DE19902501A1 - Dorn, Vorrichtung und Verfahren zum Kaltziehen nahtloser Rohre - Google Patents
Dorn, Vorrichtung und Verfahren zum Kaltziehen nahtloser RohreInfo
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Abstract
Um beim Kaltziehen nahtloser Rohre die Gefahr einer Exzentrizität mit einfachen Mitteln zu reduzieren, wird ein Dorn mit einer entgegen der Ziehrichtung angeordneten Dornführung vorgeschlagen. Des weiteren wird vorgeschlagen, daß ein Ziehstein und ein mit dem Ziehstein zusammenwirkender Dorn in Abhängigkeit von der Exzentrizität des Rohres in ihrem Relativwinkel zueinander verändert werden.
Description
Die Erfindung betrifft einen Dorn, eine Vorrichtung und ein Verfahren
zum Kaltziehen nahtloser Rohre.
Ein derartiger Dorn sowie eine derartige Vorrichtung werden
beispielsweise in der DE 196 10 642 A1 offenbart. Ebenso offenbart diese
Druckschrift ein entsprechendes Verfahren. Hierbei weist der Dorn eine in
Ziehrichtung angeordnete Führung auf, die durch einen Ziehstein und einen
dem Ziehstein nachgeordneten Stützstein hindurchreicht. Durch Verlagern
des Ziehsteins senkrecht zur Rohrachse können Exzentrizitäten
ausgeglichen werden. Hierbei wird der Dorn durch seine Führung in dem
Stützstein koaxial zur Rohrachse gehalten, während der Ziehstein bezüglich
des Dornes bzw. des Rohres exzentrisch angeordnet ist.
Um die Ziehspaltgeometrie an diese Exzentrizität anzupassen, kann der
Ziehstein in Abhängigkeit von dem Betrag der Exzentrizität des Ziehsteins
bezüglich der Rohrachse um einen Winkel aus seiner senkrecht zur
Ziehachse verlaufenden Ziehebene herausgeschwenkt werden.
In einer weiteren Ausführungsform dieser Vorrichtung kann zwischen dem
Ziehstein und dem Stützstein ein weiterer Ziehstein angeordnet sein, der in
Abhängigkeit von einer Exzentrizität des Rohres bezüglich der Rohrachse
verlagerbar ist.
Die Exzentrizität des Rohres äußert sich hierbei durch Wandungleichheiten,
die durch die Herstellung des Vormaterials bedingt sind.
Um beim Kaltziehen nahtloser Rohre die Gefahr einer Exzentrizität mit
einfachen Mitteln zu reduzieren, schlägt die Erfindung einerseits einen
Dorn zum Kaltziehen nahtloser Rohre mit einer entgegen der Ziehrichtung
angeordneten Dornführung vor. Andererseits schlägt die Erfindung eine
Vorrichtung zum Kaltziehen nahtloser Rohre mit einem Ziehstein und mit
einem mit dem Ziehstein zusammenwirkenden, derartigen Dorn vor, bei
welcher eine Rohrführung das Rohr an einer vom Ziehstein ausgehend
entgegen der Ziehrichtung liegende Stelle führt. Darüber hinaus wird ein
Verfahren zum Kaltziehen nahtloser Rohre vorgeschlagen, bei welchem ein
Ziehstein und ein mit dem Ziehstein zusammenwirkender Dorn in
Abhängigkeit von der Exzentrizität des Rohres in ihrem Relativwinkel
zueinander verändert werden.
Durch eine derartige Anordnung wird der Dorn durch eine entgegen der
Ziehrichtung angeordnete Dornführung, die sich an der Innenwandung des
einlaufende Rohres abstützt, geführt. Die hierbei auftretenden und
aufzubringenden Kräfte lassen sich einfach beherrschen, da lediglich der
Winkel zwischen einlaufenden Rohr und dem Ziehstein verändert werden
muß. Insbesondere kann auf aufwendige Einrichtungen verzichtet werden,
die den Ziehstein in Abhängigkeit von seiner Exzentrizität in seiner
Winkellage verändern. Hierdurch kann auch das Regelverhalten der
Gesamtanordnung wesentlich einfacher beherrscht werden.
Darüber hinaus erfolgt die Winkeleinstellung des Dornes durch eine
Führung an einer Stelle, an welcher das den Dorn führende Rohr noch
nicht gezogen ist.
In einer konkreten Ausgestaltung des Dornes kann die Dornführung einen
entgegen der Ziehrichtung angeordneten Führungsarm umfassen. Dieser
Führungsarm bildet einen Hebel, der die zur Führung notwendigen Kräfte
entsprechend reduziert.
An dem vom Dorn wegweisenden Ende des Führungsarmes kann eine
Anlage vorgesehen sein, die an einer Innenwandung des zu ziehenden
Rohres zur Anlage kommt. In konkreter Ausgestaltung kann die Anlage
beispielsweise durch eine Scheibe bzw. einen Zylinder ausgestaltet sein,
wobei der Außendurchmesser dieser Anlage im Wesentlichen dem
Innendurchmesser des einlaufenden Rohres entspricht. Es versteht sich
hierbei, daß auch ein kleines Spiel vorgesehen sein kann.
Auf Höhe der Anlage der Dornführung kann eine Rohrführung vorgesehen
sein, so daß die zur Führung des Dornes notwendigen Kräfte unmittelbar
an der Stelle auf das Rohr wirken, an welcher auch die Kräfte durch die
Dornenführung auf das Rohr ausgeübt werden. Auf diese Weise lassen sich
in dem Rohr auftretende Spannungen minimieren.
In dem Ziehstein kann eine, vorzugsweise einen Ultraschallsensor
umfassende, Meßeinrichtung angeordnet sein, um die Exzentrizität zu
messen. Durch eine derartige Anordnung kann die Exzentrizität einerseits
ausreichend genau und andererseits an einer für das letzlich gezogene Rohr
entscheidenden Stellen gemessen werden. Eine derartige Anordnung aus
Ziehstein und Meßeinrichtung bzw. ein Messen der Exzentrizität am bzw.
im Ziehstein ist somit auch unabhängig von den übrigen Merkmalen
vorteilhaft.
Durch die Veränderung des Relativwinkels zwischen Ziehstein und Dorn
in Abhängigkeit von der Exzentrizität des Rohres kann die Wandung des
gezogenen Rohres außerordentlich genau beeinflußt werden. Insbesondere
ist eine entsprechende Regelung leicht beherrschbar.
Die Relativwinkeländerung kann durch ein Drehmoment bedingt werden,
welches aus einer Kraft resultiert, die an einer entgegen der Ziehrichtung
liegenden Stelle auf den Dorn aufgebracht wird. Dieses ist beispielsweise
durch die vorbeschriebene Anlage bzw. durch die vorbeschriebene
Rohrführung realisierbar. Ebenso ist es möglich, die Relativwinkeländerung
durch ein Drehmoment zu bedingen, welches aus einer Kraft resultiert, die
an einer in der Ziehrichtung liegenden Stelle auf den Dorn aufgebracht
wird.
Durch eine derartige Verfahrensführung kann die Exzentrizität mit
verhältnismäßig einfachen Mitteln und durch eine gut beherrschbare
Regelung beeinflußt werden.
Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften vorliegenden Erfindung werden
anhand nachfolgender Beschreibung anliegender Zeichnung erläutert, in
welcher beispielhaft zwei Vorrichtungen zum Kaltziehen nahtloser Rohre
mit einem Ziehstein und mit einem mit dem Ziehstein zusammenwirkenden,
erfindungsgemäßen Dorn in Schnitt schematisch dargestellt sind.
Bei der in Fig. 1 dargestellt Vorrichtung wirkt ein Dorn 1 mit einem
Ziehstein 2 zusammen, um ein Rohr 3, welches im Durchlaufrichtung, den
Dorn 1 und den Ziehstein 2 passiert, kaltzuziehen. Der Dorn 1 umfasst
einen entgegen der Ziehrichtung angeordneten Führungsarm 4, an dessen
vom Dorn 1 wegweisenden Ende eine Führungsscheibe 5 angeordnet ist.
Die Scheibe 5 weist im Wesentlichen den Innendurchmesser des
einlaufenden Rohres 3 auf, wobei ein geringes Spiel zwischen Scheibe 5
und Rohr 3 vorgesehen ist.
Auf Höhe der Scheibe 5 wird das Rohr 3 von einer Rohrführung 6
umgriffen. Die Rohrführung 6 liegt an einer Halterung 7 an, die
verhindert, daß die Rohrführung 6 einer Bewegung des Rohres 3 folgt.
Vor dem Ziehstein 2 sind Meßgeräte (nicht dargestellt) angeordnet, die die
Wandstärke des Rohres 3, mithin dessen Exzentrizität, messen.
In Abhängigkeit von dieser Exzentrizität wird die Winkellage des
Ziehsteins bezüglich der Rohrachse 8 (gestrichelt dargestellt) variiert. Auf
diese Weise kann der Relativwinkel zwischen Dorn und Ziehstein in
Abhängigkeit von der Exzentrizität verändert werden.
Gleiches ist auch dadurch möglich, daß die relative Lage des Ziehsteins 2
und der Rohrführung 6 in Bezug auf die Rohrachse 8 in Abhängigkeit von
der Exzentrizität des Rohres 3 verändert wird. Hierzu brauchen lediglich
die Rohrführung 6 und/oder der Ziehstein 2 senkrecht zur Rohrachse 8
verlagert zu werden. Durch diese Verlagerung wird ebenfalls der
Relativwinkel zwischen Ziehstein 2 und Dorn 1 verändert.
Es versteht sich, daß die letztgenannte Verlagerung auch kumulativ zu
einer Winkelveränderung des Ziehsteines 2 Anwendung finden kann.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform sind Ultraschallsensoren
9 als Meßgeräte zum Messen der Exzentrizität in entsprechenden
Bohrungen mit flachem Boden in dem Ziehstein 2 vorgesehen. Hierbei sind
die Ultraschallsensoren 9 derart gewählt, daß diese Impulse senden und
empfangen können. Ein von einem Sensor 9 ausgestrahlter Impuls wird an
Materialgrenzflächen reflektiert. Aus dem Laufzeitunterschieden folgt dann
die entsprechende Wandstärke bzw. Exzentrizität.
Bei dieser Ausführungsform sind vier Ultraschallsensoren 9 jeweils in
einem Winkel von 90° zueinander in dem Ziehstein 2 vorgesehen.
Wie aus den Figuren ersichtlich, wird die Relativwinkeländerung zwischen
Dorn 1 und Ziehstein 2 und durch ein Drehmoment bedingt, welches von
einer Kraft, die auf die Scheibe 5 wirkt, aufgebracht wird.
Claims (10)
1. Dorn zum Kaltziehen nahtloser Rohre, gekennzeichnet durch eine
entgegen der Ziehrichtung angeordnete Dornführung.
2. Dorn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dornführung einen entgegen der Ziehrichtung angeordneten
Führungsarm (4) des Dorns (1) umfasst.
3. Dorn nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß am von dem
Dorn (1) wegweisenden Ende des Führungsarmes (4) eine Anlage (5)
vorgesehen ist, die an einer Innenwandung eines zu ziehenden
Rohres (3) zur Anlage kommt.
4. . Vorrichtung zum Kaltziehen nahtloser Rohre mit einem Ziehstein
und mit einem mit dem Ziehstein zusammenwirkenden Dorn nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine
Rohrführung (6), die das Rohr (3) an einer vom Ziehstein (2)
ausgehend entgegen der Ziehrichtung liegenden Stelle führt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rohrführung (6) auf Höhe einer Anlage (5) der Dornführung
vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Ziehstein (2) eine Meßeinrichtung (9) zum Messen der
Exzentrizität des Rohres (3) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßeinrichtung (9) einen Ultraschallsensor umfasst.
8. Verfahren zum Kaltziehen nahtloser Rohre, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Ziehstein (2) und ein mit dem Ziehstein (2)
zusammenwirkender Dorn (1) in Abhängigkeit von der Exzentrizität
des Rohres (3) in ihrem Relativwinkel zueinander verändert werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Relativwinkeländerung durch ein Drehmoment bedingt ist, welches
aus einer Kraft resultiert, die an einer entgegen der Ziehrichtung
liegenden Stelle auf den Dorn aufgebracht wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Relativwinkeländerung durch ein Drehmoment bedingt ist, welches
aus einer Kraft resultiert, die an einer in der Ziehrichtung liegenden
Stelle auf den Dorn aufgebracht wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999102501 DE19902501A1 (de) | 1999-01-22 | 1999-01-22 | Dorn, Vorrichtung und Verfahren zum Kaltziehen nahtloser Rohre |
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---|---|---|---|
DE1999102501 DE19902501A1 (de) | 1999-01-22 | 1999-01-22 | Dorn, Vorrichtung und Verfahren zum Kaltziehen nahtloser Rohre |
Publications (1)
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ID=7895093
Family Applications (1)
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Country Status (2)
Country | Link |
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EP (1) | EP1022070A3 (de) |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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