DE19900309A1 - Verfahren zur Betätigung eines Kraftfahrzeug-Türschließsystems - Google Patents
Verfahren zur Betätigung eines Kraftfahrzeug-TürschließsystemsInfo
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Abstract
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Betätigung eines Kraftfahrzeug-Türschließsystems mit elektrischer Öffnungshilfe, das mit einer fernsteuerbaren Steuerelektronik mit einem Fernsteuermodul bei der Bedienungsperson ausgerüstet ist, wobei die Steuerelektronik zeitlich ein Anlaufintervall, ein Berechtigungs-Prüfintervall, ggf. ein Aktionsintervall und ein Tür-Öffnungsintervall benötigt und wobei im Tür-Öffnungsintervall ein Elektromotor der Öffnungshilfe gestartet wird und über eine zwischengeschaltete Getriebestufe die Türöffnung bewirkt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß über die Getriebestufe nur bei einer eine bestimmte Mindestdrehzahl überschreitenden Drehzahl des Elektromotors eine die Türöffnung bewirkende Kraftübertragung erfolgt, daß beim Betätigen des Türschließsystems zum Starten des Anlaufintervalls auch der Elektromotor gestartet und zunächst auf eine unter der Mindestdrehzahl liegende Drehzahl geregelt wird und daß nach Ende des Berechtigungs-Prüfintervalls bei positivem Ergebnis eine Drehzahlerhöhung des Elektromotors über die Mindestdrehzahl zum Zwecke der Türöffnung erfolgt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Betätigung eines Kraftfahrzeug-Tür
schließsystems mit elektrischer Öffnungshilfe das mit einer fernsteuerbaren
Steuerelektronik mit einem Fernsteuermodul bei der Bedienungsperson aus
gerüstet ist, wobei die Steuerelektronik zeitlich ein Anlaufintervall, ein Be
rechtigungs-Prüfintervall, ggf. ein Aktionsintervall und ein Tür-Öffnungsin
tervall benötigt und wobei im Tür-Öffnungsintervall ein Elektromotor der
Öffnungshilfe gestartet wird und über eine zwischengeschaltete Getriebe
stufe die Türöffnung bewirkt.
Ein Kraftfahrzeug-Türschließsystem der in Rede stehenden Art ist beispiels
weise bekannt aus der DE-A-196 32 915. Hier weist ein Kraftfahrzeug-Tür
schloß in einem weitgehend geschlossenen Außengehäuse eine als Drehfalle
ausgeführte Schloßfalle, eine die Drehfalle in Schließstellung haltende Sperr
klinke und einen elektrischen Antrieb für die Sperrklinke auf, wobei die
Sperrklinke durch den Antrieb aus der Rastung der Drehfalle aushebbar ist.
Mikroschalter sind vorgesehen, um den Antrieb zu steuern.
Die Bedienungscharakteristik des zuvor erläuterten, bekannten Kraftfahr
zeug-Türschließsystems ist so weit wie möglich der Bedienungscharakteristik
von mechanischen oder elektromechanischen Kraftfahrzeug-Türschlössern
herkömmlicher Bauart angeglichen.
Dabei wird ein Betätigungsverfahren eingesetzt, das aus der DE-A-195 21 024
bekannt ist. Dieses Verfahren, von dem die Erfindung ausgeht, senkt die
von der Bedienungsperson bemerkte Ansprechzeit des Kraftfahrzeug-Tür
schließsystems auf die auch von mechanischen, konventionellen Kraftfahr
zeug-Türschließsystemen bekannten Zeiten dadurch, daß das Anlaufintervall
und das Berechtigungs-Prüfintervall des Kraftfahrzeug-Türschließsystems
dadurch kaschiert wird, daß diese beiden Intervalle in eine zeitliche Phase
vorverlegt werden, die der eigentlichen, von der Bedienungsperson merkba
ren Bedienungsphase vorgelagert ist.
Eine besondere Variante dieses Verfahrens besteht dabei darin, daß durch le
diglich einmaliges Drücken (oder Ziehen) des Türgriffes das System anläuft
und das Anlaufintervall, das Berechtigungs-Prüfintervall und das Aktionsin
tervall durchläuft, wobei dann auch das eigentliche Öffnen der Kraftfahr
zeugtür, also das Tür-Öffnungsintervall selbsttätig überstrichen wird. Eine
Bedienungsperson merkt in diesem Zusammenhang nach anfänglicher Be
dienung des Fernsteuermoduls oder des Türgriffes nur, daß nach einer gewis
sen Verzögerung die Tür öffnet, jedoch keine Verzögerungen in Zwischen
schritten dieses Verfahrensablaufes.
Das bekannte Verfahren zur Betätigung eines Kraftfahrzeug-Türschließsy
stems hat sich bereits bewährt, die Gesamt-Verzögerungszeit beim Betätigen
des Kraftfahrzeug-Türschließsystems wird jedoch nach wie vor als zu lang
empfunden.
Der Lehre der Erfindung liegt die Problematik zugrunde, die Verzögerungs
zeit beim Betätigen dieses Kraftfahrzeug-Türschließsystems weiter zu verrin
gern.
Das zuvor aufgezeigte Problem ist bei einem Verfahren der in Rede stehen
den Art dadurch gelöst, daß über die Getriebestufe nur bei einer eine be
stimmte Mindestdrehzahl überschreitenden Drehzahl des Elektromotors eine
die Türöffnung bewirkende Kraftübertragung erfolgt und daß beim Betätigen
des Türschließsystems zum Starten des Anlaufintervalls auch der Elektromo
tor gestartet und zunächst auf eine unter der Mindestdrehzahl liegende
Drehzahl geregelt wird und daß nach Ende des Berechtigungs-Prüfintervalls
bei positivem Ergebnis eine Drehzahlerhöhung des Elektromotors über die
Mindestdrehzahl zum Zwecke der Türöffnung erfolgt. Die wirksame Verkür
zung der Verzögerungszeit wird hier dadurch erreicht, daß unabhängig von
der Prüfung der Berechtigung der Bedienungsperson in jedem Fall der Elek
tromotor der elektromotorischen Öffnungshilfe bereits gestartet wird. Diese
Start-Verzögerungszeit für den Elektromotor wird dann anschließend beim
Übergang von dem Berechtigungs-Prüfungsintervall bzw. dem Aktionsinter
vall einerseits in das Tür-Öffnungsintervall andererseits eingespart, weil der
Elektromotor ja bereits gestartet worden ist. Die Drehzahlerhöhung des Elek
tromotors beim Übergang in das Tür-Öffnungsintervall kann praktisch verzö
gerungsfrei erfolgen. Insgesamt wird bei der Verzögerungszeit die gesamte
Anlaufzeit für das Starten des Elektromotors eingespart.
Bei einem Elektromotor heutiger Konstruktion wird auf diese Weise die Ge
samt-Betätigungszeit für das Kraftfahrzeug-Türschließsystem um etwa 40 ms
verringert auf einen Wert von ca. 80 ms.
In der Praxis kann man das erfindungsgemäße Verfahren dadurch realisieren,
daß die Getriebestufe mit einer Fliehkraftkupplung ausgerüstet wird, die eine
entsprechende Kraftübertragung erst beim Überschreiten der Mindestdreh
zahl bewirkt. Erst dann wird also die Kraftübertragung beispielsweise zum
Lüften der Sperrklinke des Kraftfahrzeug-Türschlosses erfolgen, obwohl zu
vor bereits der Elektromotor der elektromotorischen Öffnungshilfe mit einer
geringeren Drehzahl läuft.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es zweckmäßig, die Drehzahl und
die Position des Motors mittels elektronischer Bauteile zu erfassen und aus
zuwerten, um dadurch das Anlaufintervall, das Berechtigungs-Prüfintervall,
das Aktionsintervall und das Tür-Öffnungsintervall zu steuern.
Im übrigen wird für die weiteren Besonderheiten eines Verfahrens zur Betäti
gung eines Kraftfahrzeug-Türschließsystems der in Rede stehenden Art auf
die eingangs erläuterte vorveröffentlichte Druckschrift, die DE-A-195 21 024
verwiesen, deren Offenbarungsgehalt auch zum Offenbarungsgehalt der
vorliegenden Patentanmeldung gemacht wird.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein bevorzugtes Aus
führungsbeispiel darstellenden Zeichnung nochmals kurz erläutert. In der
Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeug-Türschließsy
stems der in Rede stehenden Art,
Fig. 2 in schematischer Darstellung den Elektromotor mit Getriebestufe
eines Kraftfahrzeug-Türschließsystems gemäß Fig. 1.
Fig. 1 zeigt ein weitestgehend elektronisch gesteuertes Kraftfahrzeug-Tür
schließsystem, das ausschnittweise, nämlich unter Einschluß eines Kraftfahr
zeug-Türschlosses 1 dargestellt ist. Das Kraftfahrzeug-Türschloß 1 weist in
einem Gehäuse Z eine Drehfalle 3 und eine Sperrklinke 4 auf. Zum Antrieb
der Sperrklinke 4 dient eine elektrische Öffnungshilfe 5, die einen Elektromo
tor 6 und eine Getriebestufe 7 aufweist.
Das Kraftfahrzeug-Türschließsystem ist mit einer fernsteuerbaren Steuerelek
tronik 8 ausgerüstet, zu der auch ein Fernsteuermodul 9 gehört, der von einer
Bedienungsperson getragen wird.
Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt ein Kraftfahrzeug-Türschloß 1, die
zentrale fernsteuerbare Steuerelektronik 8 und bezogen auf das eine Kraft
fahrzeug-Türschloß 1 einen Türaußengriff 10 und einen Türinnengriff 11 so
wie Verbindungsleitungen, insbesondere ein Bussystem 12.
Im einzelnen ist bereits oben erläutert worden, daß die Steuerelektronik 8
zeitlich ein Anlaufintervall, ein Berechtigungs-Prüfintervall, ggf. ein Aktions
intervall und ein Tür-Öffnungsintervall benötigt. Im Tür-Öffnungsintervall
wird der Elektromotor 6 der Öffnungshilfe 5 gestartet und bewirkt über die
zwischengeschaltete Getriebestufe 7 die Türöffnung dadurch, daß die Sperr
klinke 4 motorisch aus der Hauptrast der Drehfalle 3 ausgehoben wird.
Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, daß über die Getriebstufe 7 nur bei ei
ner eine bestimmte Mindestdrehzahl überschreitenden Drehzahl des Elektro
motors 6 eine die Türöffnung bewirkende Kraftübertragung erfolgt, daß beim
Betätigen des Türschließsystems zum Starten des Anlaufintervalls auch der
Elektromotor 6 gestartet und zunächst auf eine unter der Mindestdrehzahl
liegende Drehzahl geregelt wird und daß nach Ende des Berechtigungs-
Prüfintervalls bei positivem Ergebnis eine Drehzahlerhöhung des Elektromo
tors 6 über die Mindestdrehzahl zum Zwecke der Türöffnung erfolgt. Fig. 2
zeigt dazu beispielhaft eine Anordnung der Öffnungshilfe 5 mit dem Elek
tromotor 6 und der Getriebestufe 7. Im in Fig. 2 dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel erkennt man, daß die Getriebestufe 7 hier mit einer Fliehkraft
kupplung 13 versehen ist, die erst bei Überschreiten der Mindestdrehzahl
einkuppelt. Die Funktion ist auch im allgemeinen Teil der Beschreibung be
reits erläutert worden.
Ferner zeigt Fig. 2 das Polgehäuse 6a des Elektromotors 6 und darin den sich
drehenden Anker 6b, rechts eine sich aus dem Polgehäuse 6a heraus er
streckende Ankerwelle 6c.
Auf der Ankerwelle 6c befindet sich ein Geberelement 14, beispielsweise eine
Scheibe mit einem eingelassenen kleinen Permanentmagneten oder mehreren
solchen auf dem Umfang verteilt angeordneten Permanentmagneten, dem ein
Sensor 15, beispielsweise in Hall-Sensor, zur Erfassung von Position und
Drehzahl des Ankers 6b zugeordnet ist. Insoweit könnten auch mehrere Sen
soren winkelversetzt angeordnet sein. Das Geberelement 14 kann auch zwi
schen dem Elektromotor 6 und der Getriebestufe 7 oder an anderer passender
Stelle angeordnet sein.
Natürlich gibt es auch andere konstruktive Möglichkeiten, durch elektroni
sche Bauteile die Drehzahl und die Position des elektrischen Antriebsmotors
6 zu erfassen und auszuwerten, um so das Anlaufintervall, das Berechti
gungs-Prüfintervall, das Aktionsintervall und das Tür-Öffnungsintervall zu
steuern.
Insgesamt kann man mit Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens er
reichen, daß vom Betätigen des Kraftfahrzeug-Türschließsystems, also vom
Starten des Anlaufintervalls, bis zum Beginn der Türöffnung eine Zeitspanne
von 60 ms bis 100 ms, vorzugsweise von ca. 80 ms, vergeht.
Claims (4)
1. Verfahren zur Betätigung eines Kraftfahrzeug-Türschließsystems mit elek
trischer Öffnungshilfe (5), das mit einer fernsteuerbaren Steuerelektronik (8)
mit einem Fernsteuermodul (9) bei der Bedienungsperson ausgerüstet ist,
wobei die Steuerelektronik (8) zeitlich ein Anlaufintervall, ein Berechtigungs-
Prüfintervall, ggf. ein Aktionsintervall und ein Tür-Öffnungsintervall benötigt
und wobei im Tür-Öffnungsintervall ein Elektromotor (6) der Öffnungshilfe
(5) gestartet wird und über eine zwischengeschaltete Getriebestufe (7) die
Türöffnung bewirkt,
dadurch gekennzeichnet,
daß über die Getriebestufe (7) nur bei einer eine bestimmte Mindestdrehzahl überschreitenden Drehzahl des Elektromotors (6) eine die Türöffnung bewir kende Kraftübertragung erfolgt,
daß beim Betätigen des Türschließsystems zum Starten des Anlaufintervalls auch der Elektromotor (6) gestartet und zunächst auf eine unter der Mindest drehzahl liegende Drehzahl geregelt wird und
daß nach Ende des Berechtigungs-Prüfintervalls bei positivem Ergebnis eine Drehzahlerhöhung des Elektromotors (6) über die Mindestdrehzahl zum Zwecke der Türöffnung erfolgt.
daß über die Getriebestufe (7) nur bei einer eine bestimmte Mindestdrehzahl überschreitenden Drehzahl des Elektromotors (6) eine die Türöffnung bewir kende Kraftübertragung erfolgt,
daß beim Betätigen des Türschließsystems zum Starten des Anlaufintervalls auch der Elektromotor (6) gestartet und zunächst auf eine unter der Mindest drehzahl liegende Drehzahl geregelt wird und
daß nach Ende des Berechtigungs-Prüfintervalls bei positivem Ergebnis eine Drehzahlerhöhung des Elektromotors (6) über die Mindestdrehzahl zum Zwecke der Türöffnung erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Getriebe
stufe (7) mit einer Fliehkraftkupplung (13) versehen wird, die erst bei Über
schreiten der Mindestdrehzahl einkuppelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß vom Be
tätigen des Kraftfahrzeug-Türschließsystems, also vom Starten des Anlaufin
tervalls, bis zum Beginn der Türöffnung eine Zeitspanne von 60 ms bis 100
ms, vorzugsweise von ca. 80 ms, vergeht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drehzahl und die Position des Elektromotors 6 mittels elektronischer Bau
teile (13; 14) erfaßt und ausgewertet werden, um so das Anlaufintervall, das
Berechtigungs-Prüfintervall, ggf. das Aktionsintervall und das Tür-Öffnungs
intervall zu steuern.
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