DE4235081C2 - Verfahren zur Behandlung von Getreidevollkorn - Google Patents
Verfahren zur Behandlung von GetreidevollkornInfo
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- Crushing And Pulverization Processes (AREA)
- Apparatuses For Bulk Treatment Of Fruits And Vegetables And Apparatuses For Preparing Feeds (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von
Getreidekörnern, bei dem zunächst ein Waschen und dosiertes
Benetzen der Körner und anschließend eine mechanische
Behandlung erfolgt.
Die Erfindung betrifft auch die Behandlung von anderen Körnern,
Granulaten, Hülsenfrüchten, Nüssen, Saaten und dergl.
Bei einem Verfahren der eingangs genannten Art (DE-PS
29 52 708) geht es bei der Reinigung von Getreidekörner darum,
daß Bakterien, die sich in oder an der Oberfläche eines
Getreidekorns befinden, abgetötet werden sollen. Aus diesem
Grunde wird nicht etwa Wasser für den Waschvorgang eingesetzt,
sondern statt dessen mit Calciumhydroxyd gesättigtes Wasser, und
zwar mit relativ großer Menge.
Bei einer bekannten Putzmaschine zum Enthülsen von Dinkel (CM-
PS 54853) werden dem geernteten Dinkelkorn die Spelzen entfernt.
Hierzu wird ein Geflecht aus kantigem Draht und ein Paar
Teller eingesetzt, die mit einem solchen Geflecht belegt worden
sind. Wenn man sich nun klar macht, was bei Getreidekörnern
geschieht, wenn diese an ein solches Geflecht geraten, so
erkennt man, daß die Körner Schervorgängen und/oder
Quetschungen ausgesetzt werden. Es ist also mit Sicherheit beim
Einsatz der bekannten Putzmaschine damit zu rechnen, daß die
Körner zumindest an ihrer Oberfläche zerstört werden.
Bei einem bekannten Verfahren zum Enthülsen und teilweisen
Trocknen von gewaschenem Getreide (DE-OS 26 33 275) wird im
Gegenstrom zum Wasser ein Luftstrom an den Körnern
vorbeigeführt und eine mechanische Behandlung wird in einem
Raum mit zumindest eine Differenzgeschwindigkeit aufweisenden
Arbeitsbelegen durchgeführt, ohne daß jedoch eine besonders
schonende Behandlung der Körner angesprochen wird. Die
Anwendung einer Duschwäsche zur Befeuchtung von Getreidekörnern
ist bekannt (CH-PS 46 32 47), wozu nur geringe Wassermengen
eingesetzt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu
schaffen, bei welchem lediglich die äußere Fruchtschale vom
Getreidevollkorn entfernt wird, wobei keine Beschädigungen am
Korn auftreten sollen.
Erreicht wird dies durch ein Verfahren zur Entfernung der
äußeren Fruchtschale (Längszellenschicht) von Getreidevollkorn,
bei welchem die Körner einer Duschwäsche unterzogen werden,
indem lediglich wenig mehr Wasser zur Verfügung gestellt wird
als nötig ist, um die Oberfläche der Körner zu umschließen,
damit sich eine vorbestimmte Feuchtigkeit in der Trennzone
zwischen Längszellen- und Querzellenschicht einstellt, bei
welchem ein Überschuß an Wasser in einer nachfolgenden Stufe
beseitigt wird und bei welchem die vorbehandelten Körner
abschließend Diametral-Prallturbulenzvorgängen ausgesetzt
werden, indem sie in einen Raum mit festen und sich drehenden
Arbeitsbelegen geführt werden, deren Vorsprünge und/oder
Vertiefungen die aufprallenden Körner diametralturbulent
beschleunigen und diese unterstützt durch gegenseitiges
Aufprallen, rundherum abreiben, wobei ein Luftstrom an den
Körner zur Entfernung der abgelösten äußeren Fruchtschalen
vorbeigeführt wird.
Diese Bearbeitung führt dazu, daß die äußere Fruchtschale (Längszellenschicht) des
Korns mit Bärtchen bis zu einer vorbestimmten Trennzone los
bzw. abgelöst wird, was bisher bei bekannten
Körnerreinigungsverfahren nicht erreicht werden konnte.
Die besonderen Vorteile dieser Behandlung - kurz gesagt der
sogenannten Duschwäsche mit anschließender Ablösung der äußeren
Hülle durch diametrale Prallturbulenzen - führt zu einer
relativ großen Mahlproduktoberfläche, geringerem
Energieverbrauch bei der Vermahlung und zusätzlich erhöhtem
Ausmahlungswirkungsgrad. Das Mahlerzeugnis aus so
vorbehandeltem Korn kann eine größere Wassermenge aufnehmen und
bedingt dadurch eine größere Volumenerhöhung bei
Vollkorngebäcken. Außerdem wird erreicht, daß die auf der
äußeren Fruchtschale und dem Bärtchen
oft in großem Umfang einzeln oder gehäuft angelagerten
Umweltschadstoffe sowie Gifte und Problembakterien nicht in den
Teig gelangen und eine gezielte Sauerteigführung ermöglicht
wird, wobei gleichzeitig die Korninhaltsstoffe, die bedeutsam
für die Bekömmlichkeit und den ernährungsphysiologischen Genuß
sind, besser aufgeschlossen werden.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen
beispielsweise erläutert:
Fig. 1 zeigt einen abgedeckten Zylinder und einen Trichter,
der mittels Hängebändern mit axialem Abstand am
Zylinder hängt
Fig. 2 zeigt eine Prallturbulenzeinrichtung gemäß der
vorliegenden Erfindung.
Fig. 3 zeigt eine Einrichtung, die mit Siebeinrichtungen,
insbesondere einem umlaufenden Siebzylinder mit
Siebschlitzen und dgl. ausgestaltet ist.
Fig. 4 zeigt die Zuordnung der bereits in Fig. 1 bis Fig. 3
beschriebenen Einrichtungen.
Fig. 5 und 6 zeigen Beispiele für die Ausbildung der Arbeitsbeläge
der Arbeitskörper und zwar in Querschnittsansicht und
in Draufsicht.
Fig. 1 zeigt einen abgedeckten Zylinder 2 und einen Trichter 3,
der mittels Hängebändern 15 mit axialem Abstand am
Zylinder 2 hängt.
Auf der Abdeckung ist konzentrisch ein Trichter 5 angeordnet,
und zwar oberhalb der Spitze eines weiteren konzentrischen
Kegels 1. Die Spitze des Kegels 1 ist im Abstand 8 durch die
Höhenverstellung der Kegelaufhängung 9 in axialer Richtung
verstellbar. Durch ein Kontrollfenster 16 ist der Körnerfluß im
Inneren des Zylinders 2 sichtbar.
Der Kegel 1 endet unten konzentrisch in einem größeren Trichter
7, der unterhalb des Zylinders 2 aufgehängt ist und in den
seitlich ein Rohr 4 für die Wasserzuführung zu einem
konzentrisch im Trichter 7 angeordneten Sprühkopf 11 mit sechs
Düsen 17. führt, die horizontal um 60 Grad versetzt und zum
Trichter 3 ausgerichtet sind. Der Sprühkopf 11 ist weiterhin
mit einer konzentrisch angeordneten unteren Düse 18
ausgerüstet, so daß der sich bildende Körner-Hohlkegelschleier
von innen her vollständig besprüht wird.
Luft kann, wie durch den Pfeil 14 gezeigt, durch den Körner-
Hohlkegelschleier und durch den Ringspalt 10 zwischen dem
Trichter 7 und dem Kegel 1 hindurch nach oben zu einem
Absauganschluß 13 gelangen.
Das Rohr 4 ist durch zwei diametral auf der Wandung dem
Trichters 7 aufliegende leere Rohre zu einem Rohrkranz 78
gebildet, der als Auflage 85 für eine Durchflußwaage 86 dient.
Ein Zylinder 87 wirkt über bewegliche Stützrollenarme 88 auf
die Innenwandung des Kegels 1 ein, um die Tauchtiefe einer
Welle 90 über einen Stellmotor 89 zu regeln.
Je drei Fußstützen 45, die mit je einem Doppelflansch 58 in der
Länge geteilt sind, dienen zur Halterung einer vertikalen Welle
21.
Arbeitskörper 35 und abfallende Kegelflächen 33 sind auf der
Welle 21 bzw. einer Hohlwelle 40 als Unterläufer mit
Arbeitsbelägen angeordnet.
Es sind Prallzylinder 38 und 28 vorgesehen, um die Körner
abzubremsen und umzuleiten und in den Sammeltrichter 43 zu
führen, und zwar entgegen der anströmenden Aspirationsluft. Der
Sammeltrichter ist mit einem Auslauf 54 ausgebildet.
Der Sammeltrichter 43 ist im Bereich der Welle 21 und Hohlwelle
40 durch einen dort angeordneten Zylinder 50 in der
Ablaufschräge durchbrochen. Ein Reiter 73 leitet die Körner um
den Zylinder 50 herum, durch den die Aspirationsluft angesaugt
wird und schließlich über den Luftansauganschluß 24 nach außen
abgegeben wird.
Mit einem oberen Lager 42 wird die Welle 21 auf der Maschinen-
Abdeckung 44 gelagert. Trägerprofile 29 sollen dynamische
Schwingungen und die Last der Welle 21 aufnehmen. Ein
Doppelzylinderlager dient der Umleitung der Kräfte auf eine
Bodenplatte 51, die ihrerseits durch Träger 39 verstärkt ist.
Unter der Bodenplatte 51 ist ein Getriebe-Motor 20/57 für die
Welle 21 montiert.
Die in dem Trichter 3 (Fig. 1) vorbehandelten Körner - es
handelt sich um eine Art Duschwäsche, bei der die
Körneroberfläche Feuchtigkeit aufnimmt und auffüllt - werden
über einen Einlauf 49 (Fig. 2), einen Einlauftrichter 48 und
einen Zylinder 32 dem Arbeitsbelag des Arbeitskörpers 35
zugeführt.
Im Raum zwischen dem feststehenden Arbeitsbelag 36 und dem
Arbeitsbelag des sich schnell drehenden Arbeitskörpers 35 kommt
es zu erheblichen Turbulenzen der in diesem Raum
hineingelangenden Körnerströmung. Dies ist nicht allein auf die
erheblichen Geschwindigkeitsunterschiede zurückzuführen,
sondern unter anderem auch auf die Ausgestaltung der Oberfläche
des Arbeitsbelages der Arbeitskörper 35 und 36, die
Zentrifugalkräfte, die Schwerkraft sowie die durch
Zusammenstöße einzelner Körner bedingten Wechselwirkungen. Der
Arbeitsbelag des Arbeitskörpers 35 ist mit einer Vielzahl in
axialer Richtung vorstehender Vorsprünge und/oder Vertiefungen,
vorzugsweise in der Form flacher Pyramiden, ausgebildet, die
aufprallende Körner quasi "abschießen", und zwar mit einer
ausgeprägten axialen Bewegungskomponente, so daß deren
Kornspalt geöffnet wird und eine Reinigungswirkung erzielt
wird. Unter Pyramide sind alle denkbaren geometrischen
Ausbildungen zu verstehen, der Erstreckung von einer
Grundfläche her zu einer Spitze ausläuft, also auch
unregelmäßige Ausgestaltungen, die zudem auch noch
ungleichmäßig auf den Arbeitsbelegen verteilt sind.
Der zuvor geschilderte Vorgang der Prallturbulenz findet auch
im Bereich zwischen dem feststehenden Arbeitsbelag 34 und dem
Arbeitsbelag des Arbeitskörpers 33 statt, der ebenfalls mit
einer hohen Geschwindigkeit gedreht wird.
Nach der bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
ist es möglich, die aus dem Trichter 3 austretenden Körner
nicht direkt dem Einlauf 49 zuzuführen, sondern eine
Zwischenstufe vorzusehen, in welcher das Oberflächenwasser von
den Körnern entfernt wird. Dieses Oberflächenwasser enthält
meist einen erheblichen Anteil gelösten Schmutzes, so daß das
Endprodukt, das zu mahlende Korn, noch höhere hygienische
Ansprüche erfüllt, wenn dieses Oberflächenwasser vor der
Behandlung durch Turbulenzeinwirkung entfernt wird bzw.
gelöster Schmutz sich nicht transkontaminierend in die
Kornfurche verschiebt.
Hierzu kommen Siebeinrichtungen, insbesondere umlaufende
Siebzylinder mit Siebschlitzen und dgl. in Frage, eine solche
Einrichtung wird anhand der Fig. 3 beschrieben.
Eine Stahlwanne 65 mit Sammelmulden-Boden steht horizontal
geneigt und axial schräg auf kürzeren Füßen 73 und höheren
Füßen 70. Stirnseiten-Zylinderstutzen weisen ein Einlaufrohr 62
auf der niedrigen Stirnseite und diametral auf der höheren
Seite ein Auslaufrohr 63 auf. Der Antrieb 68 mit einem Motor 64
ruht auf einer Rohrbrücke 80. Loses Oberflächenwasser und
gelöster Schmutz werden durch radial umlaufende Siebschlitze
eines Siebzylinders 61 in die Wanne 65 geschleudert und können
an der tiefsten Stelle über einen Ablauf 67 abgeführt werden.
Fig. 4 zeigt die Zuordnung der bereits beschriebenen
Einrichtungen, der Dusch-Wascheinrichtung nach Fig. 1, der
Siebeinrichtung nach Fig. 3, der Prallturbulenzeinrichtung nach
Fig. 2 sowie einer elektronischen Datenverarbeitungs
einrichtung, die programmgemäß die einzelnen Einrichtungen
einsetzt und die hierfür erforderlichen Prozeßdaten erhält.
Fig. 5 und 6 zeigen Beispiele für die Ausbildung der
Arbeitsbeläge der Arbeitskörper 35 und 36, und zwar in
Querschnittsansicht und in Draufsicht. Es handelt sich hierbei
um prismaförmige nach außen springende Erhebungen, die die
bereits beschriebenen Wirkungen auf die Körner ausüben.
Claims (1)
- Verfahren zur Entfernung der äußeren Fruchtschale (Längszellenschicht) von Getreidevollkorn, bei welchem die Körner einer Duschwäsche unterzogen werden, indem lediglich wenig mehr Wasser zur Verfügung gestellt wird als nötig ist, um die Oberfläche der Körner zu umschließen, damit sich eine vorbestimmte Feuchtigkeit in der Trennzone zwischen Längszellen- und Querzellenschicht einstellt, bei welchem ein Überschuß an Wasser in einer nachfolgenden Stufe beseitigt wird und bei welchem die vorbehandelten Körner abschließend Diametral- Prallturbulenzvorgängen ausgesetzt werden, indem sie in einen Raum mit festen und sich drehenden Arbeitsbelegen geführt werden, deren Vorsprünge und/oder Vertiefungen die aufprallenden Körner diametralturbulent beschleunigen und diese unterstützt durch gegenseitiges Aufprallen, rundherum abreiben, wobei ein Luftstrom an den Körner zur Entfernung der abgelösten äußeren Fruchtschalen vorbeigeführt wird.
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