DE2007588C3 - - Google Patents

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DE2007588C3
DE2007588C3 DE19702007588 DE2007588A DE2007588C3 DE 2007588 C3 DE2007588 C3 DE 2007588C3 DE 19702007588 DE19702007588 DE 19702007588 DE 2007588 A DE2007588 A DE 2007588A DE 2007588 C3 DE2007588 C3 DE 2007588C3
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Claus 4150 Krefeld; Dollbaum Wilhelm 4136 Kaldenhausen Herzberg
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Verfahren zur Behandlung von Leguminosesamen und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens Holtz & Willemsen GmbH, 4150 Krefeld
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Description

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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Behandlung von Leguminosesamen, insbesondere zur Herstellung von bitterstofffreiem und. geschmacklich indifferentem Sojabohnenmaterial. Sie betrifft weiter eine vorteilhafte Vorrichtung zur Durchführung
Es ist bekannt, daß Leguminosesamen, insbesondieses Verfahrens.
dere Sojabohnen, für die Verwendung als Nahrungs- und Futtermittel wertvolle Stoffe enthalten.
Es ist jedoch äußerst schwierig, dem Rohprodukt diejenigen Geruchs- und Geschmackskomponenten, insbesondere Bitterstoffe, zu entziehen, die als geschmacklich unangenehm empfunden werden. Besonders Sojabohnen und die aus ihnen hergestellten Mehle weisen normalerweise einen starken, bohnigen, bitteren Geschmack auf. Sie enthalten außerdem Stoffe, die die Verdaulichkeit negativ beeinflussen oder wachstumshemmend wirken, wie etwa Trypsininhibitoren, Hämagglutinine, Saponine und verschiedenen Enzyme, unter anderem auch Urease.
Es sind bereits zahlreiche Verfahren bekanngeworden, mit denen versucht wurde, Leguminosesamen, insbesondere Sojabohnengrundmaterial, geschmacklich sowie in seiner Verwertbarkeit zu verbessern und von unangenehmen Begleitstoffen zu be-,.. Verfahren, bei denen das Leguminosesamenv Material der Einwirkung von Wasser bzw. Wasserdampf ausgesetzt wird.
Die Verfahren der Gruppen (a) und (b) haben den Nachteil, daß Fremdstoffe zugesetzt werden, deren restlose Entfernung aus dem behandelten Gut, sofern überhaupt, nur relativ aufwendig vorgenommen werden kann. s
Aber auch die zur Gruppe (c, gehörenden Verfahren weisen erhebliche Nachteile aut
Sofern die Behandlung durch Wasser mit oder ohne Chemikalienzusatz und unter wechselnden Temperatuisn erfolgt, besteht die Gefahr, daß das Produkt wohl geschmacklich verbessert, aber nicht von den anwesenden toxischen und wachstumshemmenden Stoffen befreit wird.
Außerdem lassen sich, wie bereits gesagt, beim Zusatz von Chemikalien diese nur sehr schwer restlos entfernen.
Durch die bei der Wasserbehandlung auftretende Quellung unterliegt das Gut einer Säuerung, die durch Zusatz von Alkalien kompensiert werden muß.
Da außerdem eine wäßrige Behandlungsftussigkeit wegen dieser Gefahr der Säuerung nicht zu lange einwirken soll und man daher gezwungen ist, auf kurze Einwirkzeiten von z. B. etwa 10 Minuten zurückzugreifen, wurde bereits versucht, in der Behandlungsflüssigkeit das Wasser teilweise durch Alkohol zu ersetzen.
Aber auch dieser Weg führt nur teilweise zum gewünschten Erfolg, zumal für seine Durchführung mit vergleichsweise sehr umfangreichem apparativem Aufwand gearbeitet werden muß.
Auch Bemühungen, durch pH-ändernde Zusätze günstigere Arbeitsbedingungen zu schaffen, haben sich praktisch nicht bewährt.
Ausgehend von Wasserdampf, wird nach einem bekannten Verfahren dieser mit einem Druck von 0,5 bis 1,0 atü mehrmals während etwa 30 Minuten mit zwischenzeitlicher Abkühlung auf das zu behandelnde Gut zur Einwirkung gebracht. Will man mit kürzeren Einwirkungszeiten arbeiten, so sind relativ hohe Temperaturen erforderlich, wobei jedoch die Koagulationstemperatur der Eiweißbestandteile von etwa 76 bis 8O0C leicht überschritten werden kann.
Um diese Gefahr zu umgehen, hat man bereits das Gut im unzerkleinerten Zustand der Behandlung mit Wasserdampf unterzogen und anschließend vor der Zerkleinerung getrocknet.
Zumindest bei nicht entöltem Rohmaterial liefert dieser V/eg keine befriedigenden Ergebnisse, da bei Temperaturen unterhalb der Koagulationstemperatur des Eiweißes eine wesentlich intensivere Behandlung notwendig ist, damit der Wasserdampf den gesamten Gutskörper durchdringen und aufschließen kann, um schließlich auf Bitterstoffe und Hemmstoffe einwirken zu können.
Es gelingt auf diese Weise lediglich, die unerwünschten Enzyme zu beeinträchtigen; die Entfernung der Bitterstoffe sowie der vorhandenen Begleitstoffe mit
3 ! 4
xiscbemCharakter.fernerAntitrypsinunddergleichen gefäß aufgegeben und durchwandert dieses langsam Substanzen gelingt jedoch nur teilweise befriedi- im Gegenstrom zur warmen Luft, die nach oben ent-
nd weicht.
1 Aus der DT-PS 8 09 994 ist ein Verfahren bekannt, Es wird in dieser Literaturstelle besonders auf die
.,ch dem pflanzliche Stoffe wie Samen, Stempeln, 5 Gefahren verwiesen, die bei Temperaturen oberhalb Rinden Wurzeln oder dergleichen durch Behandlung 1200C zu erwarten sind, nämlich erhebliche Schädigt kurzzeitigen Dampfstößen von nur wenigen Mi- gungen der Eiweiß- und Fettanteile und damit veruten Dauer und hoher kinetischer Energie aufge- bunden die Ausbildung ganz besonderer Röststoffe, "chlossen werden können. Dabei erfolgt teilweise Auch dieses Verfahren ist an einen mechanisch
1 J1 eine Austragung bzw. Entfernung von Bitier- io bewegten Transport des Behandlungsgutes gebunden, toffen leguminosen Geschmackstoffen und anderen So werden an Stelle des turmartigen Behälters mit verunangenehmen Begleitstoffen durch den in das Gut tikaler Rühr- bzw. Drehachse auch rotierende Tromindringenden Dampf. meltrockner u. a. verwendet. Außerdem wird das be-
Zur Erzielung der notwendigen hohen kinetischen handelte Gut noch einer Dämpfschnecke zugeführt, Energie des Wasserdampfes wird dieser beispielsweise 15 wo etwa noch vorhandene und im Hauptverfahrensmit Überschallgeschwindigkeit von 800 m/Sekunden gang nicht erfaßte Reste der Bitterstoffe entfernt
d unter einem Druck von 8 atü stoßweise auf das werden.
(Tut gedrückt. Dieses befindet sich selbst auf einer Die Einschränkung auf niedrige Gas- bzw. Luftwandernden Unterlage wie etwa einem Förderband, Dampf-Temperaturen, die damit verbundene äußerst ner Förderschnecke oder auf den Siebboden eines 20 vorsichtige Behandlung, die mechanische Bewegung Krählwerks, von denen es, mechanisch bewegt, lang- bzw. Förderung und die in jedem Fall netwendige am nach unten rieselt. In jedem Falle ist die Ein- Nachdämpfung machen auch dieses Verfahren für führung des Hochdruckdampfes direkt auf das Gut eine schnelle und wirtschaftliche, gleichzeitig aber eerichtet. schonende Herstellung bitterstofffreier und geschmack-
Dieses Verfahren erfordert nicht nur einen äußerst 25 lieh indifferenter Leguminosesamen, vor allem Sojaaufwendigen und komplizierten, weil unter hohem bohnenmaterial, wenig geeignet. Druck stehenden und hohen Dampfgeschwindigkeiten Schließlich haftet allen diesen Verfahren noch der
usgesetzten apparativen Aufwand, der an das Kon- Nachteil an, daß die Schalenbestandteile nur unvollktionsmaterial höchste Anforderungen stellt, es kommen und dann zumeist nur mit Hilfe aufwendiger macht auch eine mechanische Bewegung des Guts not- 30 Zusatzverfahren entfernt werden können. Im allwendig, verbunden mit einer zerkleinernden Produkt- gemeinen beträgt der Anteil an Schalenmaterial, das reibung an den bewegten metallenen Apparateteilen. unter dieser Voraussetzung ausgetragen und abgelöst Außerdem muß das Verfahren bei den extrem hohen werden kann, nur etwa 60 bis 75 % des Gesamtschaien-Dampfdrücken und Dampfgeschwindigkeiten unbe- materials.
dingt zu einer teilweisen, wenn nicht völligen Entölung 35 Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe des Gutes führen, was zu einer Verminderung der zugrunde, die geschilderten erheblichen Nachteile der Produktqualität Anlaß gibt und insbesondere eine bekannten Verfahren zu überwinden und einen techvorzeitige Ranzidität zur Folge hat. nisch einfachen, wenig aufwendigen Prozeß zu ent-Die US-PS 22 67 747 beschreibt einen Prozeß zur wickeln, mit welchem sich ein entschältes und verHerstellung eines aufgeblähten, puffieisartigen, von 40 edeltes,d. h.einvon Bitterstoffen freies und geschmack-Bitterstoffen befreiten und einen verminderten Pro- Hch indifferentes Leguminosematerial, insbesondere teingehalt aufweisenden Produkts aus Sojabohnen. Sojabohnenmaterial, das für Nahrungs- und Futter-Diese werden in einem verschlossenen Behälter wäh- mittel geeignet ist, gewinnen läßt, rend einer Zeit von 30 Sekunden bis 5 Stunden mit Überraschend konnte bei der Lösung der gestellten überhitztem Dampf von etwa 3,8 bis 21 atü behandelt. 45 Aufgabe gefunden werden, daß man die Behandlung, Dann wird der Druck durch Öffnen des Behälters ent- selbst mit überhitztem Wasserdampf von 110 bis cnannt wobei sich die gewünschten aufgeblähten Pro- 150°C, ohne Ausbildung von Röststoffen und ohne dukte '»explosionsartig« ausbilden. Schädigung der Eiweiß- und Fettanteile in kürzester Auch dieses Verfahren erfordert zu seiner Durch- Zeit und in einem technisch einfachen Verfahren führung Hochdruckdampf. Der apparativen Ausbil- 50 durchführen kann, wenn man den überhitzten Dampf dung entsprechend — Druckbehälter mit plötzlicher selbst als Trägermedium in einem W-.rbelverfahren Dampfentspannung — kann es weiter nur im Chargen- verwendet.
betrieb ablaufen und führt dabei zu dem genannten Durch eine derartige intensive Verwirbelung mit
aufgeblähten Endprodukt mit vermindertem Protein- überhitztem Dampf als Behandlungs- und Tragerflehalt Für die Gewinnung eines Massenprodukts, 55 medium gelingt es somit im Gegensatz zur Aussage wie es bitterstofffreies, geschmacklich indifferentes der Patentanmeldung P 12 643 IVa / 53 k selbst bei Leeuminosesamen-Material,insbesondere Sojabohnen- extrem hohen Dampftemperaturen von 150 C, in material zur Herstellung von Mehlen und Futter- äußerst kurzer Zeit das nicht entölte Behandlungsgut mS darstellt, ist diese!, auf eine ganz andere Auf- so zu veredeln, daß ohne Qualitätsembuße em να» Se ausgerichtete Verfahren kaum geeignet. So Bitterstoffen befreites, neutral schmeckendes,kein
8 Nach dem Verfahren der Patentanmeldung P12643- unerwünschten Enzyme enthaltendes Endprodukt IVa/53k bekanntgemacht am 13. 3. 1952, können hoher biologischer Werügke.t und Verdaulichkeit erSamen und Früchte entbittert werden, in dem das halten wird. ^ r > ^ t Snerte Gut mit einem Gas, im speziellen Falle Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit mTuft bzw einem Luft-Wasserdampfgemisch bei 65 ein Verfahren zur Behandlung von Leg™o*e-TemDeraturen die 100 bis 1100C nicht wesentlich samen, insbesondere zur Herstellung von biUerstoff-ISSn vo sichtig behandelt wird. freiem, geschmacklich indifferentem Sojabohnenmate-Π Sit ;.rd auf ein turmartiges Behandlungs- rial, bei dem rohes, nicht entöltes zerkleinertes Gut
überhitztem Wasserdampf bei einer Temperatur von Da die Verweilzeit des Behandlungsgutes in der 110 bis 150°C ausgesetzt wird. Wirbelkammer sehr niedrig, beispielsweise bei etwa Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß der 20 Sekunden, liegt, kann beim erfindungsgemäßen überhitzte Dampf als Tragmedium dient und das zu Verfahren mit hohem Durchsatz gefahren, und es behandelnde Material während 10 bis 60 Sekunden in 5 können hohe Raum-Zeit-Ausbeuten erzielt werden, einem mit Pralleinrichtung versehenen Raum durch Eine Berührung des Gut; mit mechanisch bewegten den Dampf verwirbelt und der Dampf arr. Kopf des Apparateteilen findet nicht statt. Behandlungsraums abgezogen wird. In den F i g. 2 und 3 ist eine zur Durchführung des Zweckmäßig wird der zur Behandlung und zum erfindungsgemäßen Verfahrens zweckmäßig konstrugleichzeitigen Verwirbeln dienende überhitzte Dampf io ierte Wirbeleinrichtung schematisch wiedergegeben, mit einem Staudruck von 0,4 bis 1,0 atü eingebracht. Man erkennt, daß der als Verwirbelungsmedium Im allgemeinen hat der überhitzte Dampf vor Ein- dienende Dampf am Boden der Wirbelkammer 1 tritt in die Wirbelkammer, d. h. vor der Berührung durch das Düsenaggregat 4 in die Wirbelkammer mit dem zu behandelnden Gut, eine Temperatur von eingesprüht wird; das Behandlungsgut tritt durch die 180 bis 2000C, sofern das Gut selbst mit Raumtempe- 15 Einlaßschleuse 5 in die Wirbelkammer 1 ein und verratur eingebracht wird. Es ist jedoch auch möglich, läßt diese durch die Auslaßschleuse 6. das Behandlungsgut selbst auf etwa 50 bis 6O0C vor- Die Schleusen können abwechselnd impulsartig zuwärmen und den Dampf dann mit einer Temperatur gesteuert sein. Das durch die Schleuse 5 bei geschlossevon 140 bis 160° C einzuführen. ner Schleuse 6 in die Wirbelkammer 1 eingetragene Eine Vorrichtung zur Durchführung des neuen Ver- 20 Behandlungsgut wird von dem über den Düsenstock 4 fahrens besteht im wesentlichen aus einer Wirbel- eintretenden überhitzten Wasserdampf erfaßt und zirkammer mit Ein- und Auslaßdüsen für den überhitzten kuliert nachfolgend mit hoher Geschwindigkeit um Dampf am Boden und am Kopf sowie seitlich ange- das Prall- oder Leitblech 3, welches in Richtung zur brachten Einlaß- und Auslaßschleusen für das rohe Strömung des Wasserdampf« in der Wirbelkammer 1 und das behandelte Gut. Außerdem sind innerhalb 25 angeordnet ist. Wie insbesondere aus F i g. 2 ersichtder Wirbelkammer Prall- und Leitbleche vorgesehen, lieh, ist die Einlaßdüse 4 für überhitzten Wasserdampf die dem Dampf-Gut-Gemisch eine zusätzliche Wir- in Richtung zum Zwischenraum zwischen Prallblech 3 belung erteilen und den Weg des Gemischs bestimmen. und der dem Guts-Einlaßstulzen 5 gegenüberliegenden Gegebenenfalls kann in der Nähe bzw. unterhalb Kammerwand geführt. Staubverschmutzungen, lose der Einlaßschleuse für das zu behandelnde Gut ein 30 Schalen u. dgl. werden auf Grund ihres relativ ge-Zuluftstutzen 7 vorgesehen sein, der die schnelle ringen spezifischen Gewichts von dem durch den Aus-Einbringung des Guts dreh Einblasung von Luft oder laßstutzen 8 aus der Wirbelkammer 1 entweichenden Dampf unterstützt. Dampfstrom mitgerissen, wogegen der spezifisch Eine Ausführungsform der Erfindung wird an Hand schwerere Bohnenkörper bzw. Bohnenbruch die Kamder Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt 35 mer über die Schleuse 6 in trockenem Zustand verläßt. ' F i g. 1 das erfindungsgemäße Verfahren im Fließ- Die Verweilzeit des Gutes, z. B. geviertelte Sojabild, bohnen, in der Wirbelkammer 1 beträgt zwischen 10 F i g. 2 einen Längsschnitt durch eine erfindungs- und 60, im Mittel etwa 20 Sekunden. Die Temperatur gemäße Wirbelvorrichtung und des als Verwirbelungsmedium eingesetzten, über-F i g. 3 die Seitenansicht der Vorrichtung nach 40 hitztcn Wasserdampfs liegt bei dessen Eintritt in die Fig. 2. Wirbelkammer 1 bei etwa 190° C und beträgt nach Gleiche Teile sind in den F i g. 2 und 3 mit gleichen Entspannung bzw. nach Eintritt in die Kammer etwa Bezugsziffern markiert. 110 bis 15O0C. Die Qualität des so veredelten Gutes Das Fließbild der F i g. 1 veranschaulicht die außer- ist, wie im nachstehenden Beispiel veranschaulicht, ordentlich einfache Verfahrensführung beim erfin- 45 ausgezeichnet, dungsgemäßen Verfahren. Aus einem Vorratsbehälter Vl wird das nicht entölte, geschälte Behandlungs- Beispiel gut in eine Zeikleinerungseinrichtung Z herkömmlicher Art, z. B. Riffelstühle, geführt, worin die Guts- In eine isolierte Wirbelkammer gemäß F i g. 2 und 3 körper, wie Sojabohnen, halbiert bis geviertelt werden. 50 wurde durch die Düsen 4 überhitzter Wasserdampf Das zerkleinerte Gut wird anschließend über eine mit einer Temperatur von etwa 2000C eingesprüht. InFördereinrichtung, z. B. eine impulsgesteuerte Förder- folge Entspannung des Dampfes nach Austritt aus der kette, der Wirbelkammer W zugeleitet und im unteren Düsen 4 fiel die Dampf temperatur auf 135°C. Diese Bereich dieser Kammer eingebracht. Gleichzeitig wird Temperatur entsprach der Arbeitstemperatur des Veram Boden der Wirbelkammer der als Verwirbelungs- 55 fahrens. Bei geschlossener Schleuse 6 wurden au! medium dienende Wasserdampf, der bei H erhitzt Riffeistühlen halbierte bis geviertelte, entschälte Soja bzw. überhitzt worden ist, eingedüst. Das vcrwirbe'.te bohnen in einer Menge von etwa 3 kg über Schleuse i Gut wird am oberen Teil der Wirbelkammer aus- in die Kammer eingetragen. Der Wasserdampf wurdi getragen. Es kann dann über eine Fördereinrichtung mit einem Staudruck von 0,4 bis 1,0 atü eingeführt einer Mahlanlage M zugeführt werden, wo es zu Voll- 60 Die Venveilzeit des Sojabohnenmaterials in der Wir mehl vermählen und anschließend im Vorratsbehäl- belkammer betrug etwa 20 Sekunden. Mit einer Mengi ter Vl gelagert bzw. in einer Abpackvorrichtung ver- von etwa 4,5 kg/Min, wurde das behandelte Gut übe packt und versandt wird. Das veredelte Gut kann aber die Schleuse 6 bei geschlossener Schleuse 5 abgezogen auch direkt ohne Mahlung als vollfettes Schrot in die Es wurde über eine Fördereinrichtung ohne" weiter Vorratsbehälter geleitet werden. 65 Bearbeitung, jedoch mit Kühlung, einem Aufnahme Der verbrauchte, als Verwirbelungsmedium die- behälter zugeführt. Darin fielen etwa 258 kg je Stund nende Wasserdampf wird oben aus der Wirbelkammer an trockenem Sojabohnenprodukt an. Dieses Produk abgezogen und einem Abscheider A zugeführt. wurde zu einem Mehl mit durchschnittlicher Teilchen
7 » 8
größe von 38 μ vermählen. Das Mehl wurde auf seine Tabelle I
chemischen und biologischen Eigenschaften unter-
sucht. Dabei ergaben sich folgende Durchschnitts- l U '"
werte:
5 Urease1) 0,0 6,6 0,87
Urease1) 0,0 Verdaul. Protein 40,9% 33,9% 36,4%
Rohprotein 41,6% Verdaulichkeit 98,4% 84,1% 91,3%
Rohfett 21,6%
Wasser 4,_ o ij Ausgedrückt in mg entwickelter Menge Stickstoff pro g
Rohfascr 1,9 % 10 Substanz (Mehl), pro Minute bei 30uC.
Asche 4,4%
Stickstofffreie Extraktstoffc 26?2^ In Tabelle 2 wird die Verbesserung der Verträglich-
ffa. des extrahierten Fettes 0,9 "ή keil bzw. Verdaulichkeit der Aminosäuren durch Be-
POZ d. extrahierten Fettes 0 handlung der Bohnen nach dem erfindungsgemäßen
JZ d. extrahierten Fettes 129,3 lg Verfahren in Gegenüberstellung zu unbehandeltem
VZ d. extrahierten Fettes 189 Sojavollmehl, wie zuvor unter Il angegeben, dargestellt.
Hierbei bedeutet:
ffa. = freie Fettsäure, Tabelle II
POZd = Peroxydzahl des Gehalt an Aminosäuren im enzymatischen Hydrolysat
JZ = Jodzahl, ' 2°
VZ = Verseifungszahl. [ n
1I Ausgedrückt in mg entwickelter Menge Stickstof!' pro g Arginin 7,1% 6,4%
Substanz (Mehl), pro Mintue bei 30 C. Histidin 0 9°/ 0 8 °/
25 Leucin 7,'2% ό!δ%
Zur Veranschaulichung der Arbeitsweise des Vcr- Isoleucin 4,6% 4,4%
fahrens werden in Tabelle 1 die für die Beurteilung kri- Lysin 3,7% 2,2%
tischen Werte im Vergleich gestellt: Methionin 0,9% 0,7%
Dabei bedeutet: Cystin 1,2% 0,6%
30 Phenyalanin 3,5% 3,2%
Sojavollmehl, gemäß vorliegender Patenlanmel- Threonin 3,6% 3,3% dung aus geschälten Sojabohnen, Valin 5,6% 5,4% II Sojavollmehl, unbehandelt aus geschälten Sojabohnen, Die Untersuchungsergebnisse zeigen, daß das er III Sojavollmehi, hergestellt aus Bohnen, die 2 bis 35 findungsgemäß behandelte Produkt frei von Bitler 5 Minuten gedämpft, mit kaltem Wasser abge- stoffen, frei von die Verdaulichkeit negativ beein schreckt und danach durch Erhitzen bei 70 bis flussenden Stoffen (Urease) war und ausgezeichnet* 75°C eetrocknet wurden. phänomelogische Eigenschaften aufwies.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Behandlung von Leguminosesamen, insbesondere zur Herstellung von bitterstofffreiem, geschmacklich indifferentem Sojabohnenmaterial, beidem rohes, nicht entöltes zerkleinertes Gut überhitztem Wasserdampf bei einer Temperatur von 110 bisl50°C ausgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß derio überhitzte Dampf als Tragmedium dient und das zu behandelnde Material während 10 bis 60 Sekünden in einem mit Pralleinrichtungen versehenen Raum durch den Dampf verwirbelt und der Dampf am Kopf des Behandlungsraumes abgezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Behandlung und zum gleichzeitigen Verwirbeln des Guts dienende Wasserdampf mit einem Staudruck von 0,4 bis 1,0 atü eingebracht wird
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch eine Wirbelkammer (1) mit Einlaßdüsen (4) am Boden der Kammer für den überhitzten Dampf, Auslaßstutzen (8) für verbrauchtes Trägermedium am Kopf der Kammer, seitlich angebrachte Einlaßstutzen (5) bzw. Schleusen für rohes Behandlungsgut, Auslaßstutzen bzw. Schleusen (6) oberhalb der Ein'aßstutzen (5) für das behandelte Gut und Prall- bzw. Leitbleche (3), die in
. der Höhe der Dampfeinlaßdüsen (4) beginnen und bis etwa in der Höhe der Gutauslaßstutzen (6) reichen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch Zulaufstutzen (7) wenig außerhalb der Gut-Einlaßschleusen (5).
Diese Verfahren lassen sich im wesentlichen m drei Gruppen einordnen:
(a) Verfahren, bei denen Chemikalien angewendet
werden,
„ , yerfahren, die durch Einwirkung von Gasen, wie etwa SO.,, eine wirksame Entbitterung anstreben
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