DE20119509U1 - Streugerät für Schneckenkorn und kleinförmige Aussaaten - Google Patents
Streugerät für Schneckenkorn und kleinförmige AussaatenInfo
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Description
Streugerät für Schneckenkorn und kleinförmige Aussaaten
Die Neuerung bezieht sich auf ein Streugerät für Schneckenkorn und kleinförmige Aussaaten, umfassend: einen zumindest im unteren Teil etwa trichterförmigen Behälter zur Aufnahme des auszustreuenden Streuguts, mit einem unteren Auslaß; ein sich an den Auslaß anschließendes Dosier- und Sperrglied für die Abgabe des Streuguts; und eine unter dem Dosier- und Sperrglied angeordnete, von diesem das aus dem Behälter kommende Streugut empfangende und mit einem steuerbaren Drehantrieb verbundene Streuscheibe, die das Schneckenhorn abschleudert.
Es sind zahlreiche Streugeräte für diverses Streugut bekannt, in der Landwirtschaft insbesondere für Saatgut und Dünger. Ein Streugerät, wie es dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zugrundeliegt, ist beispielsweise aus der DE-UM 94 11 433 bekannt. Dieses bekannte Gerät befindet sich im Handel und wird in Prospekten auch als für die Ausbringung von Schneckenkorn geeignet bezeichnet.
Das Ausbringen von Schneckenkorn auf Feldern bietet allerdings spezielle Schwierigkeiten, für die die üblichen Streugeräte, die für Dünger ausgebildet sind, nicht eingerichtet sind. Speziell muß das Schneckenkorn weitgehend unverletzt ausgebracht werden. Die ohnehin schon relativ kleinen Partikel, die die Form von Pellets oder von Plättchen haben, sollen nicht durchgeschert oder durchschnitten und zerkleinert sein. Ist das Korn einmal zu Staub verrieben, so entfaltet es keinerlei Wirkung mehr, die Schnecken nehmen es nicht mehr an. Das Aufbringen muß in so kleinen Mengen wie 0,1 g pro Quadratmeter möglich sein, was einer Verteilung der Körner entspricht, bei der die Körner in gegenseitigem Abstand von etwa 30 cm ausliegen. Hierbei wird besonders auf die Aussaat hingewiesen, bei der der Streuer auf der Drillmaschine sitzt und auch bei einer Sähbreite von 2,5 m und einer sehr langsamen Fahrgeschwindigkeit die nötige Dosierung noch einwandfrei erfüllt.
Die Schneckenbekämpfung erfolgt vorzugsweise zu einer Zeit, zu der die Pflanzen noch Keimlinge sind und von den Schnecken unter Umständen so radikal dezimiert werden, daß die jungen Pflanzen davon absterben. Es ist deshalb zweckmäßig, das Schneckenkorn bereits gleichzeitig mit der Aussaat auszubringen, wobei dann der Streuer auf der Drillmaschine sitzt und auch bei einer Sähbreite von 2,5 m und einer sehr langsamen Fahrgeschwindigkeit die nötige Dosierung noch einwandfrei erfüllen soll.
Bei den bekannten Düngerstreuern ist eine Streuscheibe in Form eines Drehtellers, der die Düngerkörner abschleudern soll, unterhalb des trichterförmigen Behälters angeordnet und wird durch die Zapfwelle einer Zugmaschine mit hoher Drehzahl oder durch einen separaten Elektromotor angetrieben. Im Behälter rotiert zur Erhaltung der Fließfähigkeit des Korns ein Rührfinger, der auf einer gemeinsamen Achse mit der Streuscheibe sitzt und somit synchron mit dieser umläuft. Der Durchgang zwischen dem Behälter und der Streuscheibe kann gedrosselt oder ganz gesperrt werden. Der Rührfinger im Trichter hält das dort befindliche Schüttgut insoweit schüttfähig, daß es auf den Teller herunterrieselt. Wenn gerade nicht
gestreut werden soll, beispielsweise beim Wenden am Ende einer Furche, wird zwar der Durchgang gesperrt, die Drehung jedoch nicht beendet. Ein Stillstand ist bei einem Elektroantrieb nicht möglich, da der Rührfinger aufgrund des Eigendrucks des Schüttgutes im Trichter nicht mehr von selbst anlaufen würde. Die fortgesetzte Drehung der Streuscheibe führt dazu, daß der Rührfinger weitermahlt und das Streugut teilweise pulverisiert. Als ebenfalls ungeeignet darf die Breiteneinstellung gewertet werden, da diese neben der Streuscheibendrehzahl hauptsächlich mit einer streuwinkeleinschränkenden Prallwand erreicht wird. Da es keine zielgerichtete Streuung gibt, wird die durch den Behälterauslaß freigegebene Menge auf die Streuscheibe befördert und von dieser völlig unorientiert abgeschleudert, wobei je nach Öffnungswinkel der Prallwand mehr oder minder viel Streugut gegen diese prallt, um dann erneut von der Streuscheibe erfaßt zu werden. Dies endet entweder als Umfangsanstauchung am Streuscheibenrand oder erreicht mehr oder minder zerstört den freigegebenen Öffnungswinkel.
Demgegenüber soll durch die Neuerung das Streugerät spezifisch für Schneckenkorn und für kleinkörnige Aussaaten geeignet sein. Dies wird dadurch erreicht, daß der Behälter ein rührwerkfreier Behälter ist und daß das Dosier- und Sperrglied eine Transporthelix mit einem Gehäuse, das an einem Ende zum Behälterauslaß und am anderen Ende zur Streuscheibe zu offen ist, und mit einem steuerbaren Drehantrieb ist, wobei gemäß einer besonders bevorzugten Ausführung die Transporthelix an den Teilen, die mit dem Schneckenkorn in Berührung kommen, abgerundete Kanten hat.
Nach der Neuerung befindet sich also im trichterförmigen Behälter überhaupt kein Rührwerk oder Rührfinger. Der Austrag erfolgt über die unten angeordnete Transporthelix. Nach Stillstand dieser Transporthelix kann sie ohne weiteres wieder anlaufen. Im Stillstand ist der Austrag gesperrt und kann auch die Streuscheibe angehalten werden. Die Transporthelix umfaßt eine Schraubenspindel mit Gehäuse, die je nach Streugutart, ein mehr oder minder tiefes abgerundetes Profil aufweist, wobei sich diese Teile auch im Umfang, der Steilheit, der Länge, der Größe und
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Anzahl der Ein- und Auslässe unterscheiden können.
Anzahl der Ein- und Auslässe unterscheiden können.
Ein weiterer Aspekt des neuerungsgemäßen Schneckenkornstreugeräts besteht darin, daß der Auslauf des Dosier- und Sperrglieds einen Ausflußspalter mit wenigstens zwei Ausgänge aufweist, die an getrennten Stellen über der Streuscheibe münden. Der Auslauf des Dosier- und Sperrglieds wird hierbei vorzugsweise im wesentlichen halbiert und die Ausgänge des Ausflußspalters münden auf die Streuscheibe in einem Winkel von vorzugsweise etwa 90° nahe beim Drehzentrum. Der Streuwinkel und die Wurfweite des Schneckenkorns werden hierbei in an sich bekannter Weise durch die Position der Ausgänge des Ausflußspalters und durch die Drehzahl der Streuscheibe bestimmt, wobei die Aufspaltung des Kornflusses für eine ausreichend gleichmäßige Verteilung über den Streuwinkel sorgt und Probleme, die sich durch Streugutanhäufungen an winkeleinschränkenden Wänden des Stands der Technik ergeben, vermieden werden. Die Austragung erfolgt ungehindert und problemlos durch programmierte Steuerung.
Die steuerbaren Drehantriebe für die Streuscheibe und die Transporthelix sind zweckmäßigerweise nicht von der Zapfwelle eines Zugfahrzeugs abgenommen, sondern elektromotorische Antriebe, die vom Bordnetz des Zugfahrzeugs gespeist werden.
An der Streuscheibe sitzen zwei "Wurfprofile", also etwa radiale Schienen, die ein C-Profil haben und das herunterrieselnde Schneckenkorn auffangen, so daß es im C-Profü aufgrund der Zentrifugalkraft nach außen wandert und am Scheibenrand abgeschleudert wird. Das an einer bestimmten Stelle auf den Teller geratende Schüttgut reicht für einen Umdrehungswinkel von beispielsweise 90°. Über dem Teller befindet sich deshalb im Winkelabstand von 90° nach der ersten die zweite Auslaßöffnung, die beide der Transporthelix nachgeschaltet sind und etwa gleiche Mengen des Schneckenkorns austragen. Der zweite Auslaß speist diejenige Menge, die auf den zweiten 90° vom Ende der Wurfprofile abgeschleudert werden.
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Da die Streubreite weitgehend von der Streuscheibendrehzahl abhängt, kann durch Messung dieser Drehzahl mit Hufe eines Tachometers eine Streubreitenanzeige gewonnen werden. Die Streubreite ist allerdings außerdem auch vom spezifischen Material abhängig. Da weiterhin die Streumenge von der Fördermenge der Transporthelix abhängt, kann die Streudichte durch die zusätzliche Auswertung der Drehzahl dieser Transporthelix gewonnen und angezeigt werden.
Der neuerungsgemäße Streuer kann auch für andere Materialien als Schneckenkorn eingesetzt werden, seine spezielle Konstruktion ermöglicht es aber, daß er auch Schneckenkorn in brauchbarer Weise streut.
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Weiterbildungen der Neuerung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Vertikalschnitt durch ein neuerungsgemäßes Schnekkenkornstreugerät gemäß einer Ausführungsform der Neuerung, in einer Schnittebene im rechten Winkel zur Bewegungsrichtung des Geräts;
Fig. 2 einen schematischen Vertikalschnitt durch das Gerät von Fig. 1 in einer Schnittebene parallel zur Bewegungsrichtung des Geräts;
Fig. 3 eine schematische teilweise geschnittene Darstellung eines Dosier- und Sperrglieds für das Schneckenkorn;
Fig. 4 eine erweiterte Seitenansicht des Dosier- und Sperrglieds von Fig. 3; Fig. 5 eine Draufsicht auf das Dosier- und Sperrglied von Fig. 4; Fig. 6 eine Draufsicht auf eine im Streugerät verwendete Streuscheibe; Fig. 7 eine perspektivische Darstellung der Streuscheibe;
Fig. 8 eine schematische Draufsicht auf das Streugerät, unter Darstellung auch von unterhalb eines Behälterbodens angeordneten Elementen und von Antriebs- und Steuerelementen.
Ein Schneckenkornstreugerät nach den Fig.n 1 und 2 hat eine insgesamt angenähert
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quaderförmige Gestalt, mit angenähert quadratischer Querschnittsfläche mit einer Kantenlänge in der Größenordnung von 300 mm und mit einer Gesamthöhe in der Größenordnung von 650 bis 700 mm. Es weist ein im wesentlichen geschlossenes Gehäuse auf, das nur unten einen um drei Seiten umlaufenden Auswurfschlitz für das auszutragende Schneckenkorn hat. Mit Hufe von Andockbolzen 11 kann das Streugerät an eine Drillmaschine angedockt werden, um gleichzeitig mit der Aussaat oder mit der Düngerstreuung auch das Schneckenkorn - aber mit erheblich anderen Streucharakteristiken - auszutragen.
Das Streugerät weist in seinem oberen Teil einen trichterförmigen Behälter 12 mit einem Deckel 13 auf. Dieser Behälter ist abnehmbar und dadurch jederzeit umfüll- oder entleerbar, auch bei montiertem Gerät. Der Füllstand des Behälters ist durch ein (nicht dargestelltes) eingelassenes Schauglas sichtbar. Den unteren Abschluß des Behälters 12 bildet ein trichterförmig etwas flacher auf einen Auslaß 14 zu sich absenkenden Behälterboden 15. Der Behälter des dargestellten Ausführungsbeispiels kann 30 liter Schneckenkorn fassen, das mit einer Streudichte von 1000 bis 10000 cmVha, das sind etwa 0,1 bis 1 g/m2, verteilt werden soll. Ein Absperrschieber 16, der im Bereich des Behälterbodens 15 angeordnet ist, dient dazu, den Auslaß 14 manuell zu öffnen oder zu schließen. Dies ist insbesondere von Bedeutung, wenn der Behälter sich im abgenommenen Zustand befindet und dabei unten geschlossen sein soll.
Unten an den Behälter 12 schließt sich ein Motoren- und Dosierteil 20 an, der als wesentlichen Bestandteil eine Transporthelix 21 ("Schnecke") aufweist, mit einer Schraubenspindel 22 in einem Rohrgehäuse 23, das an einem Ende oberseitig eine Einlaßöffnung 24 und am anderen Ende unterseitig eine Auslauföffnung 25 aufweist. Die Schraubenspindel 22 hat durchweg abgerundete Kanten, mit der Folge, daß das transportierte Schneckenkorn kaum durchgescheit, gequetscht oder zermahlen wird. Sie ist über einen Riementrieb 30 (Fig. 5), es könnte auch ein Ketten- oder Zahnradtrieb sein, mit einem steuerbaren Gleichstrommotor oder Getriebemotor 31 verbunden, dessen Drehzahl von Null (Stillstand) bis zu einer
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Höchstdrehzahl steuerbar ist. Die Einlaßöffnung 24 der Transporthelix 21 kommuniziert mit dem Auslaß 14 des trichterförmigen Behälters 12, und die Auslaßöffnung 25 der Transporthelix 21 kommuniziert mit einem Auslaufrohr 32.
Das Auslaufrohr 32 enthält einen Ausflußspalter 35, mit einer Ableitführung 36 (Fig. 3), die etwa die Hälfte des aus der Transporthelix 21 herauskommenden Streuguts ableitet, und zwei im Abstand voneinander angeordneten Ausgängen 37 und 38, von denen der Ausgang 38 das durch die Ableitführung 36 abgefangene Streugut abgibt und der Ausgang 37 das an der Ableitführung 36 in Fallrichtung vorbeibewegte Streugut abgibt.
Die beiden Ausgänge 37 und 38 münden unter gegenseitigem Abstand über einer drehtellerartigen Streuscheibe 41. Die Streuscheibe 41 ist um eine vertikale Achse drehbar, die mit einer Welle 42 zusammenfällt, welche von der Streuscheibe, an den Ausgängen 37 und 38 und der Transporthelix 21 vorbei, nach oben verläuft und über einen Riementrieb 43 von einem steuerbaren Gleichstrom-Getriebemotor 44 angetrieben wird. Die Streuscheibe 41 ist am unteren Ende der Welle 42 mit Hilfe eines lösbaren Halteglieds 45 befestigt und kann durch Abnahme dieses Halteglieds selbst abmontiert werden. Halteglieder dieser Art sind bekannt, sie können beispielsweise aufgeschraubt oder mit einem Bajonettverschluß montiert sein. Nach Abmontieren der Streuscheibe 41 kann das Material von den Ausgängen 37 und 38 aufgefangen und beispielsweise zu Eichzwecken in Meßbecher gefüllt werden.
Der Motor 44 ist stufenlos von völligem Stillstand bis zur Höchstdrehzahl steuerbar. Sowohl für die Drehzahl der Schraubenspindel 22 als auch für die Drehzahl der Streuscheibe 41 sind Meßsysteme installiert. Auf der Welle der Schraubenspindel 22 sitzt hierzu ein Impulsgeber 47, der an einem Nehmer 48 vorbeiläuft, und mit der Welle 42 der Streuscheibe 41 ist ein Impulsgeber 49 verbunden, der an einem Nehmer 50 vorbeiläuft.
Das aus den Ausgängen 37 und 38 des Ausflußspalters 35 austretende Streugut fällt durch die Schwerkraft auf die Streuscheibe 41 herunter, auf deren Oberseite zwei Wurfprofile 55 in Form von im Profil C-förmigen Schienen (Fig. 7) etwa radial montiert sind. Die C-förmigen Wurfprofile 55 sind in der Drehrichtung der Streuscheibe 41 offen, wie in Fig. 7 gezeigt ist. Die Drehrichtung ist durch einen Pfeil 56 angegeben, und die Wurfprofile 55 bilden Rinnen, deren offene Seite bei der Drehung der Scheibe 41 der geschlossenen Profilrückwand vorausläuft. Die dargestellte Ausführungsform hat zwei solcher Wurfprofile 55, es könnten jedoch auch mehr sein.
Wie insbesondere in Fig. 2 ersichtlich ist, ist die Umgebung der Streuscheibe 41 an drei der vier Umfangsseiten des Gerätegehäuses offen. Die mittlere Wurfrichtung ist als Pfeil 57 eingezeichnet. Die Streuscheibe 41 ist bei der dargestellten Ausführung durch ihre Welle 42 gehaltert, unterhalb der Streuscheibe befinden sich jedoch noch Sicherheitsauflagen 58, die an der im Betrieb in Fahrtrichtung 60 gelegenen Andockseite an Haltgliedern 59 befestigt ist.
Für den Betrieb wird das Streugerät mit Hilfe eines Netzsteckers 65 (Fig. 9) an das 12 V-Netz des Zugfahrzeugs angesteckt. Der Stecker 65 ist mit den elektrischen Teilen des Streugeräts über ein Kabel 66 und einen Schalter 67 mit Kontrollampe verbunden.
An einer zugänglichen Außenwand des Motoren- und Dosierteils 20 befinden sich Einstellpotentiometer 64 und numerische Anzeigen 68 für die Betriebsüberwachung. Sie werden von Signalen der Nehmer 48 bzw. 50 gespeist, sind aber zweckmäßigerweise bereits geeicht in Größen der Dosierung und der Wurf breite. An einem Stecker 69 ist ein Adapter 70 anschließbar, der zur Einbeziehung von Sonderzubehör dient, beispielsweise eines Schalters 71 an der Drillmaschine.
Das beschriebene Schneckenkornstreugerät arbeitet folgendermaßen:
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Vom trichterförmigen Behälter 12 aus gelangt das Streugut in die Einlaßöffnung 24 der Transporthelix 21. Die Transporthelix 21 ist horizontal angeordnet und steht zunächst still, so daß ein Auslaufen des Streuguts verhindert ist. Bei Indrehungversetzen der Schraubenspindel 22 wird Streugut aus dem Behälter 12 abgezogen, aber ohne Gewalt und Verformung. Der Materialabtransport durch die Schraubenspindel 22 genügt, um das Streugut im Behälter 12 schüttfähig zu halten und am Zusammenklumpen zu verhindern, ohne daß ein Rührwerk im Behälter tätig sein müßte. Die Drehzahl der Schraubenspindel kann durch Steuerung des Motors 31 eingestellt werden, wobei die dargestellte Konstruktion zusätzlich auch noch durch ein Umschalten des Motorgetriebes oder ein Umlegen des Keilriemens unterschiedliche Untersetzungen bringen kann. Soll das Schneckenkorn gleichzeitig mit der Aussaat gestreut werden, so ist die Streubreite gering und das Korn niedrig zu dosieren; die Schraubenspindel 22 wird dafür auf eine Drehzahl von 30 bis 180 U/min eingestellt, während für einen reinen Schneckenkornstreugang mit großer Streubreite eine Drehzahl von 150 bis 400 U/min zweckmäßig ist. Es kann eine Streubreite von 2,5 m bei der Aussaat und bis zu 24 m nach der Aussaat abgedeckt werden. Damit ist es möglich, eine Streubreite im Bereich von 0,1 g/m2, das entspricht 1 kg/ha, bis weit über 10 kg/ha zu erzielen. Die Maximalkapazität hängt im wesentlichen von der gewählten Breiteneinstellung und von der spezifischen Beschaffenheit des zu streuenden Korns ab. Das die Transporthelix 21 über die Auslaßöffnung 25 verlassende Streugut wird im Ausflußspalter 35 auf die beiden Ausgänge 37 und 38 geteilt. Diese sind hinsichtlich der Achse 42 der Streuscheibe in einem Winkel von 90° angeordnet, und zwar relativ nahe an dieser Achse, also ziemlich zentral über der Streuscheibe 41. In diesem Bereich ist die Bewegungsgeschwindigkeit der Streuscheibe 41 noch gering und die Wurfprofile 55 greifen schonend am herunterrieselnden Korn an. Die Streuscheibe 41 hat einen relativ großen Durchmesser und die Wurfprofile reichen praktisch vom Zentrum bis zum Umfang. Das Streugut wird durch die Wurfprofile 55 ergriffen und durch die Zentrifugalkraft nach außen beschleunigt, um die Streuscheibe am Umfang zu verlassen. Die Drehzahl der Streuscheibe 41 ergibt in Abhängigkeit vom Ort des Auftreffens des Streuguts unter den Ausgängen 37 und 38 sowohl den Streuwinkel
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als auch die Streubreite, wobei das Streugut des ersten Ausgangs 37 etwa nach dem halben Streuwinkel abgeschleudert ist und nun das Streugut vom Ausgang 38 an der Reihe ist. Da das Streugut vom Auftreffpunkt auf die Scheibe bis zum Verlassen der Scheibe am Umfang eine gewisse Laufzeit benötigt, ist der Ausgang 37 der Streuwinkel-Mittellinie entgegengesetzt angeordnet, also - beim Streuen nach hinten - gegenüber der Streuscheiben-Drehachse in Fahrtrichtung 60 verschoben, während der Ausgang 38 gegenüber dem Ausgang 37 um 90° in der Scheibendrehrichtung versetzt angeordnet ist. Der Streuwinkel ergibt sich hierdurch symmetrisch auf beiden Seiten der Fahrspur.
Die Drehzahlsteuerung der Streuscheibe 41 erfolgt unabhängig von der Drehzahlsteuerung der Schraubenspindel 22. Hierdurch lassen sich Programme unterschiedlicher Charakteristiken fahren. Durch ein Anhalten der Schraubenspindel 22 wird - selbst bei weiterhin rotierender Streuscheibe 41, die aber in dieser Zeit ebensogut auch angehalten werden kann, - der Austrag unterbrochen, beispielsweise während des Wendens am Furchenende. Nach dem Wiedereinschalten läuft das Streugerät problemlos wieder an und die eingestellten Werte werden sofort wieder erreicht.
Bei den Streuern nach dem Stand der Technik ist die Ausbringung von den wirklich notwendigen Gaben problematisch, da das Streugut entweder in Gewicht (g/kg) oder in Volumen (1) per m2 bzw. ha erfolgen soll. Es ist äußerst schwer, von Volumen auf Gewicht oder umgekehrt zu schließen. Abhilfe ist nur durch Messen im praktischen Versuch möglich. Um dies zu verwirklichen, ist gemäß der beschriebenen Ausführungsform die Streuscheibe abnehmbar, und an Stelle von dieser kann mittels eines Meßbechers unter Zuhilfenahme der einstellbaren Drehzahl der Transporthelix die wirkliche Istsituation simuliert werden. Die sich dabei ergebende Förderrate kann von einer digitalen Anzeige abgelesen werden. Es ist nur nötig, diese zu notieren, so steht sie zukünftig immer zur Verfügung.
Gemäß der bevorzugten Ausführungsform ist das Streugerät im wesentlichen aus
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Aluminium gebaut, daneben werden noch Edelstahlschrauben und einzelne Messingteile verwendet. Insbesondere besteht die Schraubenspindel 22 aus Messing. Eine Korrosion ist bei diesen Materialien fast vollständig ausgeschlossen.
Das Gerät ist einfach zu bedienen, es kann vorgesehen werden, daß es sich automatisch, beispielsweise beim Anheben oder Senken der Sämaschine, aus- bzw. einschaltet, das Streugut ist schonend und ohne Verlust auszubringen, der trichterförmige Behälter kann leicht von restlichem Streugut entleert werden oder umgefüllt werden und die einzelnen Teile sind leicht und vollständig zu reinigen.
Claims (12)
1. Streugerät für Schneckenkorn und kleinförmige Aussaaten, umfassend: einen etwa trichterförmigen Behälter (12) zur Aufnahme des auszustreuenden Streuguts, mit einem unteren Auslaß (14); ein sich an den Auslaß anschließendes Dosier- und Sperrglied (21) für die Abgabe des Streuguts; und eine unter dem Dosier- und Sperrglied angeordnete, von diesem das aus dem Behälter kommende Streugut empfangende und mit einem steuerbaren Drehantrieb verbundene Streuscheibe (41), die das Schneckenhorn abschleudert; dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (12) ein rührwerkfreier Behälter ist und daß das Dosier- und Sperrglied eine Transporthelix (21) mit einem Gehäuse (23), das an einem Ende zum Behälterauslaß (14) und am anderen Ende zur Streuscheibe (41) zu offen ist (24, 25), und mit einem steuerbaren Drehantrieb (31) ist.
2. Streugerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Transporthelix eine Schraubenspindel enthält, die ein abgerundetes Profil aufweist.
3. Streugerät, umfassend: einen etwa trichterförmigen Behälter (12) zur Aufnahme des auszustreuenden Streuguts mit einem unteren Auslaß (14); ein sich an den Auslaß anschließendes Dosier- und Sperrglied (21) für die Abgabe des Streuguts; und eine unter dem Dosier- und Sperrglied angeordnete, von diesem das aus dem Behälter kommende Streugut empfangende und mit einem steuerbaren Drehantrieb verbundene Streuscheibe (41), die das Schneckenhorn abschleudert; insbesondere nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslauf (25) des Dosier- und Sperrglieds (21) einen Ausflußspalter (35) mit wenigstens zwei Ausgängen (37, 38) aufweist, die an getrennten Stellen über der Streuscheibe (41) münden.
4. Streugerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslaufspalter (35) zwei Ausgänge (37, 38) hat und die Abgabemenge des Dosier- und Sperrglieds (21) im wesentlichen in zwei Hälften teilt.
5. Streugerät nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgänge (37, 38) des Ausflußspalters (35) über der Streuscheibe (41) in gleichen radialen Abständen von der Drehachse (42) der Streuscheibe in einem - bezüglich der Drehachse der Streuscheibe - Winkelabstand zwischen 60° und 128°, vorzugsweise zwischen 80° und 100° münden.
6. Streugerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß diese radialen Abstände von der Drehachse (42) maximal ein Viertel des Radius der Streuscheibe (41) betragen.
7. Streugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Oberseite der Streuscheibe (41) etwa radiale schienenförmige Wurfprofile (55) angeordnet sind, die ein in der Drehrichtung der Streuscheibe offenes C-Profil aufweisen.
8. Streugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Umfang der Streuscheibe (41) gegebenenfalls mit Ausnahme von Haltern, die eine untere Lagerung der Streuscheibe tragen, und gegebenenfalls mit Ausnahme einer Halterung (59) für das Gerät ringsum frei ist.
9. Streugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es mit einem Fahrgestell mit vorgegebener Fahrtrichtung verbindbar ist (durch 11) und der Auslauf des Dosier- und Sperrglieds (21) bzw der erste Ausgang (37) des Ausflußspalters (35) über der Streuscheibe (41) in einem Abstand von der und in einer Richtung relativ zur Drehachse (42) der Streuschreibe angeordnet ist, die zumindest angenähert mit der Fahrtrichtung übereinstimmen.
10. Streugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die steuerbaren Drehantriebe (31, 44) elektromotorische Antriebe sind, die vom Stillstand bis zu einer Höchstdrehzahl steuerbar sind.
11. Streugerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die elektromotorischen Antriebe (31, 44) 12-Volt-Gleichstrommotoren mit Getriebe sind.
12. Streugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Streuscheibe (41) für eine simulierte Dosierung abnehmbar ist.
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