DE2001046A1 - Motorisch angetriebene Kehrmaschine - Google Patents
Motorisch angetriebene KehrmaschineInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf motorisch angetriebene Kehrmaschinen zur Reinigung von verschiedenen Bodenarten und Oberflächenbeschaffenheiten in Hallen, Fluren, Werkstätten oder Fabriken, Kaufhäusern und dgl. Solche Maschinen müssen vor allem ausreichende und anpassungsfähige Drehgeschwindigkeiten der Kehrorgane aufweisen, sie müssen haltbar und unempfindlich beim Einsatz in rauhem Betriebe und leicht bedienbar sein.
Die auf dem Markt befindlichen motorisierten Kehrmaschinen genügen diesen Anforderungen nur sehr unvollkommen. Die Wirksamkeit einer Kehrmaschine hängt nämlich nicht nur von den verwendeten Besentypen ab, vom Drehsinn und von der Drehgeschwindigkeit derselben, sondern auch von der leichten Bedienbarkeit und der Wirksamkeit der Steuermittel des Fahrzeuges, d.h. von dem Maß an technischer Vollkommenheit der Übertragungsorgane für das Drehmoment vom Motor zu den Kehrorganen und zu den Antriebsrädern.
Die Fahrgeschwindigkeit einer Kehrmaschine bei der Vorwärtsfahrt muß variabel sein. Zudem muß die Möglichkeit gegeben sein, ohne weiteres auf Rückwärtsfahrt umzuschalten. Sowohl in technischer Hinsicht als auch für den Fahrer sollen alle diese Operationen mit geringstem Aufwand durchführbar sein.
Die bekannten Geräte benutzten oft recht unvollkommene technische Mittel und vermögen nicht, eine zufriedenstellende Arbeit sicherzustellen. Beispielsweise werden häufig Klauenkupplungen benutzt, denen bekanntlich große Unvollkommenheiten anhaften: die Unmöglichkeit den Kupplungsvorgang allmählich zu vollziehen, ihre geringe Anpassungsfähigkeit an die Betriebsbedingungen, die Bruchgefahr und das geräuschvolle Einrasten der Kuppelklauen.
Man hat auch schon Riemenscheibenkupplungen verwendet, deren Riemenscheiben immer wieder gefluchtet, d.h. nachgestellt werden müssen, deren Flachriemen leicht von den Scheiben springen und nur eine kurze Lebensdauer haben, so daß sie nach kurzer Einsatzzeit ersetzt werden müssen. Ähnliche Nachteile weisen die bekannten Keilriemenkupplungen auf.
Schließlich ist auch die Verwendung des klassischen, bisher üblichen Getriebegehäuses mit Zahnräder-Übertragungen nicht die optimale Lösung. Auch mit einer Scheibenkupplung ausgerüstet, vermeidet es leider nicht die als lästig empfundenen Nachteile für den Fahrer, die sich hauptsächlich aus der sperrigen Bauart einer solchen Kupplung und aus ihrem plötzlichen und wenig geschmeidigen Eingriff ergeben.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer Kehrmaschine der eingangs genannten Art das Bewegungsübertragungssystem vom Motor zu den Zugrädern mittels einer einfachen Kupplung betätigen zu können. Diese Kupplung muß schnell und wirksam in progressiver Steigerung arbeiten und es gestatten, sowohl die Geschwindigkeit der Vorwärtsfahrt zu ändern als auch ohne Schwierigkeit für den Fahrer auf Rückwärtsfahrt umzuschalten.
Durch die vorliegende Erfindung werden die beschriebenen Nachteile in vorteilhafter Weise vermieden.
Die Erfindung besteht darin, daß von der Antriebswelle des Kehrwerkes eine in Achsrichtung der Treibräder angeordnete und mit einer im Ölbad laufenden Lamellenkupplung ausgestattete Fahrwerks-Stufenschaltung angetrieben wird. Das Drehmoment wird über ein Schneckengetriebe auf mittels z.B. einer Fliehkraftkupplung in Eingriff zu bringende Getrieberäder übertragen. Diese Getrieberäder treiben über eine Hohlwelle die Besenantriebe, sowohl für eine zylindrische horizontale Kehrwalze als auch für einen Rinnsteinbesen mit etwa senkrechter Achse.
Die Hohlwelle durchsetzt ferner das Ölbad eines Getriebegehäuses und trägt ein Zahnrad, welches über eine Sekundärwelle ein schaltbares Getriebe für zwei Vorwärts-Fahrstufen und eine Rückwärts-Fahrstufe antreibt.
Eine Doppellamellenkupplung, im Ölbad laufend und mit einem Hebel bedienbar, gestattet es, den Radantrieb direkt oder indirekt unter Einschaltung der Sekundärwelle in die gewünschte Gangart zu schalten.
Die Einfügung eines solchen Kupplungssystems bei einer motorisierten Kehrmaschine gestattet es dem Fahrer, die Kehrarbeit mit der optimalen Kehrgeschwindigkeit im ersten oder zweiten Vorwärtsgang durchzuführen, wobei er zu jeder Zeit den Rückwärtsgang durch einfaches Umlegen eines Kupplungshebels wählen kann. Dank der gewählten Zahl und Umlaufgeschwindigkeit der Kupplungslamellen ist es auch nicht erforderlich, die Arbeitsgeschwindigkeit fortgesetzt stufenweise zu ändern. Diese Vorteile werden besonders wertvoll, weil die Erfindung eine äußerst günstige, gedrängte Bauart ermöglicht, was vor allem bei holmgeführten Maschinen sehr ins Gewicht fällt.
Auf den beigefügten Zeichnungen ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert; es zeigt eine bevorzugte Ausführungsform, bei welcher weitere Erfindungsmerkmale besprochen werden, aber es wird betont, daß es sich nur um ein Ausführungsbeispiel handelt und im Rahmen der Erfindung auch andere Konstruktionen
denkbar sind.
Fig. 1 ist eine teilweise geschnittene Seitenansicht der selbstfahrenden Kehrmaschine nach der Erfindung;
Fig. 2 zeigt im größeren Maßstab und im Schnitt die Draufsicht auf den Hauptsteuermechanismus der Antriebsräder und Besen.
In einem Gehäuse 1 gemäß Fig. 1 ist unterhalb des Verbrennungsmotors 2 die Antriebswelle 3 der Räder untergebracht. In diesem Gehäuse 1 liegen ferner die nicht sichtbaren Antriebselemente für die horizontale Kehrwalze 9 und den vertikalen Frontbesen 10. Der Antrieb der Laufräder 7, von denen nur eines sichtbar ist, erfolgt in bekannter Weise über einen Kettentrieb 8. Die Steuerbewegungen für die Bedienung einer Kupplung, die weiter unten beschrieben ist, werden am Handgriff 15 ausgeführt, der mit dem Führungsholm 4 verbunden ist. Der Seilzug 5 und der Handhebel 6 dienen zum Schalten der zwei Vorwärtsgänge. Im übrigen ist der Aufbau der Maschine bekannt und braucht daher nicht näher beschrieben zu werden. Der Schmutzkasten ist mit 11 bezeichnet, 12 ist das einzige Hinterrad, 13 der Staubkasten, der unter dem Filter 14 angeordnet ist.
In Fig. 2 sind in größerem Maßstab die Antriebe der Laufräder und der Besen sowie deren Schaltung dargestellt.
In dem Gehäuse 16 mit Ölfüllung 17 ist das Schneckenrad 18, welches mittels einer nicht dargestellten Schnecke angetrieben wird. Das Schneckenrad 18 treibt die hohle Halbachse 19, die die fest mit der Achse verbundenen Rillenscheiben 20 und 21 zum Antrieb der Besen 9 und 10 (Fig. 1) trägt. Nach der anderen Seite durchsetzt die Hohlwelle 19 eine Zwischenwand des Gehäuses 16 und endet in einem Zahnrad 22, das mit einem kleinen Umkehrritzel 23 kämmt. Dieses wiederum greift in ein weiteres Zahnrad 24, das auf der Nutenwelle 25 unverdrehbar ist. Auf dieser Welle 25 ist ein Satz 26 von zwei verschieden großen Zahnrädern 28 und 29 mittels der Schaltgabel 27 in Richtung des Pfeiles 30 hin und her verschiebbar. Die Größe der Schiebezahnräder 28 und
29 ist entsprechend der gewünschten Geschwindigkeiten in den beiden Vorwärtsgängen berechnet. Die beschriebene Kulissenschaltung wird mit dem Handhebel 6 (Fig. 1) betätigt. Wahlweise können die Schieberäder mit den Zahnrädern 31 oder 32 für den Vorwärtstrieb der Laufräder in Eingriff gebracht werden. Diese sind in einem Radsatz 33 zusammengefaßt und mit der Hohlwelle 34 verbunden, welche nach ihrem äußeren Ende zu das Differential 35 trägt. Durch dieses wird die Welle 36 angetrieben, welche über den Achsstumpf 37 das Kettenrad 38 mitnimmt. Hierüber ist die Kette 8 eines Treibrades 7 (Fig. 1) geführt. Eine gleichwirkende Anordnung ist auf der anderen Seite des Differentials vorgesehen: Die Welle 39 endet in einem Achsstummel 40, der das Kettenrad 41 für das zweite Laufrad trägt.
Der Kupplungsblock 42 besteht aus zwei in einem Ölbad 17 laufenden Lamellenpaketen und ist auf der Hohlwelle 34 verschiebbar gelagert. Die Verschiebung erfolgt mittels einer Gabel 43, die mit dem am Führungsholm 4 gemäß Fig. 1 befestigten Handgriff 15 betätigt werden kann.
Der Kupplungsblock 42 kann drei verschiedene Stellungen einnehmen:
1.) Im Sinne des Pfeiles a) verschoben verbindet er den Radsatz 33, d.h. die Zahnräder 31 und 32 mit der Hohlwelle 34; die Vorwärtsgänge sind eingelegt und es wird die mit der Schaltkulisse 27 vorher eingelegten Geschwindigkeit entsprechend einem der Zahnräder 28 und 29 für Vorwärtsfahrt auf die Laufräder übertragen.
2.) In der dargestellten Mittelstellung ist die unter 1.) beschriebene Kupplung für die Vorwärtsfahrt aufgehoben und der Kupplungsblock dreht ohne Übertragung des Drehmomentes im Leerlauf, wobei allerdings bei stehendem Fahrzeug die Besenantriebe 19, 20 und 21 nach wie vor laufen.
3.) Im Sinne des Pfeiles b) verschoben, verbindet die Kupplung die Hohlwelle 19 und das darauf sitzende Zahnrad 22 mit der Hohlwelle 34. Der Antrieb der Laufräder ist in dieser Kupplungsstellung
umgekehrt wie in der Kupplungsstellung 1.
Der Rückwärtsgang ist eingelegt und die Zahnräder 28, 29 für die beiden Vorwärtsgänge laufen leer um.
Claims (6)
1.) Motorisch angetriebene Kehrmaschine mit einem Kehrwerk und einem Fahrwerk, welches mittels eines Getriebes für verschiedene Fahrgeschwindigkeiten und Fahrtrichtungen schaltbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß von der Antriebswelle (19) des Kehrwerkes (20, 21) eine in Achsrichtung der Treibräder (7) angeordnete und mit einer im Ölbad laufenden Lamellenkupplung (42) ausgestatteten Fahrwerks-Stufenschaltung (26, 33) angetrieben wird.
2.) Kehrmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse des Schaltgetriebes am Gehäuse des Kehrwerkantriebes angeflanscht ist.
3.) Kehrmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Motordrehmoment über ein Schneckengetriebe (18) sowohl dem Kehrwerk (20, 21) als auch dem Fahrwerk (38, 41) mitgeteilt wird.
4.) Kehrmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kehrwerks- (20, 21) und der Fahrwerksantrieb (38, 41) über Hohlwellen (19, 34) erfolgt, die auf die Treibräderachse (36) aufgeschoben sind.
5.) Kehrmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Differential (35) der Treibräder (7) innerhalb des Getriebegehäuses (16) vorzugsweise in dessen ausgebuchtetem Verschlußdeckel gelagert ist.
6.) Kehrmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lamellenkupplung (42) zwei auf einem gemeinsamen Träger sitzende Lamellenpakete aufweist, die in Richtung der Treibräderachse (36) in an sich bekannter Weise verschieblich sind.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Family Applications (1)
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