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Verfahren und Vorrichtung zur Entschälung von Kürbiskernen u. dgl. auf nassem Wege.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Verfahren, sowie eine Vorrichtung zur Entschälung von Kürbiskernen u. dgl. auf nassem Wege. Der Erfindungsgegenstand unterscheidet sich von den bekannten trockenen Verfahren hauptsächlich dadurch, dass z. B. bei Kürbiskernen das noch unter der äusseren-Schale befindliche, den inneren Kern umschliessende, einen grünen Farbstoff enthaltende Häutchen gleichzeitig mit der äusseren Kernhülle entfernt und der innere Kern vollkommen rein gewonnen wird. Dies ist namentlich bei der Gewinnung von Ölen aus solchen Kernen sehr wichtig, weil dadurch beim Pressen ein Ö ! mit vollkommen klarer, lichtgelber Farbe erhalten wird.
Es eignet sich aber das Verfahren und die Vorrichtung vorliegender Erfindung auch zur Entschälung beliebig anderer Kerne, z. B. von Melonen-, Gurkenkernen usw., so dass ein und dieselbe Vorrichtung in allen Fällen gleich gut verwendet werden kann.
Was zunächst das Verfahren betrifft, so besteht dasselbe erfindungsgemäss darin, dass zunächst die Kerne, deren physiologischer Wassergehalt auch im frischen Zustande nicht hinreichend ist, um eine Entfernung der Schalen durch Quetschdruck zu ermöglichen, einem Quellungsprozess durch Behandlung mit warmem oder siedendem Wasser oder mit Wasserdampf unterworfen werden, worauf durch Ausquetschung die Entschälung und hierauf eine Abtrennung der Schalen von-den ganz rein erhaltenen, inneren Kernen erfolgt.
Im folgenden werden die einzelnen Stufen des Verfahrens näher beschrieben.
1. Das Quellen durch Behandlung mit warmem oder siedendem Wasser oder mit Wasserdampf.
Die Kerne werden zunächst im Wasser oder sonst einer geeigneten Flüssigkeit gekocht oder gequollen, welcher Prozess solange fortgesetzt wird, bis sich der Kern K von der Schile S und z. B. bei Kürbiskernen, auch von den grünen, inneren Häutchen J, das ihn umhüllt, so leicht trennt, dass er probeweise unter mässigem Drucke, z. B. zwischen den Fingern gedrückt, glatt und rein aus der Schale springt, während das grüne Häutchen in
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25 bis 30 minutige Kochdauer am zweckmässigsten sein. Ein Quellen in siedend heissem Wasser oder ein Dämpfen erfordert erfahrungsgemäss annähernd die gleiche Zeitdauer. In bloss warmem Wasser wird natürlich der Quellprozess eine längere Zeitdauer beanspruchen, die, beispielsweise bei lauem Wasser, ungefähr bis sechs Stunden erfordern wird.
Dabei ist die Flüssigkeits- mperatur der Quelldauer annäherungsweise verkehrt proportional.
2. Das Entschälen.
Die genügend gedämpften, ausgekochten und gequollenen Kerne K werden hierauf in noch nassem oder oberflächlich trockenem, innen aber noch nassem Zustande zwischen Walzen 1, 2 (Fig. 2), die sich im entgegengesetztem Drehsinne bewegen, gequetscht. Die gegenseitige Entfernung der Walzen ist einstellbar und regulierbar und muss beim Ausquetschen der durchschnittlichen Dicke eines entschälten Kernes entsprechen. Bei gut ein-
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Das Quetschgut nach dem Entschälen stellt nun ein Gemisch von Kernschalen S und reinen Kernen dar, das noch einer Trennung bedarf. Die Innenhäute J bleiben dabei in den Schalen S, die sich an einer Spitze spalten.
3. Trennen des Quetschgutes.
Das Trennen des Quetschgutes, d. h. der geschälten Kerne von den eventuell noch
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lässt, wodurch eine Trennung durch das verschiedene spezifische Gewicht erfolgt. Die Kerne sinken zu Boden, während die Häute auf der Oberfläche schwimmen und abgeschöpft oder sonst in geeigneter Weise entfernt werden können.
Eine andere Art der Trennung kann geeigneterweise mit dem Entschälen verbunden werden und besteht (vg l. Fig. 4) darin, dass das zu quetschende Kerngut in einer bestimmten, leicht ermittelbaren Richtung den Walzen zugeführt wird, wobei beim Quetschen die Kerne auf die eine Seite der Walzen zurückgeschnellt werden, während die Häute durch den Spalt
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Kernen, durch eine entsprechend angebrachte Scheidewand von den Walzen abgestreift werden können.
Eine weitere Art der Sortierung des Quetschgutes könnte jedoch auch durch Trocknen
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Die Vorrichtung zur Durchführung des vorbeschriebenen Verfahrens ist in den Zeichnungen in verschiedenen Ausführungsformen dargestellt, und zwar zeigt :
Fig. i diese in schematischer Darstellung,
Fig. 2 den Vorgang beim Entschälen des Kerngutes.
Fig. 3 einen Querschnitt durch die Vorrichtung und
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Die Vorrichtung zerfällt. wie aus den Fig. i bis 3 zu ersehen ist, in mehrere verschiedenen Einzelvorrichtungen, von denen selbstverständlich die das Entschälen des Kerngutes bewirkende die wichtigste ist.
Sie besteht (Fig. i) aus zwei parallelen Walzen 1, 2, mit regulierbarem Zwischen- raume 3. Eine der beiden Quetschwalzen 1 ist im Durchmesser geringer als die andere 2 und besitzt eine metallische, geeignet aufgerauhte Mantelfläche. Die andere dickere Walze 2 besitzt eine aus elastischem Material, z. B. Kautschuk, bestehende Mantelfläche. Durch Zahnräder 4, 5, deren Durchmesser in umgekehrtem Verhältnis zu den Walzendurchmessern stehen, werden die Quetschwalzen in gegenläufige Drehung versetzt.
Durch einen elastischen Überzug und rascherem Antrieb der Walze 2 bewirkt man nebst günstigerer Reibung und vollkommener Entschälung auch das, dass die schon entschälten Kerne, welche beim Quetschen nach oben springen, beim darauffolgenden Durchgang durch den Spalt 3 nicht zerdrückt, sondern nur der Länge nach glatt gespalten werden.
Die Anordnung der Walzen auf der Vorrichtung ist eine der Achsvorrichtung nach horizontale und ihr Antrieb vorzugsweise ein solcher, dass die Kerne durch den Spalt 3, dessen Dimensionierung der Kerngrösse
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Unreife und verdorbene Kerne werden beim Quetschen, weil ihnen die erforderliche normale Elastizität fehlt, ihrer grösseren Dicke halber zerdrückt und bleiben auf den
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zu verhindern, werden die Walzen 1, 2 durch Abstreif bürsten , ss gereinigt.
Der zweite Teil der Vorrichtung dient zur einzelnweisen Zuführung der Kerne zu den
Quetschwalzen und besteht (Fig. i) aus einem entsprechend geformten, vorzugsweise prismatischem Trichter 10. in welchem sich unten eine Rührvorrichtung 11, 12, 13 befindet und an dessen Bodenöffnung 14 sich eine, beispielsweise von der Achse 6 aus durch Ketten- reader 15, 16 und eine Kette 17 angetriebene, aufgerauhte Welle 18 befindet. Die vordere Seitenwand des Trichters 10 endet. einen einstellbaren Schlitz 14 freilassend, fast vertikal über der Mittelachse der Walze 18.
Die Rückwand 19 des Trichters 10 ist am unteren Ende gekrümmt und nähert sich der Walze 18 tangential. so dass sie mit ihrer geraden Verlängerung die Walze 18 an einer Stelle berühren würde, die etwa 45 Kreisgrade vum. vertikalen Mitte ! der Walze. M absteht.
Der Spalt 14 zwischen letzterer und der Vorderwand des Trichters 10 lässt sich mittels eines am unteren Rande : 20 geeignet abgerundeten Schiebers 21 durch eine geeignete Einzelvorrichtung, z. B. durch eine Stellschraube 22 beliebig einstellen, vergrössern oder verkleinern. Setzt man nun die Walze durch den Kettenantrieb 15, 16, 17 oder sonst eine andere geeignete
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stellt man den Schieber 21 so, dass er nur einzelne Kerne passieren lässt, so werden die Kerne einzelnweise hintereinander durch den Spalt 14 geschleppt und gelangen dann über ein glattes Abstreifbrett 23 zwischen die Quetschwalzen 1, 2.
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Schleppwalze 18 gedreht.
Auf der Rührwalze 11 ist eine Walze 12 angeordnet, auf der sich in spiralförmig angeordneten Reihen Stiften 13 mit abgerundetem kugel-oder scheiben- förmigen Köpfen befinden. Der so gebildete Rührer 11, 12, 13 soll das Kerngut fortwährend lockern, um ein Verstopfen des Spaltes 14 zu verhindern. Das freie Ende 20 des Schiebers 21, sowie jenes der Rührerstifte 13, muss stumpf und glatt sein, da sonst ein grosser Teil der
Kerne leicht verletzt, dadurch naturgemäss die Entschälung erschwert und die Ausbeute an gut entschälten Kernen verringert werden würde.
Nach dem Passieren der Quetschwalzen 1, 2 fallen die Schalen mit dem in ihnen verbleibenden-Häutchen und die Kerne zwecks Trennung in einen mit Wasser gefüllten, unten rinnenförmig ausgebildeten Behälter 26. Damit nun in diesem die Schalen von den
Kernen nicht zu Boden mitgerissen werden, oder die Kerne nicht mit Schalen gemischt schwimmen bleiben, wird das Wasser 27 oberflächlich fortwährend gerührt. Das Rührwerk besteht hier aus einer zur Lingsmitte der Quetschvorrichtung 1, 2 parallelen Welle 28, die im geeigneten Abstande von der Wasserobe-fläche längsgerichtet durch den Behälter geht und in Schraubenlinien angeordnete, ein wenig schief gestellte, nicht zu breite Arme oder
Flügel 29 trägt.
Unter dem Rührwerk befindet sich ein Gitter 30, durch dessen Spalten 31 (vgl. Fig. 2) sich die Arme 29 des Rührwerkes 28, 29 hindurch bewegend das Wasser seitwärts treiben. Eine wirbelnde Bewegung desselben wird jedoch durch das Gitter 30 ver- hindert. Die Schrägstellung der Rührwerksarme 29 bewirkt, dass sich die auf der Oberfläche schwimmenden Schalen nach einer Seite hingetrieben entfernen und hierauf von der an der Welle 28 befestigten Schnecke 32 erfasst und am Ende der schalenförmigen, einen Topfschnabel vorstellenden Fortsetzung 33 des Behälters 26, die durch ein Deckblech 34 abgedeckt ist, ausgetrieben werden.
Die im Behälter 26 niedersinkenden Kerne werden von einer in den rinnenförmigen
Boden eingebauten Schnecke 35 auf die, der Schalenauswurfstelle gegenüberliegenden Seite des Behälters 26 gefördert, wo sie in ein an dem Behälter 26 angebautes Paternoster- werk 36,37, 38 geraten und von den Bechern 38 desselben ausgehoben werden. Aus dem
Paternoster fallen die Kerne auf einen Siebtransporteur 39. Das mit ihnen geschleppte
Wasser wird durch einen unter dem Siebtransporteur 39 angebrachten Trichter 40 wieder in den Behälter 26 zurückgeführt. Vom Siebtransporteur werden die Kerne zur Röststelle und zu den weiteren Verarbeitungsstellen (Ölpressen u. dgl.) geführt.
Eine andere Ausführungsform der Vorrichtung zur Trennung der Schalen und Kerne ist in Fig. 4. dargestellt. Diese besteht darin, dass die Quetschwalzen 1, 2 in einer Vertikalebene angeordnet sind, die Zuführung aber seitlich erfolgt. Das Abstreifbrett 23 geht nicht ganz an die Walze 2 heran, sondern lässt einen Spalt 41 frei, den die Kerne passieren und auf die Walze 2 fallen. Sie bleiben auf ihr kleben und kommen von ihr mitgenommen zwischen den Spalt 3, werden in vorbeschriebener Weise entschält, springen durch den
Quetschdruck nach den in der Richtung nach links geeigneten Pfeil aus der Schale, während die Häute durch den Spalt 3 auf die andere Seite der Quetschwalze gebracht und durch Abstreifer 8, 9 abgestreift werden (vgl. auch Fig. 2).
Eine dritte Ausführungsform des Verfahrens zum Trennen der Kerne von den Schalen ist so gedacht, dass beispielsweise das Quetschgut in einem geeigneten Behälter getrocknet und die Schalen vermittelst einer Rüttelvorrichtung. durch einen Luftstrom ausgeblasen werden.
Die Vorzüge des Verfahrens und der Vorrichtung nach vorliegender Erfindung liegen in einer sicheren und vollkommenen Entschälung der Kerne, was namentlich bei Entschälung von Kürbiskernen eine umso wichtigere Rolle spielt, als bei dem angegebenen Verfahren das den grünen Farbstoff enthaltende Häutchen samt der Schale vollkommen entfernt wird, was durch die bekannten trockenen Verfahren unmöglich ist. Das Öl, das men beispielsweise aus nach der beschriebenen Methode entschälten Kürbiskernen gewinnt, hat demgemäss keine grüne, sondern eine hellgelbe, schöne Farbe, ist leichter auspressbar und erhält eine trefflichere Beschaffenheit uud einen besseren Geschmack, weil die unreifen und verdorbenen Kerne bei nasser Entschälung ganz zum Abfall gelangen.
Die Ausbeute an guten und geschälten Kernen ist dabei wesentlich grösser als bei den bekannten Verfahren.
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