DE19949037A1 - Schloß für eine Tür eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
Schloß für eine Tür eines KraftfahrzeugesInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Türschloß für eine Tür eines Kraftfahrzeuges, das mit einem an der Tür angeordneten Türgriff zum Öffnen des Türschlosses gekoppelt ist. DOLLAR A Zur Erhöhung der Fahrzeugsicherheit wird vorgeschlagen, den Türgriff mit dem Türschloß fluidisch zu koppeln.
Description
Die Erfindung betrifft ein an einer Tür eines Kraftfahrzeuges
angeordnetes Türschloß, das mit einem an der Tür angeordneten
Türgriff zum Öffnen des Türschlosses gekoppelt ist.
Bei herkömmlichen Türschlössern ist der Türgriff mechanisch
mit dem Türschloß gekoppelt, z. B. über eine Hebelanordnung.
Die Betätigung eines Betätigungshebels des Türgriffes wird
dann über die Hebelanordnung direkt in eine Verstellbewegung
eines Riegelelements des Türschlosses umgelenkt, wodurch sich
das Schloß öffnet, so daß die Türe des Fahrzeuges geöffnet
werden kann.
Im Crash-Fall besteht die Gefahr, daß sich der Türgriff
relativ zum Türschloß bewegt, wobei die Wirkverbindung
zwischen Türgriff und Türschloß aufgehoben werden kann. Dies
hat zur Folge, daß sich das Türschloß mit dem Türgriff nicht
mehr öffnen läßt.
Aus der US 3 400 962 ist ein Türschloß bekannt, das mit dem
Türgriff über einen bogenförmig verlegten Bowdenzug gekoppelt
ist. Dieser Bowdenzug ist dabei länger als die
Verbindungsgerade zwischen Türgriff und Türschloß. Auf diese
Weise sollen Relativverstellungen zwischen Türgriff und
Türschloß ohne Auswirkung auf die mechanische Kopplung
zwischen Türgriff und Türschloß sein, so daß die Türe auch
nach einem Unfall geöffnet werden kann.
Aus der DE 29 08 613 C2 ist ebenfalls ein Türschloß bekannt,
das mit dem zugehörigen Türöffner über einen Bowdenzug
mechanisch gekoppelt ist. Um ein Verklemmen bzw. Verhaken der
Bowdenzughülle innerhalb der Fahrzeugtüre während eines
Unfalls zu vermeiden, wird dort der Bowdenzug mit einer S-
förmigen Krümmung im Türinneren verlegt, wozu der mittlere
Teil der Bowdenzughülle durch einen drehbaren Halteclips im
Inneren der Türe befestigt ist.
Bei derartigen mechanischen Kopplungen über einen Bowdenzug
besteht jedoch die Gefahr, daß Feuchtigkeit in die
Bowdenzughülle eindringen kann, mit der Folge, daß die
Bowdenzugteile korrodieren oder bei tiefen Temperaturen
festfrieren.
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem,
ein Türschloß der eingangs genannten Art hinsichtlich einer
verbesserten Unfallsicherheit auszubilden.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch ein Türschloß mit
den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, den
Türgriff mit dem Türschloß fluidisch, insbesondere
hydraulisch, zu koppeln. Die Gefahr, daß die Wirkverbindung
durch Korrosion oder tiefe Umgebungstemperaturen behindert
wird, kann dadurch reduziert werden. Darüber hinaus ergibt
sich bei der Verwendung einer hydraulischen Kopplung eine
direkte Kraftübertragung, die aufgrund der Inkompressibilität
des verwendeten Hydraulikmediums mit einer minimalen
Federwirkung arbeitet. Auf diese Weise wird ein direktes
Ansprechverhalten des Türschlosses bei einer Betätigung des
Türgriffes erzielt. Darüber hinaus kann durch eine
entsprechende Ausgestaltung von fluidischen
Verdrängeraggregaten, die zur Realisierung der fluidischen
Kopplung verwendet werden, eine gezielte Kraftübersetzung
zwischen Türgriff und Türschloß vorgegeben werden.
Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den
Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnungen.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die
nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der
jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den
Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den
Zeichnungen dargestellt und wird in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen, jeweils schematisch,
Fig. 1 eine Seitenansicht auf eine Türe eines
Kraftfahrzeuges, die mit einem Türschloß nach der
Erfindung ausgestattet ist,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf einen
Türgriff des Türschlosses gemäß Fig. 1 entsprechend dem
Pfeil II in Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht auf den Türgriff gemäß Fig. 2
entsprechend dem Pfeil III in Fig. 2 und
Fig. 4 einen Querschnitt durch den Türgriff gemäß Fig. 2
entsprechend der Schnittlinie IV in Fig. 2.
Entsprechend Fig. 1 ist eine Türe 1 eines im übrigen nicht
dargestellten Kraftfahrzeuges, z. B. eines Lastkraftwagens oder
eines Personenkraftwagens, mit einem Türschloß 2 ausgestattet,
das zum Sichern der Fahrzeugtüre 1 in deren Verschlußstellung
dient. Zum Öffnen der Türe 1 muß auch das Türschloß 2 geöffnet
werden, wozu das Türschloß 2 mit einem Türgriff 3 ausgestattet
ist, der beispielsweise an der Fahrzeugaußenseite an der Tür 1
angeordnet ist. Die Erfindung ist ebenso auf Türgriffe
anwendbar, die auf der Türinnenseite der Fahrzeugtüre 1
angebracht sind.
Erfindungsgemäß ist der Türgriff 3 fluidisch, z. B.
pneumatisch, jedoch vorzugsweise hydraulisch, mit dem
Türschloß 2 gekoppelt, um das Türschloß 2 durch eine
Betätigung des Türgriffes 3 zu öffnen. Die fluidische, hier
hydraulische, Kopplung erfolgt bei der dargestellten
Ausführungsform mittels eines griffseitigen hydraulischen
Verdrängeraggregates 4, das über einen Betätigungshebel 5 des
Türgriffes 3 betätigbar ist. Am Türschloß 3 ist ein
entsprechendes schloßseitiges hydraulisches Verdrängeraggregat
6 angeordnet, das auf nicht näher beschriebene Weise ein
Riegelelement 7 des Türschlosses 2 betätigt. Die beiden
Verdrängeraggregate 4 und 6 sind über eine Hydraulikleitung 8
miteinander hydraulisch gekoppelt.
Damit im Falle eines Unfalls Relativbewegungen zwischen
Türschloß 2 und Türgriff 3 für die Öffnungsfunktion
unschädlich sind, ist die Hydraulikleitung 8 deutlich länger
als eine Verbindungsgerade zwischen den Verdrängeraggregaten 4
und 6.
Entsprechend Fig. 2 weist der Türgriff 3 ein relativ steifes,
formstabiles Gehäuse 9 auf, an dem sämtliche Komponenten des
Türgriffes 3 angebracht sind. Der Türgriff 3 bildet so eine
komplett an der Tür 1 montierbare Baugruppe. Das Gehäuse 9 ist
vorzugsweise so konstruiert, daß im Crash-Fall daran wirksame
Kräfte in der Regel keine wesentliche Verformung des Gehäuses
9 bewirken können. Durch diese Bauweise bleiben die
Komponenten des Türgriffes 3 relativ zueinander auch im Crash-
Fall invariant, so daß durch einen Unfall in der Regel
einerseits die Funktion des Türgriffes 3 erhalten bleibt und
andererseits keine Öffnungsbetätigung des Türgriffes 3 bewirkt
werden kann.
Der Betätigungshebel 5 ist an einem Ende bei 10 schwenkbar am
Gehäuse 9 gelagert. Ein Feder- und/oder Dämpfungsglied 11, das
am Gehäuse 9 abgestützt ist, bewirkt eine Federung und/oder
Dämpfung und insbesondere eine Rückstellung und Vorspannung
des Betätigungshebels 5 in die in Fig. 2 dargestellte
Schließstellung. An seinem Ende weist der Betätigungshebel 5
einen hakenförmigen Mitnehmer 12 auf, der mit einem
Mitnehmerbolzen 13 in Eingriff steht. Dieser Mitnehmerbolzen
13 ist Bestandteil eines Wipphebels 14, der über einen
Lagerbolzen 15 schwenkbar am Gehäuse 9 gelagert ist. An einem
vom Mitnehmerbolzen 13 abgewandten Ende weist der Wipphebel 14
auf der bezüglich des Lagerbolzens 15 anderen Seite einen
Druckbolzen 16 auf, der mit dem griffseitigen
Verdrängeraggregat 4 in Eingriff steht. Dieses
Verdrängeraggregat 4 weist ein Gehäuse 17 auf, das in seinem
Inneren einen Zylinderraum enthält, in dem ein Verdränger 18
des Verdrängeraggregates 4 verstellbar ist. Dieser Verdränger
18 kann nach Art eines Kolbens oder nach Art eines Plungers
ausgebildet sein und weist an seinem aus dem Gehäuse 17
vorstehenden Ende ein Kopplungsglied 19 auf, das mit dem
Druckbolzen 16 des Wipphebels 14 zusammenwirkt. Zwischen dem
Gehäuse 9 und einem am Kopplungsglied 19 angebrachten
Ringkragen 20 ist eine Schraubendruckfeder 21 angeordnet, die
eine vom Gehäuse 17 weggerichtete Vorspannung auf den
Verdränger 18 ausübt. Auf diese Weise kann gewährleistet
werden, daß sämtliche miteinander zusammenwirkenden
verstellbaren mechanischen Teile, insbesondere Kopplungsglied
19, Wipphebel 14, Betätigungshebel 5 unter Vorspannung und
somit spielfrei aneinander anliegen, wodurch störende
Relativbewegungen zwischen den einzelnen Komponenten vermieden
werden.
Zum Öffnen der Türe 1 betätigt ein Verwender den Türgriff 3,
indem er am Betätigungshebel 5 eine von der Fahrzeugtüre 1
weggerichtete Zugkraft entsprechend einem Pfeil 22 einleitet.
Über den Mitnehmer 12 und den Wipphebel 14 wird diese Zugkraft
in eine durch einen Pfeil 27 symbolisierte Druckkraft im
griffseitigen Verdrängeraggregat 4 umgewandelt, wodurch sich
in der Hydraulikleitung 8 ein Druckanstieg ausbildet. Durch
diesen Druckanstieg wird das in entsprechender Weise
ausgebildete schloßseitige Verdrängeraggregat 6 zur Ausführung
eines Verstellhubes gezwungen, was über eine entsprechende
Kopplung die erwünschte Verstellbewegung des Riegelelementes 7
bewirkt.
Entsprechend Fig. 3 kann das griffseitige Verdrängeraggregat 4
besonders einfach und rasch am Gehäuse 9 befestigt werden,
wenn im Gehäuse 9 eine entsprechende Aufnahmeöffnung 23
vorgesehen ist, durch die das Verdrängeraggregat 4 in einen
Bereich mit relativ großer Öffnungsweite einsteckbar ist und
in eine in Fig. 3 dargestellte Rastposition überführbar ist,
in der entsprechend ausgebildete Rastnasen 24 das
Verdrängeraggregat 4 in der Aufnahmeöffnung 23 fixieren. Des
weiteren kann im Gehäuse 9 eine Montageöffnung 25 vorgesehen
sein, welche die Montage des Betätigungshebels 5 am Gehäuse 9
vereinfacht.
Entsprechend Fig. 4 erstreckt sich der Mitnehmerbolzen 13 quer
zwischen zwei Seitenarmen 26 des Wipphebels 14. Das Gehäuse 9
ist im Bereich des Wipphebels 14 und dessen Kopplung mit dem
Betätigungshebel 5 und dem griffseitigen Verdrängeraggregat 4
im wesentlichen geschlossen ausgebildet, so daß das Gehäuse 9
in diesen Abschnitt eine besonders hohe Formstabilität erhält.
Dadurch kann die Funktionalität der miteinander kooperierenden
Komponenten auch im Crash-Fall regelmäßig gewährleistet
werden.
Es ist klar, daß die Krafteinleitung in das Verdrängeraggregat
4 nicht zwingend über den hier gezeigten Wipphebel 14 erfolgen
muß. Alternativ kann z. B. der Betätigungshebel 5 direkt oder
insbesondere über einen Mitnehmer auch indirekt am
Verdrängeraggregat angreifen.
Claims (12)
1. An einer Türe eines Kraftfahrzeuges angeordnetes Türschloß,
das mit einem an der Türe angeordneten Türgriff zum Öffnen des
Türschlosses gekoppelt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Türgriff (3) mit dem Türschloß (2) fluidisch gekoppelt
ist.
2. Türschloß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Betätigungshebel (5) des Türgriffes (3) ein
griffseitiges fluidisches Verdrängeraggregat (4) betätigt, das
über eine Fluidleitung (8) mit einem schloßseitigen
fluidischen Verdrängeraggregat (6) gekoppelt ist, das ein
Riegelement (7) des Türschlosses (2) zum Öffnen des
Türschlosses (2) betätigt.
3. Türschloß nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem unfallfreien Fahrzeug die Fluidleitung (8)
länger ist als eine Verbindungsgerade zwischen den
Verdrängeraggregaten (4 und 6).
4. Türschloß nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eines der Verdrängeraggregate (4 und 6) mit
Federmitteln (21) entgegen einer Öffnungsbetätigung
vorgespannt ist.
5. Türschloß nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Betätigungshebel (5) an einem Gehäuse (9) des
Türgriffes (3) schwenkbar gelagert ist, wobei eine
Schwenkverstellung des Betätigungshebels (5) das griffseitige
Verdrängeraggregat (4) zum Öffnen des Türschlosses (2)
betätigt.
6. Türschloß nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Betätigungshebel (5) an einem Ende am Gehäuse (9) des
Türgriffes (3) schwenkgelagert ist und am anderen Ende einen
Mitnehmer (12) aufweist, der an einem Wipphebel (14) angreift,
der am Gehäuse (9) schwenkgelagert ist und durch eine
Schwenkverstellung das griffseitige Verdrängeraggregat (4) zum
Öffnen des Türschlosses (2) betätigt.
7. Türschloß nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Betätigungshebel (5) so mit dem griffseitigen
Verdrängeraggregat (4) gekoppelt ist, daß eine am
Betätigungshebel (5) angreifende, von der Tür (1)
weggerichtete Zugkraft (22) einen Druckanstieg in der
Fluidleitung (8) bewirkt.
8. Türschloß nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das griffseitige Verdrängeraggregat (4) an einem Gehäuse
(9) des Türgriffs (3) befestigt ist.
9. Türschloß nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verdrängeraggregate (4 und 6) so ausgebildet sind, daß
zwischen Betätigungshebel (5) und Riegelelement (7) eine
Kraftübersetzung ausgebildet ist.
10. Türschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Türgriff (3) ein formstabiles Gehäuse (9) aufweist, an
dem sämtliche Komponenten des Türgriffes (3) angebracht sind,
so daß der Türgriff (3) eine komplett an der Tür (1)
montierbare Baugruppe bildet.
11. Türschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Türgriff (3) mit dem Türschloß (2) hydraulisch
gekoppelt ist.
12. Türschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Türgriff (3) auf einer Fahrzeugaußenseite der Türe (1)
an der Türe (1) angeordnet ist.
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