DE19549526C2 - Verfahren zur Steuerung des Schleuderprozesses einer Waschmaschine - Google Patents
Verfahren zur Steuerung des Schleuderprozesses einer WaschmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei Trommelwaschmaschinen entstehen durch ungünstige Wäscheverteilung Un
wuchten. Diese verursachen insbesondere während des Schleuderprozesses starke
Bewegungen des schwingend aufgehängten Laugenbehälters. Im Extremfall kann
dies zum Anschlagen des Laugenbehälters am Gehäuse, zu starken Lagerbean
spruchungen und so zu Beschädigungen der Maschine führen. Zur Verhinderung von
unwuchtbedingten Schäden an der Waschmaschine ist es bekannt, die Größe der
Unwucht zu sensieren und das Schleudern bei Überschreitung einer vorgegebenen
Unwuchtschwelle abzubrechen, um eine Neuverteilung der Wäsche vorzunehmen.
Zur Sensierung der Unwuchtgröße wurde bereits vorgeschlagen (EP 0 091 336 A1),
das Fehlersignal der Regelabweichung zur Unwuchtbestimmung auszuwerten. Mit
diesem Verfahren ist nur eine Sensierung von Unwuchten im Drehzahlbereich unter
halb der Resonanzdrehzahl möglich. Bei hohen Drehzahlen (< 300 Upm) kann die
Unwuchtgröße nicht mehr bestimmt werden, da hier die Regelabweichungen kaum
meßbar sind. Aus diesem Grund muß eine endgültige Entscheidung über den weite
ren Verlauf des Schleuderprogramms bereits im unterkritischen Drehzahlbereich
getroffen werden. Aus Sicherheitsgründen führt dies häufig zu einem nicht notwen
digen Abbruch des Schleuderprozesses. Im überkritischen Bereich oberhalb der
Resonanzdrehzahl wird nämlich im Regelfall die unwuchtbildende Wäsche entwässert
und damit die Unwucht vermindert.
Weiterhin ist es bei den vorgenannten Waschmaschinen bekannt, das Abbrechen von
Schleuderanläufen durch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen (verstärkte Dämpfung,
bessere Lager) einzuschränken. Dies führt jedoch zu einer Verteuerung der Herstel
lungskosten.
Aus der DE 40 22 715 A1 ist eine gattungsgemäße Waschmaschine bekannt, bei der auf eine erste
Unwuchtmessung im Anlegedrehzahlbereich ein Anschleudern der Wäsche erfolgt.
Danach wird die Drehzahl wieder in den Anlegedrehzahlbereich heruntergefahren und
es folgt eine erneute Unwuchtmessung. Evtl. kann sich eine Wiederholung dieses
Vorgangs anschließen.
Bei der 2. und 3. Unwuchtmessung wird zwar eine Entwässerung der Unwucht be
rücksichtigt, das jeweilige Herunterfahren in den Anlegedrehzahlbereich führt jedoch
zu einer Verlängerung des Programms. Außerdem wird hierbei mehrmals der
Resonanzdrehzahlbereich der Waschmaschine durchfahren, was zu einer verstärkten
Beanspruchung der Lager führt.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Steuerung des Schleuder
prozesses einer Waschmaschine
anzugeben, das sich zeitökonomisch und geräteschonend durchführen läßt und bei dem auch die Ent
wässerung von Unwuchten berücksichtigt wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1
durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Mit der Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden folgende Vorteile erreicht:
- - Die gewünschte Schleuderenddrehzahl wird häufiger erreicht;
- - die Lebensdauer der Waschmaschine wird durch die geringere Belastung verlängert;
- - die Sicherheitsvorkehrungen an den Verschleißteilen der Waschmaschine können bei gleichbleibender Lebensdauer verringert werden.
Bei der Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens nach Anspruch 2, bei der
ein Drucksignal ausgewertet wird, kann vorteilhaft der Drucksensor des Niveausensors der Waschmaschine
verwendet werden. Hierdurch werden die Kosten für einen zusätzlichen Sensor eingespart.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch
dargestellt und wird nachstehend näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Waschmaschine mit einer er
findungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung zur Bestimmung der Un
wucht;
Fig. 2 die Steigleitung bei einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung
als vergrößerte Einzelheit;
Fig. 3 den Ablauf eines Schleuderprogramms in Abhängigkeit von der sen
sierten Unwucht anhand eines Drehzahl-/Zeit-Diagramms
Die Trommel (1) ist in bekannter Weise im Laugenbehälter (2) drehbar gelagert. Sie
wird durch einen Motor (3) angetrieben. Ein mit dem Motor (3) gekoppelter Tacho
generator (4) greift ein Motordrehzahlsignal zur Regelung ab.
Zur Wasserstandsmessung ist am Abflußbereich (5) des Laugenbehälters (2) eine
Steigleitung (6) angordnet, an deren anderem Ende sich ein analoger Drucksensor (7)
befindet. Der Wasserzulauf ist in der Zeichnung vereinfacht dargestellt, so daß nur der
Zufluß über den Waschmitteleinspülkasten (8) symbolisiert ist. Im übrigen entspricht die so aufgebaute Waschmaschine auch der aus der DE 30 02 786 A1 bekannten Waschmaschine. Die Signalausgänge (9)
des Tachogenerators (4) und des analogen Drucksensors (7) sind mit der
Programmsteuerung (10) der Waschmaschine verbunden.
Durch die Anordnung einer mit einem Gewicht (14) belasteten Membran (13) in der
Steigleitung (6) vor dem Drucksensor (7) wird ein System geschaffen, welches neben
den quasistatischen Druckänderungen, die durch Niveauunterschiede der Wasch
flüssigkeit im Laugenbehälter (2) hervorgerufen werden, auch auf Beschleunigungen
des Systems Laugenbehälter (2) - Steigleitung (6) reagiert. Da diese Beschleunigun
gen in erster Linie durch unwuchtbedingte Auslenkungen der Trommel (1) hervor
gerufen werden, repräsentiert der dynamische Signalanteil des Drucksensors (7) die
Größe der Unwucht der in der Trommel (1) befindlichen Wäsche. Durch die Anbrin
gung von Öffnungen (11) in der Membran (13) wird eine Verfälschung des quasi
statischen Signalanteils verhindert.
Fig. 2 zeigt in vergrößerter Darstellung eine Steigleitung (6), in der zwei gewichts
belastete Membranen (13a, b) angeordnet sind. Diese besitzen durch die Wahl be
stimmter Gewichte (14) und/oder Federkonstanten der Membran (13) Eigenfrequen
zen, die auf unterschiedliche Drehzahlbereiche abgestimmt sind.
Als Drucksensor (7) muß ein hochauflösender Drucksensor (7), vorzugsweise ein
analoger Drucksensor (7) verwendet werden, um die dynamischen Signalanteile
erfassen zu können. Damit sowohl das Wasserniveau als auch die unwuchtbedingten
Auslenkungen des Laugenbehälters (2) sensiert werden können, muß in der Pro
grammsteuerung (10) eine Trennung, des quasistatischen und des dynamischen
Signalanteils vorgenommen werden. Aus diesem Grund wird als Steuereinrichtung
vorzugsweise eine Mikroprozessor-Steuerung (10) eingesetzt.
Fig. 3 zeigt ein Drehzahl-Zeit-Diagramm zur Erläuterung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Steuerung des Schleuderprozesses. Die Trommel (1) wird zunächst
von der Waschdrehzahl nW (ca. 50 Upm) auf eine erste, unterhalb der Resonanz
drehzahl nR (300-500 Upm) liegende Meßdrehzahl n1 (< 100 Upm) beschleunigt. Die
Wäsche muß bei dieser Drehzahl (n1) am Trommelmantel anliegen, so daß sich
eventuelle Unwuchten bereits ausgebildet haben. Bei Erreichen dieser ersten Meß
drehzahl (n1) zum Zeitpunkt t1 wird die Unwucht von der Mikroprozessor-Steuer
ung (10) bestimmt. Dies kann vorteilhafterweise durch den vorbeschrieben Verfahrensablauf
erfolgen. Liegt die ermittelte Unwucht unterhalb eines vorgegebenen Unwuchtgrenz
wertes, wird die Trommel (1) weiter auf eine zweite Meßdrehzahl n2 (800 Upm)
oberhalb der Resonanzdrehzahl nR beschleunigt (-). Da hier eine erneute
Überprüfung der Unwucht erfolgt, kann der Unwuchtgrenzwert wesentlich höher als
bei den bekannten einstufigen Unwuchtbestimmungsverfahren gesetzt werden.
Wird der Unwuchtgrenzwert bei der Messung zum ersten Zeitpunkt t1 überschritten,
bremst die Mikroprozessorsteuerung (10) die Trommel (1) soweit ab, daß die
Anlegedrehzahl nA unterschritten wird und eine Neuverteilung der Wäsche vorge
nommen werden kann. Anschließend erfolgt ein erneuter Schleuderanlauf (-.-).
Bei Erreichen der zweiten Meßdrehzahl (n2) zum Zeitpunkt t2 wird nochmals die
Unwucht von der Mikroprozessor-Steuerung (10) bestimmt. Anschließend wird die
Trommel (1) auf eine Enddrehzahl nE beschleunigt, die von der Größe der jetzt
herrschenden Unwucht abhängig ist.
Zur Bestimmung der beiden Unwuchtwerte in verschiedenen Drehzahlbereichen
eignet sich in besonderer Weise die in Fig. 2 gezeigte Vorrichtung. Es ist jedoch
auch möglich, das erfindungsgemäße Verfahren zur Bestimmung der Unwucht nur im
überkritischen Drehzahlbereich anzuwenden und im unterkritischen Drehzahlbereich
wie eingangs beschrieben die Regelabweichung des Motors (3) auszuwerten.
Außerdem ist es möglich, nach der zweiten Meßdrehzahl n2 weitere Unwucht
messungen vorzunehmen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Steuerung des Schleuderprozesses einer Waschmaschine mit einem
schwingend aufgehängten Laugenbehälter (2), in welchem eine Trommel (1) zur
Aufnahme von Wäsche drehbar gelagert ist, mit einem Motor (3) zum Antrieb der
Trommel (1), bei dem die Trommel (1) mit einer unterhalb der Resonanzdrehzahl nR
liegenden ersten Meßdrehzahl n1 angetrieben wird, bei der die Wäsche bereits am
Trommelmantel anliegt und die Größe eines ersten Unwuchtwertes ermittelt wird,
gekennzeichnet durch folgende Schritte,
daß bei Unterschreiten eines Unwuchtgrenzwertes durch den ersten Unwuchtwert eine Beschleunigung der Trommel (1) auf eine oberhalb der Resonanzdrehzahl nR liegende zweite Meßdrehzahl n2 erfolgt, bei der die Größe eines zweiten Unwucht wertes ermittelt wird,
und daß die Trommel (1) auf eine vom zweiten Unwuchtwert abhängige Enddrehzahl nE beschleunigt wird.
daß bei Unterschreiten eines Unwuchtgrenzwertes durch den ersten Unwuchtwert eine Beschleunigung der Trommel (1) auf eine oberhalb der Resonanzdrehzahl nR liegende zweite Meßdrehzahl n2 erfolgt, bei der die Größe eines zweiten Unwucht wertes ermittelt wird,
und daß die Trommel (1) auf eine vom zweiten Unwuchtwert abhängige Enddrehzahl nE beschleunigt wird.
2. Verfahren zur Steuerung des Schleuderprozesses einer Waschmaschine
nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein von den Schwingungen des Laugenbehälters (2) abhängiges Druck
signal zur Bestimmung der Verfahrensschritte herangezogen wird.
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