DE2009960B2 - Jodierte Formalverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und Verwendung derselben - Google Patents
Jodierte Formalverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und Verwendung derselbenInfo
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Description
ArOCH2OCH2C=CH
worin Ar die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzt, in an sich bekannter Weise mit einem
Jodierungsmittel umsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Jodierungsmittel ein Hypojodit
verwendet
4. Verwendung mindestens einer jodierten Formalverbindung nach Anspruch 1 als aktiven
Bestandteil in einem bakteriziden und/oder Fungiziden Mittel.
Die Erfindung betrifft neuartige, jodierte Formalverbindungen, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre
Verwendung als bakterizide und fungizide Mittel.
Die erfindungsgemäßen Formalverbindungen entsprechen der folgenden Formel (I)
ArOCH2OCH2C =
(D
ArOCH2OCH2C-CH
(II)
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann eine allgemein für die Jodierung von
Acetylenverbindungen bekannte Arbeitsweise angewandt werden. Jedoch ist es vorzuziehen, ein Hypojodit
als Jodierungsmittel zu verwenden, da die Durchführung leicht ist und die Ausbeute hoch liegt Ebenfalls ist es
möglich, ein Kupferacetylid des Formals der Formel (II) herzustellen, und dann das Acetylid mit Jod zu jodieren.
Jedoch besitzt diese Arbeitsweise Nachteile, da die
ίο Operation kompliziert ist und die Ausbeute etwas
niedrig liegt
Die Jodierung mit einem Hypojodit kann durchgeführt werden, indem eine Formalverbindung der Formel
(II) in einem organischen Lösungsmittel, welches gegenüber der Reaktion inert und mit Wasser mischbar
ist, z.B. Methanol oder Äthanol, aufgelöst und Jod hierzu in Anwesenheit einer wäßrigen Lösung eines
Alkalimetallhydroxydes zugesetzt wird. Die Reaktionstemperatur soll vorzugsweise 5 bis 15" C betragen.
jo Die Erfindung wird im folgenden an Hand der
Beispiele erläutert:
2> 4,7 g p-Nitrophenylpropargylformal (Fp. = 73,5 bis
74,5°C) wurden in einer Mischung von 70 ecm Methanol
und 20 ecm Dioxan aufgelöst Dann wurden 2 g Natriumhydroxyd, aufgelöst in 3 ecm Wasser, hinzugegeben.
Danach wurden 5,7 g pulverisiertes Jod während
jo 30 min unter Rühren hinzugegeben, während die Lösung auf etwa 100C gehalten wurde. Nach der
Zugabe wurde die Lösung bei der gleichen Temperatur 1 h gerührt. Dann wurden 300 ecm Wasser zugefügt und
die ausgefällten Kristalle wurden durch Filtration
r> abgetrennt, mit Wasser gewaschen, getrocknet und dann aus Isopropylalkohol umkristallisiert, wobei
p-Nitrophenyl-3-jodpropargylformal, Fp. =114 bis
115,5° C, in Form von leicht gelblichen säulenartigen
Kristallen erhalten wurde. DieAusbeute betrug 6,7 g.
worin Ar einen Phenylrest mit ggf. einem oder mehreren Methylresten, Chloratomen oder Nitroresten
als Substituenten, einen Naphthylrest oder einen Chinolinrest bedeutet
Gemäß der Erfindung werden die neuen Formalverbindungen der Formel (I) hergestellt, indem eine
Formalverbindung, welche durch die folgende Allgemeine Formel (II) wiedergegeben wird:
worin Ar die oben angegebene Bedeutung besitzt, in an sich bekannter Weise mit einem Jodierungsmittel
umgesetzt wird.
Die jodierten Formalverbindungen der Formel (I) sind neu und besitzen ausgezeichnete bakterizide und
fungizide Aktivität, wie später noch erläutert werden wird.
Die Formalverbindungen der Formel (II) sind ebenfalls neue Verbindungen und können leicht und in
praktisch quantitativer Weise hergestellt werden, indem Propargylchlormethyläther mit einem Alkalimetallsalz
einer Verbindung, die durch die allgemeine Formel ArOH, worin Ar die oben angegebene Bedeutung
besitzt, in einem inerten, organischen Lösungsmittel umgesetzt wird. z. B. Alkoholen oder Ketonen.
22,6 g m-Kresylpropargylformal (Kp. = 70 bis
75°C/0,3 mm Hg) wurden in 200 ecm Methanol aufgelöst und es wurden hierzu 11,3g Natriumhydroxyd,
aufgelöst in 15 ecm Wasser, gegeben.
Dann wurden 32,6 g pulverisiertes Jod hierzu während 30 min unter Rühren bei 7 bis 100C zugefügt.
Nach der Zugabe wurde die Lösung 1 h bei der gleichen Temperatur gerührt. Dann wurde das Methanol unter
reduziertem Druck abdestilliert, und es wurden 100 ecm
Wasser zur Bildung einer leicht braunen, öligen Substanz zugegeben, diese wurde mit Äther extrahiert
und mit entwässertem Natriumsulfat getrocknet. Dann wurde der Äther abdestilliert, und der Rückstand unter
einem reduzierten Druck destilliert, wobei m-Kresyl-3-jodpropargylformal,
Kp. =121 bis 128° C/ 0,3 mm Hg, in Form eines leicht orangefarbenen Öles
erhalten wurde. Die Ausbeute beträgt 22,5 g.
Verschiedene andere Verbindung, die in der gleichen Weise wie bei den obengenannten Beispielen erhalten
wurden, sind zusammen mit ihren Siedepunkten, Schmelzpunkten und den Lösungsmitteln, aus denen die
Umkristallisation durchgeführt wurde, aufgeführt.
4-Chlorphenyl-3-jodpropargylformal
Kp. = 115bisll6°C/
0,2 mm Hg
0,2 mm Hg
2,4-Dichlorphenyl-3-jodpropargylformal
2,4,5-Trichlorphenyl
3-jodpropargylformal
3-jodpropargylformal
Pentachlorsphenyl-3-jodpropargylformal
jJ-Naphthyl-3-jodpropargylformal
e-Chinolyl-S-jodpropargylformal
Fp. = 48,5 bis 50° C/
(n-Hexan)
(n-Hexan)
Fp. = 93 bis 95° C
(n-Hexan)
(n-Hexan)
Fp.= 132bisl34°C
(Methylisobutylketon)
(Methylisobutylketon)
Fp. = 43 bis 44,5° C
(Methanol)
(Methanol)
Fp.= 117,5 bis
121°C,(Zers.) Methanol
121°C,(Zers.) Methanol
Die jodierten Formalverbindungen der allgemeinen Formel (1) der Erfindung besitzen ausgezeichnete
bakterizide und fungizide Wirksamkeiten und sie sind daher als bakterizide und fungizide Mittel für verschiedene
Verwendungszwecke nützlich.
Das bakterizide und fungizide Mittel der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß es eine oder mehrere der
durch die obengenannte allgemeine Formel (1) wiedergegebenen Verbindungen als aktiven Bestandteil
enthält. Das bakterizide und fungizide Mittel kann ferner eine oder mehrere andere Bakterizide und/oder
Fungizide enthalten.
Das Mittel kann in jeder beliebigen Form vorliegen, die für den besonderen Verwendungszweck geeignet ist.
So kann beispielsweise die aktive Komponente in geeigneten Lösungsmitteln aufgelöst oder dispergiert
sein, oder sie kann mit einem geeigneten festen Füllstoff vermischt sein. Ebenfalls ist es möglich, ein Emulgiermittel,
ein Dispersionsmittel, ein Suspensionsmittel oder einen Stabilisator hinzuzusetzen.
Das bakterizide oder fungizide Mittel der Erfindung ist als bakterizides, antiseptisches Mittel und als
Antipilzmittel für Fasern, Anstriche, Holz, breiförmige Massen, Papier und zur Verhütung der Schleimpilzbildung
brauchbar. Ebenfalls ist es für medizinische Anwendungen anwendbar.
In den folgenden Versuchen wird die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen gezeigt
Versuch
Die bakteriziden und fungiziden Spektren von p-NitrophenyI-3-jodpropargylformal:
ιυ
15 Ar = O, N-
m-KresyI-3-jodpropargylfOrmal:
CH,
20
/i-Naphthyl-3-jodpropargylformal:
Ar =
X-Chinolyl-3-jodpropargy !formal:
Ar= I!
wurden mit demjenigen von Phenylqueeksilberacelat
(PMA) verglichen, die Werle sind in Tabelle I angegeben.
Minimalkonzentration für Hemmung des Wachstums in ppm
Mittel
AR = O2N
Escherichia coli
<2,5
0,5
1,67
1,67
2,5
1.67 <2,5
1.67 <2,5
1,67 >20,0
5,0 1.0
> 100,0
20,0 5,0
40,0
> 100,0
40,0 20,0
200,0 0.7
Tabelle I (Fortsetzung)
Mittel
bekanntes Handclsprodukt CI
IC = CCH2O
bekannt
CH,
IC = CCH2OCH2 bekannt.
IO
20
20 2,4,5-Trichlorphenyi-3-jodpropargyIformal:
Cl
Asp. Peni-
niger cillium
iuteum AR = CI-
// V
2,5 CI
sind wie in Tabelle II aufgeführt.
sind wie in Tabelle II aufgeführt.
Minimalkonzcntration für Hemmung des Wachstums
in ppm
Mittel
Asper- Peni- Bacil- Escheriniger Iuteum subtilis coli
20
AR =
AR = Cl
20
AR =
Versuch
Die bakteriziden und fungizidcn Spektren \\m
p-Chlorphc nyl-3-jodpropargyl formal:
AR = Cl-
0.83 0,83 5,0
2.5 5,0
2,5 100,0
Cl
2.4-Dichlorplien\ 1-3-jodpropargylformal:
Cl
/, AR = Cl-
Eine Lösung wurde hergestellt, indem 25% m-Kre-
. syl-3-jodpropargylformal, 5% eines oberflächenaktiven
Mittels (Polyoxypropylenalkyläther) und 70% Methanol vermischt wurden. Diese Lösung kann bei der
praktischen Anwendung mit Wasser verdünnt werden.
Es wurde ein Teig hergestellt, indem 5% p-Chlorphenyl-3-jodpropargylformal,
5% eines oberflächenaktiven Mittels (Polyoxyäthylenalkylaryläther) und 90% Dextrin
vermischt wurden. Die Paste kann mit Wasser auf eine geeignete Konzentration verdünnt werden.
Claims (2)
1. Jodierte Formalverbindung der allgemeinen Formel
AfOCH2OCH2C=CI
worin Ar einen Phenylrest mit ggf. einem oder mehreren Methylresten, Chloratomen oder Nitroresten
als Substituenten, einen Naphthylrest oder einen Chinolinrest bedeutet
2. Verfahren zur Herstellung einer jodierten Formalverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Formalverbindung der Formel
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