DE200914C

DE200914C -

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Publication number: DE200914C
Application number: DENDAT200914D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- Λ* 200914" KLASSE Bm. GRUPPE

konzentrierten Indigweißpräparaten.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. Mai 1905 ab. Längste Dauer: 23. November 1919.

Das Patent 192872 schützt ein Verfahren, Indigweiß in eine für den Versand sehr geeignete hochkonzentrierte Form zu bringen, darin bestehend, daß man dem Indigweiß in freiem ungebundenen Zustande Kohlehydrate, insbesondere Melasse, Sirup oder Körper ähnlicher Herkunft oder Zusammensetzung, zumischt.

Es hat sich nun gezeigt, daß es für gewisse Zwecke vorteilhaft ist, das Indigweiß ganz an Alkalihydrat, Ammoniak usw. zu binden. Die auf diese Weise erhaltenen Produkte stellen direkt hochkonzentrierte Küpen dar und bieten für gewisse Zwecke vor den Produkten des Patentes 192872, welche aus freiem Indigweiß hergestellt werden, noch den Vorteil·, daß bei gleichem Prozentgehalt an Indigweiß die Paste nach vorliegendem Verfahren — hergestellt mittels Indigweißsalz ·— dünnflüssiger ist. Es wurde — besonders soweit es sich um die Herstellung flüssiger, nicht pastenförmiger oder fester Präparate handelt — hierbei jedoch die Beobachtung gemacht, daß dies nur dann der Fall ist, wenn verhältnismäßig beschränkte Alkalihydratmengen zugesetzt werden; ein Überschuß an Ätznatron z. B. bewirkt ein Aussalzen des Indigweißnatrons und ein leichteres Festwerden der Produkte. Das bis jetzt für solche flüssigen Präparate als zweckmäßig ermittelte Verhältnis ist etwa das folgende: ι Mol. Natronhydrat auf 1 Mol. Indigweiß, was einem sauren Indigweißsalz entspräche; doch auch das Verhältnis 2 Mol. Natronhydrat auf ι Mol. Indigweiß erwies sich noch als brauchbar. Sobald es sich um Herstellung fester Indigweiß-Alkalipräparate an Stelle der festen Indigweißpräparate des Hauptpatentes handelt, ist die Menge Alkali, ob ι Mol. oder 1Y₂ oder 2 Mol., nicht mehr von Bedeutung. Das Alkalihydrat läßt sich ganz oder teilweise auch durch Ammoniak ersetzen.

Zweckmäßig kann man bei dem Zusatz des Alkalihydrats in der Weise verfahren, daß man die Indigweißkohlehydratpaste, wie sie durch Verrühren von Indigweißpreßkuchen mit Kohlehydraten in hochkonzentriertem Zustande erhalten wird, mit Ätzalkalihydrat oder konzentrierter Ätzalkalilauge versetzt; hierbei erhält man dann direkt eine konzentrierte Küpe, welche je nach der beabsichtigten Beschaffenheit des Präparates, ob dünn- oder dickpastig oder fest, noch weiter im Vakuum konzentriert werden kann. Ein brauchbares Ansatzverhältnis ist z. B. folgen-

des: 182 Teile hydraulisch gepreßtes, etwa 72 prozentiges Indigweiß werden z.B. mit 20 oder 50 Teilen eines Kohlehydrats verrührt; sodann gibt man zu der so erhaltenen dicken Paste 22 Teile Ätznatron, 90 prozentig, gelöst in etwa 15 Teilen Wasser. Dies Produkt kann entweder als solches verwandt oder zu einer dicken Paste oder einem festen Produkt im Vakuum oder mittels eines sonstigen geeigneten Apparates eingedampft werden.

Claims

Patent-Anspruch:
Abänderung des Verfahrens gemäß Patent 192872 zur Herstellung haltbarer, insbesondere für die Gärungsküpe geeigneter konzentrierter Indigweißpräparate, darin bestehend, daß man in dem dort beschriebenen Verfahren das Indigweiß bzw. dessen Substitutionsprodukte und Homologen durch deren Salze mit oder ohne Anwendung eines Überschusses an Alkalihydrat oder Ammoniak ersetzt.