DE19900309C2 - Verfahren zur Betätigung eines Kraftfahrzeug-Türschließsystems - Google Patents
Verfahren zur Betätigung eines Kraftfahrzeug-TürschließsystemsInfo
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- E05B81/54—Electrical circuits
- E05B81/64—Monitoring or sensing, e.g. by using switches or sensors
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Betätigung eines Kraftfahrzeug-Tür
schließsystems mit elektrischer Öffnungshilfe, das mit einer fernsteuerbaren
Steuerelektronik mit einem Fernsteuermodul bei der Bedienungsperson aus
gerüstet ist, wobei die Steuerelektronik zeitlich ein Anlaufintervall, ein Be
rechtigungs-Prüfintervall und ein Tür-Öffnungsintervall benötigt und wobei
im Tür-Öffnungsintervall ein Elektromotor der Öffnungshilfe gestartet wird
und über eine zwischengeschaltete Getriebestufe die Türöffnung bewirkt.
Ein Kraftfahrzeug-Türschließsystem der in Rede stehenden Art ist bekannt
aus der DE 196 32 915 A1. Hier weist ein Kraftfahrzeug-Türschloß in einem
weitgehend geschlossenen Außengehäuse eine als Drehfalle ausgeführte
Schloßfalle, eine die Drehfalle in Schließstellung haltende Sperrklinke und
einen elektrischen Antrieb für die Sperrklinke auf, wobei die Sperrklinke
durch den Antrieb aus der Rastung der Drehfalle aushebbar ist. Mikroschal
ter sind vorgesehen, um den Antrieb zu steuern.
Die Bedienungscharakteristik des zuvor erläuterten, bekannten Kraftfahr
zeug-Türschließsystems ist so weit wie möglich der Bedienungscharakteristik
von mechanischen oder elektromechanischen Kraftfahrzeug-Türschlössern
herkömmlicher Bauart angeglichen.
Dabei wird ein Betätigungsverfahren eingesetzt, das aus der DE 195 21 024
A1 bekannt ist. Dieses Verfahren, von dem die Erfindung ausgeht, senkt die
von der Bedienungsperson bemerkte Ansprechzeit des Kraftfahrzeug-Tür
schließsystems auf die auch von mechanischen, konventionellen Kraftfahr
zeug-Türschließsystemen bekannten Zeiten dadurch, daß das Anlaufintervall
und das Berechtigungs-Prüfintervall des Kraftfahrzeug-Türschließsystems
dadurch kaschiert wird, daß diese beiden Intervalle in eine zeitliche Phase
vorverlegt werden, die der eigentlichen, von der Bedienungsperson merkba
ren Bedienungsphase vorgelagert ist.
Eine besondere Variante dieses Verfahrens besteht dabei darin, daß durch le
diglich einmaliges Drücken (oder Ziehen) des Türgriffes das System anläuft
und das Anlaufintervall, das Berechtigungs-Prüfintervall und ein Aktionsin
tervall durchläuft, wobei dann auch das eigentliche Öffnen der Kraftfahr
zeugtür, also das Tür-Öffnungsintervall selbsttätig überstrichen wird. Eine
Bedienungsperson merkt in diesem Zusammenhang nach anfänglicher Be
dienung des Fernsteuermoduls oder des Türgriffes nur, daß nach einer gewis
sen Verzögerung die Tür öffnet, jedoch keine Verzögerungen in Zwischen
schritten dieses Verfahrensablaufes.
Das bekannte Verfahren zur Betätigung eines Kraftfahrzeug-Türschließsy
stems hat sich bereits bewährt, die Gesamt-Verzögerungszeit beim Betätigen
des Kraftfahrzeug-Türschließsystems wird jedoch nach wie vor als zu lang
empfunden.
Der Lehre der Erfindung liegt die Problematik zugrunde, die Verzögerungs
zeit beim Betätigen dieses Kraftfahrzeug-Türschließsystems weiter zu verrin
gern.
Das zuvor aufgezeigte Problem ist bei einem Verfahren der in Rede stehen
den Art dadurch gelöst, daß über die Getriebestufe eine die Türöffnung be
wirkende Kraftübertragung nur bei einer eine bestimmte Mindestdrehzahl
überschreitenden Drehzahl des Elektromotors erfolgt, daß beim Betätigen des
Türschließsystems zum Starten des Anlaufintervalls auch der Elektromotor
gestartet und zunächst auf eine unter der Mindestdrehzahl liegende Drehzahl
geregelt wird und daß nach Ende des Berechtigungs-Prüfintervalls bei posi
tivem Ergebnis eine Drehzahlerhöhung des Elektromotors über die Mindest
drehzahl zum Zwecke der Türöffnung erfolgt. Die wirksame Verkürzung der
Verzögerungszeit wird also dadurch erreicht, daß unabhängig von der Prü
fung der Berechtigung der Bedienungsperson in jedem Fall der Elektromotor
der elektromotorischen Öffnungshilfe bereits gestartet wird. Diese Start-Ver
zögerungszeit für den Elektromotor wird dann anschließend beim Übergang
von dem Berechtigungs-Prüfungsintervall bzw. einem Aktionsintervall einer
seits in das Tür-Öffnungsintervall andererseits eingespart, weil der Elektromo
tor ja bereits gestartet worden ist. Die Drehzahlerhöhung des Elektromotors
beim Übergang in das Tür-Öffnungsintervall kann praktisch verzögerungsfrei
erfolgen. Insgesamt wird bei der Verzögerungszeit die gesamte Anlaufzeit für
das Starten des Elektromotors eingespart.
Bei einem Elektromotor heutiger Konstruktion wird auf diese Weise die Ge
samt-Betätigungszeit für das Kraftfahrzeug-Türschließsystem um etwa 40 ms
verringert auf einen Wert von ca. 80 ms.
In der Praxis kann man das erläuterte Verfahren dadurch realisieren, daß die
Getriebestufe mit einer Fliehkraftkupplung ausgerüstet wird, die eine ent
sprechende Kraftübertragung erst beim Überschreiten der Mindestdrehzahl
bewirkt Erst dann wird also die Kraftübertragung beispielsweise zum Lüften
der Sperrklinke des Kraftfahrzeug-Türschlosses erfolgen, obwohl zuvor be
reits der Elektromotor der elektromotorischen Öffnungshilfe mit einer gerin
geren Drehzahl läuft.
Bei elektromotorischen Antrieben für die Zentralverriegelung von Kraftfahr
zeugtüren ist es seit langem bekannt, die Getriebestufe des elektromorischen
Zentralverriegelungsantriebs mit einer Fliehkraftkupplung auszurüsten (DE
39 13 995 C2; DE 44 13 719 A1). Die Fliehkraftkupplung hat hier den
Zweck, den elektromotorischen Zentralverriegelungsantrieb von den ange
triebenen Verriegelungselementen, insbesondere einem Innenverriegelungs
knöpfchen bei stehendem Antriebsmotor zu entkuppeln. Dadurch soll es
möglich sein, den Kraftfahrzeug-Türverschluß bei stehendem elektrischen
Antriebsmotor weitgehend widerstandsfrei von Hand zu betätigen. Um
gleichwohl ein schnelles Ansprechen des elektromotorischen Zentralver
riegelungsantriebs zu gewährleisten legt man die Fliehkraftkupplung so aus,
daß sie bereits unmittelbar nach dem Anlaufen bei geringst möglicher Dreh
zahl des elektrischen Antriebsmotors einkuppelt und den gewünschten
Kraftschluß herstellt. Ein geregelter Leerlauf des elektrischen Antriebsmotors
ohne Einkuppeln der Fliehkraftkupplung ist hier nicht vorgesehen.
Bei dem vorgeschlagenen Verfahren ist es zweckmäßig, die Drehzahl und die
Position des Motors mittels elektronischer Bauteile zu erfassen und auszu
werten, um dadurch das Anlaufintervall, das Berechtigungs-Prüfintervall, das
Aktionsintervall und das Tür-Öffnungsintervall zu steuern.
Im übrigen wird für die weiteren Besonderheiten eines Verfahrens zur Betäti
gung eines Kraftfahrzeug-Türschließsystems der in Rede stehenden Art auf
die eingangs erläuterte vorveröffentlichte Druckschrift, die DE 195 21 024
A1 verwiesen, deren Offenbarungsgehalt auch zum Offenbarungsgehalt der
vorliegenden Patentanmeldung gemacht wird.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein bevorzugtes Aus
führungsbeispiel darstellenden Zeichnung nochmals kurz erläutert. In der
Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeug-Türschließsy
stems der in Rede stehenden Art,
Fig. 2 in schematischer Darstellung den Elektromotor mit Getriebestufe
eines Kraftfahrzeug-Türschließsystems gemäß Fig. 1.
Fig. 1 zeigt ein weitestgehend elektronisch gesteuertes Kraftfahrzeug-Tür
schließsystem, das ausschnittweise, nämlich unter Einschluß eines Kraftfahr
zeug-Türschlosses 1 dargestellt ist. Das Kraftfahrzeug-Türschloß 1 weist in
einem Gehäuse 2 eine Drehfalle 3 und eine Sperrklinke 4 auf. Zum Antrieb
der Sperrklinke 4 dient eine elektrische Öffnungshilfe 5, die einen Elektromo
tor 6 und eine Getriebestufe 7 aufweist.
Das Kraftfahrzeug-Türschließsystem ist mit einer fernsteuerbaren Steuerelek
tronik 8 ausgerüstet, zu der auch ein Fernsteuermodul 9 gehört, der von einer
Bedienungsperson getragen wird.
Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt ein Kraftfahrzeug-Türschloß 1, die
zentrale fernsteuerbare Steuerelektronik 8 und bezogen auf das eine Kraft
fahrzeug-Türschloß 1 einen Türaußengriff 10 und einen Türinnengriff 11 so
wie Verbindungsleitungen, insbesondere ein Bussystem 12.
Im einzelnen ist bereits oben erläutert worden, daß die Steuerelektronik 8
zeitlich ein Anlaufintervall, ein Berechtigungs-Prüfintervall, ggf. ein Aktions
intervall und ein Tür-Öffnungsintervall benötigt. Im Tür-Öffnungsintervall
wird der Elektromotor 6 der Öffnungshilfe 5 gestartet und bewirkt über die
zwischengeschaltete Getriebestufe 7 die Türöffnung dadurch, daß die Sperr
klinke 4 motorisch aus der Hauptrast der Drehfalle 3 ausgehoben wird.
Es ist nun vorgesehen, daß über die Getriebstufe 7 nur bei einer eine be
stimmte Mindestdrehzahl überschreitenden Drehzahl des Elektromotors 6
eine die Türöffnung bewirkende Kraftübertragung erfolgt, daß beim Betäti
gen des Türschließsystems zum Starten des Anlaufintervalls auch der Elek
tromotor 6 gestartet und zunächst auf eine unter der Mindestdrehzahl lie
gende Drehzahl geregelt wird und daß nach Ende des Berechtigungs-Prüfin
tervalls bei positivem Ergebnis eine Drehzahlerhöhung des Elektromotors 6
über die Mindestdrehzahl zum Zwecke der Türöffnung erfolgt. Fig. 2 zeigt
dazu beispielhaft eine Anordnung der Öffnungshilfe 5 mit dem Elektromotor
6 und der Getriebestufe 7. Im in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel er
kennt man, daß die Getriebestufe 7 hier mit einer Fliehkraftkupplung 13 ver
sehen ist, die erst bei Überschreiten der Mindestdrehzahl einkuppelt. Die
Funktion ist auch im allgemeinen Teil der Beschreibung bereits erläutert wor
den.
Ferner zeigt Fig. 2 das Polgehäuse 6a des Elektromotors 6 und darin den sich
drehenden Anker 6b, rechts eine sich aus dem Polgehäuse 6a heraus erstrec
kende Ankerwelle 6c.
Auf der Ankerwelle 6c befindet sich ein Geberelement 14, beispielsweise eine
Scheibe mit einem eingelassenen kleinen Permanentmagneten oder mehreren
solchen auf dem Umfang verteilt angeordneten Permanentmagneten, dem ein
Sensor 15, beispielsweise in Hall-Sensor, zur Erfassung von Position und
Drehzahl des Ankers 6b zugeordnet ist. Insoweit könnten auch mehrere Sen
soren winkelversetzt angeordnet sein. Das Geberelement 14 kann auch zwi
schen dem Elektromotor 6 und der Getriebestufe 7 angeordnet sein.
Insgesamt kann man mit Realisierung des Verfahrens erreichen, daß vom Be
tätigen des Kraftfahrzeug-Türschließsystems, also vom Starten des Anlaufin
tervalls, bis zum Beginn der Türöffnung eine Zeitspanne von 60 ms bis 100
ms, vorzugsweise von ca. 80 ms, vergeht.
Claims (4)
1. Verfahren zur Betätigung eines Kraftfahrzeug-Türschließsystems mit elek
trischer Öffnungshilfe (5), das mit einer fernsteuerbaren Steuerelektronik (8)
mit einem Fernsteuermodul (9) bei der Bedienungsperson ausgerüstet ist,
wobei die Steuerelektronik (8) zeitlich ein Anlaufintervall, ein Berechtigungs-
Prüfintervall und ein Tür-Öffnungsintervall benötigt und wobei im Tür-Öff
nungsintervall ein Elektromotor (6) der Öffnungshilfe (5) gestartet wird und
über eine zwischengeschaltete Getriebestufe (7) die Türöffnung bewirkt,
dadurch gekennzeichnet,
daß über die Getriebestufe (7) eine die Türöffnung bewirkende Kraftübertra gung nur bei einer eine bestimmte Mindestdrehzahl überschreitenden Dreh zahl des Elektromotors (6) erfolgt,
daß beim Betätigen des Türschließsystems zum Starten des Anlaufintervalls auch der Elektromotor (6) gestartet und zunächst auf eine unter der Mindest drehzahl liegende Drehzahl geregelt wird und
daß nach Ende des Berechtigungs-Prüfintervalls bei positivem Ergebnis eine Drehzahlerhöhung des Elektromotors (6) über die Mindestdrehzahl zum Zwecke der Türöffnung erfolgt.
daß über die Getriebestufe (7) eine die Türöffnung bewirkende Kraftübertra gung nur bei einer eine bestimmte Mindestdrehzahl überschreitenden Dreh zahl des Elektromotors (6) erfolgt,
daß beim Betätigen des Türschließsystems zum Starten des Anlaufintervalls auch der Elektromotor (6) gestartet und zunächst auf eine unter der Mindest drehzahl liegende Drehzahl geregelt wird und
daß nach Ende des Berechtigungs-Prüfintervalls bei positivem Ergebnis eine Drehzahlerhöhung des Elektromotors (6) über die Mindestdrehzahl zum Zwecke der Türöffnung erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Getriebe
stufe (7) mit einer Fliehkraftkupplung (13) versehen wird, die erst bei Über
schreiten der Mindestdrehzahl einkuppelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß vom Be
tätigen des Kraftfahrzeug-Türschließsystems, also vom Starten des Anlaufin
tervalls, bis zum Beginn der Türöffnung eine Zeitspanne von 60 ms bis 100
ms, vorzugsweise von ca. 80 ms, vergeht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drehzahl und die Position des Elektromotors (6) mittels elektronischer
Bauteile (13; 14) erfaßt und ausgewertet werden, um so das Anlaufintervall,
das Berechtigungs-Prüfintervall und das Tür-Öffnungsintervall zu steuern.
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