DE4302698A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Führen eines Stahlbandes während seines Durchlaufs durch eine kontinuierliche Behandlungsanlage - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Führen eines Stahlbandes während seines Durchlaufs durch eine kontinuierliche BehandlungsanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung
zum Führen eines Stahlbandes während seines Durchlaufs
durch eine mit einer Folge von Behandlungsstationen
ausgestattete kontinuierliche Bandbehandlungsanlage, wobei
Laufrichtung und/oder -spur des Bandes beliebig eingestellt
und/oder fallweise zwecks Kontrolle durch visuelle
Inspektion das Band von der Unterseite zur Oberseite - bzw.
umgekehrt - gewendet wird.
Eine bekannte Behandlungsanlage für Stahlband umfaßt
beispielsweise Stationen für eine kontinuierliche Folge von
Behandlungsschritten wie Entfetten, Glühen, Verzinken,
Dressieren, Lackieren, Kontrollieren, Aufwickeln etc. Bei
einer solchen Feuerverzinkungs- und Lackieranlage, wie sie
beispielhaft in der Fig. 1 gezeigt ist, wird die
sogenannte "Gutseite" des Bandes von der Unterseite zur
Oberseite gewendet, um diese für eine Kontrolle durch
visuelle Inspektion zugänglich zu machen, wobei die aus dem
Verzinkungsbad austretende Unterseite des Bandes in
fortlaufender Bandlaufrichtung zunächst weiterhin die
Bandunterseite bleibt. Beim Dressieren, beispielsweise
durch Aufrauhen der Bandoberfläche und beim abschließenden
Aufwickeln, muß dann die Bandunterseite zwecks
fortlaufender visueller Inspektion zur Bandoberseite
gewendet werden.
Dazu wird das Band senkrecht nach oben in eine
Stahlkonstruktion unterhalb des hohen Hallendaches in
Längsrichtung über die Anlagenteile hinweg geführt, am
Hallenende senkrecht nach unten und dann horizontal
entgegen der Bandlaufrichtung des Einlaufteils der Anlage
zur weiteren Behandlung und zum Aufwickeln zurückgeführt.
Dabei wird das Band dicht unterhalb des Daches der ca. 40 m
hohen Halle über die Auslaufgruppe mit Auslaufschlingenturm
und weiter über die Lackierungsvorrichtung transportiert.
Dies erfordert eine lange, stabile und hohe
Stahlkonstruktion mit Tragrollen zum Führen des Bandes
sowie einen untergebauten Kran zum Handling der darunter
befindlichen Anlagenteile. Die erforderliche hohe Halle
wird entsprechend lang, beispielsweise 150 m. Hieraus
ergibt sich noch ein weiterer Nachteil, weil die lange
horizontale Strecke der hochgelegenen Bandführung zu
Bandlaufproblemen und Bandbeschädigungen auf den Tragrollen
führen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Führen eines Stahlbandes während
seines Durchlaufs durch eine kontinuierliche
Bandbehandlungsanlage anzugeben, welche die vorgenannten
Schwierigkeiten, insbesondere beim Überleiten des Bandes im
Bereich der Dachkonstruktion der Halle, vermeidet, und
infolgedessen eine wesentliche Verkürzung der hohen
Hallenkonstruktion und zugleich eine verbesserte
Bandführung, vorzugsweise unter Beibehaltung der
Bandlaufrichtung durch die Anlage ermöglicht. Darüberhinaus
soll es mit dem Verfahren und der Vorrichtung auch
problemlos möglich sein, die Laufrichtung des Bandes
beliebig einzustellen und einen Spurverlauf z. B. mit
Parallelversatz einzurichten.
Die Lösung der Aufgabe gelingt mit der Erfindung durch ein
Verfahren entsprechend den Merkmalen von Anspruch 1. Eine
Ausgestaltung sieht dabei vor, daß das Band insgesamt
um einen Winkelbetrag (Phi) von 180° verdrillt wird,
derart, daß am Ende der Umlenkungen um 180° die
Bandunterseite beim Einlauf in die erste Rolle des
Bandwendeturms zur Bandoberseite beim Auslauf aus der
letzten Rolle gewendet ist, und umgekehrt.
Mit Vorteil wird das Band im Bandwendeturm innerhalb einer
vergleichsweise kurzen horizontalen Strecke jeweils über
unten und oben angeordnete Umlenkrollen geführt und dabei
von Rolle zu Rolle um einen Winkel (Phi) verdrillt, so daß
im Falle einer Umlenkung um die letzte untere Rolle mit
insgesamt 180° die Bandunterseite beim Einlauf zur
Bandoberseite beim Auslauf gewendet ist. Auch ergibt sich
hierdurch eine kürzere und niedrigere Hallenkonstruktion
sowie eine besser kontrollierbare Bandführung. Als weiterer
Vorteil kann erforderlichenfalls die Bandlaufrichtung durch
die gesamte Anlage unverändert beibehalten werden, wodurch
eine bessere Übersicht und Kontrollmöglichkeit über die
einzelnen Stationen der kontinuierlichen
Bandbehandlungsanlage erreicht wird.
Das Band kann aber auch in seiner Laufrichtung veränderlich
eingestellt oder mit Parallelversatz seiner Laufspuren
durch Teile der Anlage geführt werden.
Durch die Verdrillung des Bandes innerhalb des
Bandwendeturmes treten am Band erhöhte Randspannungen auf.
Diese müssen innerhalb des elastischen Bereiches liegen und
werden durch geeignete Maßnahmen kompensiert. Hierfür sieht
eine Ausgestaltung vor, daß der zulässige
Verdrillungswinkel (Phi) des Bandes zwischen einer oberen
und einer unteren Rolle vom Verhältnis der freien Länge (L)
des Bandes zwischen den beiden Rollen zur Bandbreite (B)
und der daraus resultierenden zulässigen Randspannung
(Sigma) des Bandes bestimmt wird.
Eine weitere Maßnahme zur Verringerung der Radspannungen
des Bandes bei dessen Verdrillung zwischen zwei Rollen
besteht erfindungsgemäß darin, daß im Bandwendeturm ballige
Rollen verwendet werden.
Hierfür sieht eine Ausgestaltung vor, daß der die
Balligkeit bestimmende Durchmesserunterschied (D-D′)
einer Rolle etwa dem Betrag der durch die Verdrillung des
Bandes um einen Winkelbetrag (Phi) bei gegebener freier
Bandlänge (L) des Bandes zwischen einem Rollenpaar
entstehenden und eine Dehnung der Bandkantenbereiche
verursachenden Kantenverlängerung (Delta L) entspricht.
Entsprechend einer zusätzlichen Ausgestaltung kann dabei
weiter vorgesehen sein, daß Längenunterschiede bzw.
Spannungsunterschiede des Bandes innerhalb des
Bandwendeturmes durch Korrektur der vertikalen Abstände
zwischen den unteren und den mit diesen zusammenwirkenden
oberen Rollen kompensiert werden. Hierdurch erübrigt sich
die Anordnung eines zusätzlichen Schlingenspeichers.
Im Falle eines erforderlichen Parallelversatzes der
Laufspuren des Bandes sieht eine Ausgestaltung der
Erfindung vor, daß das Band im Umlenkturm im Durchlauf
durch eine erste Gruppe von Rollen in einen von der
Richtung seiner Einlaufspur abweichenden Winkel verschwenkt
und nach Durchlaufen einer dem Betrag des Seitenversatzes
entsprechenden geraden Zwischenstrecke in einer zweiten
Gruppe von Umlenkrollen wieder in die ursprüngliche
Richtung seiner Einlaufspur zurückgeschwenkt wird.
Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich auch die
Möglichkeit, daß zur Kompensation eines durch die
Umlenkrollen beim Bandwenden verursachten Seitenversatzes
(S) das Band in einer ersten Gruppe von Umlenkrollen um
wenigstens einen Winkelbetrag mehr als 180° verdrillt, im
Winkel (Beta) zur Bandeinlaufachse (x-x) aus der letzten,
unteren Rolle heraus in einem Stück gerader Längsführung in
Richtung gegen die Bandauslaufachse (y-y) zu, um den Betrag
(S) des Seitenversatzes in eine zweite Gruppe von
Umlenkrollen geführt und darin um einen Winkelbetrag in die
zur Richtung der Bandeinlaufachse (x-x) koaxiale
Bandauslaufachse (y-y) geschwenkt wird. Mit dieser Maßnahme
wird eine Rückführung des Bandes innerhalb des Turmes unter
Beibehaltung der Bandlaufspur durch die Anlagenmitte von
Anfang bis Ende erreicht. Zweckmäßigerweise sind, wie bei
Schlingentürmen üblich, vor und hinter dem Bandwendeturm
Mittel zur Bandmittensteuerung vorgesehen.
Eine Vorrichtung zum Führen eines Stahlbandes in einer
Behandlungsanlage für Stahlband, wobei die Anlage Stationen
für kontinuierliche Folgen von Behandlungsschritten wie
Entfetten, Glühen, Verzinken, Dressieren, Lackieren,
Kontrollieren, Aufwickeln etc. aufweist, zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens, ist gekennzeichnet durch
einen nach Art eines vertikalen Schlingenspeichers
ausgebildeten Bandwendeturm mit einer Anzahl von in
vertikalem Abstand angeordneten oberen und unteren
Band-Umlenkrollen, wobei diese in Durchlaufrichtung des
Bandes von Rolle zu Rolle in gleichsinnigen, sich fallweise
zu 180° kumulierenden Winkelbeträgen (Phi1 bis Phin)
relativ zur Bandeinlaufachse (x-x) verdreht angeordnet
sind, derart, daß das Band bei Umschlingung jeweils eines
von einer unteren und einer oberen Rolle gebildeten
Rollenpaares um einen Winkelteilbetrag (Phi) verdrillt und
fallweise bei einer Summe aller Verdrillungs-Winkelbeträge
(Phi1 bis Phin) von 180° von der Unterseite zur Oberseite -
und umgekehrt - gewendet ist. Dabei wird durch Umschlingung
jeder Rolle um annähernd 180° eine gute Führung sowie
Schonung der Bandoberfläche erreicht.
Dabei kann eine zusätzliche Ausgestaltung vorgesehen sein,
wonach die oberen Umlenkrollen Mittel zur Einstellung des
vertikalen Abstandes zu den unteren Rollen aufweisen.
Hierdurch können Längenunterschiede des Bandes innerhalb
des Bandwendeturmes ohne zusätzliche Bereitstellung eines
Schlingenspeichers in einfacher Weise ausgeglichen werden.
Darüberhinaus kann eine weitere Ausgestaltung vorsehen, daß
die oberen Rollen der Wendeeinrichtung Mittel zur
Einstellung und vorzugsweise Konstanthaltung des
Spannungszustandes im durchlaufenden Band aufweisen. Solche
Mittel können beispielsweise hydraulische
Kolben/Zylinder-Einheiten sein, welche die oberen Rollen in
einem vorgegebenen Spannungszustand des umlaufenden Bandes
halten. Die Mittel zur Längen- und Spannungskompensation
können eine Einheit bilden.
Durch ballig ausgebildete Umlenkrollen, wobei vorzugsweise
der Durchmesserunterschied zwischen Mitte und Stirnseite
einer balligen Rolle etwa dem Betrag der durch Verdrillung
des Bandes um einen Winkelbetrag (Phi) verursachten
Kantenverlängerung des Bandes bei gegebener Bandbreite und
Achsabstand der Rollen entspricht, wird das Band wirksam
von erhöhten Randspannungen entlastet, wobei auch noch die
Bandführungseigenschaften der Rollen verbessert werden.
Zudem handelt es sich um eine unkomplizierte Maßnahme.
Eine besondere Ausgestaltung sieht vor, daß der
Bandwendeturm zwei voneinander getrennte Gruppen von
Rollenpaaren aufweist, die durch eine gerade Laufstrecke
des Bandes in Richtung auf eine zur Bandeinlaufachse (x-x)
koaxiale Bandauslaufachse (y-y) miteinander in Verbindung
stehen, wobei die Summe der Winkelbeträge beider Gruppen
sich vorzugsweise zu 180° kumuliert. Mit dieser
Ausgestaltung wird die Beibehaltung des Bandlaufs in einer
Linie durch die Anlagenmitte vom Einlauf bis zum Auslauf
des Bandes gewährleistet.
Wenn darüberhinaus die gerade Laufstrecke soweit verlängert
wird, daß sie dem Betrag eines vorgegebenen Abstandes von
zwei parallelen Spuren entspricht, kann mit dieser
Vorrichtung ein beliebiger Parallelversatz beim
Bandtransport eingestellt werden. Auch kann mit einer
entsprechenden Kombination von Verdrillungswinkeln eine
beliebige Einstellung der Bandlaufrichtung erreicht werden.
Eine weitere wesentliche Ausgestaltung sieht vor, daß die
oberen und unteren Rollen, in der vertikalen Projektion
gesehen, derart einander zugeordnet sind, daß die
Seitenlinien zweier einen gemeinsamen Bandabschnitt
führender und um einen Winkelbetrag (Phi) gegeneinander
verdrehter Rollen sich jeweils in deren halben Länge
schneiden. Mit dieser Maßnahme wird in einfacher Weise
sichergestellt, daß das Band beim Lauf durch die einander
folgenden Rollenpaare jeweils eine sichere Mittenführung
auf jeder Rolle beibehält.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachstehenden Erläuterung einiger in
den Zeichnungen schematisch dargestellter
Ausführungsbeispiele.
Es zeigen:
Fig. 1 in Seitenansicht eine herkömmliche kombinierte
Feuerverzinkungs- und Lackieranlage;
Fig. 2 die Feuerverzinkungs- und Lackieranlage mit
einem erfindungsgemäßen Bandwendeturm;
Fig. 3a-3c schematische Darstellungen unterschiedlicher
Verdrillungsmöglichkeiten beim Bandwenden,
z. B. mit 2 × 90° (Fig. 3a) bzw. 4 × 45°
(Fig. 3b) bzw. 6 × 60° (Fig. 3c);
Fig. 4 eine Seitenansicht eines Bandwendeturms;
Fig. 5 eine vertikale Projektion des Bandwendeturms;
Fig. 6a-6c schematische bzw. diagrammatische
Darstellungen der erforderlichen freien
Bandlängen (L) beim Verschränken von Bändern
unterschiedlicher Bandbreiten;
Fig. 7a-7b schematische Darstellungen der Kompensation
von Verdrillungs-Randspannungen mittels
balliger Führungsrollen;
Fig. 8 eine schematische Darstellung eines
Bandwendeturms mit peripher angeschlossenen
Transportspuren für den Bandtransport zwischen
unterschiedlichen Behandlungsstationen einer
Anlage.
Fig. 1 zeigt eine kombinierte Feuerverzinkungs- und
Lackieranlage in herkömmlicher Ausführung mit einem ersten
niedrigen Hallenteil (40) und einem anschließenden etwa 40
m hohen und 150 m langen Hallenbauteil (41). In der
niedrigen Halle (40) befindet sich die Einlaufgruppe (1),
worin von zwei Coils abwickelbare Bänder (30a, 30b) zu
einem endlosen Band (30) vereinigt werden, und dieses
anschließend im Durchlauf durch eine Entfettungsstation (2)
mit nachgeschaltetem horizontalem Schlingenspeicher (3) in
den hohen Hallenteil (41) eingeführt wird. Darin wird das
Band (30) zunächst im Durchlauf durch eine Glühstation (4)
spannungsfrei geglüht, und nach Durchlauf durch eine
nachgeordnete Kühleinrichtung (5) in der Verzinkungsstation
(6) verzinkt. Nach Durchlauf durch eine weitere Kühlstrecke
(7) wird das Band senkrecht nach oben in eine
Stahlkonstruktion (8) und darin unterhalb des Daches der
hohen Halle (41) in ca. 40 m Höhe horizontal über die
Anlagenteile (9-12), am Hallenende senkrecht nach unten
und dann wieder horizontal in entgegengesetzter
Bandlaufrichtung zum Einlaufteil (1) zur weiteren
Behandlung zunächst durch Dressiergerüste (9), danach durch
eine Streck-Richteinrichtung (10) und aus dieser durch die
vollautomatische Lackiervorrichtung (11) geführt. Auf
dieser tritt das verzinkte und lackierte Band durch einen
der Lackiervorrichtung angegliederten vertikalen
Auslauf-Schlingenturm in die Auslaufgruppe (12) und wird
dort auf Coils gewickelt. An den mit "X" bezeichneten
Stellen, z. B. am Austritt des Bandes (30) aus der
Verzinkung (6), zwischen den Dressiergerüsten (9) sowie in
der Auslaufgruppe (12), wird das Band (30) einer Kontrolle
durch visuelle Inspektion (x) unterzogen. Zu diesem Zweck
wird die ursprüngliche Unterseite (33) des Bandes (30) zur
Bandoberseite (34) gewendet. Das geschieht in der
herkömmlichen Ausführung der Anlage durch Umwendung um 2 ×
90° in der vertikalen Strecke (35) zwischen der
Stahlkonstruktion (8) und dem Einlauf in die
Dressiergerüste (9). Es ist ersichtlich, daß hierfür durch
die Höhe der Halle (41), deren Länge sowie die
erforderliche hohe und lange Stahlkonstruktion (8) ein
vergleichsweise äußerst hoher Aufwand zum Wenden des Bandes
(30) erforderlich ist. Als weiterer Nachteil ergibt sich
zwangsläufig eine gegenläufige Bandlaufrichtung. Auch
besteht die Gefahr, daß das Band in der hohen
Stahlkonstruktion (8) durch ungenauen und schwierig zu
überwachenden Lauf beschädigt wird.
Eine Anlage gemäß vorliegender Erfindung mit einem
Bandwendeturm (20) ist in der Fig. 2 dargestellt. Der
Bandwendeturm (20) ist zwischen der Verzinkungsstation (6)
und deren nachgeordneter Kühlstrecke (7) und den
Dressiergerüsten (9) etwa im ersten Drittel der hohen Halle
(41) angeordnet. Durch Einbau des Bandwendeturms (20) wird
erreicht, daß die hohe und teure Hallenkonstruktion um ca.
40 m verkürzt und der verkürzte Teil durch eine die
Auslaufgruppe (12) aufnehmende niedrigere Halle (42)
ersetzt wird. Deren Höhe beträgt ca. 15 m gegenüber etwa 35
m der hohen Halle. Das mit der Bandunterseite (33)
einlaufende Band (30) wird im Bandwendeturm (20) um 180°
gewendet und tritt mit der "Gutseite" als Bandoberseite
(34) aus dem Bandwendeturm (20) aus.
Unterschiedliche Möglichkeiten beim Bandwenden um 180°
sind in den Fig. 3a bis 3c an drei Beispielen gezeigt.
Beim Bandwenden mit nur drei Rollen (21, 22) entsprechend
Fig. 3a wird das Band (30) um 2 × 90° verdrillt, wobei
sehr hohe Randspannungen auftreten. Diese könnten nur durch
eine sehr grobe freie Band Länge (L) in erträglichen Grenzen
kompensiert werden, was jedoch einen unwirtschaftlich hohen
Aufwand erfordern würde. Bei Anwendung von fünf Rollen (21,
22) entsprechend Fig. 3b ergeben sich vier Verdrillungen
mit einem Winkel von je 45° zu insgesamt 180°. Noch
günstigere Verhältnisse ergeben sich gemäß Fig. 3c durch
sechs Verdrillungen um je 30° mit 7 Rollen (21, 22) bei
wesentlich reduzierter Länge (L). Gleiche "Gutseiten" des
Bandes (30) sind beim Einlauf als Unterseite (33) und beim
Auslauf als Oberseite (34) mit der Inspektionsseite (X)
bezeichnet.
Entsprechend der Darstellung in Fig. 4 ist der
Bandwendeturm (20) mit einer Anzahl von in vertikalem
Abstand angeordneten oberen (21) unteren (22)
Band-Umlenkrollen ähnlich einem vertikalen
Schlingenspeicher ausgebildet. Die oberen Band-Umlenkrollen
(21) und die zwischen der ersten und letzten unteren Rolle
(22c, 22d) dazwischenliegend angeordneten unteren Rollen
(22) sind in Durchlaufrichtung des Bandes (30) von Rolle
(21) zu Rolle (22) und umgekehrt in gleichsinnigen, sich zu
180° kumulierenden Winkelbeträgen (Phi1 bis Phin) relativ
zur Bandeinlaufachse (x-x) verdreht angeordnet. Diese
Anordnung ist besonders gut aus der Fig. 5 erkennbar.
Dabei wird das Band (30) bei Umschlingung um jeweils ein
von einer unteren (22) und einer oberen (21) Rolle
gebildetes Rollenpaar um den Winkelbetrag (Phi) verdrillt
und in der Summe aller Verdrillungs-Winkelbeträge
schließlich um 180° gewendet. Die Abspannlänge ist mit (L),
die Bandeinlaufachse mit (x-x) und die koaxiale
Bandauslaufachse mit (y-y) bezeichnet.
In der Fig. 4 ist weiterhin rein schematisch gezeigt, daß
die oberen Umlenkrollen (21) der Wendeeinrichtung (20)
Mittel (25) zur Einstellung des vertikalen Abstandes (L) zu
den unteren Rollen (22, 22c, 22d) aufweisen können. Eine
solche mögliche Abstandsänderung ist in der Fig. 4 mit "D"
bezeichnet. Die Mittel zur Abstandseinstellung sind rein
schematisch mit Pfeilen (25) angedeutet. Dabei können die
oberen Rollen (21) Mittel (25) sowohl zur
Bandlängen-Einstellung als auch zur Konstanthaltung des
Spannungszustandes im durchlaufendem Band (30) aufweisen.
Solche Mittel (25) können miteinander identisch sein und
beispielsweise aus Kolben/Zylinder-Einheiten bestehen. In
der Fig. 4 ist weiter dargestellt, daß die
Bandeinlaufachse (x-x) mit der Unterseite "U" in den
Bandwendeturm (20) einläuft und nach Verdrillen des Bandes
um insgesamt 180° mit der gleichen Bandseite, nunmehr
jedoch als Oberseite "O", zur Bandauslaufachse (y-y)
austritt.
Eine Rückführung des Bandes (30) innerhalb des Wendeturmes
(20) gewährleistet erforderlichenfalls die Beibehaltung des
Bandlaufs in einer Linie vom Anfang bis zum Ende der Anlage
und damit die Koaxialität zwischen Bandeinlaufachse (x-x)
und Bandauslaufachse (y-y). Dies wird dadurch erreicht, daß
gemäß Fig. 5 die Bandwendeeinrichtung des Bandwendeturmes
(20) zwei Gruppen (20A) bzw. (20B) von Rollenpaaren (21a;
22a) bzw. (21b; 22b); aufweist, die durch eine gerade, im
Winkel (Beta) zur Achse (x-x) verlaufende Band-Laufstrecke
(31) des Bandes (30) miteinander verbunden sind. Dabei
ergänzen sich die Winkelbeträge (Phi1 bis Phin) der beiden
Gruppen (20A) und (20B) zu 180°.
In der Fig. 6a ist die Verdrillung eines Bandabschnitts
(32) im Achsabstand (L) zwischen einer oberen Rolle (21)
und einer unteren Rolle (22) rein schematisch dargestellt.
Hierbei wird ein mittiger Abrollvorgang und exakter Lauf
des Bandabschnittes (32) dadurch sichergestellt, daß die
oberen und unteren Rollen (21, 22), in der vertikalen
Projektion der Fig. 6b gesehen, derart einander zugeordnet
sind, daß die Seitenlinien (28 bzw. 29) zweier, einen
gemeinsamen Bandabschnitt (32) führender Rollen (21 bzw.
22) sich jeweils im Bereich der Bandmitten (x-x) bzw. (y-y)
der halben Bandbreiten (B/2) schneiden. Unter Einhaltung
dieser Bedingung wird der Bandabschnitt (32) sicher mit
seinen Bandmittellinien (x-x) bzw. (y-y) über die Mitte
jeder balligen Rolle (21 bzw. 22) geführt.
Anhand von Beispielen ist ersichtlich, daß sich durch
Kantenverlängerung beim Verdrillen des Bandes (30)
Randspannungen ergeben. Beispielsweise beim Wenden um 90°
zwischen zwei Rollen mit dem Achsabstand (L) ergibt sich
eine Kantenverlängerung (L) plus (Delta L) nach folgender
Berechnung:
z. B. für die Verdrillung um 90° mit
z. B. für die Verdrillung um 90° mit
B = 1.500 mm und
L = 30.000 mm ergibt sich gemäß Fig. 7a:
L = 30.000 mm ergibt sich gemäß Fig. 7a:
Hierin bedeuten:
B = Bandbreite
L = Längenabstand Rollenachse/Rollenachse
Delta L = Kantenverlängerung
Sigma = resultierende Randkantenspannung
E = Elastizitätsmodul des Bandmaterials
L = Längenabstand Rollenachse/Rollenachse
Delta L = Kantenverlängerung
Sigma = resultierende Randkantenspannung
E = Elastizitätsmodul des Bandmaterials
Überschlägig ergibt sich bei einem Verdrillungswinkel von
Phi = 30° ca. 30%; demnach Sigma = 22 N/mm² bei Delta L =
3,1 mm. Danach wird die erforderliche Balligkeit zur
Entlastung der Bandkantenspannung (Sigma) angenommen mit
Delta D=D-D′=3,1 mm.
Bei der Verdrillung bleibt die Mittellinie des Bandes
unverändert lang, während sich die Ränder nach dem Gesetz
einer Schraubenlinie verlängern müssen. Daraus ergibt sich:
Der zweite Ausdruck in der Wurzel ist gegenüber der Zahl 1
immer klein, so daß angenähert gilt:
L′ = L [1 + 1/2 (B * Pi * Phi/L/360)²]
Damit beträgt die Dehnung der Bandränder:
EpsilonR = Delta L/L=(L′-L)/L=(L′/L)-1
= 1/2 (B * Pi * Phi/L/360)²
= 1/2 (B * Pi * Phi/L/360)²
Die Dehnung muß durch die Bandzugkraft aufgebracht werden,
wobei sie linear zur Bandmitte hin abklingt.
Epsilonm = EpsilonR / 2 = Sigmam / E
= FZ / (B * h * E)
= 1/4 (B * Pi * Phi / L / 360)2
= FZ / (B * h * E)
= 1/4 (B * Pi * Phi / L / 360)2
Bei Verdrillung Phi = 90° ist
FZ / (B * h * E) = 1/4 (Pi/4 * B/L)2
Aufgelöst nach Verdrillungslängen (L) ergibt sich:
Hierin bedeuten:
Epsilon = die durch Bandkraft aufzubringende Banddehnung
EpsilonR = Randkantendehnung
Epsilonm = mittlere Dehnung über die Bandbreite
FZ = zulässige Bandkraft
Fspez = spezifischer Bandzug
h = Banddicke
Phi = Verdrillungswinkel
EpsilonR = Randkantendehnung
Epsilonm = mittlere Dehnung über die Bandbreite
FZ = zulässige Bandkraft
Fspez = spezifischer Bandzug
h = Banddicke
Phi = Verdrillungswinkel
Nach diesen Berechnungen ergeben sich die notwendigen
freien Bandlängen (L) für Bandbreiten (B) zwischen 650 und
1980 mm für unterschiedliche Verdrillungswinkel (Phi)
zwischen den Rollen (21) bzw. (22) in Abhängigkeit von
einem spezifischen Bandzug (Fspez) und der
Randkantenspannung (Sigma) in N/mm2 und entsprechend die
notwendigen Abspannlängen (L) in Metern gemäß Diagramm in
Fig. 6. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel nach der
Erfindung wurden 6 Umlenkungen mit je einem Winkel (Phi)
von 30° bei einer Bandbreite B : 1700 mm und einer
Abspannlänge (L) von 30 m gewählt. Aus dem Diagramm gemäß
Fig. 6 geht hervor, daß für diese Verhältnisse ein
spezifischer Bandzug (Fspez) von ca. 12 N/mm2 resultiert.
Entsprechend der Berechnung sind die Umlenkrollen (21 bzw.
22) ballig ausgebildet. Dabei entspricht der
Durchmesserunterschied (Delta D) zwischen Mitte (D) und
Stirnseite (D′) einer balligen Rolle (21, 22) in etwa dem
Betrag der durch die Verdrillung des Bandes (30) um einen
Winkelbetrag (Phi) verursachten Kantenverlängerung (Delta
L) bei unveränderlichem Achsabstand (L) der Rollen (21 bzw.
22).
Ein Ausführungsbeispiel zeigt die Verhältnisse für einen
praktischen Ausführungsfall wie folgt:
- Banddicke:|0,2-0,8 mm | |
- Bandbreite: | 750-1500 mm |
- freie Abspannlänge: | ca. 30 m |
- Rollendurchmesser: | ca. 800 mm |
- Ablenkwinkel je Rollenpaar: | 30° |
Die durch Verdrillung auftretenden erhöhten Randspannungen
liegen sicher innerhalb des elastischen Bereiches und
werden durch geeignete Wahl der Rollenballen kompensiert.
Die Rollenballen, z. B. 3-4 mm im Durchmesser bei 800 mm
Rollendurchmesser und 1800 mm Ballenlänge, sorgen zudem für
einen Selbstzentriereffekt und damit für exakten Bandlauf.
Vor und hinter dem Bandwendeturm sind vorzugsweise
Bandmittensteuereinheiten vorgesehen.
Mit der Erfindung wird durch Einsatz eines Bandwendeturms
(20) zum Führen bzw. zum Wenden des Bandes (30) eine
übersichtliche und unkomplizierte Vorrichtung geschaffen,
die an beliebiger Stelle der Anlage einsetzbar ist.
Gleichzeitig wird hierdurch die Höhe und Länge der groben
Halle (41) unter erheblicher Kosteneinsparung reduziert und
ein gleichsinniger Durchlauf des Bandes (30) von der
Einlaufstation (1) bis zur Auslaufstation (12) der Anlage
erreicht. Weitere Kosteneinsparungen und technische
Vorteile ergeben sich dadurch, daß der Bandwendeturm (20)
nach Art eines vertikalen Schlingenspeichers Mittel (25)
zur Bandlängenkompensation und/oder zur Einhaltung eines
konstanten Spannungszustandes des Bandes (30) aufweisen
kann.
Ferner wird mit der Erfindung auch die Möglichkeit
eröffnet, die Bandlaufrichtung beliebig einzustellen oder
das Band mit Parallelversatz von einer ersten Laufspur in
eine im Abstand dazu verlaufende zweite Laufspur
umzulenken. Damit eröffnen sich unkomplizierte
Möglichkeiten der Bandführung durch unterschiedliche
Anlagenteile eines mehrteiligen Anlagenkomplexes.
Ein Beispiel hierfür ist in der Fig. 8 rein schematisch
gezeigt. Vom Anlagenteil I wird ein Band (30c) in den
Bandwendeturm (20) eingeführt und darin um 90° in der
Bandlaufrichtung geschwenkt, worauf das Band (30c) aus dem
Turm (20) heraus zum Anlagenteil II geführt wird. Aus dem
Anlagenteil III läuft das Band (30d) in den Turm (20), wird
darin gewendet und mit Parallelversatz aus diesem heraus in
den Anlagenteil II weitergeführt. Aus dem Anlagenteil IV
läuft das Band (30e) in den Turm (20), wird darin gewendet
und danach in den Anlagenteil II weiter transportiert. Aus
dem Anlagenteil V läuft das Band (30f) in den Turm (20),
wird darin in seiner Laufrichtung um 90° geschwenkt und,
ohne gewendet zu werden, aus dem Turm (20) in den
Anlagenteil II weitergeführt.
Die in der Fig. 8 gezeigten Beispiele können je einzeln
oder zu mehreren gleichzeitig in einem entsprechend
ausgebildeten Bandwendeturm (20) durchgeführt werden. Sie
dienen lediglich zum Aufzeigen der unterschiedlichen
Möglichkeiten der Bandführung in dem Turm (20), je nach
dessen Ausgestaltung mit einer oder mehrerer Gruppen von
vertikal beabstandeten Umlenkrollen.
Claims (15)
1. Verfahren zum Führen eines Stahlbandes während seines
Durchlaufs durch eine mehrere Behandlungsstationen
aufweisende kontinuierliche Bandbehandlungsanlage, wobei
Laufrichtung und/oder -spur des Bandes beliebig
eingestellt und/oder fallweise dabei das Band von der
Unterseite zur Oberseite - bzw. umgekehrt - gewendet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß das Band in einen Bandwendeturm
eingeführt und in diesem ähnlich einem vertikalen
Schlingenspeicher über vertikal beabstandete obere und
untere Umlenkrollen geführt und dabei von Rolle zu Rolle um
jeweils einen Winkelbetrag verdrillt wird, derart, daß es
zwischen Bandeinlauf und Bandauslauf in einen beliebigen
Verdrillungswinkel eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Band insgesamt um einen Winkelbetrag von 180° derart
verdrillt wird, daß nach Umlenkung um die letzte Rolle des
Bandwendeturms die Bandunterseite beim Einlauf in die erste
Rolle zur Bandoberseite beim Auslauf gewendet ist, und
umgekehrt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Einstellung eines Parallelversatzes zwischen zwei
Laufspuren das Band im Bandwendeturm im Durchlauf durch
eine erste Gruppe von Rollen in einen von der Richtung
seiner Einlaufspur abweichenden Winkel verschwenkt und nach
Durchlaufen einer dem Betrag des Seitenversatzes
entsprechenden geraden Zwischenstrecke in eine zweite
Gruppe von Umlenkrollen eingeführt und darin wieder in die
ursprüngliche Richtung seiner Einlaufspur zurückgeschwenkt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Kompensation eines durch die Umlenkrollen bei der
Bandwendung verursachten Seitenversatzes (S) das Band in
einer ersten Gruppe von Umlenkrollen um einen Winkelbetrag
weiter als um 180° verdrillt, in einem schrägen Winkel zur
Bandeinlaufachse aus der letzten, unteren Rolle heraus in
einem Stück gerader Längsführung in Richtung gegen die
Bandauslaufachse zu um den Betrag (S) des Seitenversatzes
in eine zweite Gruppe von Umlenkrollen geführt und darin um
einen Winkelbetrag in die zur Richtung der Bandeinlaufachse
(x-x) koaxiale Bandauslaufachse (y-y) zurückgeschwenkt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Verringerung der Randspannungen des Bandes bei dessen
Verdrillung zwischen jeweils zwei Rollen im Bandwendeturm
ballige Rollen verwendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der die Balligkeit bestimmende Durchmesserunterschied einer
Rolle in etwa dem Betrag der durch die Verdrillung des
Bandes um einen Winkelbetrag (Phi) bei gegebener freier
Bandlänge (L) zwischen einem Rollenpaar entstehenden und
eine Dehnung der Bandkantenbereiche verursachenden
Kantenverlängerung entspricht.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Längenunterschiede bzw. Spannungsunterschiede des Bandes
innerhalb des Bandwendeturmes durch Änderung der Abstände
zwischen den unteren und den mit diesen zusammenwirkenden
oberen Rollen kompensiert werden.
8. Vorrichtung zum Führen eines Stahlbandes in einer
kontinuierlichen Behandlungsanlage für Stahlband, wobei die
Anlage Stationen für Behandlungsschritte wie Entfetten,
Glühen, Verzinken, Dressieren, Lackieren, Kontrollieren,
Aufwickeln etc. aufweist, zur Durchführung des Verfahrens
nach den vorhergehenden Ansprüchen, gekennzeichnet durch
einen ähnlich einem vertikalen Schlingenspeicher
ausgebildeten Bandwendeturm (20) mit einer Anzahl von in
vertikalen Abständen angeordneten oberen (21) und unteren
(22) Band-Umlenkrollen, wobei die Rollen in
Durchlaufrichtung des Bandes (30) jeweils von Rolle (21) zu
Rolle (22) in gleichsinnigen Winkelbeträgen (Phi1 bis Phin)
relativ zur Bandeinlaufachse (x-x) verdreht angeordnet
sind, derart, daß das Band (30) bei Umschlingung eines von
einer unteren (22) und einer oberen (21) Rolle gebildeten
Rollenpaares um einen Winkelbetrag (Phi) verdrillt und
fallweise bei einer Summe aller Verdrillungs-Winkelbeträge
(Phi1 bis Phin) von 180° die Bandunterseite (33) zur
Bandoberseite (34) - und umgekehrt - gewendet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
vor und hinter dem Bandwendeturm (20) Bandmitten-
Steuereinheiten vorgesehen sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die oberen Umlenkrollen (21) der
Wendeeinrichtung (20) Mittel (25) zur Einstellung des
vertikalen Abstandes (L) und/oder zur Einstellung bzw.
Konstanthaltung des Spannungszustandes im durchlaufenden
Band (30) aufweisen.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkrollen (21)
bzw. (22) ballig ausgebildet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesserunterschied (Delta D) zwischen Mitte (D)
und Stirnseite (D′) einer balligen Rolle (21, 22) in etwa
dem Betrag der durch die Verdrillung des Bandes (30) um
einen Winkelbetrag (Phi) verursachten Kantenverlängerung
(Delta L) des Bandes (30) bei unveränderlichem Achsabstand
(L) der Rollen (21) bzw. (22) entspricht.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8
bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Bandwendeturm (20)
zwei Gruppen (20A) bzw. (20B) von Rollenpaaren (21a; 22a)
bzw. (21b; 22b) aufweist, die durch eine gerade Laufstrecke
(31) des Bandes (30) im Winkel (Beta) in Richtung auf eine
zur Bandeinlaufachse (x-x) koaxiale Bandauslaufachse (y-y)
miteinander in Verbindung stehen, wobei die Summe der
Winkelbeträge (Phi1 bis Phin) der beiden Gruppen (20A) und
(20B) sich vorzugsweise zu 180° ergänzen.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8
bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen (21) und
unteren (22) Rollen, in der vertikalen Projektion gesehen,
derart einander zugeordnet sind, daß die Seitenlinien (28)
bzw. (29) zweier einen gemeinsamen Bandabschnitt (32)
führender und um den Winkelbetrag (Phi) gegeneinander
verdrehter Rollen (21) bzw. (22) sich jeweils in den
Bandmittellinien (x-x) bzw. (y-y) der halben Bandbreite
(B/2) schneiden.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß der zulässige
Verdrillungswinkel (Phi) des Bandes (30) zwischen einer
oberen und einer unteren Rolle (21, 22) vom Verhältnis der
freien Länge (L) des Bandes (30) zwischen diesen Rollen zur
Bandbreite (B) und der daraus resultierenden Randspannung
(SigmaR) des Bandes (30) bestimmt wird.
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