DE19913452A1

DE19913452A1 - Anordnung des mehrgerüstigen Fertigblocks und des, diesem nachgeordneten mehrgerüstigen Nachblocks in einadrigen Drahtwalzstraßen

Info

Publication number: DE19913452A1
Application number: DE19913452A
Authority: DE
Inventors: Ruediger Grimmel; Michael Kruse
Original assignee: SMS Demag AG
Current assignee: SMS Siemag AG
Priority date: 1999-03-25
Filing date: 1999-03-25
Publication date: 2000-09-28
Also published as: US6216515B1; EP1038600A3; DE50010024D1; EP1038600A2; EP1038600B1; ATE293016T1

Abstract

Eine Anordnung des mehrgerüstigen Fertigblocks (2) und des diesem, in geringem Abstand (d) nachgeordneten mehrgerüstigen Nachblocks (3) in einer einadrigen Drahtwalzstraße, bei der der Drahtstrang zwischen beiden Blöcken einer Nichtkühl- bzw. Kühlbehandlung unterworfen wird. Zwischen dem Fertigblock (2) und dem Nachblock (3) ist eine Walzlinien-Wechselweiche (6) angeordnet, die den, den Fertigblock (2) verlassenden Drahtstrang wahlweise dem Nachblock (3) direkt oder über eine Umführwalzlinie (W2) zuleitet. In dieser Umführwalzlinie (W2) sind Kühlstrecken (9), eine Drahtumführung (10) und ein Schlingentisch (11) angeordnet.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung des mehrgerüstigen Fertigblocks und des, diesem in geringem Abstand nachgeordneten mehrgerüstigen Nach blocks in einadrigen Drahtwalzstraßen zur wahlweisen Nichtkühl- bzw. Kühlbe handlung des zwischen beiden Blöcken durchlaufenden Drahtstrangs.

Anordnungen dieser Art (EP 512 735 B1), die eine, den jeweiligen unterschiedli chen Produktionsanforderungen angepaßte flexiblere Kalibrierung der Walzen er lauben und damit auch eine verbesserte Ausnutzung der Walzstraße, verwenden hinter dem Fertigblock einen Nachblock mit mindestens zwei, meistens aber vier Walzgerüsten. Ein weiterer Vorteil dieser Anordnung besteht darin, daß im Nach block durch Walzen mit reduzierter Abnahme in den letzten Gerüsten dieses Blocks eine Toleranzverbesserung erreichbar ist. Allerdings kann mit diesen An ordnungen der Walzgerüste nicht den unterschiedlichen Kühlanforderungen Rechnung getragen werden, die z. B. das thermo-mechanische Walzen erfordert. Solche Kühlanforderungen setzen mehr oder weniger lange Kühlstrecken zwi schen dem Fertigblock und dem Nachblock voraus, die bei den gattungsgemäßen Anordnungen, wenn diese im Sinne der anfangs geschilderten Weise ausgebildet und betrieben werden sollen, nicht unterzubringen sind.

Es sind bereits Walzgerüstanordnungen bekannt, die bei Verwendung von Fertig block und Nachblock solche Kühlbehandlungen des Drahtstrangs möglich ma chen. So ist in der DE-AS 42 17 149 eine Walzgerüstanordnung beschrieben, die hinter der Zwischengerüstgruppe und dem Fertigblock zwei, in und entgegen der Walzrichtung gegeneinander verschiebbare 180°-Drahtumführungen vorsieht, zwi schen denen eine oder mehrere Kühlstrecken angeordnet sind. Aus einer nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung (DE-198 43 032) geht eine Walzgerü stanordnung hervor, bei der in einer ersten Walzlinie, dicht hintereinander ein Fer tigblock und ein Nachblock und in einer zweiten Walzlinie ein zweiter Fertigblock angeordnet sind. Die zweite Walzlinie zweigt hinter der vorhergehenden Zwi schenwalzstraße von der ersten Walzlinie ab und führt parallel zu dieser, an deren Fertigblock und Nachblock vorbei in zwei 180°-Umführungen vor diesem Block in die erste Walzlinie zurück, wobei zwischen den beiden 180°-Umführungen eine oder mehrere Kühlstrecken angeordnet sind.

Aus einer weiteren, nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung (DE-198 33 505), geht eine Walzgerüstanordnung hervor, bei der in zwei parallelen Walzlinien, die hinter der Zwischengerüststraße voneinander abzweigend und vor der Drahtwei terverarbeitungseinrichtung wieder zusammengeführt sind, in der einen Walzlinie ein Fertigblock mit nachgeordnetem Nachblock und in der anderen Walzlinie ein Nachblock sowie hinter diesen Blöcken jeweils eine oder mehrere Kühlstrecken vorgesehen sind.

Ausgehend von diesen bekannten Walzgerüstanordnungen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Anordnung eines Fertigblocks mit einem nahe hinter diesem angeordneten Nachblock auch für das Walzen von Stählen verwendbar zu machen, die nach der Walzung im Fertigblock z. B. zur Einsteue rung kontrollierter Temperaturprofile längere Strecken einer Kühlbehandlung be dürfen, bevor sie im Nachblock fertig gewalzt werden.

Diese Aufgabe wird durch eine, zwischen dem Fertigblock und dem Nachblock angeordnete Walzlinien-Wechselweiche gelöst, die den, den Fertigblock verlas senden Drahtstrang wahlweise dem Nachblock direkt oder über eine Umführungs- Walzlinie zuleitet, in der eine oder mehrere Kühlstrecken, sowie eine Drahtumfüh rung und ein Schlingentisch angeordnet sind.

Die Walzlinienwechselweiche kann dabei, wie die Erfindung weiter vorsieht, als zwischen dem Fertigblock und dem Nachblock angeordnetes, quer zur Walzlinie verschiebbares Weichenstück ausgebildet sein, das mehrere Drahtdurchführun gen aufweist, deren Ein- bzw. Ausführöffnungen durch die Querverschiebung des Weichenstücks wahlweise in die Walzlinie ein- und aus dieser ausbringbar sind, wobei eine Drahtdurchführung geradlinig parallel zur Walzlinie verläuft und die andere aus zwei, über Kreuz verlaufenden Drahtdurchführungen gebildet wird, die durch die Querverschiebung mit einer ihrer Mündungen als Eintritts- bzw. Aus trittsöffnung in die Walzlinie einbring- und mit einer ihrer anderen Mündungen als Eintritts- bzw. Austrittsöffnung mit dem Eingang bzw. dem Ausgang der Umfüh rungswalzlinie verbunden sind.

Diese erfindungsgemäße Lösung erlaubt es, bei geringem technischen Aufwand und verhältnismäßig beschränktem Platzbedarf mit der gattungsgemäßen Walzge rüstanordnung auch Stähle zu walzen, deren Walzung eine besondere Wärme steuerung mit Hilfe mehr oder weniger langer Kühlstrecken bedarf, wobei die Um stellung von der einen auf die andere Walzbehandlung nur einer Umstellung der Walzlinienwechselweiche aus der einen in die andere Steuerposition bedarf.

Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei spiels näher erläutert. In der Zeichnung zeigen

Fig. 1 die Draufsicht auf die Walzgerüstanordnung in schematischer Dar stellung,

Fig. 2 eine Einzelheit in der Draufsicht, ebenfalls in schematischer Darstel lung und

Fig. 3 die Seitenansicht von Fig. 2

Wie aus Fig. 1 zu ersehen, sind hinter dem letzten Gerüst 1 der im übrigen nicht dargestellten Zwischengerüststraße in der Walzlinie W1 ein Fertigblock 2 und ein Nachblock 3 mit geringem Abstand d angeordnet. Hinter dem Nachblock 3 sind in der gleichen Walzlinie W1 Kühlstrecken 4 und hinter diesen die Drahtsammelein richtung 5 vorgesehen. Zwischen Fertigblock 2 und Nachblock 3 befindet sich die Walzlinienwechselweiche 6, die (vgl. auch Fig. 2 und 3) eine geradlinig verlaufen de Drahtdurchführung 6a und zwei über Kreuz verlaufende Drahtdurchführungen 6b und 6c aufweist. Die Walzlinienwechselweiche 6 ist, geführt in einer Führung 7, hier mit Hilfe eines Schubaggregats 8 in Richtung des Doppelpfeils D wahlweise in zwei Positionen verschiebbar. In der einen Verschiebeposition befindet sich die Drahtdurchführung 6a mit ihrer Eingangsöffnung und ihrer Ausgangsöffnung in der Walzlinie W1. In der anderen Verschiebeposition befinden sich die Eingangsöff nung EÖb der Zweig-Drahtdurchführung 6b und die Ausgangsöffnung AÖc der anderen Zweig-Drahtdurchführung 6c in der Walzlinie W1. Die Ausgangsöffnung AÖb der einen der Zweig-Drahtdurchführungen 6c führt, wie in Fig. 1 dargestellt, in eine zweite Walzlinie, die Umführungswalzlinie W2, in der Kühlstrecken 9 ange ordnet sind. Diese Umführungs-Walzlinie W2 wird mittels einer Drahtumführung 10 und einem Schlingentisch 11 über die Eingangsöffnung EÖc durch die Zweig- Drahtdurchführung 6c und die Ausgangsöffnung AÖc in die Walzlinie W1 zurück geführt.

Wie ersichtlich, kann die Anordnung mit Hilfe dieser Walzlinienwechselweiche 6 mit direktem Durchgang des aus der Zwischengerüststraße kommenden Draht strangs durch Fertigblock 2 und Nachblock 3 ohne jede Zwischenbehandlung oder mit Zwischenbehandlung des Drahtstrangs nach seinem Austritt aus dem Fertig block 2 in Kühlstrecke 9 unter Längenausgleich mit Hilfe des Schlingentisches 11 betrieben werden, wobei der dichte Abstand zwischen Fertigblock 2 und Nach block 3 unverändert bleibt.

Bezugszeichenliste

1

(letztes) Gerüst

2

Fertigblock

3

Nachblock

4

Kühlstrecke

5

Drahtsammeleinrichtung

6

Weichenstück (der Walzlinienwechselweiche)

6

a Drahtdurchführung

6

b Drahtdurchführung

6

c Drahtdurchführung

7

Führung

8

Schubaggregat

9

Kühlstrecke

10

Drahtumführung

11

Schlingentisch
AÖ Ausgangsöffnung
AÖa Ausgangsöffnung
AÖb Ausgangsöffnung
AÖc Ausgangsöffnung
EÖ Eingangsöffnung
EÖa Eingangsöffnung
EÖb Eingangsöffnung
EÖc Eingangsöffnung
W1 Walzlinie
W2 Umführungs-Walzlinie
d Abstand
D Doppelpfeil

Claims

1. Anordnung des mehrgerüstigen Fertigblocks und des diesem, in geringem Ab stand nachgeordneten mehrgerüstigen Nachblocks in einadrigen Drahtwalz straßen zur wahlweisen Nichtkühl- bzw. Kühlbehandlung des zwischen beiden Blöcken durchlaufenden Drahtstrangs, gekennzeichnet durch eine, zwischen dem Fertigblock (2) und dem Nachblock (3) angeordnete Walz linien-Wechselweiche (6), die den, den Fertigblock (2) verlassenden Draht strang wahlweise dem Nachblock (3) direkt oder über eine Umführwalzlinie (W2) zuleitet, in der eine oder mehrere Kühlstrecken (9), eine Drahtumführung (10) und ein Schlingentisch (11) angeordnet sind.

2. Anordnung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein, zwischen dem Fertigblock (2) und dem Nachblock (3) angeordnetes, quer zur Walzlinie (W1) verschiebbares Weichenstück (6), das mehrere Draht durchführungen (6a, 6b, 6c) aufweist, deren Ein- bzw. Ausführöffnungen durch die Querverschiebung des Weichenstücks (6) wahlweise in die Walzlinie (W1) ein- und aus dieser ausbringbar sind, wobei eine Drahtdurchführung (6a) ge radlinig, parallel zur Walzlinie (W1) verläuft, und die andere aus zwei, über Kreuz verlaufenden Drahtdurchführungen (6b, 6c) gebildet wird, die mit jeweils einer ihrer Mündungen Eingangsöffnung (EÖb) bzw. Ausgangsöffnung (AÖc) in die Walzlinie (W1) einbringbar und mit jeweils einer ihrer anderen Mündun gen Eingangsöffnung (EÖc) bzw. Ausgangsöffnung (AÖb) mit dem Eingang bzw. dem Ausgang der Umführwalzlinie (W2) verbunden sind.