DE19901220B4

DE19901220B4 - Verfahren und Vorrichtung zum Verschließen von Verpackungen aus flexiblem Material

Info

Publication number: DE19901220B4
Application number: DE19901220A
Authority: DE
Inventors: Jürgen Hanten; Günter Vermehren; Gerhard Demming
Original assignee: Poly Clip System GmbH and Co KG
Current assignee: Poly Clip System GmbH and Co KG
Priority date: 1999-01-14
Filing date: 1999-01-14
Publication date: 2004-04-08
Anticipated expiration: 2019-01-15
Also published as: US6675554B1; ES2212767T3; DE50005192D1; DE19901220A1; EP1140633A1; WO2000041933A1; EP1140633B1; AU2435500A

Abstract

Verfahren zum Verschließen von Verpackungen aus flexiblem Material wie Beutel, Schläuche o. dgl., bei dem ein Abschnitt des Verpackungsmaterials zu einem Zopf gerafft und dieser in eine offene, im wesentlichen U-förmige Verschlussklammer mit einem Klammerboden und beidseitigen Klammerschenkeln eingelegt wird, worauf der Zopf axial neben der Verschlussklammer zur Ebene des Klammerbodens hin gedrückt wird und die Schenkel der Verschlussklammer ringförmig um den Zopf gebogen werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Zusammendrücken des Zopfes und das Biegen der Klammerschenkel gleichzeitig erfolgt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verschließen von Verpackungen aus flexiblem Material wie Beutel, Schläuche o. dgl., bei dem ein Abschnitt des Verpackungsmaterials zu einem Zopf gerafft und dieser in eine offene, im wesentlichen U-förmige Verschlussklammer mit einem Klammerboden und beidseitigen Klammerschenkeln eingelegt wird, worauf der Zopf axial neben der Verschlussklammer zur Ebene des Klammerbodens hin gedrückt wird und die Schenkel der Verschlussklammer ringförmig um den Zopf gebogen werden. Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Ausführen dieses Verfahrens mit einer Matrize zum Halten der offenen Verschlussklammer und einem gegen die Matrize bewegbaren Stempel zum Biegen der Klammerschenkel um den Zopf des Verpackungsmaterials sowie mit mindestens einem in Zopfrichtung seitlich des Stempels angeordneten Niederhalter.

Aus der US-PS 3,455,010 ist es bekannt, den zu einem Zopf gerafften Hals eines Beutels in eine offen im wesentlichen U-förmige Verschlussklammer einzulegen, dann den Zopf mittels zweier beidseitig eines Verschließstempels angeordneter und längsbeweglicher Niederhalter zu komprimieren und danach den Stempel zwischen den Niederhaltern vorzuschieben und die Verschlussklammer durch Umbiegen der Klammerschenkel in eine einander überlappende Stellung um den Zopf zu verschließen.

Unter anderem aus der DE 38 44 052 C1 ist ein ähnliches Verschließen von Wurstenden einschließlich der dafür eingesetzten Verschlussklammern und Verschließwerkzeuge bekannt. Die U-förmig vorgebogenen Verschlussklammern hängen mittels an den Schenkelenden abgekröpften Stegen aneinander und bilden einen magaziniert zuführbaren Klammerstrang, von dem beim Arbeitshub der Verschließwerkzeuge die jeweilige Verschlussklammer – in der Mitte des Verbindungssteges zur nächsten Verschlussklammer im Klammerstrang – abgetrennt wird. Beim Verschließvorgang werden die Steg-Endabschnitte gegen die Außenseite der Klammerschenkel gepresst und mit diesen um den Zopf des Verpackungsmaterials gebogen, wobei die Schenkelenden und Stegabschnitte stumpf gegeneinandergepresst und dabei gestaucht werden, so dass ein den Zopf des Verpackungsmaterials möglichst dicht zusammenpressender Ring entsteht.

Diese Technik der Wurstherstellung hat sich allgemein bewährt. Es kann jedoch vor allem in bestimmten Fällen, namentlich bei relativ steifem Verpackungsmaterial, zu Fehlfunktionen dadurch kommen, dass der – beispielsweise von Verdrängerscheren gebildete und in die noch offene Verschlussklammer eingelegte – Zopf etwas aufspringt und beim nachfolgenden Verschließen der Klammer diese das Verpackungsmaterial verletzt, so dass die Verpackung, etwa eine Wursthülle, undicht wird. Dem soll dadurch abgeholfen werden, dass nach dem Einlegen des Zopfes und vor dem Biegen der Klammerschenkel der Zopf axial neben der Verschlussklammer zur Ebene des Klammerbodens hin gedrückt wird. Auf diese Weise wird verhindert, dass sich der Zopf zur Öffnung der noch nicht verschlossenen Klammer hin entfaltet und beim anschließenden Verschließvorgang die dabei gebogenen Schenkel der Verschlussklammer eine Falte des Zopfes einklemmen und beschädigen. Auch lässt sich eine Verschlussklammer mit kürzeren Schenkeln einsetzen, die namentlich bei einem dünnen Zopf des Verpackungsmaterials weniger Staucharbeit während des Verschließvorganges erfordert und ein dichtes Verschließen des Zopfes begünstigt.

Allerdings ist dafür das aus der US-PS 3,455,010 bekannte Vorgehen ungeeignet, weil die Folgesteuerung für die Zopfkompression und das Klammerschließen zu viel Zeit erfordert und die Kapazität von Hochleistungs-Füllmaschinen stark beschneiden würde. Auch ist die bekannte Vorrichtung apparativ aufwändig.

Es wurde nun gefunden, dass es möglich ist, die Vorgänge des Zopf-Niederhaltens und des Klammer-Verschließens gleichzeitig ablaufen zu lassen, so dass für das Niederhalten des Zopfes und die damit erzielte Produktionssicherheit keine zusätzliche Zeit erforderlich ist.

Die zur Ausführung dieses Verfahrens vorgesehene Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass der Niederhalter seitlich am Stempel befestigt ist und die Wirkfläche des Niederhalters die Arbeitsfläche des Stempels in dessen Bewegungsrichtung um ein geringes Maß überragt. Dieses Maß kann etwa 1 bis 5 mm betragen, vorzugsweise beträgt es 2 bis 3 mm. Weitere bevorzugte Weiterbildungen dieser Vorrichtung sind ebenfalls Gegenstand von Unteransprüchen.

Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel, darin zeigt:
1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Verschließvorrichtung in der Verschließstellung nach dem Verpressen einer Verschlußklammer um den – abgeschnittenen – Zopf von Verpackungsmaterial; und
2 eine perspektivische Frontansicht der – gemäß der Linie II-II in 1 geschnittenen – Vorrichtung mit einem von zwei Verschlußklammern verschlossenen Zopf aus Verpackungsmaterial.
Eine Matrize 1 umfaßt mit ihrer trogartigen Ausnehmung 2 eine Verschlußklammer 3 derart, daß ihr Klammerboden 4 und ihre Sehenkel 5 (letztere teilweise) abgestützt sind. Weil die Zeichnungsfiguren den Zustand nach Abschluß des Verschließvorganges darstellen, hat der Stempel 6 die Schenkel 5 der Verschlußklammer 3 bereits um den (in 1 geschnittenen) Zopf 7 herumgebogen und dabei die Stegabschnitte 8 gegen die Außenseiten der Schenkel 5 gedrückt; im übrigen kann auf die 1 und 2 der DE 38 44 052 C1 verwiesen werden.
Am Stempel 6 ist seitlich neben dem die Verschlußklammer 3 aufnehmenden Teil der Matrize 1 ein Niederhalter 10 angebracht, dessen konkave Wirkfläche 1 1 die (ebenfalls konkave) Arbeitsfläche des Stempels 6 in dessen durch den Pfeil 13 angegebenen Bewegungsrichtung (nach unten) überragt. Beim Arbeitshub des Stempels 6 legt sich mithin der Niederhalter 10 mit seiner Wirkfläche 1 1 zuerst an den Zopf 7 an und drückt diesen nach unten in die Verschlußklammer 3 gegen ihren Klammerboden 4. Erst danach schließt die Arbeitsfläche des Stempels 6 die Verschlußklammer 3, indem sie die Enden der Schenkel 5 um den Zopf 7 herumbiegt und auf diese Weise die Verschlußklammer 3 unter Stauchen ringförmig eng um den Zopf 7 schließt.
2 macht deutlich, daß beim (üblichen) gleichzeitigen Setzen zweier beabstandeter Verschlußklammern 3 auf einem entsprechend lang ausgezogenen Zopf 7 – der anschließend mittig zwischen den Verschlußklammern aufgetrennt werden kann – eine entsprechende Doppelmatrize 1 mit zwei Stempeln 6 vorgesehen ist, zwischen denen die beiden Niederhalter 10 angeordnet sind. Es ist erkennbar, wie zwischen den Niederhaltern 6 sich der dort befindliche Abschnitt des Zopfes 7 tonnenförmig aufweitet, während er zu den Verschlußklammern 3 hin seine geraffte Lage beibehalten hat.

Claims

Verfahren zum Verschließen von Verpackungen aus flexiblem Material wie Beutel, Schläuche o. dgl., bei dem ein Abschnitt des Verpackungsmaterials zu einem Zopf gerafft und dieser in eine offene, im wesentlichen U-förmige Verschlussklammer mit einem Klammerboden und beidseitigen Klammerschenkeln eingelegt wird, worauf der Zopf axial neben der Verschlussklammer zur Ebene des Klammerbodens hin gedrückt wird und die Schenkel der Verschlussklammer ringförmig um den Zopf gebogen werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Zusammendrücken des Zopfes und das Biegen der Klammerschenkel gleichzeitig erfolgt.
Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einer Matrize (1) zum Halten der offenen Verschlußklammer (3) und einem gegen die Matrize bewegbaren Stempel (6) zum Biegen der Klammerschenkel (5) um den Zopf (7) des Verpackungsmaterials, sowie mit mindestens einem in Zopfrichtung seitlich des Stempels (6) angeordneten Niederhalter (10), dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalter (10) seitlich am Stempel (6) befestigt ist und die Wirkfläche (11) des Niederhalters (10) die Arbeitsfläche (12) des Stempels (6) in dessen Bewegungsrichtung (13) um ein geringes Maß überragt.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Maß 1 bis 5 mm, vorzugsweise 2 bis 3 mm beträgt.
Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkfläche (11) des Niederhalters (10) quer zur Zopfrichtung konkav gekrümmt ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalter (10) auf der zum freien Zopfende weisenden Seite des Stempels (6) angeordnet ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4 mit je zwei beabstandeten Matrizen (1) und zugehörigen Stempeln (6) zum gleichzeitigen Verschließen zweier Verschlussklammern (3) auf einem entsprechend lang gerafften Zopf (7) aus Verpackungsmaterial, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Niederhalter (10) zwischen den beiden Stempeln (6) angeordnet und jeweils am benachbarten Stempel befestigt sind.