DE2135173C3 - Verfahren und Anlage zum Schälen von körnigen Ölfrüchten, insbesondere von Rapssaat - Google Patents
Verfahren und Anlage zum Schälen von körnigen Ölfrüchten, insbesondere von RapssaatInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage
zum Schälen von körnigen Ölfrüchten, insbesondere von Raps, bei denen die Körner einer PralKvirkung
unterworfen werden. Bei einem bekannten Verfahren zum Entschälen von ölfruchtsamen
as (schweizerische Patentschrift 212 822) werden die zu
behandelnden Samenkörner gegen eine harte glatte Wand geschleudert, die einer in einem Gehäuse umlaufenden
Trommel mit Flügeln entgegengestellt ist. Hierbei soll beim Auftreffen auf der beispielsweise
aus Glas bestehenden Wand eine schalenfreie Kernsubstanz von den in den Kapseln liegenden oder von
den Samenhüllen umgebenden pflanzlichen Samen in einfacher Weise gewonnen werden.
Derartige Verfahren sind beispielsweise fur Rizinusbohnen
anwendbar, eignen sich jedoch nicht zum Schalen von Raps. Rapssaat hat einen sehr hohen
Ölgehalt von 40 Gewichtsprozent, einen Proteingehah \oi. 32 bis 35 Gewichtsprozent und einen Faserstoffgehalt,
d. h. einen Zellulosegehalt von 15 Gewichtsprozenten.
Bisher wurde die Rapssaat in der Weise verarbeitet, daß sie zunächst gequetscht und dann ausgepreßt
wurde, wobei das öl herauslief und aufgefangen wurde. Der verbleibende Rapskuchen wurde als
♦5 Viehfutter weiter verarbeitet, wobei der hohe Zelluloseanteil
zwar für Großvieh zulässig war, aber nicht für KleiiViiere. Das Rapsöl mit hohem Rutinsäure-Gehalt
wird als vegetabilisches Schmiermittel, beispielsweise für Triebwerke, benutzt. Mit geringerem
Rutinsäure-Gehalt findet das öl auch für die menschliche Ernährung Anwendung bei der Herstellung
von Margarine und vegetabilischen Kochölen.
Bisher ist es jedoch nicht gelungen, die Rapssaal einwandfrei von der Schale zu befreien, wie dies bei
anderen Getreidefrüchten an sich längst bekannt ist Bei Rapssaat war dies bisher jedoch nicht möglich
weil beim Aufbrechen des Korns infolge der hierbe entstehenden Wärme das öl die Schale umschließt
die dann nicht mehr vom öl zu trennen ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Verfahren zu schaffen, mit dem die Rapssaat ein
wandfrei geschält werden kann, wobei die Schalci vom öl gelrennt werden.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe verfall rensmäßig dadurch gelöst, daß die in einem kurze
Zeitintervall auf etwa 45 C erwärmten Körner mil tels eines Kaltluftstromes gegen schräg zur Stri:
mungsrichlung verlaufende Prallplatten gcschleudei
werden und daß die so aufgebrochenen Körner dann mechanisch durch Reibung ohne ölextraktion von
der Schale getrennt werden, indem die mit dem Luftstrom vermengten Kürner einer schraubenlinienförren
Bewegung zwischen Reibunywünden unterworfen
werden. Durch die Erwärmung der Körner erfolgt eine Durchmesservergrölierung und hierdurch
wird die Möglichkeit geschaffen, über die Prallbehandlung
die Schale mit Rissen zu versehen, derart, daß bei der anschließenden Schalbehandlung die
Schalen einwandfrei von den noch nicht ausgequetschten Kernen befreit werden können.
1 Durch die Erfindung wird der Vorteil erreicht, daß der Proteingehalt des erhaltenen Produktes, d. h. des
Runskucheis, ansteigt und der Zellulosegehalt vermindert
wird. Durch die Erfindung kann eine Reduktion des Zelhilosegehaltcs bis zu 4 bis 7 '-.„ erhalten
werden gegenüber früher 15 d. h., es erfolgt eine
Herabsetzung auf die Hälfte bzw. eir Drittel des ZeI-lulmegehaltes
und ein solcher Pozentsatz ist auch für Fuller bei Kleinvieh zulässig. Der Proteingehalt
steigt dabei von 34 Gewichtsprozent au, 48 Gewichtsprozent. .
Die verbleibenden Schalen können als Streumittel für Acker und Wiese benutzt werden, was infolge des
hohen Stickstoffgehaltes sehr günstig ist. Auch zur Düngung von Pilzku.turen ist dieses Abfallprodukt
von Wichtigkeit.
Es ist zwar bereits ein Verfahren und eine Anlage zum Schälen von Sesamsaat bekanntgeworden (deutsche
Offenlegungsschrift 1 692 454), bei welcher vor der Behandlung der Samenkörner eine Erwärmung
erfolgt. Diese Erwärmung is, im bekannten Falle jecioch von einem Befeuchtungsvorgang begleitet und
dies setzt voraus, daß nach der eigentlichen Bcarbeitung eine Trocknung erfolgen muß, was einen relativ
hohen Energieaufwand bewirkt. Jedoch konnte das bekannte Verfahren schon deshalb keine Anregung
zum Schälen von Raps geben, weil im bekannten
Falle ein Quetschen und/oder Drücken der Kerne erfolgt, was nach der Erfindung gerade vermieden werden
soll, um den ölhaltigen Kern von der Zelluloseschale zu trennen.
Eine Anlage zur Durchführung des erlindungsgemäßen Verfahrens ist gemäß der Erfindung in der
Weise ausgebildet, daß in Strömungsnchtung der Körner hintereinander eine Heizkammer, eine von
dem Kaltluftstrom gespeiste Mischkammer, wenigstens eine mit schrägen Prallflächcn versehene Prallkammer
und wenigstens eine mit schraubenlimenformigen
Gängen versehene Schälkammer geschaltet von
feinwichtsanteil y
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we.tercn Sichter zugeführt
hcs Korn. Die
we.tercn Sichter zugeführt
körnigen ^rniesta"d^'en eSUnLemäße Verfahren
in Verbindung mit a™^™\m Durchfüheine
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Z- tV ,uPn Qrhälvorrichtune zugeführt, die aus
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^^'"^,^ttung hintereinander zu
50 rcr Karnnu.rn ed« ^ A *Qs[izcn trichterförmig
ist zwar bereits eine pneumatische Schwund
»10 ^tiÄ μ
diese für den
SgJeiXr^acfÄ»
diesen Gängen jedoch eine Innenwand gegenüber so daß ein zylindrischer Ringspalt gebildet wird, in dem
das Gut schraubenlinienförmig gefuhrt wird.
Nach dem Austritt aus der erl.ndungsgemaßen Vorrichtung gelangt die Mischung in einen Sammler
und dann in einen Luftsichter, d.e nicht Gegenstand vorliegender Erfindung sind. Hier wird die endgultige
Trennung von Schale und Kern durch Schwerkraftabscheidung bewirkt. Am Ausgang der Sichter
p ^ ^^ dargestellt ist.
von dene .^ne^h & ind so aufgcbaut, daß d.e
?'„«„», cncHchraubenlinienförmigen Bewegung
Rapssaat^«nc «hr rüh it der Ka-
^ « Abschälen. Die Schälkam-
^ buchen aus einer zylindrischen Außenwand
mß bestcher au cm >
schraubenli-
65 16 ηjt ncr ^"^^ut ^]m lm Abstand zu
η nfmmig ^ . , ejn in Durchsatzrichtung
^ erweiternder Kern 20, dessen ebenfalls
mil einer schraubcnlinicnförmigcn Nut versehener
Außcnmantel unter Belassung einer Durchsatzringkammcr
22 im Gehäuse angeordnet ist. Das durch die schraubenlinienförmige Nut auf dem Kern 2(1 gebildete
Gewinde 24 hat, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, ein Sägezahnprofil. Infolge der konischen Ausbildung
des Kerns 20 verringert sich der Durchlaßqucrschnitt
der Ringkammer 22 vom Einlaßende 26 nach dem Aus'.aßende 28. Beim Durchlauf dieser
Ringkammer 22 in Form eines schraubcnlinicnförmigen Wirbeln wird die Schale vom Kern getrennt,
ohne daß irgendwelches öl austreten kann.
Wie ersichtlich, sind bei den Schälkammern ö die Schraubenlinien auf Außenmantel und Kernmantel
gleichsinnig ausgebildet. An Stelle des Gewindes 24 kann der Kern auch mit einem Belag aus Schleifmaleria!
versehen sein, beispielsweise mit einer Karborundmasse od. dgl.
In den folgenden Schälkammcm C wird die Rapssaat im Luftstrom wiederum einer schraubenförmigen
Wirbelbewegung unterworfen, jedoch mil entgegengesetztem Richtungssinn, wie in den Schälkammcm
Ii. Diese Schälkammern C bestehen aus einem Gehäuse 30 (vgl. Fig. 4) mit einem verhältnismäßig
glatten Außcnmantel 32 und einem sich in Durchsalzrichtung im Durchmesser vergrößernden konischen
Kern 34 mit einer schraubenlinienförmig verlaufenden Rippe 36. Die Ringkammer 38 verjüngt
sich wiederum in Durchgangsrichtung im Querschnitt, wobei jedoch der Durchsatzquerschnitt gegenüber
der Anordnung der Schälkammcm ö verringert ist, um eine fraktionsweise Schalung zu erreichen.
Der die Außenwand der Ringkammer 38 begrenzende Außcnmantel 32 verjüngt sich in Durchsatzrichlung
und wird von einer Rohrschelle 40 getragen und ist oben und unten gegenüber der Gehäusewand
42 gleitbar. Die Rohrschelle 40 ist durch Schrauben 44 im Gehäuse abgestützt und in axialer
Richtung einstellbar, wodurch der Querschnitt der Ringkamnncr 38 verstellt werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (13)
1. Verfahren zum Schälen von körnigen Ölfrüchten, insbesondere von Raps, bei dem die
Körner einer PralKvirkung unterworfen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die in
einem kurzen Zeitintervall auf etwa 45° C erwärmten Körner mittels eines Kaltluftstromes gegen
schräg zur Strömungsrichtung verlaufende Prallplatten geschleudert werden und daß die so
aufgebrochenen Körner dann mechanisch durch Reibung ohne ölextraktion von der Schale getrennt
werden, indem die mit dem Luftstrom vermengten Körner einer schraubenlinienförmigen
Bewegung zwischen Reibungswänden unterworfen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmung der Körner innerhalb
von 2 bis 3 Sekunden erfolgt und daß diese erwärmten Körner in einer Mischkammer
dem Kaltluftstrom ausgesetzt werden, wobei die Kaltluft eine Luftfeuchtigkeit von maximal 45" ο
und eine Temperatur von etwa IOC hat.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Körner von dem Luftstrom
mit einer Geschwindigkeit von etwa 22 m/ see bis 28 m/sec durch Kammern (A, B, C) gefördert
werden, die mit Prallflächen bzw. Reibungswunden ausgestattet sind.
4. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß in Strömungsrichtung der Körner hintereinander eine Heizkammer (H), eine
von dem Kaltluftstrom gespeiste Mischkammer (MK), wenigstens eine mit schrägen Prallflächen
versehene Prallkammer (A) und wenigstens eine mit schraubenlinienförmigen Gängen versehene
Schälkammer (BC) geschallet sind.
5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Prallflächen (14) in der Prallkammer
(A) trichterförmig ausgebildet sind.
6. Anlage nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die schraubenlinienförmigen
Gänge der Schälkammern (B) in einer Ringkammer (22) vorgesehen sind, deren Außenwand (16)
mit schraubenlinienförmigen Nuten versehen ist, und daß zentral innerhalb der Ringkammer ein
Kern (20) angeordnet ist, der sich in Durchgangsrichtung konisch erweitert.
7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (20) einen Schleifmittelbelag
trägt.
8. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (20) mit einem Gewinde
(24) mit Sägezahnprofil versehen ist.
9. Anlage nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die den Schälkammern
(ß) nachgeschaltetcn Schälkammern (C) eine sich im Querschnitt verengende Ringkammer
(38) mit schraubenlinienförmigen Durchtriltskanal aufweisen,
10. Anlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Außcnmantel (32) der Ringkammer
(38) glatt ist.
11. Anlage nach A.,:;pnioh 9 dadurch gekennzeichnet,
daß der Außcnmantel (32) von einem sich in Durchgangsrichtung konisch verjüngenden
Rohr gebildet ist.
12. Anlage nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zentral in der
Ringkammer (38) ein Kern (34) angeordnet ist, der in Durchgangsrichtung konisch erweiternd
ausgebildet und mit einer schraubenlinienförmigen
Rippe (36) versehen ist.
13. Anlage nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenmantel (32)
zwecks Veränderung des Durchgangsquerschnitts der Ringkammer (38) axial verschieblich und einstellbar
ist.
Priority Applications (7)
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