DE1499115C - Verfahren zum Ausgleich der Langs spannungen, die in einem flachen Band bei dessen Verformung auftreten und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Ausgleich der Langs spannungen, die in einem flachen Band bei dessen Verformung auftreten und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausgleich der Längsspannungen, die in einem zwischen
zwei Führungen um seine Längsmittellinie gedrehten, gewendeten oder zu einem Rohr geformten Teil eines
flachen Bandes auftreten.
Die Wendung von flachen Bändern um ISO0 während
der Förderung ist bei bekannten Ausführungen bereits durch eine mehrfache Richtungsänderung des
Bandes mittels zur Bandebene schräg liegender Führungswalzen erzwungen worden, die eine schrittweise
Richtungsänderung eines Bandes bewirken unter Vermeidung von Unterschieden in der Längsspannung.
Das neue Verfahren löst die allgemeine Aufgabe zum Ausgleich der Spannungen die in flachen Bändern
auftreten, wenn diese zwischen zwei im Abstand voneinander angeordneten Führungsteilen um die
Längsachse gedreht, gewendet oder zu einem Rohr geformt werden. Es gelingt, auch schwierig zu behandelnde
steife, bandförmige Arbeitsgüter in jeder dieser praktisch vorkommenden Richtungen spannungslos
umzulenken.
Die Erfindung hat erkannt, daß es für diese allgemeine Aufgabe eine stereometrische Lösung gibt,
welche die Ursachen der Spannung beseitigt. Diese Lösung ist gerade dann besonders vorteilhaft, wenn
die flachen Bänder aus steifen Stoffen wie Papier, Pappe oder Förderbändern bestehen; also gerade in
solchen Fällen, in denen die Anwendung der bisherigen Verfahren Schwierigkeiten bereitet.
Es ist bekannt, besonders empfindliche Bänder, wie Filmbänder, beim Trocknen im Luftstrom durch
Führung um oder zwischen Formstücken mehrfach umzuwickeln und zu wenden, möglichst unter Vermeidung
einer Berührung zwischen den Bändern und ihren Führungsgliedern. Auch wurden mit Luft
durchblasene Spezialrollen zur Umlenkung von Druckbahnen beschrieben. Diese in besonders ausgebildeten
Rollen geführten Luftströme sollen Spannungen in den geführten Geweben vermeiden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Band etwa in der Mitte zwischen den beiden Führungen
durch ein Führungsorgan derart geführt, daß das Band am Führungsorgan mit seinem Querschnitt eine
symmetrische, nur einen Scheitelpunkt aufweisende Kurve bildet, deren Scheitelpunkt dadurch bestimmt
ist, daß die durch den Scheitelpunkt gehende Längsmittellinie des Bandes und die beiden Bandränder
zwischen den beiden Führungen in der Bandfläche die gleiche Weglänge durchlaufen.
Nach diesem Verfahren werden Bänder, besonders solche in der Papier- oder Verpackungsindustrie in
der flachen Bandform im unterbrochenen Arbeitsgang verarbeitet oder behandelt, sowie daran gehindert,
ihrer natürlichen Bahn zwischen zwei Bereichen zu folgen, in denen sie sonst in zwei verschiedenen
Querrichtungen sich bewegen oder -profile annehmen müßten. Das Band wird nach dem Verfahren
zwischen diesen Bereichen derart geführt, daß es einer Bahn mit speziell gekrümmter Oberfläche folgt, auf
der die durch den Scheitelpunkt gehende Längsmittellinie des Bandes und die beiden Bandräder oder Kanten
zwischen den beiden Führungen in der Bandfläche die gleiche Weglänge durchlaufen.
Ausgestaltungen des Verfahrens nach der Erfindung und Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens
sind in den Ansprüchen 2 bis 6 enthalten.
Die Erfindung ist in der Zeichnung an Hand verschiedener Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Profilansicht einer bekannten Wendevorrichtung,
F i g. 2 eine Profilansicht einer mit Spannungsausgleichsvorrichtung
versehenen Wendevorrichtung,
F i g. 3 ein Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 2,
F i g. 3 ein Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 2,
F i g. 4 in schematischer Darstellung eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zur Verwendung
bei einer Maschine zur Herstellung von Verpackungsmaterial, und
F i g. 5 eine schematische Darstellung der Querprofile des Bandes nach Fig. 4 in verschiedenen
Stadien.
Die in F i g. 1 dargestellte bekannte Wendevorrichtung hat die Aufgabe, ein in Richtung des Pfeils 4
sich bewegendes Förderband 2 um 180° zu wenden, so daß die A.rbeitsoberfläche 8 des Förderbandes
nach oben zu liegen kommt und die eigentliche untere Oberfläche 6 des Förderbandes am Ausgangsende der
Vorrichtung nach unten gerichtet ist.
Eine derartige Wendevorrichtung weist wenigstens eine horizontale Eingangsführung auf, die von zwei
Rollen 10, 10' gebildet wird, welche das Förderband 2 gleichzeitig in vertikaler und horizontaler
Richtung führen und flach halten, sowie eine horizontale Ausgangsführung, die von zwei Rollen 12, 12'
gebildet wird, welche das Förderband 2 in flachem Zustand wieder genau in die Achse des Förderers
bringen.
Für das dargestellte Wenden um 180° sehen diese
bekannten Wendevorrichtungen im allgemeinen eine aus Rollen 14 bestehende Zwischenführung vor, die
das Förderband führt und ausbreitet. Einige WendevorrichUingen
dieser Art verwenden mehrere Zwischenführungen in verschiedener Schräglage, während
andere überhaupt keine Zwischenführung vorsehen. Diese Rückschau hat lediglich den Zweck, zu
zeigen, daß der von den Bandrändern 16 und 18 des Förderbandes zurückzulegende, im wesentlichen
schraubenförmige Weg länger als der im wesentlichen geradlinige Weg ist, den die auf der Längsmittellinie
20 des Förderbandes 2 liegenden Punkte zurückzulegen haben, ohne Rücksicht darauf, ob es sich um
ein Wenden um 90 oder 180° handelt, sowie ohne Rücksicht auf die Anzahl der Zwischenführungen.
Die zusätzliche Verlängerung der Bandränder führt zu einer Werkstoffermüdung, die je größer ist,
desto breiter und dicker das Förderband ist und desto schneller es sich bewegt.
Die F i g. 2 und 3 zeigen eine ähnliche Einrichtung unter Verwendung von Spannungsausgleichsvorrichtungen,
die dafür sorgen, daß beim Wenden des Förderbandes 2 jeder Punkt desselben die gleiche
Entfernung zurücklegt, um so die Beanspruchungen des Bandes gleichmäßig zu verteilen.
Dabei sind zwischen der Eingangsführung und der Ausgangsführung eine oder mehrere Spannungsausgleichsvorrichtungen
vorgesehen, die das Band in zwei verschiedene Querlagen in seiner Querrichtung glatt führt.
So ist beispielsweise zwischen der Eingangsführung und der Zwischenführung 14 eine erste Spannungsausgleichsvorrichtung
22 und zwischen der Zwischenführung 14 und der Ausgangsführung eine zweite Spannungsausgleichsvorrichtung 22' vorgesehen.
Diese Vorrichtungen sind vorzugsweise gleich ausgebildet, so daß es genügt, wenn im folgenden nur eine
derselben beschrieben wird.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, weist die Spanniingsausgleichsvorrichtung
22 zusammenwirkende Führungsorgane, wie beispielsweise Rollen, Gummiräder oder -rollen 24 und 26 auf, zwischen denen
das Förderband 2 so geführt ist, daß es einen in Querrichtung gekrümmten Querschnitt annimmt, das
von dem Querschnitt abweicht, den das Band normalerweise annehmen würde. In dieser Weise wird
erreicht, daß die Länge des Weges, der von den auf der Längsmittellinie 20 des Förderbandes 2 liegenden
Punkten zurückgelegt wird, im wesentlichen der Länge des Weges entspricht, der von den an den
Bandrändern 16 und 18 liegenden Punkten zurückgelegt wird.
In der Praxis äußert sich dies durch eine Verlängerung des von der Längsmittellinie 20 verfolgten
Weges gegenüber dem normalen Weg, und wenn man die F i g. 1 und 2 vergleicht, erkennt man, daß der
Weg der Längsmittellinie 20 in F i g. 2 nicht im wesentlichen geradlinig verläuft, wie in F i g. 1, sondern
wellenförmig ist. Dagegen kommt der von den Bandrändern 16 und 18 des Bandes zurückgelegte Weg,
seinem normalen schraubenförmigen Verlauf sehr nahe.
Aus F i g. 3 ist ferner ersichtlich, daß die Spannungsausgleichsvorrichtung 22 einen am Boden
oder an der Tragkonstruktion des Förderers befestigten Sockel 28 aufweist, an dem die unteren Rollen
26 gelagert sind und ein gehäuseartiger Rahmen 30 befestigt ist, der die oberen Führungsorgane 24 trägt.
Die Rollen 24 und 26 sind so angeordnet, daß ihre Mantellinien eine beispielsweise parabolische Kurve
tangieren, die von dem Querschnitt des Förderbandes 2 gebildet wird.
Als Führungsorgane können nicht nur rotierende Teile, sondern auch Gleitschuhe aus Holz, Kunststoff,
Metall oder anderen geeigneten Werkstoffen verwendet werden, und zwar mit oder ohne Schmierung.
Die Spannungsausgleichsvorrichtungen 22 und 22' können an beliebiger Stelle zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Führungen angeordnet sein, doch werden sie vorzugsweise in der Mitte zwischen diesen
vorgesehen, wie aus F i g. 2 ersichtlich ist.
Das Förderband nimmt ein in Querrichtung sich änderndes parabolisches Profil an, das zwischen
einem flachen Profil an der Eingangsfühlung, einem maximal gekrümmten Profil an der Spannungsausgleichsvorrichtung
22 und einem wiederum flachen Profil an der Zwischenführung 14 sich ändert. Der gleiche Verlauf ergibt sich, wenn das Band 2 von der
Zwischenführung 14 über die zweite Spannungsausgleichsvorrichtung 22' zur Ausgangsführung läuft.
Die Spannungsausgleichsvorrichtung ist in der Höhe so angeordnet, daß die Mitte 32 der von den
Bandrändern 16 und 18 begrenzten Bogensehne Y-Y in der Längsmittelachse X-X des Förderers liegt, so
daß der Weg der Bandränder 16 und 18 ihrem normalen, im wesentlichen schraubenförmigen Weg so
nahe wie möglich kommt. Das Rahmengestell 28 und 30 für die Rollen 24 und 26 ist so angeordnet, daß
die Achse Y-Y in bezug auf die Horizontale geneigt ist, wobei der Winkel dieser Neigung von der Stellung
der Spannungsausgleichsvorrichtung 22 in bezug auf die Führungen abhängt und je kleiner ist, desto näher
die Spannungsausgleichsvorrichtung 22 an der Eingangsführung liegt.
Das dem Förderband durch eine Spannungsausgleichsvorrichtung verliehene parabolische Querprofil
kann experimentell bestimmt werden, um eine gleichmäßige Spannung nicht nur zwischen der Achse
und den Seitenkanten des Bandes, sondern auch in allen Zwischenzonen zu erzielen.
Das Verfahren läßt sich auf jede Art des Umwendens, mag es sich um ein vollständiges oder teilweises
Umwenden handeln, anwenden, wobei das beschriebene Wenden um 180° durch zwei aufeinanderfolgende
Wendevorgänge von jeweils 90° erzielt wird.
ίο In dieser Weise ist es möglich, durch eine Wendung
um 90°, der eine zweite Wendung um 90° in entgegengesetzter Richtung folgt, die Änderung der
Längsrichtung eines Förderbandes bis zu 180° zu bewirken, so daß das rückläufige Trumm in der gleichen
Ebene wie das hinlaufende Trumm liegt und ebenfalls für den Transport eingesetzt werden kann.
In dem Fall, wo eine Wendung um 180° ohne
Zwischenführung erfolgt, kann eine einzige Spannungsausgleichsvorrichtung 22 zwischen der
Eingangsführung und der Ausgangsführung angeordnet sein, beispielsweise an Stelle der Zwischenführung
14 nach F i g. 2. In diesem Fall erstreckt sich die Achse Y-Y der Spannungsausgleichsvorrichtung vorzugsweise
im wesentlichen senkrecht.
Zwar eignet sich die Erfindung ganz besonders zur Anwendung auf Förderbänder, weil sie es ermöglicht,
deren Abnutzung beträchtlich zu vermindern, doch läßt sie sich ganz allgemein auf alle bandförmigen
Materialien anwenden, die während ihrer Bewegung eine Veränderung der Querlage oder des Querprofils
erfahren.
F i g. 4 zeigt eine andere Anwendungsform der Erfindung, bei der die Längsspannungen eines Bandes
34 auszugleichen, da beispielsweise aus Papier oder Pappe besteht und eingerollt wird, um eine kontinuierliche
Röhre 36 zur Verwendung für die Herstellung von Verpackungen zu bilden. Das Band 34 läuft
über eine Walze 38 und hat somit am Eingang der Formeinrichtung ein in Querrichtung geradliniges
Profil 40 (F i g. 4 und 5). Am Ausgang der Formeinrichtung weist es ein kreisförmiges Profil 42
(F i g. 5) auf, welches es durch einen Ring 44 erhält. Ließe man das Band 34 zwischen dem Eingang und
dem Ausgang der Formeinrichtung seine normale Form annehmen, würde sein normales Querprofil in
dem dazwischenliegenden Teil dem Profil 46 der F i g. 5 entsprechen und die Länge des von den auf
der Längsmittellinie 20 liegenden Punkten zurückzulegenden Weges wäre kleiner als die Länge des Weges,
der von den an den Bahnrändern 16 und 18 des Bandes 34 liegenden Punkten zurückzulegen ist. Daraus
ergäben sich ungleichmäßige Spannungen, weil die Spannung in den Randbereichen des Bandes größer
als die in seiner Mitte sein würde. Die Spannungsausgleichsvorrichtung 22 bewirkt, daß das Band 34 einen
parabolischen Querschnitt 48 annimmt, indem sich das Band zwischen zwei zusammenarbeitenden Führungsorganen
50 und 52 führt.
Der Querschnitt 48 und die Führungsorgane 50 und 52 sind so geformt, daß der von den auf der Längsmittellinie
20 liegenden Punkten zurückgelegte Weg gegenüber dem normalen Weg verlängert wird, so daß
die Weglängen für alle Punkte des Bandes im wesentlichen gleich sind.
Claims (6)
1. Verfahren zum Ausgleich der Längsspannungen, die in einem zwischen zwei Führungen
um seine Längsmittellinie gedrehten, gewendeten oder zu einem Rohr geformten Teil eines flachen
Bandes auftreten, dadurch gekennzeichnet, daß das Band etwa in der Mitte zwischen
den beiden Führungen durch ein Führungsorgan derart geführt wird, daß das Band am Führungsorgan mit seinem Querschnitt eine symmetrische,
nur einen Scheitelpunkt aufweisende, Kurve bildet, deren Scheitelpunkt dadurch bestimmt ist,
daß die durch den Scheitelpunkt gehende Längsmittellinie des Bandes und die beiden Bandränder
zwischen den beiden Führungen in der Bandfläche die gleiche Weglänge durchlaufen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsorgane dem
durchlaufenden Band einen parabolischen Querschnitt verleihen.
3. Vorrichtung zur Durchführung der Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsorgane von einem über dem Band (Förderband 2) angeordneten ersten
Satz Rollen (24) und einem unter dem Band angeordneten und dieses gegen die oberen Rollen
(24) drückenden zweiten Satz Rollen (26) gebildet werden, wobei sich die Achsen der Rollen
(24, 26) in einer Ebene senkrecht zur Längsmittellinie (20) des Bandes erstrecken und die Mantellinien
der Rollen (24, 26) eine parabolische Kurve tangieren, so daß das Band gezwungen ist, ein
dieser nahekommendes Querprofil anzunehmen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingangsführung und die
Ausgangsführung jeweils von einem Paar zusammenwirkender Rollen (10, 10' bzw. 12, 12')
mit horizontalen Achsen gebildet wird, zwischen denen das Band (Förderband 2) geführt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingangsführung und die
Ausgangsführung von zwei Paar Rollen (10, 10'; 12, 12') gebildet werden und das Band zwischen
diesen Führungen um 180° gewendet wird.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsorgane an einem Rahmengestell (28, 30) gelagert
sind, dessen Schrägstellung und Höhe einstellbar sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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