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Die
Erfindung betrifft einen elektrischen Abzug für Handwaffen gemäß Oberbegriff
von Anspruch 1. Solche elektrischen Abzüge können mit Vorteil eingesetzt
werden bei Handwaffen wie Feuerwaffen, Luftgewehren oder Armbrüsten.
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Ein
derartiger elektrischer Abzug ist beispielsweise bekannt aus der
DE 3516202 A1 mit
welchem eine sehr hohe Präzision
und Konstanz der Abzugsparameter erreicht wird und damit beste Schiessresultate
erzielt werden können,
vor allem auch bei Wettbewerben.
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Zusätzlich zu
diesen Eigenschaften wird es jedoch zunehmend wichtiger, die Sicherheit
beim Einsatz von Handwaffen jeglicher Art zu erhöhen und Unfälle generell besser zu vermeiden,
was u.a. auch von Versicherungen gefordert wird. Dies ist mit den bekannten
elektrischen Abzugsvorrichtungen noch nicht gelöst. Auch die Möglichkeit,
bei einer elektrischen Abzugsvorrichtung eine zeitliche Verzögerung der
Schussauslösung
vorzusehen, ist einerseits beim Wettbewerbsschiessen nicht gut anwendbar,
da dies die Schiessbedingungen für
den Schützen
viel zu stark einschränken
würde,
und sie ist anderseits auch noch zu wenig wirksam. Ebenso wenig
geeignet und unsicher ist ein Handschalter zum Abschalten des elektrischen
Abzugs, was oft vergessen werden kann.
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Aus
der
DE 2 114 012 B und
der
DE 1 578 320 A sind
schwere mehrteilige Kriegswaffen wie Kampfpanzer und Geschütztürme bekannt,
die von den vorliegend betroffenen Handwaffen deutlich verschieden
sind und einem Fachmann keinen Hinweis auf eine Ausbildung von Handwaffen
geben können. Die
DE 44 36 799 A1 ,
die
DE 35 16 202 A1 und
die
DE 94 19 205 U1 betreffen
zwar Handwaffen; die Sicherheit dieser bekannten Handwaffen ist
jedoch nicht optimal. Insbesondere kann eine nicht ordnungsgemäße Schussabgabe
nicht ausreichend verhindert werden.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Sicherheit beim Einsatz
von Handwaffen generell ganz wesentlich zu erhöhen und entsprechend Unfälle zu vermeiden.
Dies ohne jedoch die Schiesseigenschaften in irgendeiner Weise einzuschränken, so dass
auch beim Einsatz in Wettkämpfen
bestmögliche
Resultate erreichbar sind. Die Handhabung der Waffe soll daher bei
ordnungsgemässem
Einsatz in keiner Weise eingeschränkt werden. Eine nicht ordnungsgemässe Schussabgabe
soll aber möglichst verhindert
werden. Damit sollen Unfälle
infolge versehentlich fehlerhaftem oder missbräuchlichem Einsatz der Waffe
möglichst
vermieden werden, auch z.B. durch Ausrutschen der Waffe oder wenn
das Hängenbleiben
an der Kleidung und Ausrüstung
eines Schützen
eine unbeabsichtige Schussabgabe provozieren könnte. Es soll die Sicherheit
für den Schützen selber,
für Umstehende
z.B. in einem Schiessstand, für
Schiessverantwortliche und Organisatoren in Wettbewerben wie auch
für weiterentfernte
unbeteiligte Dritte entscheidend erhöht werden.
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Eine
solche Sicherheitseinrichtung sollte daher sehr leicht, kompakt
und auch kostengünstig
herstellbar sein.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäss
gelöst
durch einen elektrischen Abzug gemäss Patentanspruch 1. Durch
die elektrische Sicherheitsschaltung mit Winkeldetektoren wird ein
wählbarer
oder einstellbarer zulässiger
Winkelbereich festgelegt, innerhalb welchem eine Schussabgabe unbehindert möglich ist
und wobei ausserhalb dieses zulässigen Winkelbereichs
jede Schussabgabe durch Unterbrechen des Schussauslösestromkreises
mit Sicherheit verhindert wird. Dabei wird die Bedienung der Waffe im
zulässigen
Winkelbereich in keiner Weise geändert
oder beeinträchtigt,
so dass dann auch maximale Schiessresultate möglich sind.
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Die
abhängigen
Patentansprüche
betreffen vorteilhafte Weiterbildungen und Ausführungsformen der Erfindung.
Diese ermöglichen
besonders günstige
Handhabungsbedingungen, grösstmögliche Präzision bei
der Schussabgabe zur Erzielung bestmöglicher Schiessresultate bei
gleichzeitig wesentlich erhöhter
Sicherheit, und sie ermöglichen
einen universellen Einsatz in verschiedenen Arten von Handwaffen
und für
verschiedene Einsatzzwecke.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren beispielsweise erläutert. Dabei
zeigt
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1 ein
Schaltschema eines erfindungsgemässen
elek trischen Abzugs mit Sicherheitsschaltung
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2 ein
Beispiel mit Neigungsdetektoren
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3 den
zulässigen
Winkelbereich für
vertikale Neigungsdetektoren (Elevationskontrolle)
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4 den
zulässigen
Winkelbereich für
horizontale Seitenwinkeldetektoren bezogen auf die Nordrichtung
(Azimutkontrolle)
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5 ein
Beispiel mit zwei Quecksilberschaltern als Neigungsschalter
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6 eine
Armbrust mit Sicherheitsschaltern und Magnetfeld-Seitenwinkeldetektor
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7 ein
Schema einer Sicherheitsschaltung mit Neigungs- und Seitenwinkelüberwachung
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8 Beispiele von Anzeigen der Winkelüberwachung.
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1 zeigt
ein Schaltschema und 2 ein Beispiel eines erfindungsgemässen elektrischen
Abzugs 2 mit einer elektrischen Sicherheitsschaltung 10 für Handwaffen.
Der Abzug weist gemäss
Schema von 1 einen Signalgeber 4,
eine Auslöseschaltung 3,
gespeist durch eine Stromquelle 7, und einen Schussauslösestromkreis 5 als
Verbindung mit einer Schussauslösevorrichtung 6 auf.
Die Sicherheitsschaltung 10 weist Detektoren D1, D2 zur
Erfassung von Grenzwinkeln W1, W2 (3) auf,
welche einen zulässigen
Winkelbereich W1 + W2 begrenzen. Die Sicherheitsschaltung 10 mit
den Detektoren unterbricht den Auslösestromkreis 5, wenn
die aktuelle Zielrichtung WA der Waffe ausserhalb des zulässigen Winkelbereichs
liegt, so dass dann keine Schussauslösung 52 möglich ist.
Eine Schussauslösung
ist somit nur möglich
innerhalb des zulässigen
Winkelbereichs W1 + W2.
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Das
Ausführungsbeispiel
von 2 zeigt einen Abzug mit einer Neigungswinkelkontrolle,
d.h. die Winkel sind als vertikale Neigungswinkel (Elevation) Wn
definiert (3) mit Neigungsdetektoren Dn zur
Erfassung der Grenzwinkel Wn1, Wn2, welche auf eine Neigungsgrundrichtung
Wn0 bezogen sind und wobei Wn1 + Wn2 den zulässigen Winkelbereich bilden.
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Diese
Detektoren Dn können
in einer besonders einfachen und sicheren Ausführungsvariante als kompakte
einfache Neigungsschalter 21, 22 ausgebildet sein,
deren Schaltpunkte den Neigungs-Grenzwinkeln Wn1, Wn2 entsprechen,
und mit Kontaktschutzelementen R-C versehen sein. Dies wird zu 5 weiter
ausgeführt.
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2 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
mit mechanischen und elektrischen Abzugsteilen, welche besonders
hohe Präzision
und Konstanz der Schiesseigenschaften ermöglichen, wie dies z.B. in der
DE PS 3516202 beschrieben ist. Mittels einer Abzugzunge 9 am
mechanischen Teil des Abzugs wird ein Permanentmagnet 47 bewegt,
z.B. ein Ring-Doppelmagnet mit gleichnamigen aneinanderliegenden
Polen, welcher ein präzis fokussiertes
Feld erzeugt und welcher einen senkrecht dazu fest angebrachten Reed-Schalter 46 betätigt. Der
Reed-Schalter und der
Permanentmagnet 47 bilden als sehr präziser Näherungsschalter den Signalgeber 4,
dessen Signal den Schussauslösestromkreis 5 schaltet,
mittels geeigneter Verstärkung
(z.B. mit Thyristor) durch die Auslöseschaltung 3. Die
Auslöseschaltung 3 weist neben
der Stromquelle 7 einen Kondensator 48 auf, dessen
Ladung als Strompuls einen Elektromagneten 49 der Schussauslösevorrichtung 6 betätigt. Über Hebel
wird dann damit eine Auslöseklinke 51 gelöst, worauf
die Schussabgabe 52 erfolgt, z.B. Pfeilabschuss einer Armbrust 41 nach 6.
Die Schussauslösevorrichtung 6 kann
wie in diesem Beispiel einen elektromagnetischen Wandler (49)
aufweisen und z.B. auch direkt auf einen Zündstift einer Feuerwaffe wirken.
Oder sie kann auch als direkte elektrische Schussauslösung (elektrische
Zündung)
ausgebildet sein. Die Auslöseschaltung 3 kann
auch eine Ladekontrolle 53 der Stromquelle 7,
z.B. in Form einer LED-Leuchte
enthalten. Als Stromquelle kann z.B. eine kleine 15 V Batterie verwendet
werden, dank dem minimalen Stromverbrauch mit der erfindungsgemässen Sicherheitsschaltung.
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3 illustriert
eine Neigungswinkelkontrolle, d.h. die zulässigen Winkelbereiche sind
als Neigungswinkel Wn (Elevation) definiert. Bezogen auf die vertikale
Richtung Z wird eine gewünschte
Neigungsgrundrichtung Wn0 definiert bzw. eingestellt, und darauf
bezogen werden ein oberer und ein unterer Grenzwinkel Wn1 und Wn2
ebenfalls entsprechend dem vorgesehenen Einsatzbereich festgelegt beziehungsweise
eingestellt. Damit ist nun ein zulässiger Winkelbereich Wn1 +
Wn2 festgelegt für
Zielrichtungen WA der Waffe, wie dies z.B. für ein Gewehr 42 (z.B.
ein Luftgewehr oder ein Kleinkalibergewehr) illustriert ist. Die
Neigungsgrundrich tung Wn0 wird normalerweise entsprechend der mittleren
Höhe eines
vorgesehenen Zielgebiets eingestellt.
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Besonders
für Gewehre
ist jedoch eine Seitenwinkelkontrolle, welche eine Schussabgabe
bei einem Ausschwenken der Waffe aus irgendwelchen Gründen mit
Sicherheit verhindert, sehr wichtig, was in 4 illustriert
wird, wo die Winkel als horizontale Seitenwinkel Ws (Azimut) definiert
sind. Bezogen auf die Nordrichtung N wird eine wählbare Grundrichtung Ws0 festgelegt
(z.B. entsprechend der Hauptschussrichtung aus einem Schiessstand)
und dazu auch die Seiten-Grenzwinkel Ws1, Ws2, welche den zulässigen Seitenwinkelbereich
Ws1 + Ws2 bilden. Die Seitenwinkel, und damit auch die Grenzwinkel,
werden mittels Seitenwinkeldetektoren Ds erfasst, z.B. mittels eines
elektronischen Kompasses und einer elektronischen Auswertungsschaltung.
Ein Eingabeelement 14 (1, 7)
ermöglicht
die Festlegung der gewünschen
Grundrichtung Ws0 und die Eingabe von Seiten-Grenzwinkelwerten Ws1, Ws2.
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Vor
allem beim Einsatz von elektronischen Detektoren mit programmierbaren
Grenzwinkeln W1, W2 und zulässigen
Winkelbereichen ist mit Vorteil bei jedem Einschalten der Waffe
die Schussabgabe zuerst prinzipiell vollständig gesperrt, d.h. der zulässige Winkelbereich
= 0. Dann muss zuerst eine Vorzugsrichtung W0 eingestellt werden,
z.B. durch Ausrichten der Waffe in eine gewünschte Seiten-Grundrichtung
Ws0 und durch Fixieren dieser Eingabe (z.B. durch Knopfdruck). Anschliessend
können
auch die Grenzwinkel Ws1, Ws2 eingegeben bzw. fixiert werden, in
gleicher Weise oder mit einer programmierbaren Eingabe, indem z.B.
digitale Winkelwerte für Ws0,
Ws1, Ws2 in Grad eingegeben werden. Durch dieses Nullstellen vor
jedem Schiessen wird auch verhindert, dass eine frühere, nicht
mehr gültige
Seiten einstellung Ws0 versehentlich wirksam würde. Analoges gilt natürlich auch
für die
Neigungswinkelkontrolle.
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Die
elektronische Seitenwinkeldetektion Ws ist mit sehr kleinen serienmässigen Magnetfeldsensoren
(31 in 6) und Auswertungskomponenten realisierbar,
wie dies z.B. in Armbanduhren mit elektronischem Kompass und LCD-Anzeigen
bekannt ist (z.B. von Casio).
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5 zeigt
eine besonders einfache und kompakte Ausführung einer Neigungswinkelkontrolle mit
zwei in Serie geschalteten Neigungsschaltern 21, 22 als
Detektoren Dn, welche auf einer Halterung 23 angebracht
sind und wobei deren gegenseitige Lage dem zulässigen Winkelbereich Wn1 +
Wn2 entspricht (d.h. für
Zielrichtungen WA der Waffe im zulässigen Winkelbereich sind beide
Neigungsschalter geschlossen und ausserhalb davon ist je einer oben oder
unten geöffnet).
Mit dieser Halterung sind beide Neigungsschalter 21, 22 gemeinsam
verstellbar, z.B. drehbar auf einer Drehplatte 23 zur beliebigen
Einstellung einer frei wählbaren
Neigungs-Grundrichtung Wn0 von z.B. 90° für ein im wesentlichen horizontales
Schussfeld. Für
einen anderen Anwendungsbereich, z.B. beim Hoch-Armbrustschiessen, wo
jeweils fast senkrecht nach oben geschossen wird, wäre entsprechend
durch Drehung der Halterung 23 z.B. eine Grundrichtung
Wn0' = 10° mit Grenzwinkeln
Wn1 = 5° und
Wn2 = 10° (also
mit zulässigem
Bereich Wn1 + Wn2 = 15°)
wählbar,
d.h. dies entspricht einer Elevation aus der Horizontalen von 70°–85° als zulässigem Winkelbereich.
Sehr wichtig ist hier, dass nicht mit 90°, d.h. genau senkrecht nach
oben geschossen werden kann, weil dann die Pfeilauflage instabil
und damit eine Schussabgabe undefiniert und gefährlich würde.
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Die
Grenzwinkel Wn1, Wn2 können
aber auch einzeln eingestellt werden, z.B. mit den Einstellelementen
oder -schrauben 25, mit welchen die Lage der Neigungsschalter 21 und 22 einzeln
einstellbar ist. Je nach Einsatzzweck können die Winkeldetektoren bzw.
die Neigungsschalter 21, 22 auch mit einem vorher
gewählten
Winkelbereich Wn1 + Wn2 fest eingebaut, z.B. eingegossen, werden.
Im Beispiel von 5 bilden also die drehbare Halterung 23 und
die Einstellschrauben oder -elemente 25 die (mechanischen)
Eingabe- oder Einstellelemente 14.
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Für viele
Anwendungen liegen die Werte der Grenzwinkel W1, W2 (welche im einfachsten
Fall gleich gross sind) vorzugsweise in einem Bereich von z.B. 5°–15° und der
zulässige
Winkelbereich z.B. zwischen 10° und
30°.
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Die
Grundrichtung W0 kann auch mit einem der Grenzwinkel zusammenfallen,
z.B. mit W1, dann ist der Winkel W1 = 0.
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Als
besonders geeignete Neigungsschalter sind im Beispiel von 5 Quecksilberschalter
eingesetzt, z.B. Miniatur-Feinstsensorik-Hg-Präzisionsschalter,
z.B. mit folgenden Daten: Durchmesser 6 mm, Länge 18 mm, Schaltstrom 1 A,
Leistung 10 W und Differenzschaltwinkel unter 3°. Diese können z.B auf einer sehr kleinen
Leiterplatte einzeln oder im gewünschten
Winkel W1 + W2 zusammen eingegossen sein. Sie benötigen damit
als Sicherheitsschaltung 10 nur ein Volumen von ca. 1 cm × 2 cm × 3 cm und sind
damit in einer Handwaffe einfach unterzubringen – sogar in einer Pistole.
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6 zeigt
eine Armbrust 41 mit eingebauter Sicherheitsschaltung 10 und
Neigungsdetektoren Dn, z.B. gemäss 5.
Bei Armbrusten ist die Neigungskontrolle besonders wichtig, denn
damit wird auch verhindert, dass sich versehentlich ein Schuss lösen kann
beim stark geneigten Spannen, Pfeil auflegen und in Schussposition
gehen, wobei dann die Ausrichtung WA der Waffe ausserhalb des zulässigen Winkelbereichs
Wn1 + Wn2 liegt. Es ist aber auch bei einer Armbrust möglich, zusätzlich eine
Seitenwinkelkontrolle mit Seitenwinkeldetektoren Ds in die Sicherheitsschaltung
zu integrieren. Wichtig ist dabei, dass die Magnetfeldsensoren 31 bzw.
der Magnetkompass zu den ferromagnetischen Teilen der Waffe einen
genügenden
Abstand von z.B. 10 cm einhält,
indem die Sensoren in inerten Bereiche der Waffe, wie in 6 beispielsweise
eingezeichnet, angeordnet werden (im Holz oder Kunststoffschaft). Überdies
wird das Sensorsignal im eingebauten Zustand bezüglich der Magnetfeldeinflüsse der
Waffe selber kompensiert. Dies genügt, um für einen bestimmten Schiessort
eine gültige
und genügend
konstante Seitenwinkel-Grundrichtung Ws0 festlegen zu können.
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7 illustriert
eine Sicherheitsschaltung 10 mit Neigungswinkelkontrolle
und Seitenwinkelkontrolle. Dabei sind die Grundrichtung und der
Winkelbereich sowohl als vertikale Neigungswinkel Wn0, Wn1, Wn2
wie als auch als horizontale Seitenwinkel Ws0, Ws1, Ws2 definiert.
Zugeordnete Detektoren Ds und Dn dienen zur Erfassung der vertikalen
und der horizontalen Grenzwinkel und zur Festlegung der zulässigen Winkelbereiche
Wn1 + Wn2 sowie Ws1 + Ws2. Der Schussauslösestromkreis 5 wird
somit unterbrochen, sobald einer der beiden zulässigen Winkelbereiche überschritten
wird. Die Sicherheitsschaltung weist auch ein Eingabeelement 14 auf
zur Eingabe oder Einstellung von Grundrichtung W0 und Grenzwinkeln
W1, W2. Diese Eingabe bzw. Einstellung der Richtungen und Winkel
kann direkt erfolgen durch entsprechende Anordnung der Neigungsschalter
wie in 5 oder durch Eingabe von Werten oder durch Fixierung
einer eingestellten Richtung WA.
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Anstelle
von Neigungsschaltern kann die Neigungskontrolle auch elektronische
Neigungsdetektoren aufweisen, d.h. im Prinzip ein kompaktes elektronisches
Lot oder Inklinometer, welches die Schwerkraftrichtung Z ermittelt
und bezüglich
dieser Z-Richtung auch die Winkel beliebiger Richtungen WA und Wn1,
Wn2 berechnet. Dies entspricht analog der Seitenwinkelkontrolle
mittels elektronischen Magnetfeldsensoren 31 nach 4 und 6.
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Die
elektrische Sicherheitsschaltung weist weiter ein Anzeigeelement 15 auf,
welches anzeigt, ob die aktuelle Zielrichtung WA der Waffe im zulässigen Winkelbereich
W1 + W2 liegt oder nicht. Das Anzeigeelement kann z.B. als LCD-Anzeige oder auch als
einfache LED-Leuchte ausgebildet sein. Eingabeelemente 14 und
Anzeigeelemente 15 können
die Neigungswinkelangaben und die Seitenwinkelangaben je separat,
aber auch zusammen in einem Eingabe- bzw. Anzeigeelement darstellen.
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8a,
b illustrieren Beispiele von Anzeigeelementen, z.B. als LCD-Display,
welche sowohl Informationen zur Neigungswinkelkontrolle als auch zur
Seitenwinkelkontrolle darstellen. Eine Anzeige 15 in 8a zeigt
je die Grundrichtungen Ws0 und Wn0 und die Grenzwinkel Ws1, Ws2
und Wn1, Wn2 an, so dass ein zulässiger
schraffierter Winkelbereich Ws1 + Ws2 bezüglich der Seitenwinkel und
Wn1 + Wn2 bezüglich
der Neigungswinkel angezeigt wird. Die momentane Zielrichtung WA
der Waffe wird ebenfalls in diesem Koordinatensystem angezeigt.
Am besten mit unterschiedlichen Symbolen entsprechend Schussfreigabe
oder nicht: Ja/Nein. Als Beispiel ist eine Zielrichtung WA1 im zulässigen Winkelbereich mit
einem Kreuz (Ja) angezeigt und eine Zielrichtung WA2 ausserhalb
des zulässigen
Winkel bereichs mit einem Kreis (Nein). Wobei hier die Zielrichtung
WA2 nur ausserhalb des Neigungswinkelbereichs Wn1 + Wn2 liegt, jedoch
innerhalb des Seitenwinkelbereichs Ws1 + Ws2 liegt.
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In
einer einfacheren Ausführung
einer Anzeige 15 nach 8b wird
die Lage der aktuellen Zielrichtung WA1 nur bez. des Seitenwinkels
Ws angezeigt. Und die Neigungswinkelkontrolle jedoch nur als Ja/Nein-Anzeige
(wiederum mit Ja = Kreuz, Nein = Kreis). Sie kann auch als Nein – unten
(= WA2) oder Nein – oben
(= WA3) angezeigt sein, was bedeutet: die Zielrichtung ist zu hoch
oder zu tief bezogen auf den zulässigen
Neigungswinkelbereich. Die Zielrichtung WA4 liegt ausserhalb des
zulässigen Seitenwinkelbereichs
(wie auch in 4 dargestellt).
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Am
einfachsten ist natürlich
eine Ja/Nein-Anzeige zur aktuellen Zielrichtung WA bez. des zulässigen Winkelbereichs,
welche nur ein Sympol Ja oder Nein anzeigt. Dies kann auch mit einer
LCD-Anzeige, oder mit einer LED-Leuchte angezeigt werden, welche
nur aufleuchtet, wenn mit gespanntem Abzug die Zielrichtung WA ausserhalb
des zulässigen
Bereichs liegt, d.h. nur im Fall Nein. Eine solche LED-Leuchte als Anzeigeelement 15 kann
z.B. am Korntunnel bei der Libellenanzeige einer Armbrust nach 6 angebracht
sein. Wichtig ist, dass für
die Anzeigen 15 und die Schaltung 10 (wie auch
für den
ganzen elektrischen Abzug 2) im normalen Schiessbetrieb
nur sehr wenig Energie zur Schonung der Batterie verbraucht wird.
Dafür eignen
sich LCD-Anzeigen generell besonders gut.
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Die
Anzeige einer oder mehrerer gewünschter
Zielrichtungen WA kann auch durch Knopfdruck gespeichert werden,
z.B. mit einem Knopf 14 (in 6) in der
Nähe der
Abzugshand, welcher betätigt werden
kann, während
die gewünschte
Zielrichtung WA angepeilt wird. Anschliessend kann die Waffe abgelegt
werden und diese gespeicherten Zielrichtungen WA auf der Anzeige 15 (z.B.
nach 8a, b) angezeigt werden.
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Wichtig
ist auch folgendes: Bei einer versehentlichen Abzugsbetätigung knapp
ausserhalb des zulässigen
Bereichs (wenn also die Sicherheitsschaltung die Schussabgabe sperrt)
und anschliessender leichter Bewegung der Waffe in den zulässigen Bereich
hinein bei gedrücktem
Abzug, dann soll nicht plötzlich
eine unerwartete Schussabgabe erfolgen. Dies kann folgendermassen
erreicht werden: Bei Betätigung
der Abzugzunge 9 mit einer Zielrichtung WA ausserhalb des
zulässigen
Winkelbereichs (W1 + W2) wird ein erzeugter elektrischer Entladestrompuls durch
die Sicherheitsschaltung 10 ohne Schussauslösung entladen
und anschliessend wird ein neuer Entladestrompuls und damit eine
mögliche
Schussauslösung
erst nach Lösen
der Abzugzunge 9 und einer Regenerationszeit (von z.B.
1–2 sec)
wieder möglich.
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Die
erfindungsgemässe
Sicherheitsschaltung ist universell einsetzbar und verhindert z.B.
auch eine ungewollte Fehlauslösung
bei einem Direktabzug, bei dem die Schussauslösung ohne Druckpunkt nach extrem
kurzem Vorzugsweg erfolgt, wobei der Schütze die Abzugszunge ohne Halt
bewegt. Hier kann durch Erschütterung
der Waffe leicht unbeabsichtigt ein Schuss ausgelöst werden
(z.B. beim Abstellen der Waffe), weshalb ein Sicherheitselement unbedingt
erforderlich ist. Eine Zeitverzögerungsschaltung
am Druckpunkt beispielsweise ist hier definitionsgemäss gar nicht
anwendbar.