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Die Erfindung betrifft eine Steuer- und Anzeigevorrichtung sowie ein Gehäuse für eine Sprinklerstation, welche in direkter Umgebung der Sprinklerstation montiert werden kann und nach dem Oberbegriff der Ansprüche 1 bzw. 6 ausgebildet sind.
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Sprinkleranlagen dienen der Bekämpfung von Bränden indem sie Löschwasser versprühen, wenn ein Brand ausgebrochen ist. Sprinkleranlagen gibt es als Nass- und Trockenlöschanlagen. Eine Trockenalarmanlage weist üblicherweise ein Trockenalarmventil auf, an dem auf der einen Seite ein unter Druck stehendes und mit Gas gefülltes Sprinklerrohrsystem und an der anderen Seite ein unter Druck stehender Löschmittelvorrat angeschlossen ist. Zusätzlich ist an das Trockenalarmventil ein ebenfalls unter Druck stehendes Steuerrohr angeschlossen. Damit das Löschmittel von dem Trockenalarmventil freigegeben wird und zu den Sprinklern gelangen kann, müssen sowohl das Sprinklerrohr als auch das Steuerrohr druckfrei sein. Der Druck im Sprinklerrohr fällt ab z. B. weil ein Glasfässchen an einem Sprinkler zerbirst. Der Druck im Steuerrohr fällt ab wenn z. B. ein Alarmventil, gesteuert durch eine Brandmelde- oder Löschzentrale, geöffnet wird. Im Falle einer Störung der Brandmelde- oder Löschzentrale wird ein Störungsventil umgeschaltet, das in der Störstellung ein Entlüften des Steuerrohres über das Sprinklerrohr ermöglicht. In dieser Betriebsart, welche auch Nassbetrieb genannt wird kann auch bei einer Störung in einer angeschlossenen Brandmelde- oder Löschanlage eine Löschung ausgelöst werden. Bei ungestörtem Betrieb kann kein Löschwasser austreten, wenn nur ein Sprinkler z. B. durch Vandalismus zerstört wurde. Um einen sicheren Betrieb der Sprinkleranlage zu gewährleisten, müssen neben regelmäßigen Wartungen auch die Zustände verschiedener Komponenten der Sprinkleranlage ständig überwacht und angezeigt werden. Von Interesse sind dabei z. B. die Stellungen von Hähnen, Ventilen, Schiebern und den Drücken in den Rohren. Die Anzeige der Zustände erfolgt dabei üblicherweise an einer Brandmelde- oder Löschzentrale. Hierfür müssen Überwachungsmodule wie Endschalter oder Manometer von jeder überwachten Komponente der Sprinkleranlage mit der Brandmelde- oder Löschzentrale verbunden werden. Um den damit verbundenen Verdrahtungsaufwand zu reduzieren, schlägt die
DE 19904477 B4 vor jedes Überwachungsmodul mit einem Kommunikationsmodul zu versehen, das über eine Busleitung mit der Brandmelde- oder Löschzentrale verbunden ist und darüber die Zustände von Anlagenkomponenten an die Zentrale überträgt, die dort angezeigt werden können. Die Kommunikationsmodule sind in der
DE 19904477 B4 in Schaltmittel integriert, wobei mit Schaltmitteln in der
DE 19904477 B4 Messwertaufnehmer gemeint sind, die in der Lage sind, charakteristische Parameter einer Anlagenkomponente zu erfassen und in ein elektrisches Signal umzuwandeln. Da in einer Sprinklerzentrale unter anderem auch bei den Wartungsarbeiten immer wieder Wasser aus dem Sprinklersystem austritt müssen alle elektrischen Geräte, die in demselben Raum wie eine Sprinklerstation untergebracht sind geschützt gegen Spritzwasser sein und mindestens die Schutzklasse IP54 auf weisen. Daher werden Brandmelde- oder Löschzentralen üblicherweise nicht im selben Raum wie eine Sprinklerstation installiert. Eine Benutzerschnittstelle für eine solche Brandmelde- oder Löschzentrale wird in der
WO 2004/010399 A1 beschrieben. An einem Touchscreen können Geräte, die an die Zentrale angeschlossenen sind gesteuert und deren Zustände angezeigt werden. Die Bedienung erfolgt dabei über Softkeys auf dem Touchscreen. Eine in der
WO 2004/010399 A1 beschriebene Brandmeldezentrale wird an einem, für die Öffentlichkeit, Wartungsarbeiter und Sicherheitspersonal leicht zugänglichen Ort angebracht. Die Installation einer Brandmelde- oder Löschzentrale im Raum einer Sprinklerstation geht aus der
WO 2004/010399 A1 ebenso wenig hervor, wie deren Eignung dazu.
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Dennoch ist es gerade bei Wartungsarbeiten an den Sprinklerstationen wünschenswert eine Zustandsanzeige vor Ort zu haben damit die Fachleute nicht ständig zur weit entfernten Brandmelde- oder Löschzentrale laufen müssen um die tatsächlichen Zustände abzufragen. Um diesem Bedürfnis gerecht zu werden, werden bisweilen auch Brandmelde- oder Löschzentralen direkt neben den Sprinklerstationen installiert. Diese Brandmelde- oder Löschzentralen müssen dann zwangsläufig in der Schutzart IP54 ausgeführt sein, was sie sehr teuer macht.
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Es ist daher die Aufgabe der Erfindung in der unmittelbaren Umgebung insbesondere im selben Raum einer Sprinklerstation eine kostengünstige Zustandsanzeige bereitzustellen und gleichzeitig den Aufwand für die Verkabelung zu einer Brandmelde- bzw. Löschzentrale gering zu halten.
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Beschreibung der Erfindung
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Gehäuse mit den Merkmalen des Anspruchs 6 und wird im Folgenden näher beschrieben.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Anzeigen von Zuständen einer Sprinkleranlage umfasst ein oder mehrere erste Kommunikationsmodule mit einer Busschnittstelle zur Kommunikation mit einer Brandmelde- oder Löschzentrale und Anzeigemittel zum Anzeigen der Zustände von Komponenten der Sprinklerstation. Ein erstes Kommunikationsmodul umfasst neben der Busschnittstelle eine Schalteinheit zum Schalten der Anzeigemittel. Erste Kommunikationsmodule und Anzeigemittel sind zusammen in einem spritzwassergeschützten vorzugsweise strahlwassergeschütztem Gehäuse untergebracht. Die wenigstens eine Schalteinheit steuert dabei das wenigstens eine Anzeigemittel auf einen Befehl der Brandmelde- oder Löschzentrale so an, dass der aktuelle Zustand mindestens einer Anlagenkomponente der Sprinkleranlage außerhalb des Gehäuses erkennbar ist.
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Dabei umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung neben mindestens einem ersten Kommunikationsmodul mindestens ein zweites Kommunikationsmodul. Ein zweites Kommunikationsmodul verfügt neben einer Busschnittstelle zur Kommunikation mit einer Brandmelde- oder Löschzentrale über mindestens einen Eingang zum Anschluss von einem Überwachungsmodul z. B. einem Manometer oder einem Endschalter, das den Zustand einer Komponente der Sprinkleranlage bzw. Sprinklerstation als Signal ausgibt. Die zweiten Kommunikationsmodule sind in demselben Gehäuse untergebracht wie die ersten Kommunikationsmodule und übertragen die Zustände der angeschlossen Anlagenkomponente an die Brandmelde- oder Löschzentrale. Die Brandmelde- oder Löschzentrale zeigt die Zustände an und überträgt einen Befehl an die ersten Kommunikationsmodule zum Anzeigen der Zustände der mit den zweiten Kommunikationsmodulen verbundenen Anlagenkomponenten vor Ort.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung neben mindestens einem ersten Kommunikationsmodul mindestens ein drittes Kommunikationsmodul. Ein drittes Kommunikationsmodul verfügt dabei neben einer Busschnittstelle zur Kommunikation mit einer Brandmelde- oder Löschzentrale über mindestens einen Ausgang zum Ansteuern steuerbarer Komponenten der Sprinkleranlage, wie einem Alarmventil zum Entlüften des Steuerrohrs einer Sprinklerstation, wenn ein Rauchmelder ein Feuer erkannt hat, oder einem Luftumschaltventil als Störungsventil zum Umschalten auf Nassbetrieb. Dabei sind auch die dritten Kommunikationsmodule in demselben Gehäuse wie die ersten Kommunikationsmodule untergebracht.
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Als Anzeigemittel werden bevorzugt Leuchtmittel und darunter besonders bevorzugt LEDs eingesetzt.
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Die Erfindung betrifft auch ein Gehäuse für eine Vorrichtung zum Anzeigen von Zuständen einer Sprinkleranlage. Ein erfindungsgemäßes Gehäuse besteht aus einer unteren Schale, die der Aufnahme wenigstens eines der ersten oder ersten und zweiten und/oder dritten Kommunikationsmodule dient und einem Gehäusedeckel, der die untere Schale spritzwasserdicht, bevorzugt jedoch strahlwasserdicht, verschließt. Im Deckel sind Löcher angebracht, die mit den Anzeigemitteln korrespondieren und durch welche das bzw. die Anzeigemittel nach außen erkennbar sind. Damit durch die Löcher kein Wasser in das Innere des Gehäuses eindringen kann, ist auf der Außenseite des Deckels eine Folie wasserfest aufgeklebt, welche wenigstens im Bereich der Anzeige transparent ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des Gehäuses ist im Deckel rechtwinklig zu den Löchern ein Schlitz angebracht, der ebenfalls von der Folie abgedeckt ist. Die Folie ist in einem Bereich, der zur Beschriftung der Anzeigen vorgesehen ist, ebenfalls transparent und dort nicht auf dem Deckel fest geklebt. Somit kann nachträglich eine Beschriftung für die Anzeigemittel von der Innenseite des Deckels aus zwischen Deckel und Folie angebracht werden.
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Bevorzugt sind im Gehäuse Löcher angebracht, die mit spritzwasserdichten besonders bevorzugt strahlwasserdichten Kabeldurchführungen versehen sind. Durch diese Kabeldurchführungen werden die Kabel für den Anschluss an den Bus, die Überwachungsmodule und die steuerbaren Komponenten in das Gehäuse eingeführt. Im Folgenden wird nun die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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1 zeigt eine Sprinklerstation mit einer erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung.
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2 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung
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1 zeigt eine Sprinklerstation (10) mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Anzeigen von Zuständen (11) verschiedener Komponenten der Sprinklerstation (10). Die Sprinklerstation (10) weist ein Trockenalarmventil (8) auf, an dessen eines Ende sich ein nur ansatzweise gezeigtes Sprinklerrohr (12) anschließt. Am anderen Ende des Trockenalarmventils (8) ist über einen Alarmprobehahn (13) und einen Schieber (14) ein nicht dargestellter und unter hohem Druck stehender Löschmittelvorratsbehälter angeschlossen. Der Alarmprobehahn (13) und der Schieber (14) sind über je eine Leitung (15) mit Signaleingängen eines zweiten Kommunikationsmoduls (22, 2) in der Anzeigevorrichtung (11) verbunden. Am Trockenalarmventil (8) sind noch das Steuerrohr (16) und das Druckluftrohr (17) verbunden. Das Druckluftrohr (17) ist über das Trockenalarmventil (8) direkt mit dem Sprinklerrohr (12) verbunden, so dass in beiden Rohren (12, 17) derselbe Druck herrscht. Druckluftrohr (17) und Steuerrohr (15) sind über Drosseln (3), ein Luftumschaltventil (2) und einen Kugelhahn (6) miteinander verbunden und gemeinsam an den Kompressor (9) angebunden. Am Druckluftrohr (17) ist ein Druckschalter (4) angebracht, der den Druck im Druckluftrohr (17) überwacht. Der Druckschalter (4) ist über eine Leitung (15) mit einem Eingang eines zweiten Kommunikationsmoduls (22) verbunden, welches einen z. B. durch einen geplatzten Sprinkler zu niedrigen Druck im Druckluft- (17) und Sprinklerrohr (12) über Busleitung (19) an eine nicht dargestellte Brandmelde- oder Löschzentrale meldet. Das Alarmventil (1) und das Luftumschaltventil (2) sind über Steuerleitungen (18) mit einem Steuerausgang eines dritten Kommunikationsmoduls (23, 2) verbunden. Wenn an der Brandmelde- oder Löschzentrale ein Rauchmelder, welcher der Sprinklerstation (10) zugeordnet ist, ein Feuer erkannt hat, sendet die Brandmelde- oder Löschzentrale über die Busleitung (19) einen Befehl zum Öffnen des Alarmventils (1) an das entsprechende dritte Kommunikationsmodul (23), das wiederum ein entsprechendes Steuersignal an die Steuerleitung (18) anlegt, wodurch sich das Alarmventil (1) öffnet und das Steuerrohr (16) entlüftet. Wenn nun noch ein Glasfässchen in einem Sprinkler birst, werden auch das Sprinklerrohr (12) und das Druckluftrohr (17) entlüftet, wodurch das Trockenalarmventil (8) den Weg des Löschmittels zum Sprinkler freigibt. Im Falle einer Störung sendet die Brandmelde- oder Löschzentrale über die Busleitung (19) einen Befehl zum Öffnen des Luftumschalt- bzw. Störungsventils (2) an das entsprechende dritte Kommunikationsmodul (23), das wiederum ein entsprechendes Steuersignal an die Steuerleitung (18) anlegt, wodurch sich das Luftumschalt- bzw. Störungsventil (2) öffnet und das Steuerrohr (16) mit dem Druckluftrohr (17) verbindet.
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2 zeigt schematisch eine Anzeigevorrichtung (11) zur Anzeige von Zuständen verschiedener Komponenten einer Sprinklerstation (10). In einer unteren Gehäuseschale (20) befindet sich ein erstes Kommunikationsmodul (21), das mit der Busleitung (19) verbunden ist. Über den Bus (19) erhält das erste Kommunikationsmodul (21) Befehle von der Brandmelde- oder Löschzentrale und steuert in Abhängigkeit dieser Befehle LEDs (25) an, welche über Anzeigeleitungen (26) mit den Ausgängen des ersten Kommunikationsmoduls (21) verbunden sind und die entsprechenden Zustände der Komponenten anzeigen. Neben dem ersten Kommunikationsmodul (21) befindet sich auch ein zweites Kommunikationsmodul (22) in der Gehäuseschale (20), welches ebenfalls mit dem Bus (19) verbunden ist. Die Eingänge des zweiten Kommunikationsmoduls (22) sind mit Leitungen (15) verbunden, die zu den überwachten Komponenten (4, 6, 13, 14) der Sprinklerstation (10) führen und über die es die Zustände dieser Komponenten erfasst. Das zweite Kommunikationsmodul (22) überträgt dann die Zustände an die Brandmelde- oder Löschzentrale, welche diese selbst anzeigt und zur zusätzlichen Anzeige an das erste Kommunikationsmodul (21) zur Anzeige überträgt. Alternativ könnten die Zustände auch direkt vom zweiten (22) zum ersten (21) Kommunikationsmodul übertragen werden.
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Zusätzlich befindet sich in der Schale (20) ein drittes Kommunikationsmodul (23) das ebenfalls mit der Busleitung (19) verbunden ist und Befehle zum Schalten des Alarmventils (1) und des Störungsventils (2) von der Brandmelde- oder Löschzentrale erhält. Diese Befehle gibt das dritte Kommunikationsmodul (23) über die mit dem jeweiligen Ventil (1, 2) verbundene Steuerleitung (18) als Steuersignal aus. Die untere Schale (20) wird durch einen Deckel (27) wasserdicht verschlossen. Im Deckel (27) selbst sind mit den LEDs korrespondierende Bohrungen und ein Spalt (28) angebracht. Auf der Außenseite des Deckels (27) ist eine Folie mit wasserfestem Klebstoff angebracht um den Spalt (28) und die Bohrungen wasserdicht zu verschließen. Dabei wird im Bereich des Beschriftungsfeldes (24) kein Klebstoff appliziert, damit die Beschriftung durch den Spalt (28) nachträglich von der Innenseite des Deckels eingeführt werden kann. Die Bohrungen in der unteren Schale (20), durch welche die Busleitung (19), die Zustandssignalleitungen (15) und die Steuerleitungen (18) in die untere Schale (20) geführt werden, sind mit wasserdichten Verschraubungen versehen.