DE3834924A1

DE3834924A1 - Optische zielvorrichtung fuer eine feuerwaffe, insbesondere fuer eine handfeuerwaffe

Info

Publication number: DE3834924A1
Application number: DE3834924A
Authority: DE
Inventors: Siegfried Trost
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1988-10-13
Filing date: 1988-10-13
Publication date: 1990-04-19

Description

Die Erfindung betrifft im wesentlichen eine Vorrichtung und ein Verfahren in einer optischen Zielvorrichtung einer Feuerwaffe, insbesondere einer Handfeuerwaffe, mit der beim Absehen angezeigt wird, ob ein Verkanten der Waffe vorliegt oder nicht und dadurch ein Verkanten der Waffe beseitigt werden kann, zusätzlich ein Schätzen der Entfernung ermöglicht wird, zudem ein Ziel schnell aufgefaßt, und auf leichte Art und Weise genau angezielt werden kann.

Verschiedene optische Zielvorrichtungen, jedoch alle ohne Verkantungsanzeiger sind bekannt.

Beim gegenwärtigen Stand der Technik ist es insbe sondere bei militärischen Handfeuerwaffen nicht kosten effektiv weiteren Aufwand an der Waffe zu betreiben, um zu besseren Treffergebnissen zu kommen. Sinnvoller ist es, deren Zielvorrichtung zu verbessern. Dazu gehört, daß die optische Zielvorrichtung derart gestaltet sein sollte, daß ein schnelles Anzielen erreicht wird und ein Verkanten als Schützenfehler, neben dem Ent fernungsschätzfehler, ausgeschaltet wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dem Schützen schnell und auf einfache Art und Weise die Möglichkeit zu geben, eine Verkantung der Waffe beim Schließen zu beseitigen. Mit zunehmender Schußdistanz macht sich ein Verkanten der Waffe als Schützenfehler immer stärker bemerkbar. Treffpunktabweichungen liegen mehr seitlich und weniger in der Höhe. Mit größer werdendem Kant winkel nimmt der Fehler zu.

Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist, daß gleichzei tig, oder alleine für sich, eine Entfernungsschätzung mit Hilfe einer geeigneten Vorrichtung vorgenommen werden kann, und zudem der Zielvorgang schneller und einfacher bewerkstelligt werden kann, als bei bekannten optischen Zielvorrichtungen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß innerhalb einer optischen Zielvorrichtung einer Feuer waffe, insbesondere einer Handfeuerwaffe ein Verkan tungsanzeiger, der von einem links und rechts geschlos senen, gebogenen, durchsichtigen und hohlen Kreis zylinder gebildet wird, der rechtwinklig zur Schußachse angeordnet ist, in dem eine durchsichtige Kugel beweglich gelagert ist, und der im Bereich der Strich platte innen unten am Rohrkörper, oder unten an der Strichplatte angebracht ist, wobei durch die Kugel die Verkantung angezeigt wird, keine Verkantung vorliegt, wenn die Kugel in der Mitte des Zylinders zwischen 2 vertikalen Strichmarken ruht und die imaginäre Schwer kraft durch den Kugelmittelpunkt und durch die Mitte der Zielmarke beim Absehen geht.

Nach weiteren Ausbildungen der Erfindung:

- Wirkt die Kugel des Verkantungszeigers als Basis in der Zielvorrichtung, so daß in einer bekannten Entfernung die Verkantungsanzeigerkugel einen Kreis, dessen Durchmesser bekannt ist, projeziert;
- besteht die Zielmarke aus einem Ring, dessen oberer gedachter Ringschnittpunkt zwischen Vertikal achse und Ringmittelpunkt die Rohr- oder Laufachse zeigt, und dessen unterer gedachter Ringschnittpunkt zwischen Vertikalachse und Ringmittelpunkt den Treff punkte Geschoß/Ziel in 300 m Entfernung für die vor gesehene Waffe darstellt;
- besteht die Grobzielansprache aus einem weiteren Ring mit einem größeren Durchmesser als derjenige des inneren Rings der Zielmarke, jedoch mit gleichem Ringmittelpunkt, ist der untere Ringschnittpunkt des Rings der Zielmarke mit dem unteren Schnittpunkt des Rings der Grobzielansprache verbunden und dieser untere Schnittpunkt entspricht dem Treffpunkt Ge schoß/Ziel in 500 m Entfernung;
- ist der Verkantungsanzeiger vor dem Okular oder zwischen einer Schutzscheibe und dem Okular ange ordnet;
- ist der Verkantungsanzeiger innerhalb der optischen Zielvorrichtung so angeordnet, daß er zusammen mit der Zielmarke in ein HUD (Head-Up-Display) einge spielt werden kann;
- ist der Zylinder mit zwei vertikalen Strichmarken versehen, deren Abstand voneinander dem Durchmesser der Kugel entspricht und die Waffe nicht verkantet ist, wenn die Kugel genau zwischen den beiden ver tikalen Strichmarken des Zylinders ruht und somit der Abstand der beiden vertikalen Strichmarken des Zy linders von der unsichtbaren Schwerkraftlinie je weils gleich groß ist.

Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht ins besondere darin, daß der Schütze zu besseren Treffer gebnissen gelangt. Der finanzielle Mehraufwand ist relativ gering und dadurch lohnend.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich nung dargestellt und wird im folgenden näher beschrie ben und erläutert. Die der Beschreibung und der Zeich nung zu entnehmenden Merkmale können bei anderen Aus führungsformen einzeln für sich oder zu mehreren in be liebiger Kombination Anwendung finden. Es zeigt

Fig. 1 Schnitt im rechten Winkel zur Zielachse mit Waffe rechts verkantet;

Fig. 2 Schnitt im rechten Winkel zur Zielachse mit Waffe links verkantet;

Fig. 3 Schnitt im rechten Winkel zur Zielachse mit Waffe nicht verkantet.

Wie aus den Fig. 1 bis 3 ersichtlich, ist innerhalb des Rohrkörpers 1 einer optischen Zielvorrichtung am Rand mittig an der Unterseite ein Teil eines gebogenen, durchsichtigen und hohlen Kreiszylinders 2 rechtwinklig zur Zielachse angeordnet.

In diesem beidseitig geschlossener Zylinder 2 ist eine Kugel 3 beweglich gelagert. Ist die Waffe stark rechts verkantet, liegt die Kugel 3 an der rechten Zy linderabdeckung an, wird sie entsprechend stark nach links verkantet, bewegt sich die Kugel 3 nach links bis zur linken Zylinderabdeckung. Kommt die Kugel 3 ge nau in der Mitte zwischen den 2 vertikalen Strichmarken zu liegen, ist die Waffe nicht verkantet.

Der Durchmesser der Kugel 3 kann so gewählt werden, daß beim Absehen in einer runden Entfernung, 100 m, 200 m, 300 m usw. die Kugel 3 einen Kreis mit bekanntem Durch messer abdeckt. Aufgrund dieser bekannten Größen ist eine relativ genaue Entfernungsschätzung möglich.

Zum Zielen, Ringabsehen, finden 2 auf der Strichplatte angelegte Ringe 5 und 6 Verwendung, wobei deren Mittel punkte aufeinanderliegen. Das Ziel wird mit dem äuße ren, größeren Ring 6 aufgefaßt. Angezielt wird mit dem inneren, kleineren Ring 5, dessen Durchmesser der Ge schoßfallhöhe zwischen Rohrachse und Durchstoßpunkt Geschoß/Ziel in 300 m Entfernung entspricht. Der Treff punkt Geschoß/Ziel in 500 m Entfernung ist der Schnitt punkt 8 auf dem äußeren, größeren Ring 6. Dieser Schnittpunkt ist auf der Strichplatte mit dem unteren Schnittpunkt 7 des Ringes 5, der den Treffpunkt Ge schoß/Ziel in 300 m Entfernung bildet, verbunden, und beim Absehen als Strich optisch wahrzunehmen.

Bei nicht verkanteter Waffe ist die Zielvorrichtung richtig justiert, wenn die nicht sichtbare Schwer kraftlinie 4 durch den Ringmittelpunkt der Ringe 5 und 6 geht, sich mit dem Strich zwischen Schnittpunkt 7 und Schnittpunkt 8 deckt, und weiter den Kugelmittelpunkt der Kugel 3 schneidet.

Claims

1. Optische Zielvorrichtung für eine Feuerwaffe, ins besondere für eine Handfeuerwaffe, dadurch gekenn zeichnet, daß ein Verkantungsanzeiger, der von ei nem links und rechts geschlossenen, gebogenen, durch sichtigen und hohlen Kreiszylinder (2) gebildet wird, der rechwinklig zur Schußachse angeordnet ist, in dem eine durchsichtige Kugel (3) beweglich gelagert ist und der im Bereich der Strichplatte innen unten am Rohrkörper (1) oder unten an der Strichplatte angebracht ist, wobei durch die Kugel die Verkantung angezeigt wird, keine Verkantung vorliegt, wenn die Kugel in der Mitte des Zylinders zwischen 2 ver tikalen Strichmarken ruht und die imaginäre Schwer kraftlinie (4) durch den Kugelmittelpunkt und durch die Mitte der Zielmarke beim Absehen geht.

2. Zielvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die Kugel (3) des Verkantungsan zeigers als Basis in der Zielvorrichtung so wirkt, daß in einer bekannten Entfernung die Verkantungs anzeigerkugel (3) einen Kreis, dessen Durchmesser bekannt ist, projeziert.

3. Zielvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die Zielmarke aus einem Ring (5) be steht, dessen oberer gedachter Ringschnittpunkt zwischen Vertikalachse und Ringmittelpunkt die Rohr- oder Laufachse zeigt, und dessen unterer gedachter Ringschnittpunkt zwischen Vertikalachse und Ring mittelpunkt den Treffpunkt Geschoß/Ziel in 300 m Entfernung für die vorgesehene Feuerwaffe dar stellt.

4. Zielvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die Grobzielansprache aus einem wei teren Ring (6) mit einem größeren Durchmesser als derjenige des inneren Rings (5) der Zielmarke, je doch mit gleichem Ringmittelpunkt, besteht, und der untere Ringschnittpunkt (7) des Rings (5) der Ziel marke mit dem unteren Schnittpunkt (8) des Rings (6) der Grobzielansprache verbunden ist und dieser untere Schnittpunkt (8) dem Treffpunkt Geschoß/Ziel in 500 m Entfernung entspricht.

5. Zielvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß der Verkantungsanzeiger vor dem Oku lar oder zwischen einer Schutzscheibe und dem Oku lar angeordnet ist.

6. Zielvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß der Verkantungsanzeiger innerhalb der optischen Zielvorrichtung so angeordnet ist, daß er zusammen mit der Zielmarke in ein HUD (Head-Up- Display) eingespielt werden kann.

7. Zielvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß der Zylinder (2) mit zwei vertikalen Strichmarken versehen ist, deren Abstand voneinander dem Durchmesser der Kugel (3) entspricht und die Waffe nicht verkantet ist, wenn die Kugel genau zwi schen den beiden vertikalen Strichmarken des Zy linders (2) ruht und somit der Abstand der beiden vertikalen Strichmarken des Zylinders (2) von der unsichtbaren Schwerkraftlinie (4) jeweils gleich groß ist.