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BESCHREIBUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Schälen von Wurzelgemüse.
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Wenn das Schälen von Wurzelgemüse massenweise stattfindet, dann wird
zunächst ein Verfahren zum Lösen der Schale verwendet. In üblicher Weise geschieht
dieses Verfahren zum Lösen der Schale durch Dampf oder durch eine Ätznatronlösung
(Laugenschälen) oder durch einen anderen chemischen Schälvorgang. Zum Laugenschälen
wird das Gemüse in eine Lösung aus Ätznatron mit der gewünschten Stärke und Temperatur
untergetaucht. Wenn Dampf verwendet wird, dann erweicht der Dampf entweder die Haut,
oder es wird bei Einrichtungen, die als "Schnell-Schäleinrichtungen" (flash peelers)
bekannt sind, die Haut durch Abreißen der Zellen infolge einer raschen Druckverringerung
entfernt.
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Nachdem die Schale gelöst wurde, ist es notwendig, die Schale zu entfernen.
Es gibt viele, herkömmliche Wege, auf welche die Schale entfernt werden kann. Bis
kürzlich wurde ein Naßverfahren verwendet, wobei das Produkt unmittelbar nach dem
Lösen der haut in eine Trolmlel oder (Jfl0 ,ln(ltsr( Wi.scTIvorrichtung eingeführt
wurde und die gelockerten Schalen vom Gemüse
unter Verwendung beträchtlicher
Wassermengen abgewaschen wurden. Während dieses Verfahren zweifellos sehr erfolgreich
ist, bestehen dagegen doch gewisse Einwände, und zwar hat es in erster Linie eine
allgemeine Wasserknappheit viel bedeutender gemacht, daß eine Verringerung der verwendeten
Wassermenge vorliegen sollte, und es hat sich zweitens herausgestellt, daß beträchtliche
Kosten beim Bi deln des Wassers im Anschluß an das Verfahren aufgetreten sind, bevor
das Wasser in die herkömmliche Kanalisation abgegeben werden kann Das Verfahren
zum Schälen ist besonders wichtig beim Schälen von Kartoffeln.
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Es wurden deshalb Trocken-Schäleinrichtungen entwickelt, bei welchen
die Schalen in trockenem oder halbtrockenem Zustand entfernt werden. Tatsächlich
ist eine geringe Menge von Wasser ganz allgemein bei derartigen Trocken-Schälverfahren
erforderlich. Es gibt viele Typen von Trocken-Schäleinrichtungen, die sich gegenwärtig
in Verwendung befinden.
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Bei einem Typ einer Vorrichtung zum Trockenschälen ist ein Satz Bürsten
vorgesehen,die in Form eines Zylinders angeordnet sind. Die Bürsten, welche ebenfalls
in der Form zylindrisch sind, rotieren wie auch der gesamte Zylinder. Dieses Verfahren
des Trockenschälens ist recht wirksam, aber die Anlagenkosten sind hoch.
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Ein anderer Typ einer Trocken-Schäleinrichtung ist im wesentlichen
ähnlich dem vorbeschriebenen Typ, aber bei dieser Vorrichtung sind die Bürsten derart
angeordnet, daß sie einen Trog bilden und nicht als Teil eines großen Zylinders
rotieren. Bei einer derartigen Konstruktion einer Vorrichtung bewegt sich das Produkt
längs des Troges, und dadurch, daß das Produkt sanft an Bürsten reibt, wird die
Schale gelöst, welche dann aus der Vorrichtung ausfällt. Es bleiben allerdings bestimmte
Einwände gegen diese Form einer Vorrichtung, und zwar dahingehend, daß die Kapazität
begrenzt ist, und auch
dahingehend, daß es sehr schwierig ist, es
zu steuern, wie das Produkt der Wirkung der Bürsten ausgesetzt wird.
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Eine noch weitere Konstruktion einer Vorrichtung ist bekannt, bei
welcher eine Reihe von Bürsten rechtwinklig zu einem Förderer und unterhalb dessen
angeordnet sind. Das Produkt wird zwischen der Unterseite des Förderers und den
Bürsten eingeklemmt, und der aufgewandte Druck erlaubt es den Bürsten, die Schältätigkeit
durchzuführen.
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Die Bürsten können so angeordnet sein, daß sie unter unterschiedlichen
Drehzahlen rotieren, oder tatsächlich auch in unterschiedlichen Richtungen, so daß,
wenn das Produkt über die Bürsten hinwegläuft, es wirksam geschält wird. Die Letztgenannte
Konstruktion weist beträchtliche Vorzüge gegenüber den zwei vorher erwähnten Konstruktionen
dahingehend auf, daß sie eine wesentlich höhere Kapazität als die vorhererwähnten
Vorrichtungen aufweist.
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Andere Typen von Trocken-Schäleinrichtungen sind bekannt, bei welchen
die rotierenden Bürsten durch Käfige in einer offenmaschigen Bauweise ersetzt sind,
welche wieder das Produkt abscheuern.
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Allgemein liegen verschiedenartige Probleme zusätzlich zu den oben
bereits erwähnten Problemen vor, welche den vorliegenden Konstruktionen derartiger
Trocken-Schälvorrichtungen innewohnen. Wo Bürsten verwendet werden, sind sie zunächst
außerordentlich teuer, insbesondere wenn rotierende Bürsten vorgesehen sind. Ferner
werden nur ungefähr 70% der Haut in der Trocken-Schälvorrichtung entfernt, wodurch
weitere 30% übriggelassen werden, die durch andere Methoden wie etwa herkömmliche
Naß-Schälmethoden entfernt werden müssen.
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Es liegt somit ein Erfordernis für einen verheci: t-t-en AufI>iu
einer Trocken-Schälvorrichtung vor, welche in der Anwendung
wirksamer
ist als herkömmliche Konstruktionen und gleichzeitig in Herstellung und Betrieb
verhAltnismäßig billig ist.
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Es ist auch möglich, die Schältätigkeit an bestimmten Gemüsen ohne
einen vorherigen Lockerungsprozeß durchzuführen.
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Die vorliegende Erfindung ist darauf gerichtet, ein verbessertes Verfahren
oder eine verbesserte Vorrichtung zum Trockenschälen von Wurzelgemüse zu finden.
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Der Begriff "Wurzelgemüse" wird in dieser Beschreibung nicht nur derart
verwendet, daß er sich auf Wurzelgemüse an sich bezieht, sondern sich auch auf irgendein
anderes Gemüse oder Obst bezieht, welches in Übereinstimmung mit dem oben beschriebenen
Verfahren geschält wird.
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Erfindungsgemäß ist eine Trocken-Schälvorrichtung für Wurzelgemüse
vorgesehen, welche einen Produktbehälter umfaßt, der um eine Behälterachse drehbar
ist und nahe dem einen Ende des Behälters einen Produkteinlaß sowie nahe dem anderen
Ende einen Produktauslaß aufweist, wobei der Behälter eine Seitenwand mit mehreren
Öffnungen für den Austritt von Schalen aus dem Behälter sowie eine Einrichtung zum
Drehen des Behälters aufweist.
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Ferner liefert die Erfindung ein Verfahren zum Trockenschäle von Wurzelgemüse,
mit den folgenden Schritten: - Abgeben des Wurzelgemüses nahe dem einen Ende eines
Produktbehälters, der Öffnungen längs seiner Seite aufweist, - Drehen des Behälters,
um das Wurzelgemüse zu veranlassen, gegeneinander sowie die Seiten des Behälters
zu scheuern, - Abgeben des Wurzelgemüses aus dem Behälter nahe dessen anderem Ende,
- Abgeben der Schalen des Wurzelgemüses durch die Öffnungen im Produktbehälter.
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Die Erfindung ist aus der nachfolgenden Beschreibung einiger bevorzugte
Ausführungsbeispiele hiervon noch näher verständlich, welche lediglich beispielsweise
unter Bezugnahme der beigefügten Zeichnungen vorgelegt werden, in welchen: Fig.
1 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Trocken-Schälvorrichtung
ist, Fig. 2 eine Endansicht der Vorrichtung ist, Fig. 3 eine Ansicht ähnlich Fig.
1 eines anderen Ausführungsbeispiels der Erfindung ist, Fig. 4 eine schematische
Seitenansicht eines weiteren, anderen Ausführungsbeispiels der Erfindung ist, und
Fig. 5 eine detailierte Ansicht eines Abschnitts der Vorrichtung der Fig. 4 ist.
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Es wird nun auf die Zeichnungen und anfangs auf die Figuren 1 und
2 hiervon bezuggenommen; dort ist eine Trocken-Schälvorrichtung vorgesehen, welche
einen Produktbehälter aufweist, der allgemein mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet
ist und aus drei miteinander verschraubten zylindrischen Abschitten 2 gebildet ist,
wobei jeder zylindrische Abschnitt 2 ein Metall-Siebtuch umfaßt, welches erkennbar
unterschiedliche Öffnungen 3, 4 und 5 aufweist. Der Produktbehälter 1 ist um eine
horizontale Achse drehbar, welche an zwei Paaren mit Querabstand angeordneter Stützräder
6 angebracht ist, von welchen eines durch eine nichtgezeigte Einrichtung angetrieben
ist. Ferner sind obere Halteräder 7 vorgesehen. Ein Einfülltrichter 8 bildet am
einen Ende des Produktbehälters 1 einen Produkteinlaß. Eine Endwand 9 mit einem
mittigen Abgabeloch 10 ist am anderen Ende des Behälters angebracht und bildet einen
Produktauslaß. Die Endwand 9 bildet wirksam einen Überlauf. Eine Förderschnecke,
die allgemein mit dem Bezugszeichen 11 bezeichnet ist und ein Schneckenblatt 12
aufweist, ist an einer koaxialen Welle 13 angebracht, welche sich vom Produkteinlaß
zum - auslaß erstreckt. Eine Einrichtung zum Drehen der Welle 13 in Gegenrichtung
zum zylindrischen
Produktbehälter 1 ist vorgesehen, aber nicht
gezeigt.
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Im Betrieb wird das Wurzelgemüse aus dem Speisetrichter 8 in den Produktbehälter
1 eingebracht, welcher sich in Gegenrichtung zur Förderschnecke 11 dreht. Das Wurzelgemüse
wird von der Förderschnecke 11 längs des Produktbehälters 1 getragen. Das Wurzelgemüse
fällt auf den Boden des Produktbehälters 1 und wird nach außen und oben rund um
die Seiten des Behälters durch die Fliehkraft geschleudert und fällt wieder nach
unten zurück, wenn es über einen bestimmten Abstand rund um den Behälter getragen
wurde. Bevorzugt ist der Behälter derart angeordnet, daß das Produkt, das heißt
das Wurzelgemüse, nicht völlig rund um den rotierenden Behälter herumgetragen wird,
sondern gegen die Förderschnecke 11, die Sei ten des Produktbehälters 1 und anderes
Wurzelgemüse zurückfällt. Wenn das Wurzelgemüse an der Endwand 9 ankommt, dann findet
eine Art Drosseleffekt statt welcher weiter noch das Abscheuern des Wurzelgemüses
erleichtert. Die Schale, die vom Wurzelgemüse entfernt wird, wenn es sich längs
des Produktbehälters voranbewegt, wird gewaltsam aus dem Produktbehälter durch die
Öffnungen 3, 4, und 5 hinausgedrückt, um in einem geeigneten Trichter (auch nicht
gezeigt) aufgefangen zu werden.
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Es wird nun auf Figur 3 Bezug genommen; dort ist eine andere Ausführungsform
der Schälvorrichtung gezeigt, wobei Teile, die jenen ähnlich sind, die unter Bezugnahme
auf Figur 1 und 2 urch die selben Bezugszeichen bezeichnet werden. Mehrere mit Abstand
in Umfangsrichtung angeordneter Stangen 15 sind an der Schaufel 12 zur Bildung eines
Käfigs angebracht.
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Die Stangen liefern im Gebrauch eine zusätzliche Abscheuerwirkung.
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Es wird nun auf die Figuren 4 und 5 Bezug genommen; dort ist
ein
vertikal angeordneter Produktbehälter 20 gezeigt, der aus Stahl stangen in der in
Figur 5 gezeigten Ausbildung hergestellt ist, welche mittels einer Platte bzw. eines
Blechs 21 an einer Antriebswelle 22 angebracht sind, die von einem nichtgezeigten
Motor angetrieben ist. Der Produktbehälter 20 ist innerhalb einer ortsfesten äußeren
Kammer 23 untergebracht, welche einen Schalenabgabeauslaß 24 aufweist. Ein Produktaufgaberohr
25, welches ein Ablenkblech 26 an seiner Außenoberfläche aufweist, ist innerhalb
des Produktbehälters 20 angebracht und bildet einen Produkteinlaß 27. Der Produktbehälter
20 weist auch einen Produktauslaß 28 auf, der mit einer Verteilerkammer 29 in Verbindung
steht, welche Ihrerseits mit einem Auslaßrohr 30 in Verbindung steht.
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In einem anderen Ausführungsbeipiel kann das Aufgaberohr eine drehbare
Förderschnecke bilden.
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Während in den obigen Ausführungsbeispielen die Verwendung eines Schneckenförderers
oder einer Förderschnecke beschrieben wurde, wird ausdrücklich darauf hingewiesen,
daß die Förderschnecke entfernt werden kann undin geeigneter Weise angeordnete,
ortsfeste Leitflächen innerhalb des Behälters vorgesehen sein können. Grundsätzlich
ist es die Funktion der ortsfesten Leitflächen, zum Verursachen einer turbulenten
oder gestörten Strömung des Produkts noch- weiter beizutragen und deshalb noch weiter
das gegenseitige Abscheuern zwischen den Wurzelgemüsen zu verbessern.
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Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß es im Allgemeinen wesentlich
ist, sicherzustellen, daß sich das Wurzelgemüse nicht mit der selben Drehzahl des
Produktbehälters dreht, denn wenn dies der Fall wäre, würde dies notwendigerweise
die Wirksamkeit der Reinigungstätigkeit verringern.
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Es wird auch ins Auge gefaßt, daß der Behälter kegelstumpfförmig
sein
kann und nichtkonstanten Querschnitt aufweist. Der Vorteil hiervon liegt darin,
daß es keine Möglichkeit des Produktstaues im Behälter gibt.
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Ferner wird ins Auge gefaßt, daß ein Bürstenmaterial entweder im Behälter
oder an der Schnecke enthalten sein kann, um noch weiter zum Entfernen der Schale
beizutragen. Es ist beispielsweise ins Auge gefaßt, daß kurze Abschnitte flachen
Bürstenmaterials an den Produktauslässen vorgesehen sein können, um auf das Wurzelgemüsse
eine abschließende bzw.
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eine Feinbearbeitung darstellendePolier- oder Scheuertätigkeit auszuüben.
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