DE2008601A1 - Anilinoalkylthiocarboxamidverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als herbicide Mittel - Google Patents
Anilinoalkylthiocarboxamidverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als herbicide MittelInfo
- Publication number
- DE2008601A1 DE2008601A1 DE19702008601 DE2008601A DE2008601A1 DE 2008601 A1 DE2008601 A1 DE 2008601A1 DE 19702008601 DE19702008601 DE 19702008601 DE 2008601 A DE2008601 A DE 2008601A DE 2008601 A1 DE2008601 A1 DE 2008601A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- group
- anilinoalkyl
- general formula
- compounds
- methyl
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01N—PRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
- A01N37/00—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom having three bonds to hetero atoms with at the most two bonds to halogen, e.g. carboxylic acids
- A01N37/44—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom having three bonds to hetero atoms with at the most two bonds to halogen, e.g. carboxylic acids containing at least one carboxylic group or a thio analogue, or a derivative thereof, and a nitrogen atom attached to the same carbon skeleton by a single or double bond, this nitrogen atom not being a member of a derivative or of a thio analogue of a carboxylic group, e.g. amino-carboxylic acids
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Agronomy & Crop Science (AREA)
- Pest Control & Pesticides (AREA)
- Plant Pathology (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Dentistry (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Zoology (AREA)
- Environmental Sciences (AREA)
- Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
(Zusatz zu Patent - Patentanmeldung P 16 42 337.3)
Die Erfindung betrifft neue biocid wirksame Anilinoalkylthiocarboxamide
mit brauchbaren herbiciden Eigenschaften, Verfahren zu ihrer Herstellung, herbicide Mittel, die diese Verbindungen
als Wirkstoff enthalten und ein Verfahren zur Bekämpfung von unerwünschtem Pflanzenwuchs. Die Erfindung stellt
eine Verbesserung bzw. Abänderung der in der Hauptanmeldung P 16 42 337·3 beschriebenen und beanspruchten Anilinoalkylcarboxamidverbindungen
dar.
In dem Patent P 16 42 337·3 sind neue herbicid wirksame
Anilinoalkylcarboxamide der allgemeinen Formel:
00Θ846/1934
1A-37 407
in der A eine gegebenenfalls substituierte Alkylengruppe mit
1 bis 6 Kohlenstoffatomen darstellt, IL und IU, die gleich
oder verschieden sein können, jeweils ein Wasserstoffatom,
eine gegebenenfalls substituierte Alkyl-, Aryl- oder Alkenylgruppe
oder eine Gruppe NIUR^ darstellen, in der E, und R^,
jeweils ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten, mit der Maßgabe, daß S^ und Eo
nicht gleichzeitig ein Wasserstoffatom oder eine Gruppe NIUR^
darstellen oder daß R1 und R2 zusammen mit dem Stickstoffatom,
an das sie gebunden sind, ein heterocyclisches Ringsystem
bilden, das wahlweise ein weiteres Heteroatom enthalten kann, und X, Y und Z gleich oder verschieden sein können und jeweils
ein Wasserstoffatom oder ein Halogenatom, eine Cyan- oder Nitrogruppen eine gegebenenfalls substituierte Alkyl- oder
Arylgruppe, eine Alkylsulfonylgruppe, eine Aminogruppe oder Carbamylgruppe oder deren Mono- oder Di-N-alkylderivate bedeuten,
mit der Maßgabe, daß X, Y und Z nicht gleichzeitig Wasserstoffatome sind.
Es wurde nun gefunden, daß bei der sehr nahe verwandten Verbindungsgruppe, die durch Ersatz des Sauerstoffatoms der
Carboxamidgruppe der Formel A durch ein Schwefelatom abgeleitet ist, interessante herbicide Wirkungen auftreten.
Demgemäß betrifft die Erfindung neue Anilinoalkylthiocarboxamidverbindungen
der allgemeinen Formel:
S H NH - A - C - Γ
in der A eine Alkylidengruppe, R eine Alkylgruppe und X ein
0098 46/ 1934
1A-37 407
- 3 -
Wasserstoff- oder Halogenatom, eine Nitrogruppe oder eine
gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe bedeuten.
Bevorzugte Verbindungen sind solche, in deren Formel I A eine Alkylidengruppe mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere
eine Äthylidengruppe, E eine Alkylgruppe mit 1 bis 6
Kohlenstoffatomen, insbesondere eine Methylgruppe und X ein
Wasserstoff- oder Chloratom, eine Nitrogruppe oder eine gegebenenfalls halogensubstituierte Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere eine Methyl-, Äthyl- oder Trifluormethylgruppe
bedeuten. |
Insbesondere bevorzugte Verlr Awnr sind solche, in deren
allgemeiner Formel I der Subs^ituent X in 4-Stellung des Benzolrings
sitzt.
Da die erfindungsgemäßen Verbindungen ein asymmetrisches Kohlenstoffatom
besitzen, ist deutlich, daß dieses das Auftreten von optischen Isomeren der Verbindungen verursacht. Die
isomeren Einzelverbindungen sowie deren Gemische fallen
innerhalb des Erfindungsbereichs.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden nach einem Verfahren
erhalten, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine Anilinoalkylcarboxamidverbindung der allgemeinen formel:
(II) ,
in der A, R und X die genannte Bedeutung haben, mit Phosphor-
WMMl 009846/1934
1A-37
pentasulfid, vorzugsweise in einem Kohlenwasserstoff, wie
Xylol als Lösungsmittel, umsetzt. Die Umsetzung wird vorzugsweise
bei erhöhter Temperatur durchgeführt, insbesondere bei 70 bis 1000C. Die als Ausgangsmaterial verwendete Carboxamidverbindung
kann nach einem der in der Patentanmeldung P 16 42 337·3 beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen zeigen eine herbicide Wirksamkeit.
Die Erfindung umfaßt daher auch herbicide Mittel, die einen Träger oder ein oberflächenaktives Mittel oder beide
zusammen mit einem erfindungsgemäßen Anilinoalkylthiocarboxamid der allgemeinen Formel I enthalten.
Ebenfalls umfaßt die Erfindung ein Verfahren zur Bekämpfung unerwünschten Pflanzenwuchses an Anbaustellen, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man auf die Anbaustelle eine herbicid wirksame Menge der erfindungsgemäßen Verbindung oder eines
erfindungsgemäßen Mittels aufbringt.
Unter dem Begriff Trägermaterial wird ein Stoff verstanden, der anorganischer oder organischer, synthetischer oder natürlicher
Herkunft sein kann, mit welchem der Wirkstoff zur Erleichterung der Anwendung auf die Pflanze, den Samen, den
Boden oder den anderen zu behandelnden Gegenstand gemischt oder formuliert wird, oder um die Lagerung, die Beförderung
oder die Handhabung des Mittels zu erleichtern. Der Träger kann eine feste Substanz oder eine Flüssigkeit sein. Als
Träger können solche Stoffe verwendet werden, die gewöhnlich bei der Formulierung von Pesticiden angewendet werden.
Beispiele geeigneter fester Trägerstoffe sind Silikate, Tone, wie z.B. Kaolinit, synthetische hydratisierte Siliciumoxide,
synthetische Calciumsilikate, Elemente, wie z.B. Kohlenstoff und Schwefel, natürliche und synthetische Harze, wie
z.B. Cumaronharze, Kolophonium, Kopal, Shellak, Dammar, Polyvinylchlorid
und Styrolpolymerisate und -copolymerisate, feste
0 0.9 846/1934 ." 5 "
1Δ-37 407
Polychlorphenole, Bitumen, Asphaltit, Wachse, wie z.B. Bienenwachs,
Paraffinwachs, Montanwachs und chlorierte Mineralwachse,
sowie feste Düngemittel, wie z.B. Superphosphate.
Beispiele geeigneter flüssiger Träger sind Wasser, Alkohole, wie Isopropanol, Ketone, wie Aceton, Methyläthylketon, Methylisobutylketon
und Cyclohexanon, Äther, aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol und Toluol, Petroleumfraktionen,
wie z.B. Kerosin, chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie z.B. Tetrachlorkohlenstoff, einschließlich verflüssigter, gewöhnlich
dampfförmig oder gasförmig vorliegender Verbindungen. Gemische " verschiedener Flüssigkeiten sind häufig geeignet.
Das oberflächenaktive Mittel kann ein Netzmittel, ein Emulgator oder ein Dispergiermittel sein. Es kann nicht-ionisch oder
ionisch sein. Die bei der Formulierung von Herbiciden oder Insecticiden gewöhnlich verwendeten oberflächenaktiven Mittel
können angewendet werden. Beispiele geeigneter oberflächenaktiver Mittel sind die Natrium- oder Calciumsalze von PoIyacrylsäuren,
die Kondensationsprodukte von Fettsäuren oder aliphatischen Aminen oder Amiden, die wenigstens 12 Kohlenstoffatome
im Molekül besitzen, mit Äthylenoxid und/oder Propylenoxid, partielle Ester der genannten Fettsäuren mit M
Glycerin, Sorbitan, Saccharose oder Pentaerythrit, Kondensationsprodukte von Alkylphenolen, z.B. p-Octylphenol oder
p-Üctylcresol mit Äthylenoxid und/oder Propylenoxid, Sulfate
oder Sulfonate dieser Kondensationsprodukte sowie Alkalimetallsalze, vorzugsweise Natriumsalze oder Schwefelsäureester
oder Sulfonsäureester mit wenigstens 10 Kohlenstoffatomen im Molekül, z.B. Natriumlaurylsulfat, Natrium-sek.-alkylsulfate,
Natriumsalze von sulfoniertem Rizinusöl und Natriumalkylaryleulfonate, wie Natriumdodecylbenzolsulfonat.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können als benetzbare Pulver, Staubpräparate, Granulate, Lösungen, emulgierbare Konzentrate,
Emulsionen und Pasten formuliert werden. Benetzbare Pulver
- 6 009846/1934
1A-37 407 - 6 -
werden gewöhnlich so zusammengestellt, daß sie 25, 50 oder 75 %
Wirkstoff und gewöhnlich zusätzlich zum festen Trägermaterial 3 bis 10 % eines Dispergiermittels, sowie, falls erforderlich,
0 bis 10 % Stabilisatoren und/oder andere Zusätze, wie Mittel zur Erhöhung des Eindringens oder der Haftfähigkeit, enthalten.
Staubpräparate werden gewöhnlich als Staubkonzentrat formuliert, das eine ähnliche Zusammensetzung wie ein benetzbares Pulver
besitzt, aber kein Dispergiermittel enthält, und vor der Anwendung mit weiterem festem Trägermaterial verdünnt wird wobei
ein Kittel erhalten wird, das gewöhnlich 1/2 bis 10 % Wirkstoff enthält. Granulate werden gewöhnlich so hergestellt,
daß sie eine Größe im Bereich einer Siebmaschenweite von 1,68 bis 0,152 mm (10 bis 100 Maschen British Standard) besitzen.
Sie können durch 'Agglomerier- oder Imprägnierverfahren hergestellt
werden. Im allgemeinen enthalten die Granulate 1/2 bis 25 % Wirkstoff und 0 bis 25 % Zusätze, wie Stabilisatoren,
Modifiziermitteln für die langsame Wirkstoffabgabe, Bindemittel
u.dgl. Emulgierbare Konzentrate enthalten gewöhnlich zusätzlich
zum Lösungsmittel und gegebenenfalls einem (Jolösungsmittel 10 bis 50 Gew.-% Wirkstoff, 2 bis 20 Gev.-% Emulgatoren und
0 bis 20 Gew.-% geeigneter Zusätze, wie Stabilisatoren, Mittel zur Erhöhung des Eindringens und Korrosionsinhibitoren, bezogen
auf das Volumen. Fasten werden so zusammengesetzt, daß ein stabiles, fließfähiges Produkt erhalten wird, das gewöhnlich
10 bis 60 % Wirkstoff, 2 bis 20 % geeigneter Zusätze und als Träger Wasser oder eine organische flüssigkeit enthält, in
denen der Wirkstoff im wesentlichen unlöslich ist.
Die erfindungsgemäßen Mittel können andere Bestandteile enthalten,
z.B. Schutzkolloide, wie Gelatine, Leim, Casein, Pflanzengummen und Polyvinylalkohol, Natriumpolyphosphate,
Celluloseether, Stabilisatoren, wie Athylendiamin-tetraessigsäure,
weitere Herbicide oder Pesticide und Haftmittel, z.B. nicht-flüchtige öle.
- 7 -0 09 846/1934
1A-37 407
— 1 —
Innerhalb des Erfindungsbereichs liegen auch wäßrige Dispersionen und Emulsionen, z.B. Mittel, die durch Verdünnen eines
benetzbaren Pulvers und eines emulgierbaren Konzentrats mit
Wasser erhalten worden sind. Diese Emulsionen können Wasser-in Öl-Emulsionen oder Öl-in-Wasser-Emulsionen sein und können
eine dicke mayonnaiseartige Konsistenz besitzen.
In den folgenden Beispielen werden erfindungsgemäße Verbindungen, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und die herbicide
Wirksamkeit der Verbindungen näher erläutert.
Beispiel
Λ_
2- (2,e-Dinitro-fl—methylanil- .Iq)-Iv ^■.thyl-thiopropionamid
,NO2
^TV
CH, —// YV- NH-CH-C-NC
°2
Es wurden 3»0 g 2-(2,6-Dinitro-4-methylanilino)-N-methylpropionamid
und 3»5 g Phosphorpentasulfid in 150 ml trockenem
Xylol 5 η bei 8O0C miteinander verrührt. Die abgekühlte Lösung
wurde mit Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft. Der erhaltene Rückstand wurde durch Chromatographie auf Aluminiumoxid
mit Dichlormethan als Elutionsmittel und durch anschliessendes
Umkristallisieren aus Benzol gereinigt. Es wurde das gewünschte Produkt als orangefarbige Kristalle vom
Fp. 149 bis 150oC erhalten.
Analyse
Berechnet für C11H14N4SO4 : C 44,3; H 4,7; N 18,8; S 10,8
Gefunden : C 43,9; H 5,1; N 18,4; S 11,1
009846/ 1934
1A-37 407
Gemäß Beispiel 1 wurden weitere Verbindungen hergestellt, deren Zusammensetzung, Eigenschaften und Analysenwerte in
der folgenden Tabelle I zusammengestellt sind.
- 9 009R/.6/1934
Ve τ bind im ^"
Fp-0C
Analyse
Z-(2,6-Dinit;roanilino)-K-merhyltiiiopropionamid
123-125
Berechn. für Gefunden
: C 42,3;H 4,2; N 19,7; S 11,3%
: C 42,6;H 4,5; N 19,5; S 11,3%
_- ^I ,6-Dini-cro-4-trifluor-i75-176
methylanilino)-N-methyl-"CiLicpropionaiaid
Berechn. für Gefunden 3: C 37,5;H 3,1; N 15,9; S 9,1%
: C 37,6;H 3,0; N 15,8; S 9,4%
133-134 Berechn. für C10H11N4SO4Cl: C 37,7;H 3,5; N 17,6; S 10,1% ·
aniline)-N-meühyl-thio- Gefunden : C 37,4;H 3,6; N 17,4; S 10,4% ^
propionamid
^_(2,6-Dinitro-4-ä-chyl- 160-161 Berechn. für C12H16N4SO4 : C 46,1;H 5,1; N 18,0; S 10,3%
anilino)-H-methyl- Gefunden : C 46,1;H 5,3; N 17,7; S 10,3%
-hiopropionaniid
2-C2,4,6-Trini-croanilino)-149-150 Berechn. für
N-me-cnyl-Lhioprcpionamid Gefunden
: C 36,5;H 3,3%
: C 35,9;H 3,4%
: C 35,9;H 3,4%
■PCD O
1A-37 407
- 10 Beispiel 3
Die herbicide Wirksamkeit von erfindungsgemäßen Verbindungen
wurde gegenüber einer repräsentativen Gruppe der folgenden Pflanzen geprüft: Hafer (O; Avena sativa), Raigras (HG; LoIium
perenne), Mais (SC; Zea mays), Erbse (P; Pisum sativum), Zuckerrübe
(SB; Beta vulgaris). Lein (L; Linum usitatissimum) und
Senf (M; Sinapis alba).
Die Versuche wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, nämlich Vorauflauf
versuche und Nachauflaufversuche. Die Vorauflaufversuche
bestanden darin, daß die Versuchsverbindung in einer Flüssigkeit auf den Boden gespritzt wurde, in den Samen der genannten
Pflanzenarten kurz vorher eingesät worden waren. Bei den Nachauflaufversuchen wurde einmal der Boden getränkt und zum
anderen wurden die Blätter bespritzt. Bei der Bodentränkung wurde der Boden mit einer flüssigen Formulierung getränkt, der
eine erfindungsgemäße Verbindung enthielt, nachdem die Samen der genannten Pflanzenarten gekeimt hatten. Bei den Blattspritzversuchen
wurden Pflanzensämlinge mit einer derartigen Formulierung bespritzt.
Die in den Versuchen verwendeten Formulierungen bestanden aus 50 Vol.-Teilen Aceton, 50 Vol.-Teilen Wasser, 0,5 Gew.-Teilen
eines oberflächenaktiven Mittels, nämlich eines Kondensats aus Alkylphenol und Äthylenoxid (Triton X-155) und einer erfindungsgemäßen
Verbindung in wechselnden Mengen.
Die Samen der genannten Pflanzenarten wurden ausgesät und in einem mit Wasserdampf sterilisierten John Innes-Kompost keimen
gelassen.
Beim Bodenspritzversuch und beim Blattspritzversuch wurden zwei
Dosierungen entsprechend 10 und 1 kg Wirkstoff je ha in einem Volumen entsprechend GOb l/ha aufgebracht. Beim tiodentränkversuch
wurde eine Dosierung entsprechend 10 kg Wirkstoff/ha in
- 11 -
0 0 9 8 A G / 1 9 3 A
2003601
1A-37 40?
- 11 einem Volumen entsprechend 2200 l/ha aufGebracht.
Vergleichsversuche wurden ebenfalls durchgeführt, wobei
der eingesäte Boden, ein Boden mit Sämlingen und die Pflanzen selbst mit den gleichen Volumina der Mittel bespritzt oder
getränkt wurden, wobei jedoch die erfindungsgemäßen Verbindungen nicht in den Mitteln enthalten waren.
Die herbiciden Wirkungen der betreffenden Verbindungen wurden
visuell 7 Tage nach dem Bespritzen der Blätter und dem Tränken des Bodens im Nachauflaufversuch und 11 Tage nach dem
Spritzen des Bodens im Vorauflaufversuch geprüft, wobei die
Ergebnisse auf einer Wertskala von 0 bis 9 wiedergegeben wurden. Der Wert 0 bezeichnet keine Wirkung und der Wert
eine sehr starke herbicide Wirkung. Eine Bewertung 2 entspricht etwa einer Verminderung des Frischgewichtes von
Stengeln und Blättern der behandelten Pflanzen von 25 %·,
die Bewertung 5 entspricht etwa einer Gewichtsverminderung von 55 % und eine Bewertung 9 einer Gewichtsverminderung
von 95 % usw.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle II wiedergegeben.
- 12.-009846/1934
TABELLE II
Verbindung
Dosis kg/ha
Nachauflauf (Pflanzen)
Vorauflauf (Saatgut)
Bodentränkung Dosis Blattspritzung
Bodenspritzung
σ 2-(2,6-Dinitro-4-
° methylanilino)-N-J30
methyl-thiopropionramid
10
SC 0 RG P L M SB
8 5 7 0 8 8 SC 0 BG P L M SB
5881998 2450766
SC 0 RG P L M SB
6 7 8 0 9 9 15 6-68
-^- 2-(2,6-Dinitro- | 10 | 4 | 5 | 6 0 | 5 | 6 | 4 | 10 | 2 | 4 | 2 | 3 | 7 | 8 | 0 | 2 | 7 | 8 | 0 | 8 | 9 | 8 | I |
7* anilino)-N-methyl- ^ tniopropionamid |
1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 3 | 2 | 4 | 0 | 1 | 7 | — | 6 | 3 | 0 | ||||||||
2-(4-Caaor-2,6- | 10 | 7 | 4 | 4 0 | 8 | 7 | 4 | 10 | 1 | 3 | 0 | 5 | 8 | /t | 7 | 8 | 2 | 8 | Q | Q | |||
dinitroanilino)-N- | d. | ||||||||||||||||||||||
methyl-thiopropion- | 1 | 1 | Ü | 0 | 0 | 1 | i? | d. | 0 | 4 | Ü | 6 | 6 | 0 | |||||||||
amid | |||||||||||||||||||||||
2-(2,6-Dinitro-4-äthylanilino)-N-
methyl-thiopropionamid
cn
4 5 7 0 4 7670988 236-734
6 | 6 | 8 | 0 9 | 9 | 7 | V>J | ro |
0 | 2 | 7 | - 7 | 2 | 3 | -£■ O |
00360 |
Claims (1)
1A-37 407
- 13 PATENTANSPRÜCHE
1) Anilinoalkyl-thiocarboxamidverbindungen der allgemeinen Formel:
S H
11
y
NH-A-C-N' U)
in der A eine Alkylidengruppe, R eine Alkylgruppe und X ein
Wasserstoff- oder Halogenatom, eine Nitrogruppe oder eine gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe bedeutet.
'd) Anilinoalkyl-thiocarboxamidverbindungen nach.
Anspruch 1, in deren Formel I A eine Alkylidengruppe mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen, R eine Alkylgruppe mit 1 bis 6
Kohlenstoffatomen und X ein Wasserstoff- oder Chloratom, eine Nitrogruppe oder eine gegebenenfalls halogensubstituierte
Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeutet.
t>) Anilinoalkyl-thiocarboxamidverbindungen nach
Anspruch 2, in deren Formel I A eine Äthylidengruppe, R
eine Methylgruppe und X ein Wasserstoff- oder Chloratom oder eine Nitro-, Methyl-, Äthyl- oder Trifluormethylgruppe
bedeutet.
4) Anilinoalkyl-thiocarboxamidverbindungen nach
Anspruch $, in deren allgemeiner Formel I X ein Wassersboff-
oder Chlor-ifcom oder eine Methyl-, ÄfchyL- oder Trifluormebhylgruppe
bedeutet;.
-14 0 0 9 8Af,/ 1 f) 3 /,
2003601
1A-37
5) Anilinoalkyl-thiocarboxamidverbindungen nach Anspruch
1 bis 4, in deren allgemeiner Formel I die Gruppe X in
4-Stellung des Benzolrings sitzt.
6) Verfahren zur Herstellung der Anilinoalkyl-thiocarboxamidverbindungen
der allgemeinen Formel I nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß man eine
Anilinoalkyl-carboxamidverbindung der allgemeinen Formel:
NH-A-G-N
in der A, R und X die genannte Bedeutung haben, mit Phosphorpentasulfid
umsetzt.
7) Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß man die Umsetzung in einem Kohlenwasserstoff
als Lösungsmittel durchführt.
8) Verfahren nach Anspruch 7>
dadurch gekennzeichnet , daß man als Lösungsmittel Xylol verwendet.
9) Verfahren nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet , daß man die Umsetzung bei erhöhter
Temperatur durchführt.
1(J) Verfahren nach Anspruch 9» dadurch g e k e η η -
ζ e i c h η durchführt.
zeichnet , daß man die Umsetzung bei 70 bis 1000G
11) Verwendung der Anilinoalkyl-thiocarboxamidverbindungen
- 15 -
009846/193/»
1A-37 40?
der allgemeinen Formel I nach Anspruch 1 als Wirkstoff in herbiciden Mitteln.
009846/193Λ
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1019169A GB1254381A (en) | 1969-02-26 | 1969-02-26 | Anilinoalkyl thiocarboxamides, their preparation and herbicidal compositions containing them |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2008601A1 true DE2008601A1 (de) | 1970-11-12 |
Family
ID=9963237
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702008601 Pending DE2008601A1 (de) | 1969-02-26 | 1970-02-24 | Anilinoalkylthiocarboxamidverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als herbicide Mittel |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH516907A (de) |
DE (1) | DE2008601A1 (de) |
FR (1) | FR2032412A6 (de) |
GB (1) | GB1254381A (de) |
NL (1) | NL7002555A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0002842A1 (de) * | 1977-10-17 | 1979-07-11 | Shell Internationale Researchmaatschappij B.V. | Thiopropionsäurederivate, sie enthaltende herbizide und/oder pflanzenwachstumsregulierende Zusammensetzungen und Verfahren zur Kontrolle von unerwünschtem Pflanzenwachstum |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4031186A (en) * | 1975-07-10 | 1977-06-21 | Rohm And Haas Company | Arylaminoalkylthioamides |
US5457180A (en) * | 1989-08-04 | 1995-10-10 | Biochem Pharma Inc. | Methods for producing linear thiopeptides using an amino acid ortho amino thioanilide compound |
-
1969
- 1969-02-26 GB GB1019169A patent/GB1254381A/en not_active Expired
-
1970
- 1970-02-24 FR FR7006575A patent/FR2032412A6/fr not_active Expired
- 1970-02-24 NL NL7002555A patent/NL7002555A/xx not_active Application Discontinuation
- 1970-02-24 CH CH265070A patent/CH516907A/de not_active IP Right Cessation
- 1970-02-24 DE DE19702008601 patent/DE2008601A1/de active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0002842A1 (de) * | 1977-10-17 | 1979-07-11 | Shell Internationale Researchmaatschappij B.V. | Thiopropionsäurederivate, sie enthaltende herbizide und/oder pflanzenwachstumsregulierende Zusammensetzungen und Verfahren zur Kontrolle von unerwünschtem Pflanzenwachstum |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL7002555A (de) | 1970-08-28 |
GB1254381A (en) | 1971-11-24 |
CH516907A (de) | 1971-12-31 |
FR2032412A6 (de) | 1970-11-27 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1643527C3 (de) | N,N-Disubstituierte Alanine und deren Verwendung als Herbicide | |
DE2640730A1 (de) | Heterocyclische phenylaether und diese enthaltende herbizide mittel | |
DE1914954C3 (de) | Fungicide Mittel, enthaltend als Wirkstoff mindestens ein sauerstoff heterocyclisches Amid | |
DE2640484A1 (de) | Amidoxim-derivate, ihre herstellung und verwendung | |
DE2633729C2 (de) | Herbizide Mischung sowie gemeinsame Verwendung von N-substituierten Alaninverbindungen mit N,N-disubstituierten Alaninverbindungen zur Bekämpfung von Breitband-Unkräutern | |
DE2322143A1 (de) | Verfahren zur verhinderung des wuchses einer unerwuenschten vegetation | |
DE2008601A1 (de) | Anilinoalkylthiocarboxamidverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als herbicide Mittel | |
DE1944525C3 (de) | Anilinoalkanohydroxamsäureverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als herbicide Mittel | |
EP0062254A1 (de) | Substituierte Acetanilide, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Herbizide | |
DE2460691C2 (de) | N-Benzoyl-N-(3,4-difluorphenyl)-alanin, dessen Salze und Ester und ihre Verwendung | |
EP0098972A2 (de) | Neue 5-Phenoxybenzisothiazol-4'-harnstoffderivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Herbizide | |
EP0009091B1 (de) | Verfahren zur selektiven Bekämpfung von unerwünschtem Pflanzenwachstum mit herbiziden Mitteln auf Basis von Acetaniliden und N-Dichloracetyl-2,2-dimethyl-1,3-oxazolidin | |
DE2628901A1 (de) | Alaninderivate, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als herbizide | |
DE1642337C3 (de) | 2-AryIaminopropionamide und ihre Verwendung als Vorauflauf-Herbicide | |
DE2527913C2 (de) | N,N-disubstituierte Aminosäurederivate, Verfahren zu deren Herstellung und herbizide Mittel | |
DE2021822A1 (de) | Acylierte Triflourmethylharnstoffcarbamate und deren Verwendung als Herbizide | |
DE2633159C2 (de) | Phosphorhaltige Verbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung, sowie diese Verbindungen enthaltende herbizide Mittel | |
DD262025A5 (de) | Imidazol-derivate | |
EP0009555A1 (de) | Herbizide Mittel auf der Basis eines Thiolcarbamats, die Halogenacylamide als Antagonisten enthalten, und ihre Verwendung in einem Verfahren zur selektiven Bekämpfung von unerwünschtem Pflanzenwuchs | |
DE2162073C3 (de) | N,N-disubstituierte Aminocarbimid- bzw. -thiocarbimidsäureester, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung | |
DE2556938C2 (de) | N,N-disubstituierte Alaninderivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als herbicide Mittel | |
DD282687A5 (de) | Verfahren zur herstellung eines phenoxyphthalididderivates, herbizide zusammensetzung und verfahren und verwendung fuer die bekaempfung von unerwuenschtem pflanzenwuchs | |
AT368681B (de) | Herbizide zusammensetzungen | |
DE1567124A1 (de) | Herbicide Mittel | |
DE2229062A1 (de) | N-alkyl-alpha-phenoxyalkylamide und ihre verwendung als herbizide |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OI | Miscellaneous see part 1 | ||
OHN | Withdrawal |