-
GEBIET DER ERFINDUNG
-
Die vorliegende Erfindung befasst sich mit einem Schließsystem zum elektrischen Öffnen einer Fahrzeugtür, mit einer Montageeinheit eines Schließmoduls, mit einer Fahrzeugtür und mit einem Verfahren zum Öffnen einer Fahrzeugtür mit einem mechanischen Türschloss.
-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Fahrzeugtüren weisen beispielsweise ein Türschloss auf, um die Fahrzeugtür in geschlossenem Zustand sicher arretieren. Das Türschloss bildet dabei einen Teil eines Schließsystems. Zum Betätigen des Türschlosses werden in der Regel Türgriffe verwendet, z.B. Innengriffe auf der Innenseite zum Öffnen der Tür vom Innenraum eines Fahrzeugs und Außengriffe zum Öffnen der Tür von außen. Neben mechanischen Schlössern werden zum Beispiel auch elektrische Schlösser verwendet, bei denen ein Elektromotor im Schloss das Öffnen des Schlosses übernimmt. Elektrische Schlösser werden beispielsweise bei Heckklappen verwendet, die sich per Knopfdruck öffnen lassen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass ein steigender Bedarf nach Nutzerkomfort auch bei anderen Fahrzeugtüren besteht.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein Schließsystem mit verbesserten Nutzerkomfort zur Verfügung zu stellen.
-
Diese Aufgabe wird durch ein Schließsystem zum elektrischen Öffnen einer Fahrzeugtür, durch eine Montageeinheit eines Schließmoduls, durch eine Fahrzeugtür und durch ein Verfahren zum Öffnen einer Fahrzeugtür mit einem mechanischen Türschloss nach einem der unabhängigen Ansprüche erreicht. Beispielhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Gemäß der Erfindung ist ein Schließsystem zum elektrischen Öffnen einer Fahrzeugtür vorgesehen. Das Schließsystem umfasst ein mechanisches Türschloss, wenigstens einen manuell betätigbaren Griff und einen elektrischen Öffnungsantrieb. Der wenigstens eine manuell betätigbare Griff und der elektrische Öffnungsantrieb sind jeweils zum Öffnen des mechanischen Türschlosses vorgesehen. Das mechanische Türschloss ist durch Aktivierung des manuell betätigbaren Griffs und/oder des elektrischen Öffnungsantriebs öffenbar. Eine mechanische Verbindung ist zur Übertragung einer Betätigungskraft zwischen dem manuell betätigbaren Griff und dem mechanischen Türschloss vorgesehen. Außerdem ist eine mechanische Verbindung zur Übertragung einer Betätigungskraft zwischen dem elektrischen Öffnungsantrieb und dem mechanischen Türschloss vorgesehen.
-
Damit lässt sich die Fahrzeugtür bequem öffnen, da die eigentliche Kraft zum Öffnen des Schlosses durch den elektrischen Aktuator erzeugt wird. Die zusätzliche Verbindung mit dem Türgriff erlaubt ein Öffnen des Schlosses auch dann, wenn der elektrische Antrieb ausfällt.
-
Der Begriff „Öffnen“ bezieht sich insbesondere auf das Betätigen der Sperrklinke in einem Fahrzeugtürschloss. Das Öffnen bezieht sich auf das Aufheben der formschlüssigen Verbindung zwischen Drehfalle und Schließbügel durch das Betätigen der Sperrklinke. Das Öffnen des Türschlosses kann auch als Entriegeln des Türschlosses bezeichnet werden. Der Begriff „Öffnen“ bezieht sich nicht auf die eigentliche Öffnung der Tür, nachdem das Schloss geöffnet wurde, sondern auf die Freigabe der Tür, indem das Schloss geöffnet wird und die Tür zum Öffnen freigibt.
-
Der Begriff Fahrzeugtür umfasst neben Fahrer- und Beifahrertüren auch anderer seitliche Fahrzeugtüren und -klappen, sowie auch Hecktüren und Heckklappen.
-
Der elektrische Öffnungsantrieb dient dem elektrischen Öffnen des mechanischen Türschlosses. Der manuell betätigbare Griff dient dem mechanischen bzw. manuellen Öffnen des mechanischen Türschlosses.
-
Der elektrische Öffnungsantrieb ist beispielsweise separat angeordnet. Der elektrische Öffnungsantrieb kann auch als elektrischer Öffnungsaktuator (eÖ) bezeichnet werden.
-
Die mechanische Verbindung ist z.B. mit Zugelementen in Form von Bowdenzügen ausgebildet. Neben Verbindungen zum Öffnen können noch weitere Bowdenzüge vorgesehen sein, z.B. zum Verriegeln und Entriegeln des Türschlosses.
-
Gemäß einem Beispiel ist der elektrische Öffnungsantrieb als separater Aktuator für das mechanische Türschloss ausgebildet.
-
In einer Option ist vorgesehen, dass der elektrische Öffnungsantrieb unabhängig von dem mechanischen Türschloss und dem wenigstens einen manuell betätigbaren Griff in einer Fahrzeugtür anordenbar ist.
-
Der elektrische Öffnungsantrieb kann z.B. in einem Trockenraum einer Fahrzeugtür angeordnet werden. Eine Abdichtung gegen Nässe muss dann nur bei einer Durchführung des Bowdenzugs vorgesehen werden.
-
Der elektrische Öffnungsantrieb kann alternativ auch in einem Nassraum einer Fahrzeugtür angeordnet werden.
-
In einem Beispiel ist der elektrische Öffnungsantrieb an dem mechanischen Türschloss angeordnet, z.B. ist der elektrische Öffnungsantrieb an einem Gehäusebereich des mechanischen Türschlosses befestigt.
-
Gemäß einem Beispiel ist eine Redundanz bei der Aktivierung für das Öffnen des mechanischen Türschlosses vorgesehen.
-
In einer Option ist vorgesehen, dass die Aktivierung zum Öffnen des mechanischen Türschlosses primär durch den elektrischen Öffnungsantrieb erfolgt und sekundär durch den wenigstens einen manuell betätigbaren Griff.
-
Beispielsweise weist das mechanische Türschloss einen, d.h. einen ersten Anschluss für ein (erstes) Zugelement auf, das mit dem manuell betätigbaren Griff verbunden ist, und einen weiteren, d.h. einen zweiten Anschluss für ein weiteres (zweites) Zugelement, das mit dem elektrischen Öffnungsantrieb verbunden ist. Das mechanische Türschloss kann einen noch weiteren, d.h. einen dritten Anschluss für ein noch weiteres (drittes) Zugelement, das mit einem zweiten manuell betätigbaren Griff verbunden ist.
-
Gemäß einem Beispiel für die Redundanz ist eine Y-Weiche vorgesehen, die auf einer Anschlussseite mit dem manuell betätigbaren Griff und dem elektrischen Öffnungsantrieb verbunden ist, und die auf der anderen Anschlussseite mit dem mechanischen Türschloss verbunden ist.
-
In einem Beispiel weist der wenigstens eine manuell betätigbare Griff einen Sensor zum Aktivieren des elektrischen öffnungsantriebs auf.
-
Der Begriff „Anschlussseite“ bezieht sich auf eine Eingangsseite zum Anschließen eines Zugelements. Bei einer Y-Weiche erfolgt der Anschluss von mindestens zwei verschiedenen Zugelementen auf der einen Anschlussseite, und der Anschluss von mindestens einem Zugelement auf der anderen Anschlussseite. Zum Beispiel ist auf der anderen Anschlussseite nur ein einziges Zugelement vorgesehen.
-
Bei einer Y-Weiche sind zum Beispiel auf einer Seite mehr Zugelemente angeschlossen, als auf der anderen Seite, so dass mindestens ein Zugelement von der einen Seite mit einem anderen Zugelement der gleichen Seite auf ein Zugelement der anderen Seite aufgekoppelt wird.
-
Die Y-Weiche ermöglicht das Anschließen von zwei verschiedenen Aktuatoren an das mechanische Türschloss. Das mechanische Türschloss lässt sich damit manuell und auch elektrisch (bezogen auf den Antrieb bzw. den Aktuator) öffnen.
-
Die Y-Weiche kann an unterschiedlichen Stellen eingebaut sein, also unabhängig von Griff oder Schloss. Die Y-Weiche kann auch mit dem Schloss integriert ausgebildet sein, d.h. das Schloss kann die Y-Weiche innerhalb eines Schlossgehäuses aufweisen.
-
In einem Beispiel weist das Türschloss einen ersten Anschlusspunkt für einen Außengriff auf und einen zweiten Anschlusspunkt für einen Innengriff; der elektrische Öffnungsantrieb wirkt zum Öffnen des mechanischen Türschlosses auf einen oder beide der beiden Anschlusspunkte ein.
-
Gemäß einem Beispiel ist der wenigstens eine manuell betätigbare Griff bi-funktional ausgebildet. Der Griff weist für eine erste Funktion einen Sensor zur Erzeugung eines Ansteuerungssignals für den elektrischen Öffnungsantrieb auf. Das Ansteuerungssignal zum Entriegeln des mechanischen Türschlosses kann in einer ersten Position des manuell betätigbaren Griffs erzeugt werden. Der Griff weist für eine zweite Funktion ein auf das mechanische Türschloss einwirkendes mechanisches Element auf. Das mechanische Türschloss kann durch das mechanische Element in einer zweiten Position des manuell betätigbaren Griffs entriegelt werden.
-
Beispielsweise ist der Sensor ein kapazitiver Sensor, der eine Berührung mit der Hand erfasst. um damit den elektrischen Öffnungsantrieb steuern zu können.
-
Beispielsweise ist der Sensor ein kapazitiver Sensor, der ein Hineinragen von z.B. den Fingern in ein erzeugtes elektrisches Feld erfasst. um damit den elektrischen Öffnungsantrieb steuern zu können, d.h. es ist ein berührungsloses Aktivieren vorgesehen.
-
Beispielsweise ist der Sensor ein Mikrotaster oder ein Näherungssensor, der eine minimale Bewegung des manuell betätigbaren Griffs erfasst, und mit dem der elektrische Öffnungsantrieb steuerbar ist.
-
Die Aktivierung bezieht sich in diesem Zusammenhang auf die Erzeugung der Kraft zum Öffnen des Türschlosses.
-
Zum Beispiel wirkt das mechanische Element direkt auf das mechanische Türschloss.
-
Der bi-funktionale Griff steuert in einer ersten Position den elektrischen Öffnungsantrieb, der auf das mechanische Türschloss einwirkt, und in einer zweiten Position wirkt der bi-funktionale Griff direkt auf das mechanische Türschloss ein, um das Türschloss zu öffnen.
-
In einem Beispiel ist vorgesehen, dass, von einer Ruheposition des Griffs ausgehend, die zweite Position nach der ersten Position liegt. Beispielsweise ist für die zweite Position eine größere Gegenkraft zu überwinden.
-
Der bi-funktionale Griff weist z.B. eine sogenannte Überholfunktion auf, um sicherzustellen, dass ein Öffnen auch bei Ausfall der elektrischen Energiequelle für den elektrischen Öffnungsantrieb möglich ist.
-
In einem Beispiel ist der Griff durch eine Feder vorgespannt. Ein Sensor erfasst ob der Griff mit der Hand ergriffen wird. Der elektrische Öffnungsantrieb öffnet dann die Tür bzw. das Türschloss. Wenn der elektrische Öffnungsantrieb defekt ist, muss die Federkraft überwunden werden, um das Türschloss mechanisch zu öffnen.
-
Gemäß einem Beispiel ist ein Komponententräger vorgesehen, an dem das mechanische Türschloss, der wenigstens eine manuell betätigbare Griff, und der elektrische Öffnungsantrieb zumindest temporär gehalten sind. Der Komponententräger kann beispielsweise eine Abtrennung sein, die den Nassraum in einer Tür begrenzt.
-
In einem Beispiel ist der wenigstens eine manuell betätigbare Griff ein Außengriff. In einem anderen Beispiel ist der wenigstens eine manuell betätigbare Griff ein Innengriff. In einem weiteren Beispiel sind ein manuell betätigbarer Außengriff und ein manuell betätigbarer Innengriff vorgesehen, die jeweils beide mit dem mechanischen Türschloss verbunden sind.
-
Beispielsweise sind beide Griffe mit einem Sensor zur Signalerzeugung ausgebildet. Der elektrische Öffnungsantrieb ist damit z.B. von innen und außen ansteuerbar.
-
Gemäß einem Beispiel sind ein Außengriff und ein Innengriff für den wenigstens einen manuell betätigbaren Griff vorgesehen. Der Außengriff und der Innengriff sind über eine Y-Weiche mit dem Türschloss verbunden, über die auch der elektrische Öffnungsantrieb mit dem Türschloss verbunden ist.
-
Gemäß einem Beispiel ist eine Nass-/Trockenraumabtrennung vorgesehen, und der elektrische Öffnungsantrieb ist auf der Trockenseite der Nass-/Trockenraumabtrennung vorgesehen.
-
Die Nass-/Trockenraumabtrennung ist eine Abtrennung, die bei einer Fahrzeugtür den Bereich, in dem eindringendes Regenwasser auftreten kann und auch wieder nach außen abgeleitet wird, von dem Bereich abgetrennt, in dem Wasser nicht auftritt bzw. nicht auftreten sollte. Die Nass-/Trockenraumabtrennung kann auch als Feuchtigkeitsabtrennung oder Nassraumabtrennung bezeichnet werden.
-
Bei einer Anordnung des elektrischen Öffnungsantriebs auf der Trockenseite ist der elektrische Öffnungsantrieb nicht der Feuchtigkeit ausgesetzt und kann ein Gehäuse mit einer einfacheren Abdichtung aufweisen. Beispielsweise ist eine Abdichtung gegen Nässe nur bei der Durchführung der abgehenden Bowdenzüge durch die Nass-/Trockenraumabtrennung erforderlich.
-
Gemäß der Erfindung ist auch eine Montageeinheit eines Schließmoduls vorgesehen. Die Montageeinheit umfasst ein Schließsystem nach einem der vorhergehenden Beispiele und einen Montageträger, auf dem die Komponenten des Schließsystems temporär befestigt sind.
-
Der Montageträger kann auch als Komponententräger ausgebildet sein, an dem die einzelnen Komponenten befestigt sind.
-
Die Montageeinheit kann auch als Schließmodul bezeichnet werden.
-
Gemäß der Erfindung ist auch eine Fahrzeugtür vorgesehen. Die Fahrzeugtür umfasst ein Schließsystem nach einem der vorherigen Beispiele, und außerdem einen Türrahmen, eine Innenverkleidung, eine Außenverkleidung und eine Nass-/Trockenraumabtrennung in der Tür.
-
Gemäß der Erfindung ist auch ein Verfahren zum Öffnen einer Fahrzeugtür mit einem mechanischen Türschloss. Das Verfahren weist folgende Schritte auf:
- a1) Aktivieren eines elektrischen Öffnungsantriebs zum Öffnen des mechanischen Türschlosses; und/oder
- a2) Aktivieren eines manuell betätigbaren Griffs zum Öffnen des mechanischen Türschlosses: und
- b) Öffnen des Türschlosses durch das Aktivieren.
-
Der wenigstens eine manuell betätigbare Griff und der elektrische Öffnungsantrieb sind jeweils zum Öffnen des mechanischen Türschlosses vorgesehen. Das mechanische Türschloss ist durch Aktivierung des manuell betätigbaren Griffs und/oder des elektrischen Öffnungsantriebs öffenbar. Eine mechanische Verbindung überträgt eine Betätigungskraft zwischen dem manuell betätigbaren Griff und dem mechanischen Türschloss überträgt zum Öffnen des mechanischen Türschlosses, und eine mechanische Verbindung überträgt eine Betätigungskraft zwischen dem elektrischen Öffnungsantrieb und dem mechanischen Türschloss zum Öffnen des mechanischen Türschlosses.
-
Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist vorgesehen, dass ein elektrischer Antrieb für das Schloss als eine separate Einheit vorgesehen ist. Diese Einheit lässt sich abgekapselt ausbilden und kann somit in der Tür an geeigneter Stelle montiert werden, z.B. auch im Trockenraum der Tür. Die gleichzeitige Verbindung des Schlosses mit einem Griff ermöglicht ein Öffnen auch bei Ausfall des elektrischen Antriebs. Die Verwendung eines mechanischen Schlosses erlaubt eine einfache und zuverlässige Schlosskonstruktion. Außerdem eignet sich die vorliegende Lösung auch für Modullösungen und die Aufrüstung bestehender Schließsysteme.
-
Es sei darauf hingewiesen, dass die Merkmale der Ausführungsbeispiele des Schließsystems zum elektrischen Öffnen einer Fahrzeugtür auch für Ausführungsformen der Montageeinheit eines Schließmoduls, für Ausführungsformen der Fahrzeugtür und für Ausführungsformen des Verfahren zum Öffnen einer Fahrzeugtür mit einem mechanischen Türschloss gelten und umgekehrt. Außerdem können auch diejenigen Merkmale frei miteinander kombiniert weiden, bei denen dies nicht explizit erwähnt ist.
-
Figurenliste
-
Nachfolgend wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher auf Ausführungsbeispiele der Erfindung eingegangen.
- 1 zeigt schematisch ein Beispiel eines Schließsystems in einem Funktionsdiagramm.
- 2 zeigt ein weiteres Beispiel des Schließsystems mit einer Y-Weiche.
- 3 zeigt ein weiteres Beispiel des Schließsystems mit einem bi-funktionalen Griff.
- 4 zeigt ein Beispiel einer Fahrzeugtür in einem Funktionsdiagramm.
- 5 zeigt ein weiteres Beispiel des Schließsystems mit der Y-Weiche.
- 6 zeigt ein Beispiel eines Verfahrens zum Öffnen einer Fahrzeugtür mit einem mechanischen Türschloss.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
1 zeigt ein Schließsystem 10 zum elektrischen Öffnen einer Fahrzeugtür. Das Schließsystem 10 umfasst ein mechanisches Türschloss 12 und wenigstens einen manuell betätigbaren Griff 14. Außerdem ist ein elektrischer Öffnungsantrieb 16 vorgesehen. Der wenigstens eine manuell betätigbare Griff 14, z.B. ein Türgriff, und der elektrische Öffnungsantrieb 16 sind jeweils zum Öffnen des mechanischen Türschlosses 12 vorgesehen. Das mechanische Türschloss 12 kann durch Aktivierung des manuell betätigbaren Griffs 14 und/oder durch Aktivierung des elektrischen Öffnungsantriebs 16 geöffnet werden. Dazu ist eine mechanische Verbindung 18 zur Übertragung einer Betätigungskraft zwischen dem manuell betätigbaren Griff 14 und dem mechanischen Türschloss 12 vorgesehen. Außerdem ist eine mechanische Verbindung 20 zur Übertragung einer Betätigungskraft zwischen dem elektrischen Öffnungsantrieb 16 und dem mechanischen Türschloss 12 vorgesehen.
-
Der elektrische Öffnungsantrieb 16 ist als separater Aktuator für das mechanische Türschloss 12 ausgebildet. In einem Beispiel ist vorgesehen, dass der elektrische Öffnungsantrieb 16 unabhängig von dem mechanischen Türschloss 12 und dem wenigstens einen manuell betätigbaren Griff 14 in einer Fahrzeugtür angeordnet sein kann.
-
Durch den wenigstens einen manuell betätigbaren Griff 14 und den elektrischen Öffnungsantrieb 16 ist eine Redundanz bei der Aktivierung für die Entriegelung des mechanischen Türschlosses 12 gegeben. In einem Beispiel erfolgt die Aktivierung zum Öffnen des mechanischen Türschlosses primär durch den elektrischen Öffnungsantrieb und sekundär durch den wenigstens einen manuell betätigbaren Griff.
-
Wie in 2 gezeigt, ist in einem Beispiel vorgesehen, dass für die Redundanz eine Y-Weiche 22 vorgesehen ist, die auf einer Anschlussseite mit dem manuell betätigbaren Griff 14 und dem elektrischen Öffnungsantrieb 16 verbunden ist. und die auf der anderen Seite mit dem mechanischen Türschloss 12 verbunden ist.
-
In 2 ist außerdem als Option gezeigt, dass über eine weitere mechanische Verbindung 26 (gestrichelte Linie) ein zweiter manuell betätigbarer Griff 28 vorgesehen sein kann.
-
Beispielsweise bilden die beiden Griffe einen Außengriff und einen Innengriff. In der gezeigten Variante ist der Innengriff direkt mit dem Türschloss verbunden. In einer weiteren Option ist vorgesehen, dass der Außengriff und der Innengriff über die Y-Weiche 22 mit dem Türschloss verbunden sind, über welche Y-Weiche 22 auch der elektrische Öffnungsantrieb 16 mit dem Türschloss verbunden ist.
-
3 zeigt ein weiteres Beispiel des Schließsystems, bei dem der wenigstens eine manuell betätigbare Griff bi-funktional ausgebildet ist. Dazu ist zum Beispiel ein Griffbügel 30 angedeutet, der an einer Grundstruktur 31 beweglich gehalten ist. Der Griffbügel 30 lässt sich zumindest an einem Ende von der Grundstruktur 31 wegbewegen, was mit einem Doppelpfeil 32 angedeutet ist. Über eine Mechanik 34, die ein auf das mechanische Türschloss einwirkendes mechanisches Element bildet, und eine Verbindung 36 ist der Griffbügel 30 mit der Y-Weiche 22 verbunden und über eine weitere Verbindung 38 mit dem mechanischen Türschloss 12.
-
Außerdem weist der Griffbügel 30 einen Sensor 40 auf, der über eine Datenverbindung 42 mit dem elektrischen Öffnungsantrieb 16 verbunden ist.
-
Der Sensor kann als kapazitiver Sensor, als Näherungssensor oder auch als Mikrotaster ausgebildet sein. Der Sensor hat die Aufgabe einen Öffnungswunsch, bzw. die Absicht des Nutzers die Tür zu öffnen, zu detektieren und ein Signal an den Öffnungsantrieb 16 zu übermitteln, um das Türschloss zu öffnen.
-
Für eine erste Funktion weist der Griffbügel 30 einen Sensor, z.B. den Sensor 40, zur Erzeugung eines Ansteuerungssignals für den elektrischen Öffnungsantrieb 16 auf. Das Ansteuerungssignal zum elektrischen Öffnen des mechanischen Türschlosses 12 wird in einer ersten Position P1 des manuell betätigbaren Griffs 14 erzeugt.
-
Für eine zweite Funktion weist der Griffbügel 30 ein auf das mechanische Türschloss 12 einwirkendes mechanisches Element auf, d.h. beispielsweise einen separaten Bowdenzug als die erwähnte mechanische Verbindung 18 zur Übertragung der Betätigungskraft zwischen dem manuell betätigbaren Griff und dem mechanischen Türschloss. Das mechanische Türschlosses 12 kann durch das mechanische Element in einer zweiten Position P2 (gestrichelt angedeutet) des manuell betätigbaren Griffs (mechanisch) geöffnet werden.
-
In einem nicht näher gezeigten Beispiel ist ein Komponententräger vorgesehen, an dem das mechanische Türschloss 12. der wenigstens eine manuell betätigbare Griff 14, und der elektrische Öffnungsantrieb 16 zumindest temporär gehalten sind.
-
In einem ebenfalls nicht näher gezeigten Beispiel ist eine Nass-/Trockenraumabtrennung vorgesehen, und der elektrische Öffnungsantrieb ist auf der Trockenseite der Nass-/Trockenraumabtrennung vorgesehen.
-
In einem weiteren, ebenfalls nicht näher gezeigten Beispiel ist eine Montageeinheit eines Schließmoduls vorgesehen. Die Montageeinheit umfasst ein Schließsystem nach einem der vorhergehenden Beispiele und einen Montageträger, auf dem die Komponenten des Schließsystems temporär befestigt sind.
-
4 zeigt eine Fahrzeugtür 50, die ein Schließsystem nach einem der vorhergehenden Beispiele umfasst, sowie einen Türrahmen 52, eine nicht näher gezeigte Innenverkleidung, eine Außenverkleidung 54 und eine ebenfalls nicht näher gezeigte Nass-/Trockenraumabtrennung.
-
In 4 ist als Option mit gestrichelter Linie ein weiterer Griff 56 gezeigt, zum Beispiel ein Innengriff, der ebenfalls mit dem Türschloss verbunden ist.
-
Außerdem ist ein Sensor 58 vorgesehen, der mit einem Signal den elektrischen Öffnungsantrieb 16 ansteuert.
-
5 zeigt ein Beispiel eines Schließsystem mit einem angedeuteten Türaußengriff und einem mechanischen Türschloss 64. Die beiden Bauteile sind in der ungefähren Lage gezeigt, wie sie bei einem Beispiel in einer Fahrzeugtür verbaut werden können. Der Türaußengriff und das Türschloss sind über eine Bowdenzug-Verbindung verbunden, die einen ersten Bowdenzug 68 aufweist, der das Türschloss mit einer Y-Weiche 70 verbindet, an der an der gleichen Eingangsseite über einen weiteren Bowdenzug 72 auch noch ein elektrischer Aktuator 74 angeschlossen ist. An der Y-Weiche 70 ist auch noch ein dritter Bowdenzug 76 angeschlossen, der die Y-Weiche 70 mit dem Türschloss 64 verbindet.
-
Mit Pfeilen 78 ist die Wirkungsrichtung der Aktuatoren für die Betätigung des Schlosses beschrieben, also die Richtung, in der die Betätigung ausgeübt wird. Dabei kann es sich beispielsweise um Zugkräfte handeln, die über die Zugelemente in den Bowdenzügen wirken (die Zugkräfte verlaufen dann in entgegengesetzter Richtung zu den Pfeilen 78).
-
Der Türaußengriff 62 ist beispielsweise mit einem Griffelement mit sogenanntem Kurzhub ausgebildet sein, bei dem ein Mikroschalter ein Signal an eine Steuerung des elektrischen Aktuators 74 sendet. Eine geringe Betätigung des Griffes führt dann zu einem elektrisch angetriebenen Öffnen des mechanischen Schlosses. Eine Signal-Eingangsstelle 80 ist hierfür an dem elektrischen Aktuator 74 angedeutet. Das Signal kann drahtgebunden oder drahtlos übertragen werden.
-
Der Türaußengriff steht mit dem Bowdenzug 68 in Verbindung und ermöglicht ein mechanisches Öffnen des mechanischen Schlosses, zum Beispiel, wenn die Energieversorgung des elektrischen Aktuators ausgefallen ist. Für die Betätigung ist zum Beispiel eine Federkraft so eingestellt, dass der Nutzer intuitiv unterscheiden kann zwischen dem Normalbetrieb mit geringem Widerstand bei der Betätigung und einem Notbetrieb mit größerem Widerstand.
-
6 zeigt ein Beispiel eines Verfahrens 100 zum Öffnen einer Fahrzeugtür mit einem mechanischen Türschloss. Das Verfahren 100 weist die folgenden Schritte auf: In einem ersten Schritt 102. auch als Schritt a1) bezeichnet, erfolgt ein Aktivieren eines elektrischen Öffnungsantriebs zum Öffnen des mechanischen Türschlosses. In einem zweiten Schritt 104, auch als Schritt a2) bezeichnet, erfolgt nachfolgend oder auch parallel oder auch alternativ zu Schritt a1) ein Aktivieren eines manuell betätigbaren Griffs zum Öffnen des mechanischen Türschlosses. In einem dritten Schritt 106, auch als Schritt b) bezeichnet, erfolgt ein Öffnen des Türschlosses durch das Aktivieren. Der Schritt b) erfolgt mehr oder weniger gleichzeitig zu Schritt a1) bzw. a2). Der wenigstens eine manuell betätigbare Griff und der elektrische Öffnungsantrieb sind dabei jeweils zum Öffnen des mechanischen Türschlosses vorgesehen. Das mechanische Türschloss lässt sich durch Aktivierung des manuell betätigbaren Griffs und/oder des elektrischen Öffnungsantriebs öffnen. Eine mechanische Verbindung überträgt eine Betätigungskraft zwischen dem manuell betätigbaren Griff und dem mechanischen Türschloss zum Öffnen des mechanischen Türschlosses. Außerdem überträgt eine mechanische Verbindung eine Betätigungskraft zwischen dem elektrischen Öffnungsantrieb und dem mechanischen Türschloss zum Öffnen des mechanischen Türschlosses.
-
Die oberhalb beschriebenen Ausführungsbeispiele können in unterschiedlicher Art und Weise kombiniert werden. Insbesondere können auch Aspekte der Vorrichtungen für die Ausführungsformen des Verfahrens verwendet werden und umgekehrt.
-
Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass „umfassend“ keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und „eine“ oder „ein“ keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.