DE199414C - - Google Patents
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Description
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σ ' if
fi'w ^f/itfe&R(iliac
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
* 199414 KLASSE 42m. GRUPPE
ERNST LEDER in RIXDORF.
Gegenstand der Erfindung ist eine logarithmische Rechenmaschine, in welcher durch eine
neue Anordnung graphisch dargestellter Log-arithmen eine Länge der Skala erzielt wird,
wie sie bei den bisher bekannten logarithmischen Rechenapparaten noch nicht erreicht
worden ist.
Da das Verständnis der Skalenkonstruktion die Vorbedingung bildet, um die Wirkungsweise
der Maschine beurteilen zu können, so wird in nachstehendem zunächst die Skalenkonstruktion
erläutert.
Das Rechteck a-b-c-d (Fig. ii) ist durch
die Gerade e-f halbiert. Um den JVJittelpunkt h ist mit dem Radius a-h = b-h, der
die Gerade e-f in k schneidende Kreisbogen a-k-b geschlagen, welcher derartig bemessen
ist, daß seine Länge in derjenigen eines Vollkreises mit demselben Radius aufgeht. Bei
der besonderen Ausführung ist die Länge so gewählt, daß der Bogen a-k-b '/3 des Vollkreises
darstellt, also sein Zentriwinkel gleich 120° ist. Die Strecke k-i auf der Geraden e-f
ist gleich der Rechtecksseite a-d = b-c und in 100 gleiche, durch die Buchstaben kI-kn-km
usw. gekennzeichnete Teile geteilt. Die durch diese Punkte gehenden Kreisbögen a^k^b1,
a"-kn-b11, aIU-km-bm usw. sind dem Kreisbogen a-k-b kongruent.
Auf der definitiven Ausführung der Skala (Fig. 12) sind die durch diese Kreisbögen gebildeten
Zwischenräume fortlaufend am Rande mit den Ziffern 00, 01, 02, 03, 04 ... 99 versehen.
Für die zwischen 1000 und 10 000 ·■
liegenden Zahlen ist auf den Kreisbögen je ein Teilstrich enthalten. Es ist z. B. log
3,757 = 0,57484; der Teilstrich für die Zahl 3>757 ist auf dem mit.57 bezeichneten Kreisbogen
angebracht, weil die ersten beiden ■ Stellen der zugehörigen Mantisse diese Ziffern
haben.
Dementsprechend steht der Teilstrich für 1,234 auf dem mit 09 bezeichneten Kreisbogen,
weil log 1,234 = 0,09132, 2,345 auf dem mit 37 bezeichneten Kreisbögen, weil
log 2,345 = 0,37014. ·
Das heißt, der Teilstrich für irgendeine Zahl steht auf dem Kreisbogen, dessen Bezeichnung
mit den ersten beiden Dezimalen des zugehörigen Logarithmus übereinstimmt.
Es muß nun festgestellt werden, wo auf dem betreffenden Kreisbogen der Teilstrich
anzubringen ist. Denkt man sich den Kreisbogen in 1000 gleiche Teile geteilt, welche :
in der Richtung a-k-b mit den fortlaufenden Ziffern o, 1, 2, 3, 4, 5 ... 999 bezeichnet sein
mögen, so steht der Teilstrich für 1,234 auf dem 132. Teil, weil die auf die ersten beiden
Stellen nach dem Komma folgenden drei Dezimalen des log 1,234 die Zahl 132 darstellen,
ebenso 2,345 auf dem 14. Teil, weil die auf die ersten beiden Stellen nach dem
Komma folgenden drei Dezimalen des log 2,345 die Zahl 014 darstellen.
Setzt sich also der Logarithmus einer Zahl η
zusammen, besteht also
aus — und
ioo
ioo
ioo ooo
die Beziehung log η = 1 , so steht
& ο ioo ioo ooo
der Teilstrich für η auf demjenigen Kreisbogen,
welcher mit α bezeichnet ist, und zwar auf dem — von links nach rechts gerechneten
— b ten Tausendstel des betreffenden
ίο Kreisbogens.
Die Konstruktion der Skala ist hiernach klargestellt. Es wird bemerkt, daß man
natürlich nicht daran gebunden ist, gerade ioo Kreisbögen anzuordnen und letztere in
je 1000 gleiche Teile zu teilen. Diese Verhältnisse sind nur deshalb gewählt, weil sie
für die praktische Ausführung günstig liegen. Es wird nunmehr die Bauart der Maschine
beschrieben.
Fig. ι stellt die Maschine von oben gesehen dar, wobei der Mantel zum Teil fortgelassen
ist, um Teile erscheinen zu lassen, welche bei der gebrauchsfertigen Maschine
verdeckt sind.
Auf einem Grundrahmen A erheben sich die Stützseitenwände B, welche mit Bohrungen
C versehen sind, die als Lager für drei Achsen D, E, F dienen. Mit letzteren Achsen
verbunden sind die Zylinderwalzen G, H, J.
Ein die Skala tragendes Leinwandband K läuft, wie in Fig. 4 angedeutet, indem es
sich von der Walze H abrollt, über die Walze G hinweg und rollt sich auf der
Walze J auf, sofern die Kurbel L (Fig. 1, 2 und 3) in dem in Fig. 4 durch einen Pfeil
angedeuteten Sinne gedreht wird. Die durch diese Kurbeldrehung bewirkte Umdrehung
der Walze G wird dadurch auf das Skalenband übertragen, daß _ die Walze an der
Oberfläche an geeigneter Stelle mit den Zähnen M (Fig. I und 4) versehen ist, welche
in die Löcher N (Fig. 12) des Skalenbandes eingreifen und letzteres daher je nach dem
Sinne der Kurbelbewegung vorwärts oder rückwärts schieben. Damit das Band bei
dem Bewegen der Kurbel L auf den Walzen H und J auf- und abgerollt wird, sind die
Achsen dieser Walzen mit den Zugfedern O und P (Fig. 4) versehen. Durch die Bewegung
der Kurbel wird bewirkt, daß ein beliebiger Kreisbogen in den Schlitz Q. eingestellt
werden kann. In Fig. 1 ist derjenige Kreisbogen eingestellt, welcher die Teilstriche
enthält, zu deren Zahlen die Logarithmen mit 0,30 beginnen. Es sind die Zahlen von
1,996 bis 2,041. Damit das Band durch die Federkraft nicht von Seiner Stelle bewegt
wird, wenn der Rechnende die Kurbel losläßt, ist letztere in einer Höhlung ihres
Griffes R mit einem Stift 5 versehen (Fig.2),
welcher durch Federkraft gegen die seitlich der Maschine angebrachte Kreisscheibe T
(Fig. i, 2 und 3) gedrückt wird und bei der Einstellung eines beliebigen Kreisbogens in
das entsprechende von den Löchern U(Fig. 3) einschnappt, so daß die Kurbel in ihrer Voroder
Rückwärtsbewegung gehemmt ist. Will •man die Kurbel drehen, so zieht man den
Kurbelgriff und damit den Stift nach rechts, so daß er aus dem Loch herauskommt und
dadurch die Kurbel von der Sperrung befreit wird.
Über dem Skalenbande ist eine Kreisscheibe V (Fig. ι und 4) angebracht, deren
Umfang gleich dem Vollkreise ist, welcher mit dem Skalenkreisbogen beschrieben werden
kann. Die Scheibe ist derart gelagert, daß ihr Umfang stets den jeweilig im Schlitz
befindlichen Skalenkreisbogen deckt. Die Scheibe V ist an dem Querstück W um den
Mittelpunkt X drehbar aufgehängt. An der Drehachse der Scheibe V ist starr das Rad Y
angebracht, welches stets eine Umdrehung vollendet, sobald die Scheibe V eine volle
Umdrehung macht. Das Rad Y greift in das mit zehnfach größerer Zähnezahl versehene
Rad Z ein, mit dessen Drehachse der Zeiger A1 derartig verbunden ist, daß er die
Umdrehung des Rades Z mitmacht, und auf dem Ziffernblatt J2 (Fig. 1) anzeigt, um wieviele
der Kreisbögen die Scheibe vorwärts oder rückwärts bewegt ist. Zu diesem Zwecke ist das Zifferblatt mit den Zahlen +1, +2,
+ 3, + 4 . . ., — i, — 2, — 3, — 4 . . .
versehen. Zwischen Scheibe V und Rad Y ist der Hebel B1 gelagert, welcher sich unabhängig
von der Scheibe V bewegen läßt und mit seinem Kopf, der als Spitze ausgebildet
ist, auf der auf dem Maschinenmantel angebrachten Skala C1 entlang gleitet. Der über
dem Schlitz befindliche Teil des Hebels B1
ist als Rahmen ausgebildet, auf dessen Seitenleisten der mit zwei Klemmbacken D1
versehene Querarm E1 in der Hebellängsrichtung beweglich ist. Die mit diesem Querarm
verbundene Feder .F1, welche an dem Hebel B1 befestigt ist, hat das Bestreben,
die Klemmbacken D1 mit ihren Klauen gegen
die Scheibe V, welche auf ihrem ganzen Rande mit einer feinen Verzahnung G1 versehen
ist, zu drücken, so daß, wenn man mit Hilfe des Knopfes H1 den Hebel B1 dreht,
derselbe die Scheibe V mitnimmt. Hat man durch eine solche Bewegung die Scheibe in
irgendeine gewünschte Stellung gebracht und will den Hebel zurückstellen, ohne die
Scheibe aus der neuen Stellung zu verrücken, so löst man durch Zug an dem Knopf J1,
welcher mit dem Querarm JF1 fest verbunden
ist, die Klemmbacken D1 von der verzahnten Scheibe V ab und führt den Hebel zurück,
während die Scheibe stehen bleibt, da ja
zwischen ihr und derh Hebel alsdann kein Zusammenhang besteht. Damit der Hebel
genau und ohne Umstände auf den Anfang der Skalenkreisbögen zurückgestellt werden
kann, ist auf dem Maschinenmantel der Anschlag K2 vorgesehen.
An der Maschine ist ferner eine Vorrichtung angebracht, welche registriert, um wieviel
Zähne sich die Wälze G dreht (Fig. i, 5, 6, 7, 8 und 10). Diese Vorrichtung ist folgendermaßen
beschaffen. Mit der Achse D starr verbunden ist der Hebelarm K1 (Fig. 1
und 10), an welchem um eine Achse L1 beweglich
die Nase M1 angebracht ist. Durch eine Schraubenfeder N1 wird erreicht, daß
die Nase M1 gegen das Sperrad O1 gedrückt
und dadurch letzteres bei Bewegung der Walze G im Sinne des Pfeiles auf Fig. 4 im
gleichen Sinne bewegt wird. Durch die auf der Achse Dj beweglich angebrachte Buchse P1
ist das Sperrad O1 mit dem Zahnrad Q1
(Fig. ι und 5 bis 8) verbunden, so daß
dieses gezwungen ist, alle Bewegungen des Sperrades O1 im Sinne des Pfeiles auf Fig. 4
mitzumachen. Das Rad Q1 hat 25 Zähne. Es greift in ein Rad R1 mit 25 Zähnen ein,
welches wiederum in ein Rad S1 mit 10 Zähnen
eingreift.
Dieses Rad ist durch seine AchsNe starr mit einem 20-Zähnerad T1 verbunden, welches
das Registrierwerk U1 (Fig. I und 5) treibt. Letzteres ist nach der bekannten Art
der Elektrizitätszähler eingerichtet und demgemäß folgendermaßen beschaffen. Auf einer
Achse F1 sitzen, um diese lose beweglich, drei Ziffernrollen W1 nebeneinander. Jedesmal,
wenn die erste Ziffernrolle um eine volle Umdrehung bewegt ist, wird durch ein
Zwischenrad Z1 die nächste höhere Stelle um eine Einheit vorwärts gerückt. Das dritte
Ziffernrad W1 ist mit dem Griff A2 fest verbünden
und derart eingerichtet, daß es in der Achsenrichtung des Griffes A2 nach links
verschoben werden und dadurch aus der durch Rad Z1 bedingten Sperrung befreit
werden kann. Wenn letzteres geschehen ist, so kann man durch Drehung des Griffes A2
das Rad in jede beliebige Stellung bringen, also jede beliebige auf dem Rade vermerkte
Zahl in das Schauloch B2 (Fig. 1) einstellen.
Das Rad -R1 ist mit seiner Drehachse auf
einer den Stützseitenwänden B parallelen Wand C2 befestigt, welche unter Benutzung
. des Knopfes Z)2 in der Richtung nach dem
Maschinenkörper hin und her bewegt werden kann. Dadurch ist es möglich, das Rad R1
aus der Verbindung mit dem 25-Zähnerad Q1 und dem iO-Zähnerad S1 auszuschalten und
dafür die auf der anderen Seite der Wand C1
angebrachten zwei Räder E2 mit je 12 Zähnen
einzuschalten: Durch diese Schaltung wird erreicht, daß der Sinn, in welchem sich das
Rad S1 bei der ersten Einstellung im Falle der Benutzung der Maschine dreht, in das
Gegenteil verwandelt werden kann. Beide Schaltungsformen sind in Fig. 7 und 8 im
einzelnen dargestellt.
An der Achse F ist das io-Zähnerad F2
(Fig. ι und 9) starr angebracht, so daß dasselbe
mit jeder vollen Umdrehung der Walze ebenfalls eine volle Umdrehung ausführt. Dieses Rad greift in das 60-Zähnerad G2
(Fig. ι und 9) ein, mit welchem die Stange H2
fest verbunden ist, welche, sobald der mit 00 gekennzeichnete Bogen der Logarithmenskala
im Schlitz Q steht, au"f einen Stift aufschlägt und dadurch die Walzen und die
Skala arretiert.
Nachdem nunmehr die Bauart sämtlicher Einzelteile der Maschine beschrieben ist, wird
in nachfolgendem erläutert, in welcher Weise der Apparat betätigt wird.
Wenn dabei gesagt ist, man stelle die Zahl η ein, so bedeutet das: Man drehe die
Kurbel so lange, bis derjenige Kreisbogen im Schlitz erscheint, auf welchem der Teilstrich
für die Zahl η verzeichnet ist.
I. Es sei zu ermitteln log 371,5 = ?
Nach bekannter Regel ist hierbei die Kennziffer 2. Man stelle die Zahl 3715 ein und
stelle den Zeiger des Hebels B1 auf den Teilstrich
3715· '■ '
Im Zählwerk U1 sowohl wie in dem Schauloch
L2 steht 56, die Spitze des Hebels B1
zeigt auf der Skala C1 auf den Teilstrich 996.
Die erste Zahl gibt die ersten Dezimalen des Resultats, die zweite die folgenden. Da, wie
vorhin gesagt, die Kennziffer 2 ist, folgt somit log 371,5 = 2,56996. ^
Da die Skala C1 in 100 Teile geteilt ist,
so ist hier wie in den folgenden Beispielen die fünfte Stelle der Mantisse geschätzt.
II. Gesucht num. log 0,27883 — 2 = ?
Man drehe die Kurbel L, bis im Schauloch L2 die Zahl 27 erscheint. Man stelle
die Spitze des Hebels B1 auf den Teilstrich 883 der Skala C1, so zeigt der Zeiger M2
des Hebels B1 auf der Skala im Schlitz Q die Ziffern des Resultats, nämlich 19003. Da
die Kennziffer — 2 ist, ergibt sich num. log 0,27883 — 2 =0,019003.
III. Gesucht: i,O410 = ?
Man stelle die Zahl 1,04 ein.
Im Schauloch L2 erscheint 01, man stelle
den Hebel B1 mit seinem Zeiger Ai2 auf den
Teilstrich 1,04, so zeigt seine Spitze auf der Skala C1 auf den. Teilstrich 703.
Um eine Zahl zu potenzieren, muß man ihren Logarithmus mit dem Exponenten
multiplizieren, es ist also der Logarithmus
0,01703 mit 10 zu multiplizieren, gleich 0,17030.
Um den hierzu gehörigen Numerus zu finden, stelle man den Hebel .B1 mit seiner
Spitze auf den Teilstrich 030 der Skala C1 und drehe die Kurbel, bis im Schauloch L2
17 erscheint. Der Zeiger M2 des Hebels zeigt dann auf den Strich 14801 der Logarithmenskala,
daraus folgt 1,04'°= 1,4801.
IV. Gesucht γ 175,02 = ?
Man stelle die Zahl 17502 ein.
Im Schauloch L2 erscheint 24. Man stelle den Hebel B1 mit seinem Zeiger M2 auf den
Teilstrich 17502 der Logarithmenskala, so zeigt die Spitze des Hebels U1 auf den Teilstrich
308 der Skala C1, daraus folgt log 175,02 = 2,24308. Es ist bekanntlich
log Y 175,02 = y log I75,O2.
Man hat also die Divison — auszuführen. Das ergibt 0,32044.
Daraus folgt
log Y 175,02 = 0,32044.
Man drehe die Kurbel, bis im Schauloch L2
32 erscheint und stelle den Hebel B1 mit seiner Spitze auf den Teilstrich 044 der Skala
C1, so zeigt der Zeiger M2 des Hebels B1
auf den Teilstrich 20914.
Daraus ergibt sich
V. 1779x0,19501x288,5x0,003803 = ?
Die Kennziffern der einzelnen Faktoren sind der Reihe nach 3, —1, 2, —3. Die
gesamte Kennziffer also 3 — i+2 — 3 = 1·
Man stelle unter Benutzung des Griffes A2
das dritte Ziffernrad W1 in das Schauloch B2
mit der Zahl 1 ein.
Man stelle die Zahl 1779 in den Schlitz Q.
und den Hebel B1 mit dem Zeiger M2 auf
den Teilstrich 1779 der Logarithmenskala. Hierauf lasse man die Skala in die Anfangs-Stellung
zurücklaufen und führe nach Auslösung der Klemmbacken D1 aus der Verzahnung
G1 der Scheibe V den Hebel B1 in
die Anfangsstellung zurück.
Man stelle die Zahl 19501 ein und den Hebel B1 mit dem Zeiger M2 auf den Teilstrich
19501 der Logarithmenskala. Hierauf lasse man die Skala in die Anfangsstellung
zurücklaufen und führe nach Auslösung der Klemmbacken D1 aus der Verzahnung G1 der
Scheibe V den Hebel B1 in die Anfangsstellung
zurück.
Man stelle die Zahl 2885 ein und den Hebel S1 mit dem Zeiger M2 auf den Teilstrich
2885 der Logarithmenskala. Hierauf lasse man die Skala in die Anfangsstellung
zurücklaufen und führe nach Auslösung der Klemmbacken D1 aus der Verzahnung G1 der
Scheibe V den Hebel B1 in die Anfangsstellung
zurück.
Man stelle die Zahl 3803 ein und den Hebel B1 mit dem Zeiger M2 auf den Teilstrich
3803 der Logarithmenskala. Hierauf lasse man die Skala in die Anfangsstellung zurücklaufen und führe nach Auslösung der
Klemmbacken D1 aus der Verzahnung G1 der
Scheibe V den Hebel B1 in die Anfangsstellung
zurück.
Im Zählwerk U1 steht 2,58. Man schalte
unter Benutzung des Knopfes D2 das Zählwerk U1 auf Division und drehe die Kurbel
bis im Zählwerk 2,00 statt 2,58 steht. Der auf der Scheibe V mit »0« markierte Strich
korrespondiert dann mit dem im Schlitz Q stehenden, mit 38054 bezeichneten Strich der
Logarithmenskala. Die Ziffern 38054 sind diejenigen des Resultats, und da im Zählwerk
als Kennziffer 2 steht, ist das Ergebnis als 380,54. zu lesen.
Das in dem vorstehenden Beispiel eingeschlagene
Verfahren ist mathematisch wie folgt begründet:
Wie bekannt, wird das Produkt aus einer Anzahl Faktoren logarithmisch derart ermittelt,
daß man zu den gegebenen Faktoren die Logarithmen sucht, dieselben addiert und zu der sich ergebenden Summe den Numerus
sucht.
Auf der Skala der gegenwärtigen Maschine sind die Logarithmen derart dargestellt, daß
die ersten beiden Dezimalen jedes Logarithmus neben demjenigen Skalenkreisbogen verzeichnet
sind, auf welchem der Teilstrich für die betreffende Zahl angebracht ist, während
die folgenden Dezimalen.durch das Verhältnis der Bogenentfernung vom Anfang des Kreisbogens
bis zum Teilstrich zu der ganzen Länge des betreffenden Skalenbogens verkörpert sind. ,
Sind:mehrere Logarithmen zu addieren, so muß also die Maschine . . .
1. sämtliche Zahlen addieren, welche links neben denjenigen Kreisbögen, verzeichnet sind,
die die gegebenen Zahlen enthalten,
2. . sämtliche Bogenstücke addieren, die vom Anfang jedes der betreffenden Kreisbögen
bis zu den betreffenden Teilstrichen reichen. . .. >
Die unter 1. angegebene Bedingung wird
dadurch erfüllt, daß nacheinander , durch Drehung der Kurbel L die zu jedem Logarithmus
gehörigen Skalenkreisbögen in den Rechenschlitz gestellt werden. Um yon. der
Nullstellung der Maschine zu einer solchen Stellung zu gelangen, muß man die Walze G
um so viel Zähne drehen, als die neben dem betreffenden Kreisbogen verzeichnete Zahl
Einheiten hat.
Das Zählwerk U1 registriert, um* wieviel
Zähne die Walze G sich dreht, sofern die Drehung in dem in Fig. 4 durch einen Pfeil
angedeuteten Sinne erfolgt. Läßt man die Walze im entgegengesetzten Sinne zurücklaufen,
so bewegt sich das Zählwerk nicht, weil nur im ersteren Falle das Sperrad O1
durch die Nase M1 mitgenommen wird, während es im letzteren Falle stehen bleibt und
die Nase wirkungslos über den Radrand dahingleitet. Daraus folgt, daß bei fortgesetzter
Einstellung verschiedener Zahlen im Zählwerk U1 stets eine Zahl erscheint, die der
Summe der Zähnezahlen gleich ist, um welche die Walze im Verlaufe der Rechnung bei
Einstellung der verschiedenen Faktoren überhaupt im Sinne des vorerwähnten Pfeiles gedreht
wird. Da diese einzelnen Zahlen, wie vorher gesagt, den ersten beiden Dezimalen
der Logarithmen zu den eingestellten Zahlen gleich sind, so steht am Schluß der Rechnung
im Zählwerk U1 außer der Kennziffer eine Zahl, welche den ersten beiden Dezimalen
des Produktlogarithmus gleich ist.
Die unter 2. angegebene Bedingung wird durch Drehung der Scheibe V in folgender
Weise erfüllt.
Die Scheibe, deren Peripherie dem dreifachen des Skalenkreisbogens gleich ist, ist
durch drei mit »o« bezeichnete Teilstriche in ebensoviel gleiche, dem Skalenkreisbogen
kongruente Bögen zerlegt.
Am Beginn der Rechnung stimmt einer der Nullstriche mj,t dem Anfang des im
Rechenschlitz stehenden Skalenbogens überein. Wird nun irgendeine Zahl in den Rechenschlitz eingestellt und der drehbare
Zeiger B1 bis zu dem mit der genannten Zahl
bezeichneten Skalenteilstrich geführt, so nimmt er die Scheibe V bis zu diesem Teilstrich
mit; dieselbe wird also um einen Bogen gedreht, welcher die höheren Dezimalen vom
Logarithmus der eingestellten Zahl verkörpert. Läßt man den Zeiger B1 mit gelösten Klemmbacken
zurücklaufen bis zum Skalenbogenanfang, so bleibt die Scheibe V stehen. Stellt
man nun eine zweite Zahl in den Rechenschlitz und führt den Zeiger B1 mit angegedrückten
Klemmbacken bis an den Teilstrich der eingestellten Zahl, so nimmt er die
ScheibeV bis dahin mit; die zweite Scheibenverschiebung
wird also zur ersten hinzugefügt, so daß jetzt der »o« - Strich von dem
Skalenbogenanfang um die Summe der Bögen entfernt ist, um welche die Teilstriche der
eingestellten Zahlen von ihrem Skalenbogenanfang entfernt sind. Fährt man mit diesem
Verfahren so oft fort, als Faktoren gegeben sind, so wird die Scheibe insgesamt um eine
Bogenlänge verdreht, welche der Summe der 6s Teilbögen gleich ist, die die höheren Dezimalen
der Faktorenlogarithmen darstellen. Daraus folgt, daß die gesamte Scheibenverdrehung
die höheren Dezimalen des Produktlogärithmus darstellt.
Sind allgemein bei log a die ersten beiden Dezimalen gleich b, die folgenden drei gleich c,
bestehen also die Beziehungen:
log ax = bx + C1,
log a2 = b.z + C2,
log a3 —. b3 + C3,
log a2 = b.z + C2,
log a3 —. b3 + C3,
= bn-\- Cn
so ist log O1 · a2 · a3 - ai . . . an) = O1 -f b2
+ bs + b,+ . . . + b„) + (C1 + C2 + C3 + . . .
+ Cn).
In diesem Falle steht also am Schluß der Rechnung in den Schaulöchern B2 außer der
Kennziffer die Zahl bx + b2 + b3 -f- .. . -j- bn,
während die Scheibe mit ihrem »o«- Strich vom Anfang um einen Bogen gedreht ist,
welcher der Zahl C1 -f- C2 + C3 -f- C4 + ...+Cn
entspricht. Die Maschine zeigt also den Logarithmus des Produkts. Schaltet „ man auf
Division und ' dreht die Walze G so lange, bis im Zählwerk U1 die Zahl b1 + b2 + b3
+ . . . -j- bn verschwunden und an deren
Stelle 00 getreten ist, so steht im Rechenschlitz derjenige Skalenbogen, welcher links
vorn mit der Zahl b1 + b2 + b3 + . . . + bn
bezeichnet ist, also nach der Skalenkonstruktion diejenigen Teilstriche enthält, zu deren Zahlen
die Logarithmen mit bx + b2 ■ + b3 -f- . . . -f- bn
beginnen. Auf diesem Bogen steht aber nach der vorher gegebenen Erläuterung bei dem »o«-Strich — da dieser vom Anfang
des. Bogens um die die Zahl C1 -f- c2 -f- C3
+ ...-(- Cn verkörpernde Bogenlänge entfernt
ist —- der Teilstrich derjenigen Zahl, zu welcher die drei höheren Dezimalen gleich C1 + C2
-f C3 + . . . + Cn sind.
Der mit. dem Scheibennullstrich übereinstimmende Skalenteilstrich ist also mit einer no
Zahl X bezeichnet, für welche die Beziehung gilt: log X=
(C1 + C3 + C3 + . . . + Cn). Nach den oben
gegebenen Erläuterungen ist aber diese Zahl mit dem gesuchten Produkt Ci1 · a2 · a3 · a4 . . . an
übereinstimmend.
Sollen Logarithmen nicht addiert, sondern subtrahiert werden, so schaltet man auf Division.
Dadurch wird erreicht, daß die Ziffernrollen des Zählwerks CZ1 im entgegengesetzten
Sinne laufen. Ferner dreht man die Scheibe V im entgegengesetzten Sinne, wodurch die in
der Maschine stehenden Zahlen um die Logarithmen der zu subtrahierenden Zahlen vermindert
werden.
VI. vr-
9751
8,37i X 50,55 X 2,70i
Die Kennziffer des Zählers ist ....
die Kennziffern der Nennerfaktoren sind ο, ι, ο, ihre Summe also. . .
demnach Differenz der Kennziffern
=3,
Man stelle mit Benutzung des Griffes A,
das dritte Ziffernrad W1 des Zählwerks U1
so, daß es im Schauloch .B2 2 zeigt.
Man stelle die Zahl 9751 ein und den Hebel S1 mit dem Zeiger Ai2 auf den Teilstrich
9751 der Logarithmenskala. Hierauf lasse man die Skala in die Anfangsstellung
zurücklaufen und führe nach Auslösung der Klemmbacken D1 aus der Verzahnung G1 der
Scheibe F den Hebel B1 in die Anfangsstellung zurück.
Man schalte unter Benutzung des Knopfes D2 das Zählwerk U1 auf Division.
Man stelle die Zahl 8371 ein, führe unter Benutzung des Knopfes J1 den Hebel .B1 mit
aus der Verzahnung G1 gelösten Klemmbacken
— also ohne die Scheibe F mitzunehmen — so weit, daß der Zeiger M2 auf den
Teilstrich 8371 der Logarithmenskala zeigt. Man lasse nun die Klemmbacken in die Verzahnung
G1 einschnappen, führe den Hebel B1
und damit die Scheibe F bis zum Anfang des Schlitzes zurück und lasse die Logarithmenskala
in ihre Anfangsstellung zurücklaufen.
Man stelle die Zahl 5055 ein, führe unter Benutzung des Knopfes J1 den Hebel B1 mit
aus der Verzahnung G1 gelösten Klemmbacken — also ohne die Scheibe.F mitzunehmen
— so weit, daß der Zeiger Ai2 auf den Teilstrich 5055 der Logarithmenskala
zeigt. Man lasse nun die Klemmbacken D1 in die Verzahnung G1 einschnappen, führe
den Hebel B1 und damit die Scheibe V bis zum Anfang des Schlitzes zurück und lasse
die Logarithmenskala in ihre Anfangsstellung zurücklaufen.
In ähnlicher Weise wird mit der Zahl 2,701 verfahren.
Im Zählwerk U1 steht jetzt 0,93. Der mit
»o« bezeichnete Strich auf der Scheibe F korrespondiert mit dem Strich 102 der
Skala C1. Man lasse die Logarithmenskala in ihre Ursprungsstellung zurücklaufen und
drehe alsdann die Kurbel, bis im Zählwerk U1 0,00 steht, so korrespondiert der auf der
Scheibe V mit »o« bezeichnete Strich mit der Zahl 8531 der Logarithmenskala im Schlitz Q.
Da im Zählwerk U1 alsdann Ziffer ο vor dem Komma steht, so ist das Resultat zu
lesen:
9751
8,371 χ 50,55 χ 2,701
= 8,531
VII. In den bisherigen Beispielen waren die Faktoren und Divisoren derartig gewählt,
daß die Bogenteile, welche durch Bewegung des Hebels B1 mit der Scheibe V addiert
wurden, die Größe eines ganzen Bogens nicht erreichten oder überschritten. Es kommt aber
häufig vor, daß letzterer Fall eintritt. Da der Zeiger A1 die Bewegung der Scheibe F
mitmacht, so zeigt er auf dem Zifferblatt J2 an, wieviel volle Bogen durch die Bewegung
der Scheibe F überschritten werden. Steht z. B. dieser Zeiger im Verlauf der Rechnung
zwischen den Strichen -f~ 4 und + 5 des
Zifferblattes, so bedeutet das, daß vier ganze Bogenlängen durchlaufen sind. In diesem
Falle ist die im Zählwerk U1 stehende Zahl um 4 Einheiten der letzten Stelle zu erhöhen.
Ebenso ist umgekehrt, wenn z. B. der Zeiger zwischen den Strichen — 3 und — 2
steht, die Zahl im Zählwerk U1 um 2 Einheiten der letzten Stelle zu erniedrigen.
Claims (1)
- Pa tent-Anspruch:Logarithmische Rechenmaschine, bei welcher die logarithmischen Teilungen auf einem abrollbaren Bande aufgetragen sind, gekennzeichnet dadurch, daß die Logarithmenteilung, über der ein drehbarer Zeiger (B1, M2) spielt, auf eine beliebige Anzahl kongruenter Kreisbögen von der Länge L 'aufgetragen ist, deren Mittelpunkte auf derselben Geraden in gleichen Abständen voneinander angeordnet sind und deren Scheitelpunkte gleichfalls auf der Verbindungslinie der Mittelpunkte liegen, wobei die gesamte Länge der Kreisbögen dem log 10 entspricht und für die zwischen 1,000 und 10,000 liegenden Zahlen die Teilstriche derart angebracht sind, daß — wenn die Mantisse eines Logarithmus= 1XOOistder TeilstrichXOO 100 000dieser Zahl auf dem α -\- 1ten Teilungskreisbogen in der Enfernung : — vomb ö 1000Anfang desselben angebracht ist.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE199414C true DE199414C (de) |
Family
ID=462134
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT199414D Active DE199414C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE199414C (de) |
-
0
- DE DENDAT199414D patent/DE199414C/de active Active
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