DE19924503A1 - Verfahren zur Herstellung von Schlauchgestricken auf einer Flachstrickmaschine - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Schlauchgestricken auf einer Flachstrickmaschine

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Thomas Nonnenmacher
Henning Schmidt
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Abstract

Ein Verfahren zur Herstellung eines Schlauchgestricks, insbesondere eines tragefertigen Kleidungsstücks, auf einer Flachstrickmaschine mit mindestens drei Stricksystemen (S1, S2, S3), wobei in einem ersten Schlittendurchlauf das auf dem vorderen Nadelbett (V) hängende Gestrickstück an einem, beispielsweise dem linken Randbereich, gemindert wird, eine Maschenbildung für das auf dem hinteren Nadelbett (H) hängende Gestrickstück und Minderung des hinteren Gestrickstücks am gegenüberliegenden, beispielsweise dem rechten Randbereich des Gestrickstücks erfolgt und in einem zweiten Schlittendurchlauf eine Minderung des hinteren Gestrickstücks an einem, beispielsweise dem linken Randbereich, eine Maschenbildung für das vordere Gestrickstück und eine Minderung des vorderen Gestrickstücks am gegenüberliegenden, beispielsweise dem rechten Randbereich, erfolgt und diese Schritte so lange wiederholt werden, bis die gewünschte Minderung des Gestricks erreicht ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Schlauchgestricken, insbesondere von tragefertigen Kleidungs­ stücken, auf einer Flachstrickmaschine mit mindestens zwei gegenüberliegenden Nadelbetten und einem Maschinenschlitten mit mindestens drei Stricksystemen, wobei die Gestrickstücke mindestens einen Bereich mit einer Minderung der Maschenzahl aufweisen und wobei höchstens mit jeder zweiten Nadel eines Nadelbetts Maschen erzeugt werden und jeweils einer maschen­ tragenden Nadel des einen Nadelbetts eine freie Nadel des anderen Nadelbetts gegenübersteht.
Bei Kleidungsstücken, die als Schlauchgestricke tragefertig auf der Flachstrickmaschine hergestellt werden, fallen prak­ tisch keine Konfektionsarbeiten mehr an, d. h. sie sind rela­ tiv kostengünstig in der Fertigung. Dieser Kostenvorteil redu­ ziert sich jedoch, wenn mustermäßig anspruchsvolle Gestricke hergestellt werden sollen, deren Konturen durch Erweitern oder Vermindern der Strickreihen den Formen des Körpers angepasst sind. Insbesondere bei Minderungsvorgängen sind zusätzliche Schlittenhübe für Maschenumhängeoperationen erforderlich, die die Strickzeit für das Kleidungsstück erhöhen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein besonders rationelles Verfahren zur Minderung von Schlauchge­ stricken vorzuschlagen.
Die Aufgabe wird mit einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zur beidseitigen Minderung des Gestricks folgende Schritte durchgeführt werden:
  • a) in einem ersten Schlittendurchlauf Minderung des auf dem vorderen Nadelbett hängenden Gestrickstücks an einem, beispielsweise dem linken Randbe­ reich, Maschenbildung für das auf dem hinteren Nadelbett hängende Gestrickstück und Minderung des hinteren Ge­ strickstücks am gegenüberliegenden, beispielsweise dem rechten Randbereich des Gestrickstücks,
  • b) in einem zweiten Schlittendurchlauf Minderung des hinteren Gestrickstücks an einem, beispiels­ weise dem linken Randbereich, Maschenbildung für das vor­ dere Gestrickstück und Minderung des vorderen Gestrick­ stücks am gegenüberliegenden, beispielsweise dem rechten Randbereich des Gestrickstücks,
  • c) Wiederholung der Schritte a) und b), bis die gewünschte Minderung des Gestricks erreicht ist.
Dabei kann die Zahl der Maschen, um die das Gestrickstück gemindert wird, von Minderzyklus zu Minderzyklus variiert wer­ den.
Bei den bisherigen Verfahren nach dem Stand der Technik waren zur Minderung von Schlauchgestricken insgesamt vier Schlitten­ durchläufe erforderlich. In einem ersten Schlittendurchlauf wurden Maschen für das hintere Gestrickstück gebildet, in einem zweiten Schlittendurchlauf Maschen für das vordere Ge­ strickstück, und in einem dritten Schlittendurchlauf wurde das vordere Gestrickstück beispielsweise am linken Randbereich und das hintere Gestrickstück beispielsweise am rechten Randbe­ reich und abschließend in einem vierten Strickdurchlauf das hintere Gestrickstück beispielsweise am linken Randbereich und das vordere Gestrickstück beispielsweise am rechten Randbe­ reich gemindert. Im Gegensatz zu diesem Verfahren benötigt das erfindungsgemäße Verfahren lediglich noch zwei Schlittendurch­ läufe, wodurch sich die Produktionszeit des Gestrickstücks im Minderungsbereich um 50% gegenüber dem Verfahren nach dem Stand der Technik verringert. Dies wird dadurch erreicht, dass nun bei jedem Schlittendurchlauf Maschen erzeugt, also keine Schlittendurchläufe allein für Umhängevorgänge benötigt wer­ den. Das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich dabei für alle Bindungsarten und für alle Minderungsarten und -verläufe an­ wenden, die bei Schlauchgestricken anwendbar sind.
Vorzugsweise können vor dem ersten Schlittendurchlauf diejeni­ gen Maschen des vorderen Gestrickstücks am ersten Randbereich, die am Minderungsvorgang teilnehmen, auf das hintere Nadelbett und diejenigen Maschen des hinteren Gestrickstücks am zweiten Randbereich, die am Minderungsvorgang teilnehmen, auf das vor­ dere Nadelbett umgehängt und anschließend die beiden Nadelbet­ ten entsprechend der gewünschten Minderung gegeneinander ver­ setzt werden, bevor beim ersten Schlittendurchlauf mit einem ersten Stricksystem die am Mindervorgang beteiligten Maschen des vorderen und hinteren Gestrickstücks auf das vordere und hintere Nadelbett zurückgehängt werden, mit einem zweiten Stricksystem Maschen für das hintere Gestrickstück gebildet und mit einem dritten Stricksystem diejenigen Maschen des vorderen und hinteren Gestrickstücks am jeweils gegenüberlie­ genden Randbereich, die am Minderungsvorgang teilnehmen, auf das vordere und hintere Nadelbett umgehängt werden, und dass vor dem zweiten Schlittendurchlauf die Nadelbetten wieder in ihre Ausgangsposition zurückversetzt werden, bevor im zweiten Schlittendurchlauf mit einem ersten Stricksystem diejenigen Maschen des vorderen und hinteren Gestrickstücks, die am Min­ derungsvorgang teilgenommen haben, auf das vordere und das hintere Nadelbett zurückgehängt werden, mit einem zweiten Stricksystem Maschen für das vordere Gestrickstück gebildet werden und mit einem dritten Stricksystem diejenigen Maschen des hinteren und vorderen Gestrickstücks, die am nächstfolgen­ den Minderungsvorgang teilnehmen, auf das vordere und hintere Nadelbett umgehängt werden.
Bei Gestrickstücken, die auf der Sichtseite sowohl rechte als auch linke Maschen aufweisen, also beispielsweise bei Rippge­ stricken, kann beim Umhängen der an der Minderung beteiligten Maschen auch ein Umhängen der Linksmaschen des vorderen Ge­ strickstücks auf das hintere Nadelbett und der Linksmaschen des hinteren Gestrickstücks auf das vordere Nadelbett und nach der Maschenbildung wieder zurück vorgenommen werden.
Im Folgenden wird ein erfindungsgemäßes Verfahren anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1a eine Vorderansicht auf einen Pullover;
Fig. 1b einen Querschnitt durch den Pullover aus Fig. 1 entlang der Linie A-A;
Fig. 2a eine schematische Darstellung des Minderungsvor­ gangs eines Gestrickstücks nach dem Stand der Technik;
Fig. 2b eine der Fig. 2a entsprechende schematische Dar­ stellung des Minderungsvorgangs nach einem erfin­ dungsgemäßen Verfahren;
Fig. 3 eine schematische Darstellung des Maschenverlaufs zur Herstellung einer Minderung bei einem Gestrickstück gemäß den Fig. 1a und Fig. 1b.
Der Pullover 1 aus Fig. 1a weist ein Schlauchgestrick des Kör­ perteils 4 sowie schlauchgestrickte Ärmel 2, 3 auf. An den An­ satzstellen der Ärmel 2, 3 an das Körperteil 4 sind Maschen­ minderungsbereiche 5 und 6 vorgesehen. Wie Fig. 1b zeigt, muss die Minderung des Gestrickstücks 1 an vier Stellen erfolgen, nämlich dem linken und rechten Randbereich 7, 8 des vorderen Gestrickstücks und den Randbereichen 9, 10 des hinteren Ge­ strickstücks.
Gemäß Fig. 2a wird hier bei den Verfahren nach dem Stand der Technik wie folgt verfahren: Bei einem ersten Schlittendurch­ lauf werden Maschen für das hintere Gestrickstück erzeugt. Im zweiten Schlittendurchlauf werden Maschen für das vordere Ge­ strickstück erzeugt. Anschließend werden in einem dritten Schlittendurchlauf das vordere Gestrickstück links und das hintere Gestrickstück rechts gemindert. In einem vierten Schlittendurchlauf werden dann das vordere Gestrickstück im rechten Randbereich und das hintere Gestrickstück im linken Randbereich gemindert. Die Schlittendurchläufe 3 und 4 sind dabei Schlittendurchläufe, bei denen keine Maschen erzeugt werden, die also nicht zur eigentlichen Produktion des Ge­ strickstücks beitragen.
Im Gegensatz dazu werden bei einem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß Fig. 2b in einem ersten Schlittendurchlauf sowohl die Minderungen des hinteren Gestrickstücks auf der rechten Seite, des vorderen Gestrickstücks auf der linken Seite als auch die Maschenbildung für das hintere Gestrickstück vorgenommen. In einem zweiten Schlittendurchlauf werden dann das hintere Ge­ strickstück auf der linken Seite und das vordere Gestrickstück auf der rechten Seite gemindert und Maschen für das vordere Gestrickstück gebildet. Es sind hier also keinerlei Schlitten­ durchläufe erforderlich, die nicht auch zur Maschenbildung ge­ nutzt werden können. Diese rationelle Art der Minderung ist mit allen Flachstrickmaschinen, die zwei gegenüberliegende Nadelbetten und mindestens drei Stricksysteme aufweisen, mög­ lich.
In Fig. 3 wird ein Beispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Erzeugung eines rippgestrickten Kleidungsstücks mit einem Körperteil und einem linken und einem rechten Ärmel darge­ stellt. Für jede Strickreihe ist dabei der Maschenverlauf dar­ gestellt. Die Nadeln, die Maschen des vorderen und hinteren Nadelbetts V, H tragen, sind mit langen Strichen gekennzeich­ net und diejenigen, die keine Maschen tragen, mit kurzen Stri­ chen.
Die Reihen 1 bis 4 beschreiben die Erzeugung von Maschenreihen konstanter Breite. In Reihe 1 werden mit einem ersten Strick­ system S1 Maschen, die auf der Sichtseite des hinteren Ge­ strickstücks Linksmaschen sind, auf das vordere Nadelbett V umgehängt. In Reihe 2 werden mit einem zweiten Stricksystem S2 mit allen Nadeln, die das hintere Gestrickstück bilden, Ma­ schen gestrickt. Anschließend werden in Reihe 3 in entgegen­ gesetzter Schlittenrichtung mit dem Stricksystem S1 die er­ zeugten Linksmaschen für das hintere Gestrickstück und dieje­ nigen Maschen, die auf der Sichtseite des vorderen Gestrick­ stücks Linksmaschen sind, auf das hintere Nadelbett H umge­ hängt. In Reihe 4 werden dann durch das zweite Stricksystem S2 mit allen Nadeln, die das vordere Gestrickstück bilden, Ma­ schen gebildet.
Die folgenden Strickreihen 5 bis 7 beschreiben nun den Über­ gang zur Minderung des vorderen und hinteren Gestrickstücks. In Reihe 5 werden mit dem ersten Stricksystem S1 diejenigen Maschen, die im vorderen und hinteren Gestrickstück Linksma­ schen sind, auf das vordere Nadelbett V umgehängt. In Reihe 6 werden mit dem zweiten Stricksystem S2 mit allen Nadeln, die das hintere Gestrickstück bilden, Maschen gestrickt. In der siebten Reihe werden mit einem dritten Stricksystem S3 die Linksmaschen des hinteren Gestrickstücks auf das hintere Na­ delbett H umgehängt. Die am Minderungsvorgang beteiligten Maschen des vorderen Gestrickstücks werden ebenfalls auf das hintere Nadelbett H umgehängt. Die am Minderungsvorgang betei­ ligten Maschen des hinteren Gestrickstücks werden auf das vor­ dere Nadelbett V umgehängt.
Die Reihen 8 bis 16 beschreiben den eigentlichen Minderungs­ vorgang. In Reihe 8 wird vor der Schlittenbewegung das hintere Nadelbett H um vier Nadeln nach rechts versetzt. Anschließend werden mit dem ersten Stricksystem die um vier Nadeln versetz­ ten Maschen 2, 4 und 14 bis 20 des vorderen Gestrickstücks auf das vordere Nadelbett V und die Maschen 26 bis 44 sowie 54 bis 60 des vorderen Gestrickstücks musterbedingt auf das hin­ tere Nadelbett H umgehängt. Außerdem werden die Maschen 45, 47, 49, 51, 53, 55, 57, 59, 61 und 63 des hinteren Gestrick­ stücks, die am Minderungsvorgang beteiligt sind, auf das hin­ tere Nadelbett H zurückgehängt. In Reihe 9 sind die linke Sei­ te des vorderen Gestrickstücks und die rechte Seite des hinte­ ren Gestrickstücks um zwei Maschen gemindert worden. Es werden mit dem zweiten Stricksystem S2 mit allen Nadeln, die das vor­ dere Gestrickstück bilden, Maschen gestrickt, bevor in Rei­ he 10 mit dem dritten Stricksystem S3 die Linksmaschen des vor­ deren Gestrickstücks auf das vordere Nadelbett V und die am Minderungsvorgang teilnehmenden Maschen des hinteren Gestrick­ stücks auf das vordere Nadelbett V und die am Minderungsvor­ gang teilnehmenden Maschen des vorderen Gestrickstücks auf das hintere Nadelbett H umgehängt werden. Anschließend wird in Reihe 11 vor der Schlittenbewegung das hintere Nadelbett wie­ der um vier Nadeln nach links in seine Grundposition versetzt. Mit dem ersten Stricksystem S1 werden die um vier Nadeln ver­ setzten Maschen des hinteren Gestrickstücks im linken Randbe­ reich auf das hintere Nadelbett H umgehängt, und die Maschen des vorderen Gestrickstücks im rechten Randbereich werden auf das vordere Nadelbett V und die Linksmaschen des hinteren Gestricks ebenfalls auf das vordere Nadelbett V umgehängt.
In Reihe 12 ist die linke Seite des hinteren Gestrickstücks und die rechte Seite des vorderen Gestrickstücks um zwei Ma­ schen gemindert worden. Es erfolgt wieder mit dem zweiten Stricksystem S2 das Bilden von Maschen mit allen Nadeln, die das hintere Gestrickstück bilden. In Reihe 13 werden mit dem dritten Stricksystem S3 die am Minderungsvorgang teilnehmenden Maschen des vorderen Gestrickstücks im linken Randbereich auf das hintere Nadelbett H und die am Minderungsvorgang teilneh­ menden Maschen des hinteren Gestrickstücks im rechten Randbe­ reich auf das vordere Nadelbett V umgehängt und die Linksma­ schen des hinteren Gestrickstücks auf das hintere Nadelbett H zurückgehängt. Vor der Schlittenbewegung wird in Reihe 14 das hintere Nadelbett wieder um vier Nadeln nach rechts versetzt. Anschließend werden mit dem ersten Stricksystem S1 die Maschen des vorderen Gestrickstücks, die am Minderungsvorgang teilge­ nommen haben, auf das vordere Nadelbett V zurückgehängt und die Linksmaschen für das vordere Gestrickstück auf das hintere Nadelbett H und die Maschen des hinteren Gestrickstücks, die am Minderungsvorgang im rechten Randbereich teilnehmen, auf das hintere Nadelbett umgehängt. In Reihe 15 sind dann die linke Seite des vorderen Gestrickstücks und die rechte Seite des hinteren Gestrickstücks um zwei Maschen gemindert. Es wer­ den mit dem zweiten Stricksystem S2 mit allen Nadeln, die das vordere Gestrickstück bilden, Maschen gestrickt. In Reihe 16 erfolgt mit dem dritten Stricksystem S3 ein Umhängen der Ma­ schen des hinteren Gestrickstücks, die am Minderungsvorgang im linken Randbereich teilnehmen, und der Linksmaschen für das vordere Gestrickstück auf das vordere Nadelbett V und der Ma­ schen des vorderen Gestrickstücks, die am Minderungsvorgang im rechten Randbereich teilnehmen, auf das hintere Nadelbett H.
Die Reihen 17 bis 20 beschreiben den Übergang des Minderungs­ bereichs zu einem Gestrickabschnitt mit konstanter Gestrick­ breite. Dazu wird in Reihe 17 vor der Schlittenbewegung das hintere Nadelbett wieder um vier Nadeln nach links in seine Grundposition versetzt. Anschließend werden mit dem ersten Stricksystem S1 die Maschen des hinteren Gestrickstücks, die am Minderungsvorgang im linken Randbereich teilnehmen, auf das hintere Nadelbett H umgehängt und die Linksmaschen des hinte­ ren Gestrickstücks auf das vordere Nadelbett V und die Maschen des vorderen Gestrickstücks, die am Minderungsvorgang auf der rechten Seite teilgenommen haben, auf das vordere Nadelbett V umgehängt. Die linke Seite des hinteren Gestrickstücks und die rechte Seite des vorderen Gestrickstücks sind damit um zwei Maschen gemindert worden. Dann werden in Reihe 18 mit dem zweiten Stricksystem S2 mit allen Nadeln, die das hintere Ge­ strickstück bilden, Maschen gestrickt. In Reihe 19 erfolgt mit dem ersten Stricksystem S1 ein Umhängen der Linksmaschen für das hintere Gestrick und derjenigen Maschen, die im vorderen Gestrickstück Linksmaschen sind, auf das hintere Nadelbett H. Danach werden in Reihe 20 mit dem zweiten Stricksystem S2 mit allen Nadeln, die das vordere Gestrickstück bilden, Maschen gestrickt. Anschließend können das musterbedingte Umhängen der Maschen und das Abstricken wieder so lange fortgesetzt werden, bis der nächste Minderungsbereich des Gestricks erreicht ist.

Claims (3)

1. Verfahren zur Herstellung von Schlauchgestricken, insbe­ sondere von tragefertigen Kleidungsstücken, auf einer Flachstrickmaschine mit mindestens zwei gegenüberliegenden Nadelbetten (V, H) und einem Maschinenschlitten mit min­ destens drei Stricksystemen (S1, S2, S3), wobei die Ge­ stricke mindestens einen Bereich mit einer Minderung der Maschenzahl aufweisen und wobei höchstens mit jeder zwei­ ten Nadel eines Nadelbetts (V, H) Maschen erzeugt werden und jeweils einer Maschen tragenden Nadel des einen Nadel­ betts eine freie Nadel des anderen Nadelbetts gegenüber­ steht, dadurch gekennzeichnet, dass zur beidseitigen Min­ derung des Gestrickstücks folgende Schritte ausgeführt werden:
  • a) in einem ersten Schlittendurchlauf Minderung des auf dem vorderen Nadelbett (V) hängenden Gestrickstücks an einem, beispielsweise dem linken Randbereich, Maschenbildung für das auf dem hinteren Nadelbett (H) hängende Gestrickstück und Minderung des hinteren Gestrickstücks am gegenüberliegenden, bei­ spielsweise dem rechten Randbereich des Gestrick­ stücks,
  • b) in einem zweiten Schlittendurchlauf Minderung des hinteren Gestrickstücks an einem, bei­ spielsweise dem linken Randbereich, Maschenbildung für das vordere Gestrickstück und Minderung des vorderen Gestrickstücks am gegenüberliegenden, beispielsweise dem rechten Randbereich des Gestrickstücks,
  • c) Wiederholung der Schritte a) und b), bis die gewünsch­ te Minderung des Gestricks erreicht ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem ersten Schlittendurchlauf diejenigen Maschen des vorderen Gestrickstücks am ersten Randbereich, die am Minderungsvorgang teilnehmen, auf das hintere Nadel­ bett (H) und diejenigen Maschen des hinteren Gestrick­ stücks am zweiten Randbereich, die am Minderungsvorgang teilnehmen, auf das vordere Nadelbett (V) umgehängt und anschließend die beiden Nadelbetten (H, V) entsprechend der gewünschten Minderung gegeneinander versetzt werden, bevor beim ersten Schlittendurchlauf mit einem ersten Stricksystem (S1) die am Minderungsvorgang beteiligten Maschen des vorderen und hinteren Gestrickstücks auf das vordere und hintere Nadelbett (V, H) zurückgehängt, mit einem zweiten Stricksystem (S2) Maschen für das hintere Gestrickstück gebildet und mit einem dritten Stricksys­ tem (S3) diejenigen Maschen des vorderen und hinteren Ge­ strickstücks am jeweils gegenüberliegenden Randbereich, die am Minderungsvorgang teilnehmen, auf das hintere und vordere Nadelbett (H, V) umgehängt werden, und dass vor dem zweiten Schlittendurchlauf die Nadelbetten (V, H) wie­ der in ihre Ausgangsposition zurückversetzt werden, bevor im zweiten Schlittendurchlauf mit einem ersten Stricksys­ tem (S1) diejenigen Maschen des vorderen und hinteren Ge­ strickstücks, die am Minderungsvorgang teilgenommen haben, auf das vordere und das hintere Nadelbett (V, H) zurückge­ hängt werden, mit einem zweiten Stricksystem (S2) Maschen für das vordere Gestrickstück gebildet werden und mit ei­ nem dritten Stricksystem (S3) diejenigen Maschen des hin­ teren und vorderen Gestrickstücks, die am nächstfolgenden Minderungsvorgang teilnehmen, auf das vordere und hintere Nadelbett (V, H) umgehängt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei Gestrickstücken, die auf der Sichtseite sowohl rechte als auch linke Maschen aufweisen, beim Umhängen der an der Minderung beteiligten Maschen auch ein Umhängen der Linksmaschen des vorderen Gestrickstücks auf das hintere Nadelbett (H) und der Linksmaschen des hinteren Gestrick­ stücks auf das vordere Nadelbett (V) und nach der Maschen­ bildung wieder zurück vorgenommen wird.
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