DE19938871C1 - Kettenwirkmaschine - Google Patents
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Abstract
Eine Kettenwirkmaschine weist eine Barre auf, die um vorbestimmte Wege versetzbar ist. An beiden Enden der Barre greift jeweils ein Motor (4, 7) an. Mittels einer Steuervorrichtung (18) zieht der erste Motor (4 bzw. 7) die Barre um vorbestimmte Wege in der einen Versatzrichtung und der zweite Motor (7 bzw. 4) die Barre (1) um vorbestimmte Wege in der anderen Versatzrichtung. Der jeweils andere Motor übt eine entgegengerichtete Spannkraft (S2, S1) auf die Barre (1) aus. Die Barre ist vorzugsweise ein biegsames Band (1). Dies erlaubt höhere Betriebsgeschwindigkeiten und/oder geringere Zugkräfte.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kettenwirkmaschine
mit mindestens einer um vorbestimmte Wege versetzbaren
Barre, wie Legebarre, einem ersten steuerbaren Motor,
der an einem Barrenende angreift, und einer Rückstell
vorrichtung, die am anderen Barrenende angreift.
Bei einer bekannten Kettenwirkmaschine dieser Art
(DE 29 26 018 c2) weist der Motor ein Band auf, dessen
Länge durch senkrecht zum Band versetzbare Druckelemen
te verkürzbar ist. Als Rückstellvorrichtung dient eine
Feder. Diese Konstruktion erfordert zum Barrenversatz
verhältnismäßig große Zugkräfte und, insbesondere bei
der Anordnung von mehreren Barren dieser Art in einer
Kettenwirkmaschine, ein sehr stabiles Maschinengestell.
Auch sind der Arbeitsgeschwindigkeit Grenzen gesetzt.
Ferner ist es bekannt (DE 30 06 636 A1), die Barren ei
ner Kettenwirkmaschine als Legebänder auszuführen und
durch Profilierung zu versteifen.
Aus DE 26 10 888 A1 ist es bekannt, eine Rückstellfeder dadurch
einzusparen, daß an beiden Enden der Barre angreifende Zugbän
der von einer gemeinsamen Exzenterscheibe gegensinnig angetrie
ben werden. Dies erfordert eine komplizierte Zugmittelführung.
Ein ähnlicher Nachteil ergibt sich bei der Kettenwirkmaschine
gemäß DE 41 14 012 A1, bei der Fadenführerhalter schwenkbar an
einer Barre angebracht sind, die mittels einer Musterscheibe
hin und her bewegbar ist. Die Verschwenkung erfolgt durch end
lose Zugsteuerseile, die je von einem Motor hin und her beweg
bar sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ketten
wirkmaschine der eingangs genannten Art anzugeben, die
mit geringeren Zugkräften arbeitet und auch für höhere
Betriebsgeschwindigkeiten geeignet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
als Rückstellvorrichtung ein zweiter steuerbarer Motor
dient und daß mittels einer Steuervorrichtung der erste
Motor die Barre um vorbestimmte Wege in der einen Ver
satzrichtung und der zweite Motor die Barre um vorbe
stimmte Wege in der anderen Versatzrichtung zieht und
der jeweils andere Motor eine entgegengerichtete Spann
kraft auf die Barre ausübt.
Bei dieser Konstruktion stehen wesentlich größere Kräf
te zur Beschleunigung zur Verfügung. Denn früher mußten
die Motoren in der einen Versatzrichtung nicht nur die
für eine Beschleunigung erforderlichen Zugkräfte auf
bringen, sondern auch noch die Kraft der Rückstellfe
der, die in der gleichen Größenordnung liegt, überwin
den. Jetzt wirkt der Verstellkraft nur noch eine Spann
kraft entgegen, die relativ klein gehalten werden kann.
Es steht daher ein ganz erheblicher Zugkraftüberschuß
für eine raschere Beschleunigung und damit eine höhere
Betriebsgeschwindigkeit zur Verfügung. Hinzu kommt, daß
ein Maschinengestell mit geringerer Stabilität verwen
det werden kann, weil die im Betrieb beim Bandversatz
auftretenden Kräfte kleiner als bisher gehalten werden
können.
Vorteilhaft ist es, daß die Barre als Band ausgebildet
ist. Die Masse der Barre ist äußerst klein, so daß
schon geringe Zugkräfte ausreichen, um die für einen
raschen Versatz erforderlichen Beschleunigungen zu er
zielen. Auch die Spannkraft kann klein gehalten werden,
da sie lediglich das in der Regel biegsame Band ge
streckt halten muß.
Günstig ist es, daß die Steuervorrichtung einen PI-
Regler zum Steuern des ersten oder zweiten Motors und
einen von einem P-Anteil beeinflußten Regler zum Steu
ern des jeweils anderen Motors aufweist. Der PI-Regler
dient demnach als Master und der durch die P-Anteile
beeinflußte Regler als Slave. Auf diese Weise wird eine
Verknüpfung der Betriebsweise der beiden Motoren herge
stellt, gemäß der die Spannkräfte immer klein im Ver
gleich zu den Zugkräften sind. Dies gilt für beide Ver
satzrichtungen.
Empfehlenswert ist es, daß die Steuervorrichtung einen
Regler aufweist, dem Ist- und Sollwerte der Barrenlage
als Absolutwerte zugeführt werden. Da hierbei jedem Ort
ein eigener Absolutwert zugeordnet ist, kann die Ket
tenwirkmaschine aus jeder beliebigen Lage angefahren
werden. Eine Null-Justierung erübrigt sich.
In diesem Zusammenhang ist es interessant, daß die Ska
la des Istwertgebers für die Barrenlage am Band mon
tiert ist. Das Band hat eine flache Oberfläche, auf der
sich die Skala bequem anbringen läßt.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich dadurch, daß der Ge
samtverstellweg der Barre mindestens 150 mm beträgt. In
der Praxis kommen auch 180 oder 200 mm in Betracht. Ein
so großer Gesamtverstellweg war bisher nicht möglich,
weil die Rückstellfeder eine so große Längenänderung
nicht zugelassen hat. Nunmehr kann man den aktuellen
Verstellbereich von beispielsweise 16 mm innerhalb des
großen Gesamtverstellwegs verschieben, ohne daß an der
Maschine Änderungen vorgenommen werden müßten.
Mit besonderem Vorteil sind die Motoren Linearmotoren.
Sie können in unmittelbarer Verlängerung des Bandes an
geordnet sein und benötigen keine Umlenkvorrichtungen.
Statt dessen können die Motoren Rotationsmotoren sein.
Sie können beispielsweise eine Scheibe drehen, über die
ein Zugseil gelegt ist, das zum Bandende führt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist dafür ge
sorgt, daß das Band Fadenführerelemente trägt. Diese
können an den Stellen angebracht werden, an denen sie
aus Musterungsgründen benötigt werden.
Bei einer ebenfalls vorteilhaften Alternative weist das
Band Löcher zur Fadenführung auf.
Die Erfindung wird im folgenden anhand in der Zeichnung
dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiel näher er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine erfindungsgemäß zu betäti
gende Barre in der Form eines Bandes mit zu
gehöriger Steuervorrichtung,
Fig. 2 eine andere Ausführungsform des Bandes und
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform des Bandes.
In Fig. 1 ist ein biegsames Band 1 gezeigt, das als Le
geband einer Kettenwirkmaschine dienen kann. Das Ende 2
des Bandes 1 ist mit dem Läufer 3 eines Linearmotors 4,
das Ende 5 des Bandes 1 mit dem Läufer 6 eines Linear
motors 7 verbunden. Beide Motoren 4 und 7 üben ledig
lich Zugkräfte auf das Band 1 aus. Soll das Band 1 nach
links versetzt werden, zieht der Motor 4 das Band um
den entsprechenden Versatzweg nach links. Gleichzeitig
wird der Motor 7 so angesteuert, daß er eine verhält
nismäßig geringe Spannkraft ausübt, so daß das Band 1
gestreckt bleibt. Soll das Band 1 nach rechts versetzt
werden, übt der Motor 7 die Zugkraft aus, die zum Ver
setzen notwendig ist, wobei der Motor 4 die Spannkraft
zum Gestreckthalten des Bandes 1 erzeugt.
Um die beiden Motoren 4 und 7 im beschriebenen Sinn an
zusteuern, ist eine Steuervorrichtung 8 vorgesehen, die
über eine Leitung 9 die Leistung des Motors 4 bestim
mende Signale und über eine Leitung 10 die Leistung des
Motors 7 bestimmende Signale vorgibt. Die Steuervor
richtung 8 weist einen PI-Regler 11 auf, dem über einen
Eingang 12 die Sollwerte der Versatzbewegung von einem
Programmgeber 13 in der Form von Absolutwerten zuge
führt werden. Der Programmgeber 13 arbeitet in Abhän
gigkeit von der Hauptwellendrehzahl der Kettenwirkma
schine. Außerdem wird dem PI-Regler 11 über einen zwei
ten Eingang 14 der Istwert der Lage des Bandes 1 zuge
führt, zu welchem Zweck eine Skala 15 auf dem Band 1
angeordnet ist, die von einem Lesekopf 16 optisch oder
auf andere Weise abgetastet wird. Über einen ersten
Ausgang 17 werden die Leistungsdaten des in Versatz
richtung ziehenden Motors an eine Umschaltvorrichtung
18 weitergegeben. Über einen zweiten Ausgang 19 wird
ein Slave-Regler 20 beeinflußt. Er berücksichtigt einen
Anteil der P-Komponente des PI-Reglers 11 und gibt am
Ausgang 21 ein Signal an die Umschaltvorrichtung 18 ab,
das derjenigen Motorleistung entspricht, die der Erzeu
gung einer brauchbaren kleinen Spannkraft entspricht.
Die Umschaltvorrichtung 18 erkennt am Vorzeichen des
über die Leitung 17 zugeführten Signals, welche Ver
satzrichtung gefordert wird.
Bei einer Versatzbewegung nach links erzeugt daher der
Motor 4 eine Zugkraft P1 und der Motor 7 eine erheblich
kleinere Spannkraft S1, wie es in Fig. 1 durch Pfeile
dargestellt ist. Wenn dagegen der Versatz nach rechts
erfolgen soll, erzeugt der Motor 7 eine Zugkraft P2 und
der Motor 4 eine Spannkraft S2, wie es durch gestri
chelte Pfeile in Fig. 1 dargestellt ist.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 ist ein Band 22
vorgesehen, das mit Fadenführerelementen 23 bestückt
ist. Es kann sich auch um andere Wirkwerkzeuge, bei
spielsweise Platinen, handeln. Statt der Motoren 4 und
7, die als Linearmotoren ausgebildet sind, werden hier
Rotationsmotoren 24 und 25 verwendet, die, was nur
schematisch angedeutet ist, eine Seilwinde antreiben.
Des weiteren ist gezeigt, daß das Band 22 über Halte
rungen 26 auf Bolzen 27 verschiebbar ist, die an Trä
gern 28 befestigt sind.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist das Band 29 an
einem Ende mit einem Rotationsmotor 30 und am anderen
Ende mit einem Rotationsmotor 31 verbunden. Das Band
besitzt eine Vielzahl von Löchern 32 zur Fadenführung.
Außerdem sind Führungsschlitze 33 vorgesehen, durch
welche je eine Stützrolle 34 greift.
Claims (10)
1. Kettenwirkmaschine mit mindestens einer um vorbe
stimmte Wege versetzbaren Barre, wie Legebarre, ei
nem ersten steuerbaren Motor, der an einem Barre
nende angreift, und einer Rückstellvorrichtung, die
am anderen Barrenende angreift, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Rückstellvorrichtung ein zweiter
steuerbarer Motor dient und daß mittels einer Steu
ervorrichtung (18) der erste Motor (4, 24, 30 oder
7, 25, 31) die Barre um vorbestimmte Wege in der
einen Versatzrichtung (Zugkraft P1 oder P2) und der
zweite Motor (7, 25, 31 oder 4, 24, 30) die Barre
um vorbestimmte Wege in der anderen Versatzrichtung
(Zugkraft P2 oder P1) zieht und der jeweils andere
Motor eine entgegengerichtete Spannkraft (S1 oder
S2) auf die Barre ausübt.
2. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Barre als Band (1, 22, 29) ausge
bildet ist.
3. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung (18) ei
nen PI-Regler (11) zum Steuern des ersten oder
zweiten Motors (4 oder 7) und einen von einem P-
Anteil beeinflußten Regler (20) zum Steuern des je
weils anderen Motors (7 oder 4) aufweist.
4. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrich
tung (18) einen Regler (11) aufweist, dem Ist- und
Sollwerte der Barrenlage als Absolutwerte zugeführt
werden.
5. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Skala (15) des Istwertgebers für
die Barrenlage am Band (1) montiert ist.
6. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß der Gesamtverstell
weg der Barre mindestens 150 mm beträgt.
7. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die Motoren (4, 7)
Linearmotoren sind.
8. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß die Motoren (24, 25;
30, 31) Rotationsmotoren sind.
9. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß das Band (22) Faden
führerelemente (23) trägt.
10. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß das Band (29) Löcher
(32) zur Fadenführung aufweist.
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