DE19903943A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Bilden einer Faserstoffbahn - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Bilden einer FaserstoffbahnInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung zum Bilden einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, hat zwei kontinuierlich umlaufende endlose Siebbänder (S1, S2), die miteinander eine Doppelbandzone bilden zur Aufnahme einer Fasersuspension und zum Bilden der Faserstoffbahn durch Entfernen von Suspensionsflüssigkeit. In der Doppelbandzone sind Gleichdruck-Entwässerungselemente (15, 16) vorgesehen, zwischen denen die Bänder mit der sich dazwischen bildenden Faserstoffbahn hindurchlaufen. Wenigstens ein Teil der Entwässerungselemente (15, 16) ist perforiert zwecks Abfuhr von Suspensionsflüssigkeit. An einem der Entwässerungselemente ist eine Zuführeinrichtung (21) für einen Zusatzstoff vorgesehen, z. B. für Fein-Faserstoff. Die Zuführeinrichtung (21) hat eine Steuer- oder Regeleinrichtung (24) zum Variieren des Volumenstromes des Zusatzstoffes, so daß die Zweiseitigkeit der Faserstoffbahn gesteuert werden kann.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bilden einer Faserstoffbahn, insbesondere einer
Papier- oder Kartonbahn, aus einer Faserstoffsuspension. Die Erfindung betrifft außerdem
eine Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens.
Ausgangspunkt der Erfindung ist die noch nicht veröffentlichte Patentanmeldung
EP 0894894 (Akte PA10569 EP K). Gemäß dieser Patentanmeldung erfolgt das Bilden ei
ner Faserstoffbahn zwischen zwei endlosen, wasserdurchlässigen Bändern, vorzugsweise
Siebbändern. Dies erfolgt in bekannter Weise dadurch, daß ein Teil der Suspensionflüssig
keit durch die Bänder hindurch entfernt wird. In einem Teil dieser Bahnbildungszone wer
den die Bänder, zusammen mit der dazwischen sich bildenden Faserstoffbahn zwischen
sogenannten Gleichdruck-Entwässerungselementen (z. B. in Form von perforierten Platten)
hindurchgeführt. In einer besonderen Ausführungsform ist vorgesehen, daß der entstehen
den Faserstoffbahn ein Zusatzstoff zugegeben wird, indem dieser durch eines der Gleich
druck-Entwässerungselemente hindurch und durch das darüberlaufende poröse Band
strömt. Als Zusatztstoff ist beispielsweise ein Farbstoff, Füllstoff, Leim oder Entwässe
rungshilfsmittel vorgesehen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Bahnbildungsverfahren und
die dazugehörende Vorrichtung dahingehend weiter zu entwickeln, daß gewisse Eigen
schaften der fertigen Faserstoffbahn verbessert werden.
Dabei sollen möglichst viele der nachfolgenden Forderungen erfüllt werden können:
- 1. Die sogenannte Zweiseitigkeit der Faserstoffbahn soll gezielt beeinflußt werden können; d. h. man will entweder eine möglichst geringe Zweiseitigkeit (möglichst gleiche Eigenschaften auf beiden Bahnseiten) erreichen; oder man will eine "ge wollte Zweiseitigkeit" herbeiführen, so daß die beiden Seiten der Faserstoffbahn unterschiedliche Eigenschaften aufweisen.
- 2. Ein der Faserstoffbahn zugegebener Zusatzstoff soll in bestmöglicher Weise aus genutzt werden, d. h., beim weiteren Entwässern der Faserstoffbahn soll ein Wie der- Auswaschen des Zusatzstoffes möglichst weitgehend verhindert werden.
- 3. Wenn die gebildete Faserstoffbahn mit einer anderen Faserstoffbahn zusammen geführt wird, zwecks Herstellung eines mehrlagigen Produkts, so soll die soge nannte Spaltfestigkeit zwischen den beiden Bahnen möglichst hoch sein.
- 4. Das Querprofil bestimmter Bahn-Eigenschaften soll beeinflußt werden können.
- 5. Die Intensität der Entwässerung soll beeinflußbar sein, beispielsweise in gewissen Teilbereichen der Bahnbildungszone.
Diese Aufgabe wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst, daß man die
Zugabe des Zusatzstoffes derart steuert oder regelt, daß die gebildete Faserstoffbahn die
jeweils gewünschte (geringe oder deutlich feststellbare) Zweiseitigkeit aufweist. Mit ande
ren Worten: Man steuert oder regelt die Zugabe des Zusatzstoffes derart, daß bezüglich
einer bestimmten Oberflächen-Eigenschaft (oder bezüglich eines bestimmten an den
Bahnoberflächen meßbaren Gütegrades) ein bestimmtes Verhältnis zwischen den Eigen
schaften oder Gütegraden der beiden Bahnseiten erzielt wird.
In einer besonderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird während des
kontinuierlichen Herstellungsprozesses auf beiden Seiten der laufenden Faserstoffbahn
(z. B. Papierbahn) eine bestimmte Eigenschaft kontinuierlich gemessen. Dadurch wird kon
tinuierlich ermittelt, ob der gewünschte Grad der Zweiseitigkeit erzielt wird.
Wenn der Grad der Zweiseitigkeit von dem gewünschten Wert der Zweiseitigkeit (Soll-Wert)
abweicht, dann wird - vorzugsweise mit Hilfe eines geschlossenen Regelkreises - bei
spielsweise der Volumenstrom und/oder der Druck des zuzugebenden Zusatzstoffes derart
variiert, daß in der entstehenden Faserstoffbahn die Zweiseitigkeit sich dem Soll-Wert an
nähert. Durch Variieren des Druckes ist u. a. auch die Penetrationstiefe des Zusatzstoffes
gezielt steuerbar. Das führt zu einer Optimierung der Verteilung des Zusatzstoffes in der Z-
Richtung.
Weitere Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den vom Anspruch 1
abhängigen Ansprüchen angegeben. Ein besonders wichtiger weiterführender Gedanke der
Erfindung besteht darin, daß man als Zusatzstoff eine Fein-Faserstoff-Suspension verwen
det. Diese kann vorzugsweise aus der im Anfangsbereich der Doppelbandzone entfernten
Suspensionflüssigkeit, dem sogenannten Siebwasser, gewonnen werden. In diesem Falle
kann man auf einer der beiden Bahnseiten oder auf beiden Bahnseiten der Faserstoffbahn
einen bestimmten, z. B. besonders hohen Feinstoffgehalt herbeiführen. Die Höhe des Fein
stoffgehaltes ist beispielsweise wichtig für die Bedruckbarkeit der fertigen Faserstoffbahn.
In ähnlicher Weise ist es beim Herstellen eines mehrlagigen Produktes wichtig, daß vor
dem Zusammenführen zweier Faserstoffbahnen der Feinstoffgehalt der miteinander in
Kontakt kommenden Bahnseiten möglichst weitgehend erhöht worden ist. Andere mögliche
Zusatzstoffe sind: Füllstoffsuspension, Polymerlösung, Leim- oder Stärkelösung oder ein
z. B. örtlich zugegebener Farbstoff.
Für alle Ausführungsformen oder Anwendungsfälle des erfindungsgemäßen Verfahrens gilt
folgendes:
Der Ort der Zugabe des Zusatzstoffes ist in allen Fällen der Bereich der sogenannten Gleichdruck-Entwässerung. Dies ist derjenige Bereich der Bahnbildung, in dem die Ent wässerung unter Anwendung eines im wesentlichen pulsationsfreien Entwässerungsdruckes stattfindet. Das bedeutet, daß in dem betreffenden Teil der Bahnbildungszone der Ent wässerungsdruck entweder im wesentlichen gleich bleibt oder sich wenigstens annähernd kontinuierlich verändert, z. B. ansteigt. Eine solche Art der Entwässerung unterscheidet sich somit von der meistens im Anfangsbereich der Bahnbildung angewandten Entwässe rungsmethode, bei der mit Hilfe sogenannter Formierleisten in der zwischen den Bändern noch vorhandenen Suspension Druckpulsationen erzeugt werden. Dadurch will man errei chen, daß das Fasermaterial während des Bahnbildungsvorganges möglichst gleichmäßig verteilt bleibt.
Der Ort der Zugabe des Zusatzstoffes ist in allen Fällen der Bereich der sogenannten Gleichdruck-Entwässerung. Dies ist derjenige Bereich der Bahnbildung, in dem die Ent wässerung unter Anwendung eines im wesentlichen pulsationsfreien Entwässerungsdruckes stattfindet. Das bedeutet, daß in dem betreffenden Teil der Bahnbildungszone der Ent wässerungsdruck entweder im wesentlichen gleich bleibt oder sich wenigstens annähernd kontinuierlich verändert, z. B. ansteigt. Eine solche Art der Entwässerung unterscheidet sich somit von der meistens im Anfangsbereich der Bahnbildung angewandten Entwässe rungsmethode, bei der mit Hilfe sogenannter Formierleisten in der zwischen den Bändern noch vorhandenen Suspension Druckpulsationen erzeugt werden. Dadurch will man errei chen, daß das Fasermaterial während des Bahnbildungsvorganges möglichst gleichmäßig verteilt bleibt.
Ein besonderer Vorteil des Zugabeortes (für den Zusatzstoff) im Bereich der Gleichdruck-
Entwässerung besteht nun darin, daß man nach dem Zugeben des Zusatzstoffes die weite
re Entwässerung derart steuern kann, daß von dem zugegebenen Zusatzstoff möglichst
wenig verlorengeht. Dies gelingt beispielsweise dadurch, daß man den Zusatzstoff im An
fangsbereich oder im mittleren Bereich der Gleichdruck-Entwässerungszone zugibt, und
daß man hinter der Zugabestelle die Intensität der weiteren Entwässerung auf der betref
fenden Bahnseite reduziert. Beispielsweise kann man die Entwässerung auf einer be
stimmten Strecke ganz unterbinden. Gleichzeitig kann man die Intensität der Entwässerung
auf der gegenüberliegenden Bahnseite erhöhen, beispielsweise durch Anwenden von Un
terdruck und/oder dadurch, daß man in einem bestimmten Bereich erhöhte Perforations-
Querschnitte vorsieht.
Das Behindern der Entwässerung auf derjenigen Bahnseite, welcher der Zusatzstoff zuge
geben wurde, ist beispielsweise dadurch möglich, daß man in einem bestimmten Teilbe
reich der Gleichdruck-Entwässerungszone ein geschlossenes, also nicht perforiertes Plat
tenelement vorsieht oder dadurch, daß man einen Teil der Perforation absperrt, beispiels
weise mit Hilfe eines Druckluftpolsters. In jedem Fall wird erreicht, daß man mit einer sehr
hohen Retention der zugegebenen Zusatzstoffe rechnen kann. Im übrigen wird dank der
Erfindung auch erreicht, daß die von Anfang an in der Faserstoffsuspension vorhandenen
Fein- und/oder Füllstoffe zu einem höheren Prozentsatz als bisher in der sich bildenen Fa
serstoffbahn zurückgehalten werden.
Alternativ zu dem im Anspruch 1 definierten Lösungsgedanken kann die gestellte Aufgabe,
gemäß Anspruch 14 auch dadurch gelöst werden, daß man mit Hilfe von Gleichdruck-
Entwässerungselementen unterschiedlicher Permeabilität dafür sorgt, daß die Entwässe
rung durch das eine Band intensiver ist als diejenige durch das andere Band. Im Extremfall
kann man in einem bestimmten Bereich der Gleichdruck-Entwässerungszone das Entfer
nen von Suspensionsflüssigkeit durch eines der beiden Bänder zumindest weitgehend un
terbinden, nämlich mit Hilfe eines wasserundurchlässigen Gleichdruck-Ent
wässerungselementes. Das letztere sorgt dafür, daß auf dieser Seite der sich bildenden
Faserstoffbahn die mit der Faserstoff-Suspension herangeführten Fein- und/oder Füllstoffe
nicht entweichen können. Im Ergebnis erhält man eine Faserstoffbahn, die auf einer
Bahnseite einen erheblich höheren Anteil von Fein- und/oder Füllstoffen aufweist.
Die gestellte Aufgabe wird, ausgehend von einer Vorrichtung gemäß der eingangs er
wähnten Patentanmeldung, auch durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspru
ches 16 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Vorrichtung sind in den vom Anspruch 16 ab
hängigen Unteransprüchen angegeben. Die Ansprüche 23 bis 26 betreffen eventuell vor
teilhafte Maßnahmen zum zusätzlichen Steuern der Entwässerungsintensität und zum
möglichst gleichmäßigen Verteilen des Fasermaterials; diese Maßnahmen sind auch unab
hängig von denen des Anspruchs 1 anwendbar.
Zahlreiche weitere Möglichkeiten zur Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in der eingangs erwähnten Patentanmeldung
EP0894894 enthalten. Es wird deshalb ausdrücklich darauf hingewiesen, daß alle in dieser
noch nicht veröffentlichten Anmeldung beschriebenen Merkmale mit den Merkmalen der
hier vorliegenden Anmeldung kombinierbar sind.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeich
nung erläutert.
Die Fig. 1 zeigt einen Doppelsiebformer mit einer Zusatzstoff-Zuführung in einer schema
tischen Seitenansicht. Die Fig. 1A zeigt ein Detail aus Fig. 1.
Die Fig. 2 zeigt eine mögliche Abwandlung der Zusatzstoff-Zuführeinrichtung der Fig. 1
in einer Schrägansicht.
Die Fig. 3 zeigt einen Former zur Herstellung einer zweilagigen Faserstoffbahn.
Die Fig. 4 zeigt eine abgewandelte Einzelheit aus Fig. 3.
In Fig. 1 erkennt man einen Stoffauflauf 1 (nur beispielhaft dargestellt als ein Mehr
schichten-Stoffauflauf), der einen Faserstoff-Suspensionsstrom in einen Zwickel "ein
schießt", der am Anfang einer Doppelsiebzone von zwei Siebbändern S1 und S2 gebildet
ist. Die beiden Siebbänder S1 und S2 laufen an dieser Stelle über eine Formiersaugwalze
10, die in der Schlaufe des Untersiebes S1 liegt. Das Obersieb S2 läuft von einer Seibleit
walze 9 auf die Formierwalze und umschlingt diese im Bereich einer Formierzone FZ. Dort
können in der Schlaufe des Obersiebes S2 Formierleisten vorgesehen sein, die jedoch in
der Zeichnung weggelassen sind. In der Formierzone FZ beginnt das Bilden einer Faser
stoffbahn durch Entfernen von Suspensionsflüssigkeit durch die Siebe hindurch.
Die entfernte Suspensionsflüssigkeit strömt in bekannter Weise teils durch die Formierwal
ze 10, teils durch einen in der Schlaufe des Obersiebes befindlichen Auffangbehälter 27.
In Bahnlaufrichtung hinter der Formierzone FZ ist eine Gleichdruck-Entwässerungszone GE
vorgesehen, in der mehrere Gleichdruck-Entwässerungselemente 15, 16 angeordnet sind.
Dies sind beispielsweise in Bahnlaufrichtung hintereinander angeordnete und miteinander
gelenkig verbundene Plattensegmente. Diese sind perforiert, um hierdurch das Abführen
weiterer Suspensionsflüssigkeit zu ermöglichen. Gemäß Fig. 1 ist die Perforation in allen
Plattensegmenten im wesentlichen gleich ausgebildet. Abweichend hiervon kann man je
doch die Perforationsdurchmesser und/oder die Anzahl der Perforationen von Segment zu
Segment unterschiedlich wählen. Anstelle von zylindrischen Bohrungen können konisch
sich erweiternde Bohrungen vorgesehen sein. Anstelle von senkrecht zur Siebebene ange
ordneten Bohrungen können auch schräge Bohrungen vorgesehen werden. Ein Teil der
Suspensionsflüssigkeit kann auch durch den zwischen zwei benachbarten Plattensegmen
ten vorhandenen Spalt abgeführt werden; siehe z. B. den Spalt zwischen den Plattenseg
menten 16A und 16B. Zur Steuerung der Entwässerungsintensität kann man die lichte
Weite des genannten Spaltes verändern durch Verschieben des Plattensegmentes 16B in
Richtung des dargestellten Doppelpfeiles. Die oberen Plattensegmente 15 und 15A sind
mittels ihrer Gelenke an einer Tragkonstruktion 8 befestigt. Die unteren Plattensegemen
te 16, 16A und 16B ruhen dagegen auf Pneumatikschläuchen 4. Der Innendruck in jedem der
Pneumatikschläuche 4 ist individuell einstellbar, so daß jedes der Plattensegmente mit ei
ner frei wählbaren Kraft nachgiebig an die Innenseite des Untersiebes S1 andrückbar ist.
Falls erforderlich, kann man die Plattensegmente 15, 16 beispielsweise elektrisch beheizen,
wie bei 20 schematisch angedeutet ist. Außerdem kann man, falls erforderlich, an die Plat
tensegmente einen Schwingungserzeuger oder Oszillator anschließen (in der Zeichnung
nicht dargestellt). Am Ende der Doppelsiebzone befindet sich in bekannter Weise ein
Trennsauger 13. Dieser sorgt dafür, daß die gebildete Faserstoffbahn sich vom Obersieb
S2 trennt und mit dem Untersieb S1 weiterläuft, von dem die Bahn in bekannter Weise ab
genommen und weiteren Behandlungsstationen zugeführt wird.
Gemäß der Erfindung ist einem der mittleren, oberen Plattensegmente 15 ein insgesamt mit
21 bezeichnete Zuführeinrichtung für einen Zusatzstoff vorgesehen. Diese Zuführeinrich
tung umfaßt einen Vorratsbehälter 22, falls erforderlich eine Pumpe 23, ein Steuerventil 24
und eine auf dem Plattensegment 15A angeordnete Verteilkammer 25 sowie dazugehören
de Rohrleitungen.
Falls erforderlich kann man dem Zusatzstoff zwischen dem Steuerventil 24 und der Verteil
kammer 25 aus einem Speicher 26 ein Treibmittel, z. B. Preßluft (vorzugsweise erhitzt) oder
Dampf zugeben, u. a. zwecks Steuerung der Penetrationstiefe. Abweichend von Fig. 1
kann das Plattensegment 15A, das unmittelbar auf die Zuführeinrichtung 21 folgt, ge
schlossen (ohne Perforation) ausgeführt werden. Die Fig. 1A zeigt eine Reinigungsvor
richtung in Form eines Spritzrohres 19, das entlang der Tragvorrichtung 8 hin und her ver
schiebbar ist.
Die Fig. 2 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform der Zuführeinrichtung, insgesamt mit
21A bezeichnet. Die Verteilkammer 25A ist über die Bahnbreite in zahlreiche Sektionen
unterteilt. In jede Sektion mündet eine Zuführleitung mit einem individuell steuerbaren
Steuerventil 24A. Falls wiederum das Zugeben eines Treibmittels aus einem Speicher 26A
vorgesehen ist, wird dieses ebenfalls jeder Sektion über eine individuell steuerbare Leitung
zugeführt, entweder direkt in die betreffende Sektion der Verteilkammer 25A oder in die
Sektionsleitung stromabwärts von dem Steuerventil 24A. Man kann hierdurch das Querpro
fil der einen oder anderen Bahneigenschaft beeinflussen, z. B. das Flächengewichts- oder
das Trockengehalts- oder das Aschegehalts-Querprofil.
Der Grundaufbau des in Fig. 3 dargestellten Mehrlagen-Formers entspricht demjenigen
der Fig. 1 der EP 0851058 (Akte PA 10449). Man erkennt ein Fourdrinier-Langsieb-
Aggregat 31 mit einem etwa horizontal geführten Siebband 32 mit Laufrichtung gemäß
Pfeil 33. Auf dem Siebband 32 wird mittels eines Stoffauflaufes 34 und mit Hilfe mehrerer
Entwässerungselemente 35 eine erste Faserstofflage gebildet. Zum Formen einer zweiten
Faserstofflage ist oberhalb des Aggregates 31 ein insgesamt mit 40 bezeichneter Doppel
siebformer angeordnet, mit zwei Siebbändern 41 und 42, die miteinander eine Doppelsieb
zone bilden. Diese beginnt wiederum an einer Formierwalze 43. Im oberen Bereich dieser
Formierwalze wird mittels eines Stoffauflaufes 44 ein Fasersuspensionsstrom zwischen die
Siebe 41 und 42 "eingeschossen". Die beiden Siebe laufen zusammen mit der sich dazwi
schen bildenden Faserstoffbahn von oben nach unten von der Formierwalze 43 ab; sie um
schlingen danach einen Entwässerungskasten 45, dessen Krümmung der Krümmung des
Formierwalzenmantels entgegengesetzt ist. Ein Wasserauffangbehälter ist mit 46 bezeich
net.
Danach laufen die beiden Siebe zwischen zwei plattenförmigen Gleichdruck-
Entwässerungselementen 47 und 48 hindurch, wonach sich die beiden Siebbänder tren
nen. Hinter dem in der Schlaufe des einen Siebbandes 41 angeordneten Entwässerungs
element 47 ist ein Trennsauger 49 vorgesehen, so daß die gebildete zweite Faserstofflage
mit dem Siebband 41 zur Gautschwalze 50 läuft. Diese bringt die beiden Faserstofflagen
miteinander in Kontakt, so daß sie zu einer zweilagigen Faserstoffbahn zusammengefügt
werden. Diese zweilagige Faserstoffbahn wird mittels eines weiteren Trennsaugers 36 vom
Siebband 41 getrennt und läuft zusammen mit dem Siebband 32 weiter, z. B. über einen
Saugkasten 37 und eine Siebsaugwalze 38.
Danach wird die Faserstoffbahn in bekannter Weise mittels eines Filzbandes und einer Ab
nahmewalze 39 vom Siebband 32 entfernt und einem nachfolgenden Aggregat (z. B. Pres
senpartie zugeführt).
Das plattenförmige Entwässerungselement 47 ist beispielsweise an einem Wasserauffang
behälter 47a befestigt; es hat teils zylindrische teils konisch sich erweiternde Perforationen.
Das in der Schlaufe des anderen Siebbandes 42 unterhalb der Formierwalze 43 angeord
nete plattenförmige Entwässerungselement 48 ruht - unter Zwischenschalten von Pneu
matikschläuchen - auf einem Wasserauffangbehälter 48a und kann dadurch mit einer ein
stellbaren Kraft nachgiebig an die Innenseite des Siebbandes 42 angedrückt werden.
Ähnlich wie in Fig. 1 ist wiederum eine Zuführeinrichtung 51 für einen Zusatztstoff vorge
sehen, umfassend einen Vorratsbehälter 52, eine Pumpe 53, ein Steuerventil 54 und eine
Verteilkammer 55. Die letztere ist im Anfangsbereich der Gleichdruck-Entwässerungszone,
also am oberen Ende des plattenförmigen Entwässerungselementes 48 angeordnet. Die
ses ist gemäß Fig. 3 auf seiner ganzen Länge perforiert. Es ist jedoch auch möglich, daß
unterhalb der Verteilkammer 55 die Platte 48 zumindest bereichsweise geschlossen ist.
Dadurch kann sichergestellt werden, daß der zugegebene Zusatzstoff möglichst weitge
hend in die sich bildende Faserstoffbahn eindringt und in dieser verbleibt. Vorzugsweise
wird als Zusatzstoff ein Fein-Faserstoff zugegeben. Dadurch wird die Unterseite der im
Doppelsiebformer gebildeten zweiten Faserstofflage mit Feinstoff angereichert. Bei der auf
dem Langsieb-Aggregat 31 gebildeten ersten Faserstofflage hat die Oberseite einen
relativen hohen Feinstoffgehalt, weil die Entwässerung nur nach unten stattfindet.
Somit kommen an der Gautschwalze 50 diejenigen Seiten der beiden Faserstofflagen mit
einander in Kontakt, welche einen erhöhten Feinstoff-Gehalt aufweist. Im Ergebnis wird
hierdurch eine erhöhte Spaltfestigkeit des fertigen Mehrlagen-Produktes erzielt.
Eine mögliche Abwandlung der Bauweise gemäß Fig. 3 ist in Fig. 4 dargestellt. Abwei
chend von Fig. 3 ist in Fig. 4 das in der Schlaufe des Siebbandes 42 unterhalb der For
mierwalze 43 angeordnete plattenförmige Gleichdruck-Entwässerungselement 48' als ge
schlosse Platte ausgebildet, wobei auf eine Zuführeinrichtung für einen Zusatzstoff ver
zichtet worden ist. Hier findet in der Gleichdruck-Entwässerungszone wiederum auf der
Unterseite der sich bildenden zweiten Faserstofflage eine Anreicherung von Feinstoff statt,
weil hier die Entwässerung nur durch die Perforation des anderen plattenförmigen Entwäs
serungselementes 47 hindurch erfolgt. Das Ergebnis ist gleich oder ähnlich wie bei der
Ausführungsform gemäß Fig. 3.
Claims (26)
1. Verfahren zum Bilden einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier- oder Kar
tonbahn, aus einer Faserstoffsuspension, mit den folgenden Verfahrensschritten:
- a) man führt die Faserstoffsuspension zwischen zwei endlose, kontinuierlich umlaufende poröse Bänder, z. B. Siebbänder, die miteinander eine Doppel bandzone bilden, worin ein Teil der Suspensionsflüssigkeit durch die porösen Bänder hindurch entfernt wird, so daß sich zwischen den Bändern die Faser stoffbahn bildet;
- b) das Entfernen der Suspensionsflüssigkeit erfolgt wenigstens teilweise da durch, daß man die sich bildende Faserstoffbahn, eingehüllt zwischen den Bändern, zwischen sogenannten Gleichdruck-Entwässerungselementen hin durchführt;
- c) im Bereich der Gleichdruck-Entwässerung wird der entstehenden Faserstoff bahn durch wenigstens eines der Bänder hindurch ein Zusatzstoff zugegeben;
- d) dadurch gekennzeichnet, dafi man die Zugabe des Zusatzstoffes derart steu ert oder regelt, daß in der gebildeten Faserstoffbahn ein bestimmtes Verhält nis zwischen einem Gütegrad (z. B. Feinstoffgehalt) der Bahnoberseite und diesem Gütegrad der Bahnunterseite erzielt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Zugabe des
Zusatzstoffes derart steuert oder regelt, daß der genannte Gütegrad auf beiden
Seiten der Bahn wenigstens angenähert gleich ist (möglichst geringe Zweiseitig
keit).
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Zugabe des
Zusatzstoffes derart steuert oder regelt, daß der genannte Gütegrad auf beiden
Seiten der Bahn ungleich ist (gewollte Zweiseitigkeit).
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man
den Volumenstrom des zuzugebenden Zusatzstoffes steuert oder regelt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man
beim Zugeben des Zusatzstoffes den Druck desselben steuert oder regelt.
6. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man den Druck des Zu
satzstoffes durch Zumischen eines Treibmittels, z. B. Preßluft, Dampf oder dgl.,
steuert oder regelt.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zugeben des Zusatzstoffes im Anfangsbereich oder im mittleren Bereich
der Gleichdruck-Entwässerungszone stattfindet.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man auf der Seite der
Zusatzstoffzugabe hinter der Zugabestelle die Intensität der Entwässerung redu
ziert.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Zusatzstoff einen Fein-Faserstoff verwendet.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man den Fein-
Faserstoff aus der im Anfangsbereich der Doppelbandzone entfernten Suspensi
onsflüssigkeit ("Siebwasser") gewinnt.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß man die gebil
dete, noch feuchte Faserstoffbahn mit einer anderen Faserstoffbahn zusammen
führt, zwecks Bildung einer mehrlagigen Faserstoffbahn.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusammenführen
der Faserstoffbahnen derart erfolgt, daß Bahnseiten mit erhöhtem Feinstoffgehalt
miteinander in Kontakt gebracht werden.
13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Zusatzstoff durch mehrere, über die Bahnbreite verteilte und indivi
duell steuerbare Sektionsleitungen dem Bereich der Gleichdruck-Entwässerung
zuführt.
14. Verfahren zum Bilden einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier- oder Kar
tonbahn aus einer Faserstoffsuspension, mit den folgenden Verfahrensschritten:
- a) man führt die Faserstoffsuspension zwischen zwei endlose, kontinuierlich umlaufende poröse Bänder, z. B. Siebbänder, die miteinander eine Doppel bandzone bilden, worin ein Teil der Suspensionsflüssigkeit durch die porösen Bänder hindurch entfernt wird, so daß sich zwischen den Bändern die Faser stoffbahn bildet;
- b) das Entfernen der Suspensionsflüssigkeit erfolgt wenigstens teilweise da durch, daß man die sich bildende Faserstoffbahn, eingehüllt zwischen den Bändern, zwischen sogenannten Gleichdruck-Entwässerungselementen hin durchführt;
- c) dadurch gekennzeichnet, daß man im Bereich der Gleichdruck-Entwässerung die durch das eine der beiden Bänder stattfindende Entwässerung intensiver durchführt als die durch das andere Band stattfindende Entwässerung, näm lich mit Hilfe von Gleichdruck-Entwässerungselementen unterschiedlicher Permeabilität, so daß auf den beiden Seiten der gebildeten Faserstoffbahn unterschiedliche Gütegrade (z. B. Feinstoffgehalte) erzielt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß man zumindest in ei
nem Teilbereich der Gleichdruck-Entwässerung das Entfernen von Suspensions
flüssigkeit durch eines der beiden Bänder unterbindet, nämlich mit Hilfe eines was
serundurchlässigen Gleichdruck-Entwässerungselementes.
16. Vorrichtung zum Bilden einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier- oder
Kartonbahn, aus einer Faserstoff-Suspension, mit den folgenden Merkmalen:
- a) zwei kontinuierlich umlaufende endlose poröse Bänder, z. B. Siebbänder (S1, S2) bilden miteinander eine Doppelbandzone zur Aufnahme eines Sus pensionsstromes und zum Bilden der Faserstoffbahn durch Entfernen von Suspensionsflüssigkeit durch die beiden Bänder hindurch;
- b) in der Doppelbandzone sind sogenannte Gleichdruck-Ent wässerungselemente (15, 16) vorgesehen, zwischen denen die Bänder mit der sich dazwischen sich bildenden Faserstoffbahn in Kontakt mit den Entwässe rungselementen hindurchlaufen;
- c) wenigstens ein Teil der die Bänder stützenden Entwässerungselemente (15, 16) ist perforiert oder hat an der Fläche, die das Band berührt, Ausneh mungen zum Aufnehmen von Suspensionsflüssigkeit, so daß das Entwässern unter Anwendung eines im wesentlichen pulsationsfreien Entwässerungs druckes stattfindet;
- d) an wenigstens einem der Entwässerungselemente ist eine Zuführeinrich tung (21) für einen Zusatzstoff vorgesehen;
- e) dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinrichtung (21) eine Steuer- oder Regeleinrichtung (24) aufweist zum Variieren des Volumenstromes und/oder des Druckes des zuzugebenden Zusatzstoffes.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinrichtung
einen Anschluß zum Zumischen eines Treibmittels, z. B. Preßluft, Dampf oder der
gleichen, aufweist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zuführeinrichtung für den Zusatzstoff im Anfangsbereich oder im mittleren Bereich
der Gleichdruck-Entwässerungszone angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß - bezüglich der
Bandlaufrichtung - hinter der Zuführeinrichtung wengistens ein Gleichdruck-
Entwässerungselement angeordnet ist, welches zum Reduzieren der Entwässe
rungsintensität geeignet ist, z. B. dadurch, daß es als nicht-perforierte Platte ausge
bildet ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zuführeinrichtung über die Bahnbreite in zahlreiche Sektionen unterteilt ist und daß
in jede Sektion eine individuell steuerbare Sektionsleitung zum Zuführen einer
Teilmenge des Zusatzstoffes einmündet.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens einem der Gleichdruck-Entwässerungselemente eine vorzugsweise
bewegliche (verschiebbare) Reinigungsvorrichtung (19) zugeordnet ist (Fig. 1A).
22. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwi
schen zwei in Bahnlaufrichtung aufeinanderfolgenden Entwässerungselementen
(16A, 16B) variierbar ist, insbesondere durch Verschieben eines dieser Entwässe
rungselemente.
23. Vorrichtung, insbesondere nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Doppelbandzone an dem einen porösen Band ein plattenförmiges, vorzugsweise
perforiertes Entwässerungselement anliegt und daß gegenüber diesem an dem an
deren porösen Band mehrere Formationsleisten anliegen.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der For
mationsleisten (gemessen in Bahnlaufrichtung) unterschiedlich ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstände
zwischen den Formationsleisten unterschiedlich sind.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 23-25, dadurch gekennzeichnet, daß ent
weder das plattenförmige Entwässerungselement oder die Formationsleisten nach
giebig an das betreffende Band andrückbar ist bzw. sind.
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