DE19807804A1 - Schaltschrank mit Feuerlöschsystem - Google Patents
Schaltschrank mit FeuerlöschsystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schaltschrank für Server u.ä. Einbauten insbeson
dere Teile empfindlicher Computereinrichtungen, dessen Innenraum mit Löschgas ent
haltenden Gasflaschen verbunden ist, wobei die Verbindung im Brandfall aktiviert ist.
Schaltschränke dienen zur Aufnahme von Anlagen und Einrichtungen, mit denen
ganze Maschinenanlagen oder Gruppen von Maschinen gesteuert und geschaltet werden.
In entsprechenden Schaltschränken können und werden auch Server und hochempfindli
che sonstige Computereinrichtungen untergebracht, die zunächst einmal dem Zugriff
Unberechtigter entzogen werden sollen und die zugleich auch gegen sonstige Einflüsse,
manchmal auch klimatischer Art geschützt werden sollen. Bekannt ist es darüber hin
aus, entsprechende Einrichtungen und Anlagen in Schaltschränken unterzubringen, die
sich selbst entzünden und damit gefährden können, die aber auch die Umwelt gefähr
den. Dabei wird versucht, mit Inertgasen der evtl. aufgetretenen Flamme den Sauerstoff
zu entziehen. Entsprechende Schaltschränke u.ä. Anlagen haben sich bisher aber we
gen des damit verbundenen großen Aufwandes nicht durchsetzen können.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Server u. a. hochemp
findliche Computerteile schützenden Schaltschrank zu schaffen, bei dem im Falle eines
Innenraumbrandes dieser datenneutral bzw. datensicher selbsttätig gelöscht wird.
Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Innenraum in
einem gegen die Atmosphäre abgeschlossenen Schutzschrank ausgebildet und kontinu
ierlich über einen Ventilator mit Frischluft versorgt ist, daß in den Abgasstrom au
ßerhalb des Innenraums Brandfrüherkennungssensoren geschaltet und daß die im
Brandfall über die Brandfrüherkennungssensoren aktivierten Gasflaschen mit dem Edel
gas Argon gefüllt sind.
Damit ist die Möglichkeit gegeben, den geschützten Schaltschrank kontinuierlich
zu überwachen und im Brandfall vollautomatisch mit einem Löschgas und zwar einem
vorteilhaft unschädlichen und die Umwelt nicht belastenden Inertgas zu fluten. Durch
die Brandfrüherkennungssensoren bzw. die zugehörige Steuerung bleibt die brandhem
mende Atmosphäre für einen vorbestimmten Zeitraum, beispielsweise 20 Minuten er
halten, so daß bis dahin der Feuerherd auf jeden Fall gelöscht ist und dann anschlie
ßend zwecks Reparatur begangen bzw. besichtigt werden kann. Das eingesetzte Lösch
gas Argon ist als normaler Bestandteil der Atmosphäre völlig unbedenklich, hat aber
vor allem den großen Vorteil, daß im Gegensatz zu anderen Gasen wie beispielsweise
Kohlendioxyd keinerlei Kälteschock entsteht. Die im Löschbereich angeordneten hoch
empfindlichen elektronischen Komponenten werden somit durch den Löschvorgang
weder durch Feuchtigkeit noch durch Temperaturänderung in Mitleidenschaft gezogen.
Damit ist ein vorteilhafter Doppeleffekt erreicht, ganz davon abgesehen, daß die konti
nuierliche Zufuhr von Frischluft beim Normalbetrieb den Vorteil hat, daß im Schalt
schrank auch eine bestimmte Temperatur eingehalten werden kann, so daß auch wäh
rend dieses Betriebes negative Beeinflussungen der hochempfindlichen elektronischen
Komponenten nicht eintreten können. Vorteilhaft ist außerdem, daß die vom Brand
nicht betroffenen Bereiche der Einbauten weiterhin funktionsfähig bleiben. Durch eine
entsprechende Steuerung können genau die Teile in einen Schaltzustand gebracht wer
den, der nach Abschluß oder nach Löschen des Brandes eine sofortige Wiederinbe
triebnahme möglich macht. Vorteilhaft ist schließlich, daß die Räume, in denen die
Schaltschränke angeordnet sind, für das Personal begehbar bleiben.
Eine besonders kompakte Ausbildung eines entsprechend gesicherten Schalt
schrankes ist möglich, wenn die Brandfrüherkennungssensoren und die gesamte Steue
rung einem dem Schutzschrank zugeordnet sind. Dieser Zusatzschrank kann dann so
angeordnet werden, daß sowohl die Luftzuführung wie die Luftabführung für das Per
sonal besonders angenehm ist, vor allem aber ist eine sehr kompakte Ausbildung mög
lich, insbesondere auch dann, wenn der Zusatzschrank dem Oberteil des Schutzschran
kes angepaßt ist, auch den Ventilator aufnimmt und mit dem Oberteil verbunden ist.
Diese Ausbildung hat darüber hinaus den Vorteil, daß eine Nachrüstung problemlos
möglich ist, weil lediglich einige wenige Bohrungen in der Deckwand angebracht wer
den müssen, um dann die Leitungen und die Rohre hindurchzuführen, die elektrisch
und auch für die Luftzufuhr erforderlich sind.
Für die Erkennung eines Brandes ist lediglich eine geringe Luftzufuhr bzw. ein
entsprechendes Absaugen notwendig, so daß der Ventilator nicht viel Platz bedarf und
auch nur einen geringen Energiebedarf aufweist. Zweckmäßig ist es, wenn der Ventila
tor im Normalbetrieb auf Saugung geschaltet ist und im Brandfall von der Steuerung
gestoppt ist. Dann wird zweckmäßigerweise die Verbindung, d. h. die Leitung in der
Deckwand verschlossen, so daß weder noch weitere Luft durch den Ventilator heraus
gesaugt werden kann noch Luft durch die Öffnung eindringen kann. Durch die ent
sprechende Schaltung des Ventilators können die Brandfrüherkennungssensoren relativ
dicht vor dem Ventilator und damit außerhalb des eigentlichen Schaltschrankes unterge
bracht werden, um so die durch den Ventilator herausgesaugte Luft entsprechend zu
überprüfen und bei Erkennung eines Brandes sofort die entsprechenden Aggregate zu
schalten.
Eine gezielte Zuführung der durch den Ventilator herausgesaugten Luft erfolgt,
indem der Innenraum über ein Versorgungsrohr mit der Atmosphäre verbunden ist, das
am außerhalb des Schutzschrankes befindlichen Ende eine kombinierte Ansaug- und
Luftaustrittsdüse mit Gitterabdeckung aufweist. Während des Normalbetriebes saugt der
Ventilator durch die Ansaugdüse die Luft an, die dann durch das Versorgungsrohr bis
in den unteren Bereich des Schaltschrankes geführt wird und von dort aus nach oben
streicht. Dabei kommt sie praktisch mit allen Teilen des Innenausbaus, beispielsweise
des Servers in Verbindung, so daß sie evtl. auftretende Brände bereits während der
Entstehung erkennungsmäßig nach außerhalb des Schaltschrankes trägt, wo über die
Brandfrüherkennungssensoren die entsprechende Weiterverarbeitung erfolgt. Gleich
zeitig ist dieser Ansaugdüse auch als Luftaustrittsdüse für den Brandfall einsetzbar, weil
dann über eine entsprechende Düse das Edelgas Argon in den Innenraum hin
eingedrückt wird und dann über das Versorgungsrohr bzw. ein Ansaugrohr und die
Luftaustrittsdüse nach außen weitergegeben wird. Dadurch, daß immer neues Argongas
über das Versorgungsrohr nachströmt ist eine zügige Flutung des Innenraums des
Schaltschrankes gesichert, wobei die brandhemmende Atmosphäre durch den Nach
schub an Argon immer gewährleistet ist. Schädliche Brandgase werden zusammen mit
dem Argon durch das Ansaugrohr wieder abgeführt und können auch im Schrank damit
keine Nachteile hervorrufen. Um insbesondere beim Einsaugen der Luft auch über die
Länge des Ansaugrohres einen zusätzlichen Austritt zu ermöglichen, ist vorgesehen,
daß das Ansaugrohr neben der schrankseitigen Öffnung, also im Bereich des Bodens
des Schrankes, über seine Länge gesehen mehrere Bohrungen aufweist. Frische Luft
wird durch das Versorgungsrohr zur unteren Seite des Schrankes geführt und wird dann
von den Sauglüftern in der Löschanlage an der Oberseite des Schrankes wieder abge
saugt. Daraus ergibt sich eine vollständige Belüftung des Innenraumes und damit auch
eine sichere Zuführung von Brand- oder Rauchpartikeln zu den, hinter den Sauglüftern
angeordneten Sensorsystemen.
Weiter vom ist bereits auf die kompakte Bauweise des Schaltschrankes mit dem
Zusatzschrank hingewiesen worden, wodurch es möglich wird, die Verbindung zwi
schen Glasflaschen und Schutzschrank als Rohrleitung auszubilden, wobei diese in der
Deckwand des Schutzschrankes in Form einer Hochdruckgasdüse endet. Diese Hoch
druckgasdüse sorgt zunächst einmal dafür, daß das einströmende Edelgas Argon
gleichmäßig verteilt wird und darüber hinaus die Temperatur im Schaltschrank in etwa
erhält, um die schon weiter oben erwähnten Nachteile durch einen Kälteschock zu ver
meiden.
Die gezielte Verteilung und Behandlung des Argon wird insbesondere dadurch
sichergestellt, daß die Hochdruckgasdüse einen aufwärmauslaß und einen Entspan
nungs- und Verteilraum aufweisend ausgebildet ist. Das Argon wird zunächst einmal im
Bereich des Aufwärmauslasses komprimiert und damit aufgeheizt, so daß es mit ent
sprechender Temperatur in den Innenraum des Schaltschrankes einströmt. Es wird dann
anschließend im Verteilraum so gleichmäßig verteilt, daß es alle Bereiche des Schalt
schrankes schnell erreicht und für ein Löschen eines evtl. aufgetretenen Feuers sorgt.
Eine weitere zweckmäßige Weiterbildung ist die, bei der der Zusatzschrank auf
der Oberseite Halterungen für Gasflaschen aufweist. Auch für den Weg von der Gas
flasche zur Hochdruckgasdüse ist damit ein kurzer Weg vorgegeben, was nicht nur eine
schnelle Verfügbarkeit sichert, sondern auch dafür sorgt, daß aufgrund der kurzen
Rohrleitungen bzw. Verbindungsleitungen das zum Löschen benotigte Argon sehr früh
zeitig zur Verfügung steht. Außerdem ergibt sich so eine sehr kompakte Ausbildung
des gesamten Schaltschrankes mit dem oben aufgesetzten Zusatzschrank.
Insbesondere bei Servern u.ä. Geräten ist die Datensicherung ein großes Pro
blem. Durch eine spezielle Auswerteelektronik gekoppelt mit der aktiven Mehrfachsen
sorik zur Brandfrüherkennung ist es aber möglich, schon im Entstehen eines Brandes
oder einer sonstigen Gefährensituation alle Daten so abzusichern, daß sie anschließend
nicht mehr gefährdet sind. Dies erreicht man insbesondere dadurch, daß mindestens
zwei Brandfrüherkennungssensoren vorgesehen sind, die unterschiedliche Schaltzeiten
haben, wobei der mit der kürzeren Schaltzeit der Steuerung und dem Server bzw. Da
tensicherungsgerät und der mit der längeren Schaltzeit der Steuerung und dem Löschteil
zugeschaltet ist. Damit wird sichergestellt, daß zunächst einmal bei Erkennen eines
drohenden oder bereits anlaufenden Brandes alle wichtigen Daten gesichert werden,
so daß auch bei einer Gefährdung des Servers oder der sonstigen Teile anschließend die
vorhandenen Daten wieder zur Verfügung stehen. Erst wenn dies geschehen ist, wird
das Löschteil aktiviert und der Löschprozeß läuft entsprechend ab. Natürlich kann auch
der Löschprozeß bereits parallel eingeleitet werden, um die Zeit möglichst gering zu
halten. Insgesamt handelt es sich so oder so nur um wenige Sekunden oder Minuten.
Es ist bereits darauf hingewiesen worden, daß die Räume, in denen entspre
chende Schaltschränke untergebracht sind, auch bei auftretenden Bränden im Schalt
schrank durch das Personal weiter begehbar sind. Damit ist auch sichergestellt, daß bei
auftretendem Brand schnell Hilfe zur Verfügung steht, wobei dies noch dadurch opti
miert wird, daß die Steuerung zugleich als Brandmeldeanlage ausgerüstet und mit dem
Löschteil und einer Brandmeldezentrale verbunden ist. Über die Steuerung wird also
nicht nur der Löschvorgang eingeleitet, sondern gleichzeitig wird auch der Brand einer
Zentrale gemeldet, so daß weitere Sicherungs- und Hilfsaktivitäten eingeleitet werden
können.
Um gegen alle Eventualitäten gesichert zu sein, ist vorgesehen, daß der Steue
rung bzw. dem Zusatzschrank ein von Hand zu bedienender Power fail zugeordnet ist.
Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß ein Schaltschrank
geschaffen ist, der einen Server u.ä. hochempfindliche Computer schützen kann, der
aber gleichzeitig auch andere wichtige Schaltelemente aufnehmen kann, um sie einmal
vor dem Zugriff Unberechtigter zu schützen, gleichzeitig vor evtl. Klimastürzen oder
sonstigen Beinflußungen zu sichern und auch vor allem sie selbst gegen auftretende
Brände von Teilen der gesamten Anlagen bzw. der Schalter. Dies wird zunächst einmal
durch eine geschlossene Atmosphäre erreicht, in der die entsprechenden Schalter und
schalterähnlichen Teile untergebracht sind und die damit auch sicherstellt, daß im
Brandfall eine Abschaltung durch eine Flutung mit Argon als Inertgas möglich ist. Über
das Argon wird der Brand dann in kurzer Zeit gelöscht, so daß dann der Schrank bzw.
die darin enthaltenen Teile wieder erreichbar sind. Eine Früherkennung des auftreten
den Brandes wird dadurch möglich, daß kontinuierlich Frischluft in die den abgeschot
teten Bereich, d. h. im Innenraum eingeleitet bzw. wiederabgesaugt wird, wobei im
Absaugstrom Brandfrüherkennungssensoren dafür sorgen, daß bei auftretenden Brän
den sehr frühzeitig bereits die entsprechenden Aktivitäten eingeleitet werden können.
Dabei wird nicht nur die Flutung mit Argon eingeleitet, sondern gleichzeitig auch bzw.
vorab eine Sicherung der Daten vorgenommen, so daß bei einem auftretenden Brand
dieser nicht nur frühzeitig bekämpft sondern auch Schäden schon vorab weitgehend
minimiert werden. Vorteilhaft ist weiter, daß die Inertgaslöschung ohne Schäden ab
läuft, weil das Löschmittel, d. h. das Argon nicht nur für die Umwelt unschädlich ist,
sondern auch für die damit gelöschten Teile. Die Brandfrüherkennungssensoren er
möglichen eine Erkennung innerhalb weniger Sekunden und eine entsprechende Ein
leitung von Löschmaßnahmen. Die Räume, in den die Schutzschränke untergebracht
sind, bleiben für das Personal begehbar, wobei das notwendige Feuerlöschsystem mit
dem Schaltschrank zusammen eine kompakte Bauweise aufweist und die Vorschrift
erfüllt ist, daß die für die Einleitung der Löschmaßnahmen notwendigen Teile außer
halb des Schaltschrankes selbst verbleiben. Durch entsprechende Energieversorgung ist
die Möglichkeit gegeben, auch bei Stromausfall die Anlage bis zu 72 Stunden autark
auszubilden. Vorteilhaft ist schließlich die Klartextbedienerführung und die Meldungs
ausgabe, wobei darüber hinaus durch Abfrage eine Ferndiagnose über die vorhandenen
Datennetze möglich wird. Dadurch daß der Server oder die anderen Schalter frühzeitig
geschaltet werden und zwar in eine Schaltstellung, die einen Wiederbetrieb kurz nach
Ablauf der Brandarbeiten möglich macht, können Schäden insgesamt gering gehalten
werden.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt
ist. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schaltschrank in perspektivischer Wiederga
be, teilweise mit Darstellung von Teilen die im an
sich nicht sichtbaren Innenraum angeordnet sind,
Fig. 2 einen Schaltschrank bei Normalbetrieb und
Fig. 3 einen Schaltschrank mit Argonzuführung im Brand
fall,
Fig. 4 ein Funktionschema eines entsprechenden Schalt
schrankes,
Fig. 5 eine Hochdruckgasdüse im Schnitt,
Fig. 6 eine Seitenansicht der entsprechenden Düse,
Fig. 7 eine Draufsicht auf den Zusatzschrank und
Fig. 8 einen Schnitt durch den Zusatzschrank.
Fig. 1 zeigt einen Schaltschrank, der als Schutzschrank 1 ausgebildet ist. Dies
besagt, daß er einen großen Innenraum 2 hat, der gegen die Außenatmosphäre abgesi
chert ist. Der Innenraum ist über die Schranktür 3 begehbar, wobei im oberen Bereich
ein großes Anzeigenfeld 4 vorgesehen ist, über das eine Klartextbedienerführung mög
lich ist.
Dem oberen Teil des Schutzschrankes 1 sind eine Alarmhupe 6 und eine Alarm
lampe 5 zugeordnet. Angedeutet ist in Fig. 1, daß in den Innenraum 2 hineinreichende
Versorgungsrohr 7 und eine Hochdruckgasdüse 8, über die ein Edelgas, hier Argon in
den Innenraum 2 hineingedrückt werden kann.
Das Versorgungsrohr 7 ist übrigens mit mehreren Bohrungen 9, 10 versehen,
die über die Länge verteilt dafür sorgen, daß die einströmende Luft wie in Fig. 2 ge
zeigt auch über die Länge des Versorgungsrohres 7 verteilt in den Innenraum 2 ein
strömen kann.
Das Anzeigenfeld 4 mit den entsprechenden Klartextbedienerteilen ist einem
oben auf dem Schutzschrank 1 aufgesetzten Zusatzschrank 11 zugeordnet, wobei der
Zusatzschrank 11 mit dem Oberteil 12 des Schutzschrankes 1 verbunden ist.
Fig. 2 zeigt den Normalbetrieb eines derartigen Schutzschrankes 1, wobei über
den Ventilator 14 Frischluft in den Innenraum 2 hineingezogen wird. Dazu ist das Ver
sorgungsrohr 7 mit einem aus dem Schutzschrank 1 bzw. Zusatzschrank 11 heraus
ragenden Stutzen verbunden, dem eine Ansaug- und Luftaustrittsdüse 15 zugeordnet ist.
Im in Fig. 2 dargestellten Beispiel wird über die Ansaugdüse 15 Luft in das Versor
gungsrohr 7 und von dort in den Innenraum 2 gesaugt, um dann den Innenraum 2 zu
durchströmen und am oberen Ende durch den Ventilator 14 abgesaugt zu werden. Fig.
4 kann dabei entnommen werden, daß im Bereich des Ventilators 14 mehrere Brand
früherkennungssensoren 16, 17 angeordnet sind. Dabei ist einer der Brandfrüherken
nungssensoren 16 so ausgebildet, daß er früher als der zweite Brandfrüherkennungs
sensor 17 schaltet und zwar zunächst den Server, so daß die entsprechenden Daten
gesichert werden. Erst nach Ansprechend des zweiten Brandfrüherkennungssensors 17
erfolgt dann die Schaltung der weiteren Steuerung 18 und des Löschteils 19.
Die hier angesprochene Löschung wird dann eingeleitet, wenn die Brandfrüh
erkennungssensoren 16, 17, die vor dem Ventilator 14 angeordnet sind, entsprechende
Steuervorgänge auslösen. Dann wird die in Fig. 2 angedeutete Öffnung 13 geschlossen
und gleichzeitig die Verbindung zu den erst in Fig. 4 dargestellten Gasflaschen 25, 26
hergestellt, so daß über die Verbindung 33 Argon über die Hochdruckgasdüse 8 in den
Innenraum 2 einströmen kann. Argon wird durch fraktionierte Destillation von ver
flüssigter Luft gewonnen und unter anderem auch in bedeutenden Mengen als Schutz
gas beim elektrischen Schweißen eingesetzt sowie auch bei der Verarbeitung mancher
Metalle z. B. Titan. Argon kommt auch in der Luft vor. Es ist für die Umwelt völlig
schadlos. Von daher kann es dann, nachdem es den Innenraum 2 des Schutzschrankes 1
durchströmt hat auch problemlos über die Luftaustrittsdüse bzw. besser gesagt Argon
austrittsdüse 15 den Schutzschrank 1 wieder verlassen. Entsprechendes verdeutlicht Fig.
3. Fig. 4 zeigt ein Funktionsschema wobei weiter vorne bereits darauf hingewiesen
worden ist, daß hier der Ventilator 14 mit den vorgeordneten Brandfrüherkennungs
sensoren 16, 17 angedeutet ist. Die nachgeordnete Steuerung 18 dient gleichzeitig als
Brandmeldeanlage 20 und ist mit einer Brandmeldezentrale 21 verbunden, so daß bei
auftretendem Brand auch die Zentrale kurzfristigst unterrichtet wird. Die entsprechen
den Signale werden vom A/D-Wandler 22 entsprechend umgeformt und dem Relais
ausgang 23 weitergegeben, von wo zunächst einmal die Schaltung 30 Server down
erfolgt und dann erst die Schaltung 29 Server aus. Gleichzeitig erfolgt die Ansprache
der Alarmhupe 6 und Alarmlampe 5, so daß eine rundum Information gesichert ist. Auf
dem Display 27 werden die entsprechenden Informationen ebenso sichtbar, wie wenn
über den power fail 28 das ganze System von Hand eingeschaltet worden wäre.
Über das Netzteil 31 ist sichergestellt, daß auch über lange Zeiten beispiels
weise 72 Stunden die Anlage völlig autark arbeitet, wenn ein Stromausfall eingetreten
ist.
Am linken Außenrand des Funktionsschemas sind die Gasflaschen 25, 26 er
kennbar, die über die Verbindungsleitung 24 mit den entsprechenden Befehlen versorgt
werden. Tritt dieser Fall ein, so werden die entsprechenden Ventile geöffnet und das
Argon kann aus den Gasflaschen 25, 26 und die Verbindung 33 in Richtung Schalt
schrank und Schutzschrank 1 strömen. Die Menge des in den Gasflaschen 25, 26 vor
handenen Löschmittel (Argon) wird anhand der Druck-/Inhaltsrelation mit Hilfe eines
kaliibrierten Kolbendruckschalters 32 überwacht. Mit 34 ist die schrankseitige Öffnung
des Versorgungsrohres 7 bezeichnet, die in der Nähe des Bodens des Schutzschrankes 1
angeordnet ist. Mit 35 wurde die Deckwand bezeichnet, in die die Hochdruckgasdüse 8
eingesetzt ist, aus der im Brandfalle Argon in den Innenraum 2 einströmt.
Eine solche Hochdruckgasdüse 8 ist in den Fig. 5 und 6 wiedergegeben,
wobei hier mit nur angedeutet werden soll, daß die Hochdruckgasdüse 8 eine Doppel
funktion erfüllt, nämlich erstmal mit dem Aufwärmauslaß 36 dafür sorgt, daß das Gas
nicht zusätzlich abgekühlt wird und mit dem großen Verteilraum 37 daß das Gas sich
gleichmäßig über den Innenraum 2 des Schutzschrankes 1 verteilt.
Bei Fig. 4 sind weitere Funktionen angedeutet, so daß Eingangsrelais 38 über
das die Befugnis überprüft werden kann, über die die Hupe ausgestellt werden kann
oder sonstige Störungen annuliert werden. Weitere Funktionen können damit erfüllt
werden. Auf der gegenüberliegenden Seite sind die Ausgänge 45 angedeutet, bezüglich
der entsprechenden Angaben Betrieb, Störung, Alarm und Rückmeldung der Brandmel
dezentrale 21.
Die Fig. 7 und 8 schließlich zeigen den Zusatzschrank 11 in Draufsicht,
wobei deutlich wird, daß hier auf der Oberseite 39 Halterungen 40 für Gasflaschen 25,
26 vorgesehen sein können, um die gesamte Anlage möglichst kompakt auszubilden.
Die Ansaug- und Luftaustrittsdüse 15 ist durch eine Gitterabdeckung 41 gesichert, wo
bei alle Teile durch Verschraubung leicht von der Oberseite 39 lösbar sind.
Fig. 8 schließlich zeigt den Zusatzschrank 11 im Schnitt, wobei wiederum die
Halterungen 40 erkennbar sind, darüber hinaus aber auch die seitlich angebrachten
Ventilatorkammern 42 und Sensorkammern 43. Mit 44 ist übrigens bei der Hochdruck
gasdüse 8 das untere Teil gekennzeichnet, das als Schraubteil ausgebildet ist, um das
Einschrauben der Düse zu erleichtern.
Der kompakte Schutzschrank 1 mit Zusatzschrank 11 kann in Varianten mit
unterschiedlichem Gasvolumen hergestellt und angeboten werden, wodurch die ent
sprechende Brandsicherung bei der Planung neuer Schaltschränke problemlos berück
sichtigt werden kann. Auch die Nachrüstung bestehender Schaltschränke ist mit gerin
gem Installationsaufwand möglich.
Eine integrierte Prozeßsteuerung kann mit Hilfe der Datenschnittstelle Verbin
dung mit einem externen Computersystem aufnehmen. Alle Alarm-, Status- und Fehler
funktionen des gesicherten Schaltschrankes sind über diese Datenschnittstelle abrufbar.
Weiterhin wird auch das Betriebsprogramm, welches auf dem Prozeßrechner innerhalb
des Schutzschrankes 1 abläuft über diese Datenschnittstelle geladen. Bei der Wartung,
Installation oder Instandsetzung, werden mit Hilfe eines speziell entwickelten Compu
terprogramms das auf einem externen Computersystem läuft die einzelnen Schritte der
Wartungs-, Installations- oder Instandsetzungsarbeiten protokolliert. Das externe Com
puterprogramm kommuniziert dabei über die Datenschnittstelle mit dem Schutzschrank
1 und verifiziert die vom Wartungspersonal gegebenen Antworten auf die vom Pro
gramm gestellten Fragen zum Arbeitsablauf der Wartungs- oder Instandsetzungsarbei
ten. Alle auf diesem Wege gewonnenen Daten werden von diesem Computerprogramm
in einer Datenbank aufgezeichnet, so daß die vollständige Historie aller am Schutz
schrank 1 vorgenommenen Arbeiten nachvollzogen werden kann. Diese Maßnahme
dient der Betriebssicherheit des Schutzschrankes 1. Alle durchgeführten Arbeiten wer
den dann in einem Arbeitsprotokoll zusammengefaßt, das mit Hilfe des Computer
programms nach Abschluß der Arbeiten automatisch ausgedruckt wird.
Mehrere der oben beschriebenen Anlagen können mit einem speziell entwickel
ten Kommunikationsbus miteinander verbunden werden. Die mit diesen Anlagen ge
schützten Schutzschränke 1 werden dann zu einem Schutzbereich miteinander verschal
tet. Eine der Anlagen, der Master, ist dann mit der Steuerung- und Informationsver
arbeitungsanlage ausgestattet. Durch den Kommunikationsbus werden alle Status-,
Alarm und Fehlerinformationen der gekoppelten Anlagen zu dem Zentralgerätgemeldet.
Die Anzahl der gekoppelten Anlagen ist nur von der Möglichkeit beschränkt unter
schiedliche Informationen über den Kommunikationsbus zu übertragen. Der Kommuni
kationsbus kann auf unterschiedliche Weise realisiert werden. Es ist sowohl eine kabel
gebundene als auch eine kabellose Informationsübertragung vorgesehen.
Die oben beschriebenen Bestandteile der Anlage können auch so ausgeführt sein,
daß einzelne Komponenten mehrfach vorhanden sein können. Diese Komponenten
werden dann mit Hilfe von Kabel- oder anderweitigen Verbindungen mit dem Grund
schutzschrank 1 verbunden und ermöglichen so eine einfache Erweiterung der Funk
tionalität der Anlage. Zum Beispiel ist es dann möglich, die Kapazität des Löschmittel
vorrats in den (Hochdruck) Gasflaschen 25, 26 zu erweitern oder aber die Menge der
dem Schutzschrank 1 zugeführten Kühlluft zu vergrößern.
Zusätzlich zur Überwachung auf Brandrückstände in der Abluft des Schutz
schrankes 1 kann ebenfalls die Überwachung weiterer physikalischer Daten vorgenom
men werden. Gleichzeitig mit der Branddetektion werden auch Werte zur Temperatur,
Luftfeuchtigkeit und Leistungsaufnahme des Schutzschrankes 1 mit entsprechenden
Sensoren ermittelt und können dann über die oben beschriebene Datenschnittstelle zur
Weiterverarbeitung übermittelt oder von der Prozeßsteuerung der Gesamtanlage ver
arbeitet werden. Mit Hilfe dieser zusätzlich gewonnenen Daten ist es dann z. B. mög
lich, die Luftzufuhr des überwachten Schutzschrankes 1 zu regeln oder aber bei Er
reichen voreingestellter Werte eine Alarmierung des Bedienungspersonals auszulösen.
Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden,
werden allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen.
Claims (12)
1. Schaltschrank für Server u. a. Einbauten insbesondere Teile empfind
licher Computereinrichtungen, dessen Innenraum (2) mit Löschgas enthaltenden Gas
flaschen (25, 26) verbunden ist, wobei die Verbindung (33) im Brandfall aktiviert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Innenraum (2) in einem gegen die Atmosphäre abgeschlossenen Schutzschrank
(1) ausgebildet und kontinuierlich über einen Ventilator (14) mit Frischluft versorgt ist,
daß in den Abgasstrom außerhalb des Innenraums (2) Brandfrüherkennungssensoren
(16, 17) geschaltet und daß die im Brandfall über die Brandfrüherkennungssensoren
(16, 17) aktivierten Gasflaschen (25, 26) mit dem Edelgas Argon gefüllt sind.
2. Schaltschrank nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Brandfrüherkennungssensoren (16, 17) und die gesamte Steuerung (18) einem
dem Schutzschrank (1) zugeordneten Zusatzschrank (11) zugeordnet sind.
3. Schaltschrank nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zusatzschrank (11) dem Oberteil (12) des Schutzschrankes (1) angepaßt ist,
auch den Ventilator (14) aufnimmt und mit dem Oberteil (12) verbunden ist.
4. Schaltschrank nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilator (14) im Normalbetrieb auf Saugung geschaltet ist und im Brandfall
von der Steuerung (18) gestoppt ist.
5. Schaltschrank nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Innenraum (2) über ein Versorgungsrohr (7) mit der Atmosphäre verbunden
ist, das am außerhalb des Schutzschrankes (1) befindlichen Ende eine kombinierte An
saug- und Luftaustrittsdüse (15) mit Gitterabdeckung (41) aufweist.
6. Schaltschrank nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zusatzschrank (11) mit dem Innenraum (2) über ein Ansaugrohr (46) verbun
den ist, das über seine Länge gesehen mehrere Bohrungen (9, 10) aufweist.
7. Schaltschrank nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung (33) zwischen Gasflaschen (25, 26) und Schutzschrank (1) als
Rohrleitung ausgebildet ist, die in der Deckwand (35) des Schutzschrankes (1) in Form
einer Hochdruckgasdüse (8) endet.
8. Schaltschrank nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hochdruckgasdüse (8) einen Aufwärmauslaß (36) und einen Entspannungs-
und Verteilraum (37) aufweisend ausgebildet ist.
9. Schaltschrank nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zusatzschrank (11) auf der Oberseite (39) Halterungen (40) für Gasflaschen
(25, 26) aufweist.
10. Schaltschrank nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei Brandfrüherkennungssensoren (16, 17) vorgesehen sind, die un
terschiedliche Schaltzeiten haben, wobei der mit der kürzeren Schaltzeit der Steuerung
(18) und dem Server bzw. Datensicherungsgerät und der mit der längeren Schaltzeit der
Steuerung (18) und dem Löschteil (19) zugeschaltet ist.
11. Schaltschrank nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerung (18) zugleich als Brandmeldeanlage (20) ausgerüstet und mit dem
Löschteil (19) und einer Brandmeldezentrale (21) verbunden ist.
12. Schaltschrank nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerung (18) bzw. dem Zusatzschrank (11) ein von Hand zu bedienender
Power fail (28) zugeordnet ist.
Priority Applications (13)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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