DE599541C - Beschriftungseinrichtung fuer Photoapparate o. dgl. - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Beschriftung von Lichtbildern bei Photoapparaten, bei denen die auf einem besonderen Schriftträger vorzusehende Schrift durch Belichtung auch auf das Negativ des Bildes übertragen wird.

Der Gegenstand der Erfindung unterscheidet sich von dem Bekannten zunächst dadurch, daß für die Lichtabdichtung zwischen

ίο Schriftträger und Apparatgehäuse noch ein beweglicher Schieber angeordnet wird, der, wenn eingeschoben, für den Schriftträger einen besonderen Raum oder Dunkelkammer im Photoapparat bildet. Diese Dunkelkammer kann durch Herausziehen des Schiebers wieder beseitigt werden. Dadurch wird der Vorteil erzielt, daß am Austrittsschlitz des herausgezogenen Schriftträgers keine besondere Lichtabdichtung mehr erforderlich ist und daß dabei auch Licht in seine Dunkelkammer ruhig eintreten kann, ohne den Film zu beeinflussen. Ferner hat die Beschädigung oder der Verlust des Schriftträgers keinen Einfluß auf die Weiterverwendung des Photoapparates. Dann gestattet noch die Zwischenschaltung der veränderlichen Dunkelkammer die Ausbildung des Schriftträgers in beliebiger Form, wobei es gleichgültig ist, ob dieser biegsam, starr oder leicht lösbar vorgesehen wird. Auch kann der Schriftträger in Verbindung mit dem besonderen Schieber noch mit den verschiedensten mechanischen Bewegungseinrichtungen, wie Federzug usw., versehen werden, weil die Beschriftungsein-

richtung sozusagen zu einem Zusatzgerät wird, das jedem Photoapparat nachgeliefert werden kann. Es ist hierzu nur erforderlich, am Photoapparat einen Austrittsschlitz vorzusehen, der mit einem Deckblech zunächst verschlossen wird. Es kann auch die veränderliche Dunkelkammer von vornherein schon vorgesehen werden für spätere Nachoder Ersatzlieferung des Schriftträgers.

Die Zeichnungen veranschaulichen mehrere Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung für gleichzeitige oder getrennte Aufnahme von Bild und Schrift. Jedes Ausführungsbeispiel hat ferner noch einen Beschrifter anderer Art erhalten, um die Mannigfaltigkeit und nahezu völlige Unabhängigkeit in der Anwendung eines beliebigen Schriftträgers beim vorliegenden Erfindungsgegenstand zu zeigen. Die Anwendung der veränderlichen Dunkelkammer gibt erst eine einheitliche und zusammenfassende Lösung.

Die Richtung der Belichtungsstrahlen ist in allen Ausführungsbeispielen durch einen Pfeil dargestellt.

Fig. ι bis 3 zeigen ein Ausführungsbeispiel für gleichzeitige Aufnahme von Bild und Schrift mit Winkelschieber, davon Fig. 1 Seitenansicht, teilweise - im Schnitt, davon Fig. 2 Hinteransicht, davon Fig. 3 Oberansicht.

Fig. 4 bis 7 zeigen ein Ausführungsbeispiel für getrennte Aufnahme von Bild und Schrift mit U-förmigem Schieber, davon Fig. 4 Sei-

tenansicht, teilweise im Schnitt, davon Fig. 5 Hinteransicht, davon Fig. 6 Hinteransicht des Schriftträgers, davon Fig. 7 Oberansicht des Schriftträgers.

Fig. 8 und 9 zeigen ein Ausführungsbeispiel für gleichzeitige Aufnahme von Bild und Schrift mit Hohlschieber, davon Fig. 8 Mittelschnitt, davon Fig. 9 Hinteransicht.

Fig. 10 und 11 zeigen ein Ausführungsbeispiel für getrennte Aufnahme von Bild und Schrift mit Hohlschieber, davon Fig. 10 Mittelschnitt, davon Fig. 11 Hinteransicht. Fig. 12 zeigt im Mittelschnitt ein Ausführungsbeispiel für getrennte Aufnahme von Bild und Schrift mit Hohlschieber, bei der die Schriftaufnahme von der Filmrückseite aus erfolgt.

Die Bauart nach dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 3 ist folgende: Der Kastenphotoapparat mit Rollfilm für gleichzeitige Aufnahme von Bild und Schrift durch das gemeinsame Objektiv hat den beweglichen Winkelschieber 1 erhalten. Dieser bildet, wenn eingeschoben, mit der inneren Gehäusewand des Apparates eine im Profil dreieckige Dunkelkammer, in der der Schriftträger 3 angeordnet ist. Der Rollfilm 2 ist außerhalb dieser kleinen Dunkelkammer im Photogehäuse vorgesehen und kann daher auf seinem unteren, für die Schrift vorgesehenen Teil bei eingeschobenem Schieber 1 nicht belichtet werden. Der Schriftträger 3 ist mit einem Federzug 4 versehen, der am Stift 5 innerhalb des Photogehäuses befestigt ist (Fixpunkt). Schriftträger und Federzug führen sich um die Rollen 6 und 7. Am äußeren Ende des Schriftträgers ist ein Handgriff 8 vorgesehen.

Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist folgende:

Zur Vornahme der Beschriftung wird der Schriftträger 3 gegen die Wirkung seines Federzuges 4 an seinem Handgriff 8 aus dem Photoapparat bzw. seiner Dunkelkammer herausgezogen und an dem Außenstift 9, wie in Fig. 3 strichpunktiert gezeichnet, festgelegt. Für die bildrechte Beschriftung ist außen am Apparatgehäuse die Bezeichnung »Schrift« vorgesehen und ist nach dieser auf dem herausgezogenen Schriftträger 3 die Bezeichnung der Aufnahme nebst Datum von Hand geschrieben (Rigi 17. 1. 1931) (s. Fig. 1),

Nach erfolgter Beschriftung des Schriftträgers wird sein Handgriff 8 gelöst und dieser dann durch seinen Federzug 4 wieder in den Apparat und in seine kleine Dunkelkammer hineingezogen, und zwar über die Rollen 6 und 7 (s. Fig. 2 und 3).

Um nun Bild und Schrift gleichzeitig durch das gemeinsame Objektiv aufnehmen zu können, muß vorher der Winkelschieber 1 herausgezogen werden (vgl. Fig. 2), wodurch die Dunkelkammer beseitigt wird und die durch das Objektiv eintretenden Lichtstrahlen auch durch den lichtdurchlässigen Schriftträger treten können. Nach erfolgter gleichzeitiger Belichtung des Films für Bild und Schrift wird der Winkelschieber wieder in den Apparat hereingeschoben und damit die Dunkelkammer wieder hergestellt.

Die Bauart nach dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 bis 7 ist folgende:

Der zusammenlegbare Rollfilmphotoapparat für getrennte Aufnahme von Bild und Schrift durch zwei getrennte Belichtungseinrichtungen (Objektive) besitzt zwei Kameras, eine für die übliche Bildaufnahme und eine besondere, kleine Kamera 10 für die Schriftaufnahme. In dieser Schriftkamera 10 ist der Schriftträger 11 angeordnet, um den der U-förmige Schieber 12 greift und für den Schriftträger noch eine kleine Dunkelkammer innerhalb der kleinen Schriftkamera 10 abteilt (Fig. 4 und 5).

Der Schriftträger nach Fig. 6 und 7 kann vom Apparat völlig entfernt werden, und der Schriftträger 11 ist rollbandartig in einer Fassung 11' vorgesehen.

Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist wie folgt: Der Schriftträger 11, 11' wird zur Vornahme der Beschriftung aus seiner Dunkelkammer herausgezogen und nach dem auf seiner Fassung vermerkten Hinweis »Schrift« beschrieben und wieder eingeschoben. Durch Auszug des L)-förmigen Schiebers 12 nach links in die strichpunktierte Lage nach Fig. 5 kann die Schriftaufnahme für sich allein, getrennt von der Bildaufnahme, erfolgen. Der U-förmige Schieber kann hierbei auch gleichzeitig Belichtungsschieber sein, wenn die davorliegende Linse nicht durch einen besonderen Schieber abgeschlossen wird.

Die Bauart nach dem Ausführungsbeispiel Fig. 8 und 9 ist folgende:

Der zusammenlegbare Rollfilmphotoapparat für gleichzeitige Aufnahme von Bild und Schrift durch das gemeinsame Objektiv (wie nach Fig. 1 bis 3) hat den scheidenartigen Hohlschieber ι S erhalten, in den der Schriftträger 14 vorgesehen ist. Der Hohlschieber bildet also hier die besondere Dunkelkammer für den Schriftträger.

Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist folgende: Der linealartige Schriftträger 14 wird nach rechts bis zu seinem Anschlag herausgezogen, beschriftet und wieder in seine Dunkelkammer hineingeschoben. Zwecks Belichtung für gleichzeitige Aufnahme von Bild und Schrift wird, der Hohlschieber 15 zuvor nach links bis zu · seinem Anschlag in strichpunktierte Lage (Fig. 9)

herausgezogen und nach erfolgter Aufnahme wieder hereingeschoben.

Das Ausführungsbeispiel nach Fig. io und Ii hat folgende Bauart: Der zusammenlegbare Rollnlmphotoapparat für getrennte Aufnahme von Bild und Schrift, wie nach Fig. 4 bis 7, hat in seiner Schriftkamera statt des U-förmigen Schiebers den Hohlschieber 17 erhalten, in dem der Schriftträger 16 vorgesehen ist. Zwischen Hohlschieber 17 und dem Schriftträger 16 ist ein Seilzug 17' mit Feder vorgesehen.

Die Wirkungsweise ist bei der beschriebenen Vorrichtung folgende:

Der Schriftträger 16 wird nach rechts gegen die Wirkung des Seilzuges 17' mit Feder herausgezogen, beschriftet und dann durch den Seilzug in seine Dunkelkammer wieder hineingezogen. Zwecks Belichtung für die getrennte Schriftaufnahme wird der Hohlschieber 17 nach links herausgezogen, ebenfalls gegen die Wirkung des Seilzuges 17' mit Feder, der ihn nach erfolgter Schriftaufnahme wieder hereinziehen kann.

Fig. 12 zeigt im Mittelschnitt ein Ausführungsbeispiel folgender Bauart:

DerzusammenlegbareRollfilmphotoapparat, ebenfalls für getrennte Aufnahme von Bild und Schrift eingerichtet, hat die Beschriftungseinrichtung an der Rückseite des Photoapparates und des Films 18 erhalten, dessen Papierhülle aber hierfür entfernt sein muß. Der Hohlschieber 20 nimmt den Schriftträger 19 auf.

Die Wirkungsweise ist im übrigen die gleiche wie beim Ausführuiigsbeispiel nach Fig. 10 und 11.

Allgemein ist zu allen Ausführungsbeispielen noch zu sagen, daß mit dem Auszug des Schiebers eine Feder zum Andrücken des Schriftträgers an den Film in Wirksamkeit treten kann, die nicht eingezeichnet ist.

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Beschriftungseinrichtung an photographischen Aufnahmekameras mit einem entfernbaren Schriftträger, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Film (2) und dem dazu verschiebbaren Schriftträger (3) noch ein besonderer beweglicher und lichtdichtender Abschluß, beispielsweise ein Schieber (1), vorgesehen ist.

2. Beschriftungseinrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der in den Apparat einschiebbare Schieber (1) allein für den Schriftträger (3) eine besondere Dunkelkammer bildet, die durch Herausziehen des Schiebers wieder beseitigt werden kann, um den Belichtungsstrahlen bei der Schriftaufnahme den Durchtritt durch den Schriftträger zu ermöglichen.

3. Beschriftungseinrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein Hohlschieber (15) als Scheide zur Aufnähme des Schriftträgers (14) vorgesehen ist.

4. Beschriftungseinrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme von Bild und Schrift in an sich bekannter Weise gleichzeitig durch das gemeinsame Objektiv bewirkt wird.

5. Beechriftungseinrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Schriftaufnahme in an sich bekannter Weise, getrennt durch eine besondere Belichtungseinrichtung, bewirkt wird, die den Film von der Vorder- oder Rückseite belichtet.

6. Beschriftungseinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Schieber (1) beim Herausziehen gleichzeitig als Belichtungsschieber dient.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen