten Koks
hergestellte Graphitelektrode hatte einen linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von 4,8 χ 10*"' Grad" «
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50 Teile eines Sumpfprodukt«, gewonnen gemäß Beispiel 1, werden
mit 50 Teilen einer Fraktion aus der Destillation des aromatischen
Öls gemäß Beispiel 1 (Siedespanne 220 bis 350° C) gemischt
und das Gemisch in bekannter Weise bei etwa 470° C und 5,5 atü
verschwelt* In 40 #iger Ausbeute fällt ein Schwelkoks an, der in
bekannter Weise kalziniert wird. Eine aus dem kalzinierten Koks hergestellte Graphitelektrode hatte einen linearen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten von 5,0 χ 10 Grad** .
50 Teile eines Sumpfprodukte, gewonnen gemäß Beispiel 1, werden
mit 50 Teilen des Einsatzmaterials für die Druck-Wärme-Polymerisation gemäß Beispiel 1 gemischt und das Gemisch in bekanntor
Weise bei etwa 470° C und 6 atu verschwelt» In 50 %iger Ausbeute
fallt ein Schwelkoks an, dar in bekannter Weise kalziniert wird. Eine aus dem kalzinierten Koks hergestellte Graphitelektrode
hatte einen linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von 4,9 x ΙΟ"7 Grad"1.
*) nur von den Leichtölen befreiton
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Claims (2)
1./ Verfahren zur Herstellung von anisotropen und leicht graphitierbaren
Koksen durch Schwelen von Gemischen weitgehend aromatischer Kohlenwasserstoffe,
dadurch gekennzeichnet,
daß man ungesättigte Verbindungen enthaltende Gomieche aromatischer
Kohlenwasserstoffe kurszeitig einer Druck-Warmepolymerisation
bei 300 bis 400° C unterwirft, unmittelbar anschließend
das so thermisch vorbehandelte Material durch Entspannen EUOi Verdampfen bringt, bei der dann folgenden destillativen
Auftrennung die aus den ungesättigten Verbindungen gebildeten Polymere mit dem Sumpfprodukt von den bis etwa 350° C
siedenden Fraktionen abtrennt und dieses Sumpfprodukt, gegebenenfalls im Gemisch mit Über 220° C siedenden Fraktionen aus
Steinkohlenteer oder hocharomatischen Erdölprodukten, bei
bis 550° C und 1 bis 6,5 atii in einem delayed coker verschwelt·
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in
Abwandlung des Verfahrens an Stelle von über 220 C siedenden Fraktionen aus Steinkohlenteer oder hocharomatischen Erdölprodukten
den nur von den Loichtölen befreiten Destillationsrückstand
aus den ungesättigte Verbindungen enthaltenden Gemischen aromatischer Kohlenwasserstoffe verwendet»
Duisburg-Moiderich, den 31·3·197Ο
Patentabteilung Dr.Raβ/Dr.Co/schü
Patentabteilung Dr.Raβ/Dr.Co/schü
109846/0616
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