DE19947307C1 - Verfahren zum Waschen von Wäsche in einer Waschmaschine - Google Patents
Verfahren zum Waschen von Wäsche in einer WaschmaschineInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Waschen von Wäsche in einer Waschmaschine oder einem Waschtrockner, bei der (dem) innerhalb eines federnd aufgehängten Laugenbehälters eine Trommel drehbar gelagert ist und diese durch einen Motor mit vorgegebenen, von einer Mikroprozessor-Steuerung steuer- und regelbaren Drehzahlprofilen angetrieben wird, mit den Programmabschnitten Waschen und Schleudern. Damit ein nach dem Schleudern bestehender Wäschering erkannt wird und eventuell Maßnahmen ergriffen werden können, diesen aufzulösen, wird vorgeschlagen, daß sich an einen Schleudergang, insbesondere an das Endschleudern, ein Kontroll-Programmabschnitt anschließt, in dem während einer Drehung der Trommel mit einer Drehzahl, bei der die Wäsche nicht mehr durch Zentrifugalkraft am Trommelmantel anliegt, die Ablösung eines beim Schleudern an der Innenwand der Trommel gebildeten Wäscherings durch Auswertung des Signals bzw. dynamischen Signalanteils eines an sich bekannten, mit dem Laugenbehälter in Verbindung stehenden Lage-, Kraft- oder Beschleunigungssensors überwacht wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Waschen von Wäsche in einer Waschmaschine oder
einem Waschtrockner, bei der(dem) innerhalb eines federnd aufgehängten Laugenbehälters
eine Trommel drehbar gelagert ist und diese durch einen Motor mit vorgegebenen, von einer
Mikroprozessor-Steuerung steuer- und regelbaren Drehzahlprofilen angetrieben wird, mit den
Programmabschnitten Waschen und Schleudern.
Bei dem eingangs beschriebenen Waschverfahren liegt die Wäsche bei Drehzahlen oberhalb
der Anlegedrehzahl durch die auf sie wirkende Zentrifugalkraft an der Innenwand der Trommel
an. Hierdurch wird während des Schleuderns ein Wäschering gebildet. Insbesondere bei gro
ßen Füllmengen und bei hohen Schleuderdrehzahlen kann es dazu kommen, daß dieser Wä
schering auch nach dem Unterschreiten der Anlegedrehzahl erhalten bleibt. Dies führt insbe
sondere beim Endschleudern zu verstärkter Knitterbildung und erschwert das Entladen der
Trommel. Durch das Herausreißen von Wäschestücken aus dem Ring können Schäden an der
Wäsche entstehen.
Darüber hinaus ist es bei Waschtrocknern wichtig, den Wäschering zu lösen, bevor der
Trockenprozess beginnt, da sonst keine gleichmäßige Trocknung der Wäsche möglich ist und
Wäscheschäden durch partielle Überhitzung entstehen können.
Aus der DE 42 37 116 A1 ist ein Verfahren zum Verkürzen eines Schleudergangs bekannt, bei
dem das Ablösen des Wäscherings von der Trommel im Schleuderauslauf durch Auswertung
einer damit verbundenen Drehzahlschwankung ermittelt wird. Als Sensor wird ein Tachogene
rator verwendet. Die DE 42 37 116 A1 geht davon aus, daß dauerhafte Wäscheringe nur selten
entstehen. Diese Annahme ist für Waschmaschinen mit hohen Schleuderdrehzahlen von
1200 min-1 bis 1800 min-1 falsch, durch die sehr starken Kräfte, mit denen die Wäsche an die
Trommelwand gedrückt wird, bildet sich fast immer ein Wäschering nach dem Endschleudern
aus. Dieser würde deshalb bei dem beschriebenen Verfahren zu einer unnötigen Programm
verlängerung führen. Außerdem besteht der Nachteil, daß bei kleiner Trommelbeladung das
Ablösen der Wäsche nur zu geringen Signaländerungen führt und deshalb nicht erkannt wird.
Hierdurch würde das Programm ebenfalls unnötig verlängert. Vorschläge zur Beseitigung eines
Wäscherings sind aus der DE 42 37 116 A1 nicht bekannt.
Bei Waschmaschinen ist es weiterhin bekannt (DE-OS 20 34 847, DE-OS 22 04 325), zur
Messung des Gewichts der in der Trommel befindlichen Wäsche mit dem Laugenbehälter in
Verbindung stehende Lage- oder Kraftsensoren zu verwenden. Außerdem ist es bekannt
(DE 89 05 566 U1), neben der Gewichtsmessung, die durch eine Auswertung des statischen
Signalanteils erfolgt, den dynamischen Signalanteil dieser Sensoren zur Erkennung von
Unwuchten der drehenden Trommel heranzuziehen. Die Unwuchtsensierung erfolgt im
Schleudergang bei Drehzahlen oberhalb der Anlegedrehzahl.
Aus der nach § 3, S. 2 PatG als Stand der Technik gehörenden, als DE 198 39 896 A1
nachveröffentlichten Druckschrift, ist es bekannt, die Signalschwankungen eines mit dem
Laugenbehälter in Verbindung stehenden Lagesensors beim Waschen zur Schaumsensierung
zu verwenden.
Der Erfindung stellt sich die Aufgabe bzw. das Problem, ein Verfahren zum Waschen von Wäsche in einer
Waschmaschine der eingangs beschriebenen Art dahingehend zu verbessern, daß nach dem
Schleudern, insbesondere nach dem Endschleudern, ein Wäschering erkannt wird, um even
tuell Maßnahmen ergreifen zu können, diesen Wäschering zu lösen.
Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentan
spruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den nachfolgenden Unteransprüchen (Ansprüche 2 bis 5).
Es wird noch angegeben, dass aus der DE 195 22 393 A1, der DE 198 35 865 A1 und aus der
GB 2 073 257 die Verwendung von an den Laugenbehälter angekoppelten Beschleunigungs
sensoren bekannt ist. Diese Sensoren werden während des Schleuderganges oberhalb der
Anlegedrehzahl zur Unwuchtsensierung eingesetzt.
Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen in der sicheren Erkennung eines Wä
scheringes und der damit verbundenen Möglichkeit, auf einen solchen zu reagieren. Außerdem
ist das Meßsystem, welches zur Durchführung des Kontroll-Programmabschnitts verwendet
wird, sehr kostengünstig, da zur Gewichtsmessung oder Unwuchtserkennung vorhandene
Sensoren benutzt werden.
In einer vorteilhaften Ausführungsform erfolgt die Auswertung des Signals bzw. dynamischen
Signalanteils des Lage-, Kraft- oder Beschleunigungssensors zur Erkennung des Wäscherings
unter Berücksichtigung eines während des Waschens oder Schleuderns ermittelten Gewichts
wertes (Anspruch 2). Hierdurch wird berücksichtigt, dass der Laugenbehälter auch dann keine
meßbaren Erschütterungen erfährt, wenn geringe Trommelbeladungen vorliegen.
Es ist besonders vorteilhaft, bei Erkennung eines Wäscherings die Trommel mit kurzen Be
schleunigungsimpulsen anzutreiben oder die Trommel nach einer Beschleunigungsphase mit
kurzen Bremsimpulsen abzustoppen (Ansprüche 3 und 4). Hierdurch kann der Wäschering
aufgelöst werden. Solche Brems- oder Beschleunigungsimpulse sind am einfachsten mit direkt
auf der Trommelwelle angeordneten Antriebsmotoren (Direktantrieben) zu realisieren, wie dies
in dem auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach mindestens einem der
Ansprüche 3 oder 4 gerichteten Anspruch 5 berücksichtigt ist. Diesem Anspruch 5 kommt
jedoch in Bezug auf den Anspruch 1 die Bedeutung einer Unterordnung zu, da nur für eine
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens eine bestimmte vorrichtungsgemäße
Umsetzung angegeben ist.
Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß durchgeführten Waschverfahrens wird nach
folgend näher beschrieben:
Die Waschmaschine zur Durchführung eines solchen Verfahrens besitzt einen Laugenbehälter,
in dem eine Trommel zur Aufnahme von Wäsche drehbar gelagert ist. Der Laugenbehälter ist
an Federn schwingbeweglich im Gehäuse aufgehängt und wird zur Dämpfung dieser
Schwingungen im unteren Bereich durch Stoßdämpfer gegenüber dem Gehäuseboden abge
stützt. Die Trommel wird durch einen Motor, dessen Rotor direkt mit der Trommelwelle verbun
den ist, in Drehbewegungen versetzt.
Zur Steuerung der verschiedenen Waschprogramme ist eine Mikroprozessor-Steuerung vor
gesehen, die über Signalleitungen mit verschiedenen Meßeinrichtungen und Bedienelementen
verbunden ist. Sie gibt zeit- und zustandsabhängige Befehle über Steuerleitungen an ver
schiedene Aktoren, insbesondere an den Motor weiter und steuert bzw. regelt dessen Drehzahl
programm- und zustandsabhängig.
Unter den Messgebern der Waschmaschine befindet sich mindestens ein mit dem Laugenbe
hälter gekoppelter Lage-, Kraft- oder Beschleunigungssensor. Der Lage- oder Kraftsensor kann
während des Waschens zunächst als Gewichtssensor verwendet werden, mit dem die Bela
dungsmenge der Trommel erfaßt wird. Hierzu wird der statische Anteil des Sensor-Signals von
der Mikroprozessor-Steuerung zur Bestimmung des Wäschegewichts ausgewertet. Anstelle
dieser Gewichtsbestimmung kann eine aus der DE 44 38 760 A1 bekannte Vorrichtung zur
Ermittlung einer von der Wäscheart und der Wäschemenge abhängigen Beladungsstufe oder
ein vom Benutzer einzugebender Gewichtswert verwendet werden. Beschleunigungssensoren
sind beispielsweise aus der DE 195 22 393 A1, der DE 198 35 865 A1 oder aus der
GB 2 073 257 bekannt und können während des Schleuderns zur Unwuchterkennung
eingesetzt werden.
Im Anschluss an den letzten Schleudergang, das sogenannte Endschleudern, erfolgt ein Kon
troll-Programmabschnitt, in dem die eventuelle Bildung eines Wäscherings ermittelt wird. Dieser
Abschnitt kann Bestandteil einer Auflockerungsphase sein, bei der die Trommel mit einer
unterhalb der Anlegedrehzahl liegenden Geschwindigkeit gedreht wird. Während der Trom
meldrehung kontrolliert die Mikroprozessor-Steuerung, ob Erschütterungen des Laugenbehäl
ters durch fallende Wäsche auftreten. Dies erfolgt durch Auswertung des dynamischen Signal
anteils des Lage- oder Kraftsensors oder durch Auswertung des Beschleunigungssensor-
Signals. Liegen keine Signaländerungen vor, so hat sich entweder der beim Schleudern aus
gebildete Wäschering nicht von der Innenwand der Trommel abgelöst oder es ist nur sehr
wenig Wäsche in der Trommel vorhanden. Ist letzteres nicht der Fall, was durch Berücksichti
gung des Gewichtswertes, der während des Waschens ermittelt oder vom Benutzer eingege
benen wurde, überprüft werden kann, so schließt die Mikroprozessor-Steuerung auf die Aus
bildung eines dauerhaften Wäscherings. Sie versucht, diesen durch Ansteuerung des Motors
mit kurzen, starken Beschleunigungs- oder Bremsimpulsen aufzulösen. Der Erfolg dieser
Maßnahme wird anschließend durch eine erneute Auswertung des Sensor-Signals überprüft.
Als besonders geeignet wird hierfür ein direkt auf der Trommelwelle angeordneter Antriebs
motor eingesetzt.
Claims (5)
1. Verfahren zum Waschen von Wäsche in einer Waschmaschine oder einem Waschtrockner,
bei der (dem) innerhalb eines federnd aufgehängten Laugenbehälters eine Trommel drehbar
gelagert ist und diese durch einen Motor mit vorgegebenen, von einer Mikroprozessor-
Steuerung steuer- und regelbaren Drehzahlprofilen angetrieben wird, mit den Programmab
schnitten Waschen und Schleudern,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich an mindestens einen Schleudergang, insbesondere an das Endschleudern, ein
Kontroll-Programmabschnitt anschließt, in dem während einer Drehung der Trommel mit
einer Drehzahl, bei der die Wäsche nicht mehr durch Zentrifugalkraft am Trommelmantel
anliegt, die Ablösung eines beim Schleudern an der Innenwand der Trommel gebildeten
Wäscherings durch Auswertung des Signals bzw. dynamischen Signalanteils eines mit dem
Laugenbehälter in Verbindung stehenden Lage-, Kraft- oder Beschleunigungssensors
überwacht wird.
2. Verfahren zum Waschen von Wäsche nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auswertung des Signals bzw. dynamischen Signalanteils des Lage-, Kraft- oder
Beschleunigungssensors zur Erkennung des Wäscherings unter Berücksichtigung eines
während des Waschens oder Schleuderns ermittelten Gewichtswertes erfolgt.
3. Verfahren zum Waschen von Wäsche nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Erkennung eines Wäscherings ein Antrieb der Trommel mit kurzen Beschleuni
gungsimpulsen erfolgt.
4. Verfahren zum Waschen von Wäsche nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Erkennung eines Wäscherings ein Beschleunigen der Trommel und ein anschlie
ßendes Abstoppen mit kurzen Bremsimpulsen erfolgt.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Waschen von Wäsche nach mindestens
einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein direkt auf der Trommelwelle angeordneter Antriebsmotor eingesetzt wird.
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