DE19952719A1 - Isolator für eine Hochspannungsschaltanlage - Google Patents
Isolator für eine HochspannungsschaltanlageInfo
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Abstract
Zur Abstützung eines auf Hochspannungspotential liegenden Teiles einer Hochspannungsschaltanlage dient ein aus Gießharz bestehender Isolator (1), dessen quaderförmiger Gießharzkörper (2) einen oberen und einen unteren Anschlußbereich (10, 11) sowie zwei die beiden Anschlußbereiche seitlich verbindende Wände (12, 13) aufweist. In die Anschlußbereiche (10, 11) sind als großflächige Elektroden ausgebildete Anschlußarmaturen (3, 4) eingebettet.
Description
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der elektrischen Schalter
und ist bei Hochspannungsschaltanlagen anzuwenden, die zur
Abstützung von auf Hochspannungspotential liegenden Teilen
gegen ein auf Erdpotential liegendes Tragelement einen aus
Gießharz bestehenden Isolator aufweisen, der im Bereich zwi
schen den beiden Anschlußarmaturen einen nicht mit Gießharz
ausgefüllten Bereich aufweist.
Bei einer bekannten druckgasisolierten Hochspannungsschaltan
lage ist zum Antrieb des Schaltstiftes eines Schubtrenners
ein als Isolierstoffwelle bezeichneter zylindrischer Isolator
vorgesehen, der sich mit seiner einen Stirnfläche an der Me
tallkapselung abstützt und an dessen anderer Stirnfläche sich
eine mit einem Zahnrad versehene Welle zum Antrieb des
Schaltstiftes abstützt. Der Isolator ist dabei mit Rippen zur
Verbesserung der Kriechweglänge versehen (DE 15 40 513 A1).
Bei einer anderen bekannten druckgasisolierten, metallgekap
selten Hochspannungsschaltanlage ist zum Antrieb eines Trenn
schalters ein Isolator vorgesehen, der aus einem hohlen Gieß
harzkörper besteht, welcher erdseitig und hochspannungsseitig
mit rotationssymmetrischen Anschlußarmaturen versehen ist.
Der Gießharzkörper ist aus zwei hutartigen Teilen zusammenge
setzt, wobei jedes hutartige Teil zwei Abschnitte wesentlich
verschiedenen Durchmessers aufweist und der Abschnitt kleine
ren Durchmessers in den Abschnitt größeren Durchmessers hin
einragt. Diese Ausgestaltung führt bei geringer axialer Länge
zu einer großen Kriechweglänge und auch zu einer besonders
langen Durchschlagstrecke im Isolierstoff. Die hohle Ausge
staltung führt außerdem zu Materialeinsparungen
(DE 21 42 119 B1).
Zur Abstützung von auf Hochspannungspotential liegenden Lei
tern in gekapselten Hochspannungsanlagen sind weiterhin säu
lenförmige Isolatoren bekannt, die im Bereich ihrer Anschluß
flächen eine Ausnehmung aufweisen, die mit einer leitfähigen
Schicht versehen ist und in der ein Metallzapfen sitzt, der
einen Bolzen zur Befestigung des Leiters aufnimmt. Die Anord
nung der Metallzapfen und der leitfähigen Schicht dient dabei
zur Senkung der Spannungsgradienten in den kritischen Berei
chen, die in der Nähe der Anschlußstellen des Isolators an
die Leiter liegen (CH 512 810, Fig. 2).
Als Träger von Befestigungsmitteln für die Enden von Kabeln
sowie von elektrischen Geräten wie Schaltern ist weiterhin
ein Stützisolator bekannt, der bevorzugt aus einem thermopla
stischen Kunststoff wie Polyamid gefertigt ist und konstruk
tiv aus zwei mit Abstand ineinanderliegenden Rohren besteht,
die durch radiale Längsstege und eine Querwand verbunden
sind. In die Enden des inneren Rohres sind dabei metallene
Gewindebuchsen eingelassen, die zum Befestigen des Stützers
auf eine Unterlage und zum Anbringen von Armaturen und Gerä
ten dienen. Die Höhe eines solchen Stützers richtet sich nach
der jeweils anliegenden Spannung. - Ein derartiger Stütziso
lator weist somit einen oberen und einen unteren Anschlußbe
reich auf, wobei die Enden der beiden Rohre und die Stege ei
ne Anschlußfläche bilden, und enthält im Innern des äußeren
Rohres drei sich axial erstreckende Hohlräume (DD 68 546).
Bei einem anderen bekannten, aus Gießharz bestehenden Stützi
solator sind die am Kopf- und Fußende eingebetteten Lager für
die Anschlußarmaturen als zylindrische Zapfen mit anschlie
ßendem Kugelkopf gestaltet. Wenigstens eines dieser beiden
Lager kann nach innen versetzt im Isolierkörper angeordnet
sein, um die Umbruchsfestigkeit des Stützisolators zu verbes
sern (DE 17 55 456 U).
Ausgehend von einem Isolator mit den Merkmalen des Oberbe
griffes des Patentanspruches 1 (DD 68 546) liegt der Erfin
dung die Aufgabe zugrunde, den konstruktiven Aufbau des Iso
lators dahingehend zu vereinfachen, daß er bei kurzer Höhe
eine möglichst hohe Spannungsfestigkeit aufweist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgesehen,
daß der Gießharzkörper eine quaderförmige, mit Abrundungen
versehene Kontur aufweist, wobei
- - der Mittenbereich aus zwei seitlich angeordneten Wänden be steht,
- - die beiden Anschlußarmaturen als großflächige Elektroden ausgebildet und in die beiden Anschlußbereiche eingebettet sind und
- - die beiden Anschlußarmaturen die obere und die untere, je weils plan gestaltete Anschlußfläche bilden.
Ein derart ausgebildeter Isolator zeichnet sich bei kurzer
Höhe durch eine große Spannungsfestigkeit, durch geringen Ma
terialverbrauch und durch einfache Herstellung aus. Die groß
flächigen Elektroden, die vorzugsweise die Form einer flachen
Kuppel haben, vermeiden hohe Spannungsgradienten an der Ober
fläche der Elektroden. Durch die Gestaltung des Mittelberei
ches mit zwei seitlich angeordneten Wänden wird im Bereich
zwischen den beiden Elektroden ein Gasraum geschaffen, der zu
einem Gießharz-Gas-Gießharz-Dielektrikum und damit zu einer
dielektrischen Entlastung des Gießharzes im Bereich des eng
sten Elektrodenabstandes führt. Hierzu kann es zweckmäßig
sein, wenn die Wände nach außen gewölbt sind. - Der Gießharz
körper ist im übrigen im Bereich des Gasraumes zugänglich,
z. B. für Reinigungszwecke. Weiterhin vermeidet die Verbindung
der beiden die Elektroden enthaltenden Anschlußbereiche über
Wände Gießharzanhäufungen, die beim Abkühlen während der Fer
tigung zu Lunkerbildungen neigen könnten. Der Materialaufwand
kann gegebenenfalls durch fensterartige Durchbrechungen in
den Wänden weiter reduziert werden. - Zur Anpassung des neuen
Isolators an spezielle dielektrische Verhältnisse kann der
Gießharzkörper im übrigen im Bereich der beiden Wände mit ei
ner äußeren und/oder einer inneren Rippe oder mit einer par
allel zu den beiden Anschlußflächen verlaufenden Zwischenwand
versehen sein.
Ein gemäß der Erfindung ausgebildeter Isolator kann sowohl
eine Stützerfunktion wahrnehmen als auch gleichzeitig zur
Übertragung eines Drehmomentes dienen. Er kann sowohl in ge
kapselten Anlagen als auch in Luft verwendet werden.
Vier Ausführungsbeispiele des neuen Isolators sind in den
Fig. 1 bis 6 dargestellt. Dabei zeigen die
Fig. 1 bis 3 einen ersten Isolator im Längs- und Quer
schnitt sowie in Draufsicht,
Fig. 4 einen zweiten Isolator mit im Bereich der
Wände angeordneten Rippen,
Fig. 5 einen dritten Isolator mit einer im Bereich
der Wände angeordneten Zwischenwand und
Fig. 6 einen vierten Isolator mit in den Wänden
angeordneten Fenstern im Längsschnitt.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen in verschiedenen Darstellungen ei
nen Isolator 1, der aus einem Gießharzkörper 2 und der oberen
Anschlußarmatur 3 sowie der unteren Anschlußarmatur 4 be
steht. Der Gießharzkörper 2 hat im wesentlichen eine mit Ab
rundungen versehene quaderförmige Kontur und ist in einen
oberen Anschlußbereich 10, einen unteren Anschlußbereich 11
und in einen aus den beiden seitlich angeordneten, einander
gegenüberliegenden Wänden 12 und 13 bestehenden Mittenbereich
gegliedert. Die beiden rotationssymmetrisch ausgebildeten An
schlußarmaturen 3 und 4 bilden zunächst eine obere und eine
untere plane Anschlußfläche 23, 24 und außerdem jeweils eine
Elektrode 25, 26 in Form einer flachen Kuppel. Jede Anschluß
armatur ist in den zugehörigen Anschlußbereich des Gießharz
körpers bündig eingebettet. - Durch der aus den zwei Wänden
12 und 13 gebildeten Mittenbereich befindet sich im Zentrum
des Isolierkörpers zwischen den beiden als Elektroden dienen
den Anschlußarmatuzen 3 und 4 ein Gasraum 5.
Bei dem Isolator gemäß Fig. 4 sind im Bereich der Wände 14
und 15 jeweils eine äußere Rippe 16 sowie eine innere Rippe
17 vorgesehen, um den Kriechweg zwischen den beiden auf un
terschiedlichen Potential liegenden Anschlußarmaturen zu ver
längern.
Bei dem Isolator gemäß Fig. 5 ist zwischen den beiden Wänden
19 und 20 eine horizontale Zwischenwand 18 vorgesehen.
Bei dem Isolator gemäß Fig. 6 ist in den seitlich angeordne
ten Wänden 21 ein fensterartiger Durchbruch 22 vorgesehen.
Claims (6)
1. Mit einer oberen und einer unteren Anschlußfläche versehe
ner Isolator zur Abstützung von auf Hochspannungspotential
liegenden Teilen einer Hochspannungsschaltanlage gegen ein
auf Erdpotential liegendes Tragelement,
bestehend aus einem Gießharzkörper, der in einen oberen und
einen unteren Anschlußbereich (10, 11) und einen die beiden
Anschlußbereiche verbindenden Mittenbereich (12, 13) geglie
dert, jeweils erdseitig und hochspannungsseitig mit einer me
tallenen, rotationssymmetrischen Anschlußarmatur versehen und
im Mittenbereich mit wenigstens einem Hohlraum versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gießharzkörper (2) eine quaderförmige, mit Abrundun
gen versehene Kontur aufweist, wobei
- 1. der Mittenbereich aus zwei seitlich angeordneten Wänden (12, 13) besteht,
- 2. die beiden Anschlußarmaturen (3, 4) als großflächige Elek troden (25, 26) ausgebildet und in die beiden Anschlußberei che eingebettet sind und
- 3. die beiden Anschlußarmaturen die obere und die untere, je weils plan gestaltete Anschlußfläche (23, 24) bilden.
2. Isolator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wände (12, 13) nach außen gewölbt sind.
3. Isolator nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gießharzkörper im Bereich der beiden Wände (14, 15)
mit einer äußeren und/oder einer inneren Rippe (16, 17) verse
hen ist.
4. Isolator nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gießharzkörper im Bereich der Wände (19, 20) mit einer
parallel zu den Anschlußflächen verlaufenden Zwischenwand
(18) versehen ist.
5. Isolator nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wände (21) des Gießharzkörpers mit fensterartigen
Durchbrechungen (22) versehen sind.
6. Isolator nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektroden (25, 26) die Form einer flachen Kuppel ha
ben.
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