DE19914408A1 - Geräteschrank - Google Patents

Abstract

Bei einem Geräteschrank zum Einbau von elektronischen Geräten, bestehend aus einem Boden, demontierbaren Wandteilen, wenigstens einer Tür und einem Deckel, wobei im Geräteschrank Vorrichtungen zur Befestigung der Geräte, insbesondere Einschubhalterungen, angeordnet sind und wobei am Geräteschrank Kabeldurchführungen vorgesehen sind, sind die Wände aus feuerbeständigem Material gefertigt. Eine Klimaanlage ist zur Regelung der Temperatur in dem Geräteschrank vorgesehen. Die Öffnungen und Kabeldurchführungen des Geräteschranks wirken im Brandfalle selbstabdichtend. Ferner wird ein Verfahren zum Aufbau eines Geräteschranks um einen mit im Betrieb befindlichen Geräten bestückten Geräteträger angegeben.

Description

Die Erfindung betrifft einen Geräteschrank zum Einbau von elektronischen Geräten, bestehend aus einem Boden, demontierbaren Wandteilen, wenigstens einer Tür und einem Deckel, wobei im Geräteschrank Vorrichtungen zur Befestigung der Geräte, insbesondere Einschubhalterungen, angeordnet sind und wobei am Geräteschrank Kabeldurchführungen vorgesehen sind.

Ferner wird ein Verfahren zum Aufbau eines derartigen Geräteschranks angegeben.

Zum Schutz vor Bränden sollen Räume, in denen leistungsstarke elektronische Geräte, wie beispielsweise Netzwerkserver oder Modemschränke, aufgestellt werden, besondere Sicherheitsstandards (z. B. DIN 4102) erfüllen. Es ist vorzusehen, daß der Raum eine gewisse, vorgeschriebene Zeit lang einem Brand standhalten muß, ohne daß außerhalb des Raumes erhebliche Auswirkungen des Brandes zu verzeichnen sind.

Derartige Räume müssen, wenn sie den Anforderungen an Objekt- und Brandschutz nicht entsprechen, zumeist mit erheblichem Kostenaufwand ausgebaut und mit einer Klimaanlage ausgestattet werden. Bei einem häufigen Wechsel des Aufstellortes der Geräte muß jedesmal ein neuer Raum hergerichtet werden.

Derartige Räume sollen ferner gewisse Anforderungen an den Objektschutz (Zugangs-, Einbruchsschutz) erfüllen. Zur Kennzeichnung der Widerstandsfähigkeit gegen unbefugten Zugriff auf die elektronischen Einrichtungen gibt es Normen (DIN 18103 ET 3), wie ein Raum zu gestalten ist. Dabei treten analog die gleichen Probleme auf wie oben, wenn der Aufstellort häufig gewechselt wird.

Ferner wird gefordert, daß ein Raum zur Installation von elektronischen Geräten Schutz vor Feuchtigkeit, Spritzwasser, Staub, Vandalismus und Diebstahl bietet.

Um elektronische Geräte leicht transportieren und zusammenstellen zu können, sind Elektronikschränke erhältlich, die mit Einschubhalterungen zur Befestigung der Geräte ausgestattet sind. Derartige Schränke sind zum Anschluß der eingebauten Geräte an die Außenwelt mit Kabeldurchführungen versehen. Sie verfügen häufig über eingebaute Lüftungseinrichtungen und Spannungsquellen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Geräteschrank anzugeben, welcher die o. g. Anforderungen an den Brandschutz erfüllt und die eingebauten Geräte vor unbefugtem Zugriff schützt.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß Boden, Wandteile, Deckel und Türen aus feuerbeständigem Material gefertigt sind, daß eine Klimaanlage zur Regelung der Temperatur in dem Geräteschrank vorgesehen ist, daß die Klimaanlage über im Falle eines Brandes selbstschließende Lüftungsöffnungen verfügt, daß die Kabeldurchführungen als Brandschotts ausgebildet sind, welche im Brandfalle selbstabdichtend wirken, daß die Türen des Geräteschranks mit einem elektromechanischen Riegelwerk versehen sind, welches durch eine außen am Geräteschrank angebrachte Betätigungsvorrichtung entriegelbar ist, und daß die Türen des Geräteschranks mit im Brandfalle selbstabdichtend wirkenden Dichtungen versehen sind. Bei Verwendung eines erfindungsgemäßen Geräteschranks erübrigt sich ein Raumausbau, da sämtliche Geräte hermetisch abgeschottet sind.

Ferner kann vorgesehen sein, daß Einrichtungen zur Überwachung und Aufzeichnung von Türöffnungen, Zugriffsversuchen, Brandereignissen, der Spannungsversorgung, der korrekten Funktion der Klimaanlage und der Temperatur im Geräteschrank vorhanden sind, welche über entsprechende Sensoren im Geräteschrank verfügen und daß die Einrichtungen mit Mitteln zum Abschalten der Spannungsversorgung der Geräte im Gefahrenfalle verbunden sind. Die Türen können im Brandfalle mittels eines Notschlüssels mechanisch entriegelt werden.

Beim Aufbau eines Geräteschranks während des Betriebs von Geräten, die in einem eigenen Geräteträger angeordnet sind, ist vorgesehen, daß der Geräteträger angehoben wird, daß der Geräteschrankboden untergeschoben wird, daß Geräteschrankteile montiert werden, daß die in die Schrankteile eingelassenen Brandschottrahmen mit Brandschutzmaterial versehen werden und daß die nach außen führenden Kabelstränge in die Brandschottrahmen eingelegt werden. Auf diese Weise lassen sich Geräte in einen erfindungsgemäßen Geräteschrank einbauen, ohne daß der Betrieb unterbrochen werden muß.

Die Brandschottrahmen an den Geräteschrankteilen sind so gestaltet, daß die Kabel offen durchgeführt werden können. Die Brandschottrahmen sind beispielsweise in die Seitenteile, den Deckel oder die Türen eingelassen und werden nach Einführung der Kabel beim Zusammensetzen des Schranks durch eine Metallschiene an dem jeweils gegenüberliegenden Schrankteil geschlossen.

Durch die in den weiteren Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen werden weitere vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der Erfindung erreicht.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung anhand mehrerer Figuren dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Geräteschrank schematisch in Explosionsdarstellung und

Fig. 2 einen zweitürigen Geräteschrank schematisch in Draufsicht.

Gleiche Teile sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen.

Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Geräteschrank zum Einbau von elektronischen Geräten, wie Netzwerksteuer- und Versorgungsgeräten, Computern, Modemschränken und dergleichen, in Explosionsdarstellung. Auf einer Bodenplatte 1 aus feuerbeständigem Material werden die Seitenteile 2, 3, 2" sowie ein Brandschottrahmen 8 zur Kabeldurchführung und ein Befestigungsgestell 6 mit Einschubfächern 6' der Breite 19 Zoll zur Befestigung von Einbaugeräten genormter Größe montiert. Eine dicht schließende Tür 5 ermöglicht den Zugriff auf das Schrankinnere. Der Deckel 4 des Geräteschranks hat eine Aussparung 4' zur Aufnahme einer Klimaanlage 7, welche die Temperatur im Inneren des Geräteschranks regelt und zur Wärmeabfuhr über Lüftungsöffnungen 7' verfügt. Bei alternativen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, daß die Klimaanlage 7 in eine Seitenwand oder Tür eingesetzt ist. Ein Lesegerät 9 für Chipkarten ist außen am Geräteschrank befestigt. Durch Einschieben einer Chipkarte läßt sich die Tür 5 entriegeln.

Zur Überwachung des Schrankinnern sind Temperaturfühler 10 sowie ein Brandmelder 11 vorgesehen, die mit einer Versorgungs- und Überwachungseinrichtung 12 verbunden sind. Die Versorgungseinrichtung umfaßt Klemmleisten zur Spannungsversorgung der im Schrank eingebauten Geräte und beinhaltet Stromsicherungen. Ferner dient sie zur Überwachung der Spannungsversorgung und anderer Betriebsgrößen. Die Überwachungseinrichtung registriert über nicht dargestellte Mikroschalter oder Reed-Kontakte, wenn der Schrank geöffnet wird. Ferner verfügt sie über Mittel zur Aufzeichnung der überwachten Größen, sowie zur Trennung der Spannungsversorgung im Falle einer Gefahr.

Die Spalten und Fugen zwischen den Einzelteilen des Geräteschranks, sowie die Lüftungsöffnungen 7' und Kabeldurchführungen 8 sind mit einer bei starker Erwärmung aufschäumenden Substanz ausgekleidet, damit im Brandfalle eine sichere Abdichtung erfolgt.

Fig. 2 zeigt einen anderen erfindungsgemäßen Geräteschrank 20 in Draufsicht. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind an zwei Seiten Türen 21 angeordnet.

Claims (17)

1. Geräteschrank zum Einbau von elektronischen Geräten, bestehend aus einem Boden, demontierbaren Wandteilen, wenigstens einer Tür und einem Deckel, wobei im Geräteschrank Vorrichtungen zur Befestigung der Geräte, insbesondere Einschubhalterungen, angeordnet sind und wobei am Geräteschrank Kabeldurchführungen vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß Boden (1), Wandteile (2, 2', 2", 3), Deckel (4) und Türen (5) aus feuerbeständigem Material gefertigt sind, daß eine Klimaanlage (7) zur Regelung der Temperatur in dem Geräteschrank vorgesehen ist, daß die Klimaanlage (7) über im Falle eines Brandes selbstschließende Lüftungsöffnungen verfügt, daß die Kabeldurchführungen als Brandschotts ausgebildet sind, welche im Brandfalle selbstabdichtend wirken, daß die Türen (5) des Geräteschranks mit einem elektromechanischen Riegelwerk versehen sind, welches durch eine außen am Geräteschrank angebrachte Betätigungsvorrichtung (9) entriegelbar ist, und daß die Türen (5) des Geräteschranks mit im Brandfalle selbstabdichtend wirkenden Dichtungen versehen sind.

2. Geräteschrank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Einrichtungen zur Überwachung und Aufzeichnung von Türöffnungen, Zugriffsversuchen, Brandereignissen, der Spannungsversorgung, der korrekten Funktion der Klimaanlage und der Temperatur im Geräteschrank vorhanden sind, welche über entsprechende Sensoren (10, 11) im Geräteschrank verfügen, und daß die Einrichtungen mit Mitteln zum Abschalten der Spannungsversorgung der Geräte im Gefahrenfalle verbunden sind.

3. Geräteschrank nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lüftungsöffnungen mit bei starker Erwärmung zur Abdichtung aufschäumenden Einsätzen versehen sind.

4. Geräteschrank nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Klimaanlage (7) passend in eine dafür vorgesehene Öffnung (4') am Geräteschrank einsetzbar ist und daß die Lüftungsöffnungen (7') am Gehäuse der Klimaanlage (7) angeordnet sind.

5. Geräteschrank nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Geräteschrank eine Vorrichtung zur Luftumwälzung/Belüftung angeordnet ist, welche wenigstens einen Lüfter enthält.

6. Geräteschrank nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Brandschotts mit einem bei starker Erwärmung zur Abdichtung aufschäumenden Material ausgestattet sind.

7. Geräteschrank nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Brandschotts zur Montage bereits angeschlossener Kabel über einen nach einer Seite offenen Rahmen (8) verfügen, in welchen das aufschäumende Material und die Kabel eingelegt sind, und daß an den Teilen des Geräteschranks Aussparungen oder Abteilungen zur Aufnahme der Brandschotts vorgesehen sind.

8. Geräteschrank nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zusammenschließen mehrerer Schränke wenigstens Teile (2') der Seitenwände (2) entfernbar sind und die Schränke an den so entstehenden Öffnungen zusammenschließbar sind, wobei die Anschlußstellen mit bei starker Erwärmung aufschäumenden Dichtungen abgedichtet sind.

9. Geräteschrank nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den elektronischen Geräten und den Türen (5) zur Verlegung von Anschlußkabeln ein Freiraum vorgesehen ist.

10. Geräteschrank nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Geräteschrank wenigstens eine Steckdosenleiste zum Anschluß der Geräte vorgesehen ist.

11. Geräteschrank nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsversorgung der Geräte über eine Vorrichtung zur Spannungsüberwachung erfolgt.

12. Geräteschrank nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kartenlesegerät (9) für Magnet- oder Chipkarten außen am Geräteschrank angeordnet ist und daß das Riegelwerk der Tür (5) über eine Steuereinrichtung im Inneren des Geräteschranks durch Einschieben einer Karte entriegelbar ist.

13. Geräteschrank nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Geräteschrank zum Absetzen eines Warnsignals im Gefahrenfall mit einer Datenleitung/Telefonleitung verbindbar ist.

14. Geräteschrank nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Geräteschrank zum Absetzen eines Warnsignals im Gefahrenfall mit einem akustischen Signalgeber verbunden ist.

15. Verfahren zum Aufbau eines Geräteschranks nach einem der vorhergehenden Ansprüche während des Betriebs von Geräten, die in einem eigenen Geräteträger angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Geräteträger angehoben wird, daß der Geräteschrankboden (1) untergeschoben wird, daß Geräteschrankteile (2, 2") montiert werden, daß die in die Schrankteile eingelassenen Brandschottrahmen (8) mit Brandschutzmaterial versehen werden und daß die nach außen führenden Kabelstränge in die Brandschottrahmen (8) eingelegt werden.

16. Verfahren zum Betrieb eines Geräteschranks nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle einer überhöhten Temperatur im Geräteschrank ein Warnsignal ausgesendet wird und daß im Falle eines weiteren starken Temperaturanstiegs im Geräteschrank die Spannungsversorgung der eingebauten Geräte abgeschaltet wird.

17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß im Brandfalle die Spannungsversorgung der eingebauten Geräte abgeschaltet wird.