-
Verfahren und -Vorrichtung zum Korrigieren von lichtempfindlichen
Platten, Filmen oder Folien.
-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Korrigieren
von licht empfindlichen Platten, Filmen oder Folien, insbesondere von Druckplatten,
nach dem Kopieren von Vorlagen. Sie ist mit besonderem Vorteil anzuwenden bei der
Herstellung von Druckplatten nach dem sogenannten Diazo-Verfahren. Bei diesem Verfahren
findet an den Stellen der Druckplatte, an denen auf Grund der Transparenz der Vorlage
Licht einwirkt, eine Umwandlung oder Zersetzung der lichtempfindlichen Schicht statt.
Die Zersetzung führt aazu, daß dieser Teil aer Schicht unter der Einwirkung einer
Entwicklerflüssigkeit herausgelöst werden kann. Man spricht auch on einem "Entschichten".
Die Platte erhält hierbei eine reliefartige Oberfläche, wobei die erhebungen den
nicht belichteten Flächenelementen entsprechen.
-
Nun sind aber in vielen Fällen nict alle von der Vorlage verursatten
Abbildungen auf der Druckplatte auch im Druckerzeugnis erwünscht. So z.B. sind die
Vorlagen häufig aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzt und durch Klebefilmetreifen
verbunden. Je nach der Art des verwendeten Lichtes führt nun die Belichtung auch
zu einer Abbildung der Klebefilm-Kanten. Ferner fuhren Paßmarkierungen zu unerwünschten
Abbilaungen bzw. Fehlern. Es war in solchen Fällen bisher üblich, die Fehler auf
der fertig entwickelten Platte mittels eines Pinsels und einer Korrekturflüssigkeit
durch Herauslösen zu entternen.
-
Eine Korrektur auf chemischem Wege weist jedoch folgende Nachteile
af: So -ist es schwierige Korrekturen dort vorzunehmen, wo zwischen Zeichnungs-
oder Texteilen, beispielsweise zwischen
zwei enggesetzten Zeilen
einer Satzübertragung, Kantenmarkierungen aufgetreten sind. Mit den bekannten Methoden
sind solche Korrekturen nicht oder nur mit erheblichem Zeitaufwand möglich.
-
Ferner ist es wegen des flüssigen oder halbflüssigen Zustandes der
chemischen Korrekturmittel erforderlich, die Korrekturarbeiten bei horizontaler
Lage der Druckplatte auszuführen. Es ist leicht einzusehen, welche Schwierigkeiten
sich bei Druckplatten von einer Größe bis zu zwei Quadratmetern einstellen, bzw.
welche Arbeitsstellung dem Korrigierenden hierbei zugemutet werden muß. Korrekturzeiten
von mehreren Stunden Dauer sind an der Tagesordnung, zumal die Handarbeit mittels
Pinsel aus naheliegenden Gründen einer Rationalisierung bzw. Nechanisierung nicht
zugänglich ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zu schaffen, welche die dem bekannten Korrekturverfahren anhaftenden Nachteile vermeiden.
Korrekturen sollen dabei in engsten Zwischenräumen zwischen stehenbleibenden Text-
oder Bildteilen möglich sein. Schließlich soll die Qualität der Korrekturarbeiten
nicht von der räumlichen Lage des zu korrigierenden Gutes, d.h. der Druckplatte,
abhängig sein. Es soll z.B.
-
möglich sein, die Druckplatte in senkrechter oder nahezu senkrechter
Lage auf eine Zeichenmaschine herkönmlio-her Bauart aufzuspannen. Hierbei ist nämlich
der Korrigierende in der Lage, seine Arbeit wie ein technischer Zeichner, d.h. in
Augenhöhe, auszuführen.
-
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dedurch,
daß unerwünschte, übertragene Details der Vorlage durch Anwendung einer örtlich
begrenzten Einwirkung von Lichtstrahlen auf das lichtempfindliche Gut, gegebenenfalls
unter Benutzung von Schablonen, beseitigt werden. Ein solches Verfahren erfüllt
sämtliche weiter oben gestellten Forderungen. Außerdem entfällt die bei der Korrektur
mittels Pinsel bestehende Notwendigkeit des Eintauchens und Abstreifens des Pinsels,
so daß die Arbeiten auch mechanisiert werden können. Schließlich entfällt auch ein
sogenannter nasser" Arbeitsgang, nämlich das Abspülen des Korrekturmittels.
-
Mit dem Verfahren nach der Erfindung ist es möglich, die belichtete
und entwickelte, aber noch nicht fixierte Druckplatte zu korrigieren, da die nicht
fixierte Platte noch eine Lichtempfindliciikeit besitzt. Besonders gunstig ist die
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei einer bestimmten Art von Diazo-Platten,
die bereits während der Belichtung einen teilweisen Farbumschlag zeigern, so daß
der Bildaufbau verfolgt und die Qualität der im Entstehen begriffenen Druckplatte
zu einem fruhestmöglichen Zeitpunkt beurteilt werden kann. Die eingangs genannten
unerwünschten Abbildungen von Film- und Klebekanten können sofort erkannt und durch
das Verfahren gemäß der Erfindung beseitigt werden.
-
Eine einfach zu handhabende Vorrichtung für die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht aus einer Quelle von für das zu korrigierende Material wirksamem
Licht, vorzugsweise aus einer Quecksilber-Hochdrucklampe, die von einem schreiberähnlichen
Gehäuse umgeben ist, das an der Stelle, an der sich bei Füllhaltern die Feder befindet,
eine Lichtaustrittsöffnung aufweist. Man kann ein solches Gerät auch als 1!Lichtschreiber"
oder "Lich+pinsel" bezeichnen, das ähnlich wie andere Schreibgeräte gehandhabt wird.
-
Will man besonders feine Details durch Nachbelichtung korrigieren,
90 verwendet man zweckmäßig entsprechende Schablonen aus einem für die Licntart
des "Schreibers" undurchlässigem Material. Bei Fokussierung des Lichtes durch eine
optische Linse im Strahlengang des Schreibers ist es aber ebenfalls möglich, ohne
Schablonen auszukommen. Unter "Linse" kann auen ein komplettes Objektiv verstanden
werden. Die einfachste Möglichkeit der Herstellung einer Sammellinse besteht jedoch
darin, die der Lichtaustrittsöffnung des Schreibers zugekehrte Umhüllung der Lichtquelle
mit einer linsenförmigen Verdickung aus UV-durchlässigem Glas zu versehen.
-
qa Quecksilber-Hochdrucklampen für das bei Korrekturarbeiten erforderliche,
kurzfristige Ein- und AusJchalten nicht geeignet sind - es dauert jeweils mehrere
Minuten, bis die Lampe betriebsbereit oder nach dem Ausschalten wieder betriebsbereit
ist -läßt man diese Art von Lichtquellen während der mutmaßlichen Benutzungsdauer
des Geräts eingeschaltet. Die Lichtaustrittsöffnung
wird lediglich
während der Zeit freigegeben, in der Korrekturlicht benötigt wird. Zu diesem Zweck
ist gemäß der weiteren Erfindung der Lichtaustrittsöffnltng ein beweglicher Verschluß
zugeordnet, der im einfachsten Fall als gebogene Blattfeder ausgebildet ist.
-
Ein Ende der Blattfeder ist am Gehäuse des Schreibers befestigt, das
freie Ende ragt im rechten Winkel zur Gehäuseachse in den Strahlengang und ist mit
einer Öffnung versehen, die mit der Lichtaustrittsöffnung durch Fingerdruck zur
Deckung gebracht werden kann.
-
Im entspannten Zusttld der Feder ist die Lichta.ustrittsöffnung verschlossen.
-
Quecksilher-Hochdrucklampen nehmen - und das ist Voraussetzung für
ihren Betrieb - eine üohe Außentemperatur an. Um nun zu verhindern, daß unzulässig
große Wärmemengen an das Gehäuse abgegeben werden und ein Anfassen unmöglich machen,
sind eine gute Wärmedämmung und Kühlung von Lichtquelle bzw. Gehäuse erforderlich.
Um diese Forderung in einfachster Weise zu erfüllen, wird weiterhin vorgeschlagen,
daß die Lichtquelle von einer Hülse aus einem gut reflektierenden Werkstoff umgeben
ist, und daß sich zwischen dieser Hülse und dem Schreibergehäuse ein im wesentlichen
ringförmiger Kanal für den Durchtritt von Kühlluft befindet.
-
Ein Optimum an Kühlung wird erreicht, wenn dieser Ringraum im Strömungsweg
eines Gebläses liegt, so daß eine Zwangskühlung aufrecht erhalten werden kann. Einer
Zwangskühlung wohnt der Vorteil einer größeren Unabhängigkeit ihrer Wirkung von
der Lage des Schreibers inne.
-
Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens sei nachfolgend anhand der Fig. 1 näher beschrieben, die einen Längsschnitt
durch Lichtquelle und schreiberähnliches Gehäuse zeigt.
-
Die Lichtquelle, im vorliegenden Falle eine Quecksilber-Hochdrucklampe
kleinster Abmessungen, ist mit 1 bezeichnet. Im Gqgensatz zu den üblichen Strahlern
dieser Art sind beide Stromanschlüsse 2 und 3 parallel ausgeführt und auf der gleichen
Seite der Lampe angeordnet, so daß die gegenüberliegende Seite einen ungehinderten
Lichtaustritt gestattet. Die Elektroden 4 sind von einem
doppeiwandigen
Mantel 5 bzw.6aus Quarzglas umgeben.
-
Zum Zwecke der Halterung, Reflexion von sichtbarem Licht und der Verminderung
von unerwünschtem Wärmeübergang von der Lichtquelle 1 auf ihre Umgebung ist die
Lichtquelle von einem coaxialen Hohlzylinder 7 aus gut reflektierendem Mat-erial,
wie beispielsweise hochglänzendem Aluminium umgeben, der durch entsprechende Formgebung
etwas elastisch ausgebildet ist und die Lichtquelle 1 durch Klemmung hält. Der Hohlzylinder
7 ist an einem Ende mit einem Kragen 8 versehen, der die elektrische Zuleitung 9
zur Lichtquelle umschließt.
-
Lichtquelle 1, Hohlzylinder 7 und Zuleitung 9 sind von einem rotationssymmetrischen,
schreiberähnlichen Gehäuse 10 aus undurchsichtigem oder für diejenige Strahlung
undurchsichtigem Material, für die die Druckplatten empfindlich sind, ungeben.
-
Hierbei fallen die Achsen sämtlicher genannten Teile zusammen.
-
Der Hohlzylinder 7 mit der Lichtquelle 1 stützt sich mittels seiner
kegelförmigen Erweiterung 11 einerseits und mittels radialer Stege 12 andererseits
in einer solchen Weise gegenüber dem Gehäuse 10 ab, daß ein kreisringförmiger Hohlraum
13 für das Durchstreichen von Kühlluft verbleibt. Der Zu-trit-t der Kühlluft erfolgt
über mehrere auf den Umfang des Gehäuses verteilte radiale Bohrungen 14, die nahe
oder am unteren Ende des Hohlzylinders angeordnet sind. Aufhängung und Kühlung sind
dabei so abgestimmt, daß der Quarzmantel eine für die Punktion der Lichtquelle richtige
Betriebstemperatur einhält.
-
Das Gehäuse 10 besitzt an seinem unteren Ende eine Lichtaustrittsöffnung
15, deren Achse mit der Achse der Li@ntquelle l fluchtet. Die Bezeichnung "unteres
Ende" bezieht; slch auf die Bedienungshaltung der Vorrichtung. Bei der Benutzung
ist die Öffnung 15 dem zu korrigierenden Belichtungsgut zugekehrt, d.h.
-
die Lage der Öffnung 15 entspricht im Prinzip der Lage der Schreibspitze
eines Füllhaiters oder Kugelschreibers. Um die Lichteinwirkung zeitlich und örtlich
begrenzt zur Anwendung bringen zu können, befindet siciror der Lichtaustrittsöffnung
15 ein beweglicher Verschluß 16 in Form eines mit einem Loch 7 versehenen, federnden
Blechstreif@ns 18, der mittels der Niete 19
am Gehäuse befestigt
ist. In entlastetem Zustand des Blechstreifens kommen die wffnung 15 una das Loch
17 nicht - auch nicht teilweise - zur Deckung. Durch Fingerdruck in Richtung des
Pfeils 20 auf den Blechstreifen 18 können Öffnung 15 unu Loch 17 zur Deckung gebracht
werden: Der Lichtschreiber ist einsatzbereit Zur optimalen Bündelung ae Lichtstrahlen
kann in den Strahlengang auch wahlweise eine zusätzliche Sammellinse 21 eingesetzt
serden, durch die auch im Falle einer axialen Verschiebung (nicht dargestellt) eine
optische justage der Vorrichtung möglic ist. Im Normalfall Kenn aber auf eine besondere
Linse verzichtet werden, zumal wenn die Vorderseite der Lichtquelle 1 im Sinne einer
Sammellinse ausgebilaet ist.
-
Eine wirksame und vor alle definierte Kühlung wird durch ein Axialgebläse
bewirkt, bestehena aus einem Gebläserad 22 und einem Kleinmotor 23, die ebenfalls
coaxial mit der übrigen Vorrichtung verbunden sind. Gebläserad und Motor befinden
sich im Innern einer etwa zylindrischen Verlängerung 24 des Gehäuses 10.
-
Durch Einschrauben der Verlängerung in das G-ehäuse werden gleichzeitig
das Kabel 9 und dessen Knickscnutztülle 25 durch Klemmung festgehalten. Das Gehäuse
des Motors 23 ist durch Stege 26 mit einem Stützring 27 verbunden, der mittels der
AbschlußkQappe 28 im Innern der Verlängerung 24 gehalten wird.
-
Die Abschlußklappe besitzt sowohl eine Bohrung für die Durchführung
der Motorzuleitung 23, die beispielsweise Kleinspannung führt, als auch mehrere,
auf die Stirnfläche verteilte Öffnungen 30 für den Austritt der bei 14 eintretenden
Kühlluft.
-
- 7 Ansprüche -- 1 Figur -