DE19857937C2 - Bandförderer zur formschlüssigen Mitnahme eines flüssigkeits- und gasdurchlässigen Fördergurtes - Google Patents
Bandförderer zur formschlüssigen Mitnahme eines flüssigkeits- und gasdurchlässigen FördergurtesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Bandförderer zur formschlüssigen Mitnahme eines flüssigkeits-
und gasdurchlässigen Fördergurtes für den Transport von Stück- und Schüttgut entsprechend
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein solcher Bandförderer ist aus der US 2 114 180 bekannt.
Aus DE-GM 88 03 931 ist eine Vorrichtung zum Fördern langgestreckter Werkstücke mit zwei
parallel verlaufenden Endlosketten bekannt, die mit Hilfe von Umlenkrädern angetrieben
werden und auf einer Stützschiene rollen.
Die US 3 542 188 beschreibt einen Drahtgurt aus einzelnen speziell geformten Drahtelementen,
die wechselseitig ineinander geschoben und durch gekerbte oder gewellte Stäbe, die in
Schlaufen gehalten werden, verbunden sind.
Bei dem in US 1 868 514 beschriebenen Drahtgutförderer, der zum Reinigen von Metallteilen
in Waschmaschinen vorgesehen ist, werden durch ein geformtes Netz aus Metalldraht
nachträglich Querstäbe mit gekröpften Enden eingeschoben. Die Stäbe dienen zur
Stabilisierung und nicht zum Antrieb.
Das aus DE 38 39 549 C2 bekannte Förderband besteht aus einem Gewebe, bei dem Kett-
und/oder Schußfäden aus schmelzbarem Kunststoff bestehen. Zur Erhöhung der Festigkeit
werden die Kett- und Schußfäden aufgeschmolzen und bilden an ihren Berührungspunkten
verfestigend wirkende Klebestellen.
Für den Transport sowie eine gleichzeitige Eigenschaftsänderung des Fördergutes kommen
häufig Bandförderer zur Anwendung, bei denen der Fördergurt als Zug- oder Tragorgan aus
Drahtgeflecht verschiedenster Werkstoffe besteht. Die Maschenweite kann hier der Korngröße
des Fördergutes angepaßt werden. Der Antrieb erfolgt kraftschlüssig über Trommeln auch mit
kleinem Durchmesser. Bei derartigen Fördergurten erfolgt eine geringe Festigkeit des Rund-
oder Flachdrahtgeflechtes sowie dessen Nachdehnung als Folge des Verschleißes. Darüber
hinaus kann nur ein begrenztes Antriebsmoment übertragen werden, um eine Überlastung des
Drahtgeflechtes zu vermeiden. Beim seitlichen Auflaufen des Fördergurtes an die Führung
können die Kanten des Drahtgeflechtes beschädigt werden.
Ein solches Drahtgewebeband ist in der DE 31 41 474 beschrieben, welches speziell als Mulde
geformt und so beim Weitertransport gleichzeitig als Filter genutzt wird. Der Fördergurt selbst
besteht aus Metall und Kunststoffdrähten, um so eine Reduzierung der Materialermüdung durch
die zusätzliche Verformung der seitlichen Kanten zu einer Mulde zu erreichen. Die oben
genannten Eigenschaften der begrenzten Festigkeit, der Nachdehnung als Folge des
Verschleißes sowie der formschlüssige Antrieb können auch hier auftreten.
Bekannt sind auch Stahlbandförderer, bei denen in das endlose Stahlband Löcher gestanzt sind,
die die gewünschte Durchströmung von Gasen oder Flüssigkeiten ermöglichen. Stahlbänder
erfordern große Trommeldurchmesser und haben oft stoßbehaftete Endlosverbindung und
können seitlich verlaufen.
Weiterhin sind sogenannte Belt-Förderer bekannt, bei denen die Zugkräfte über zwei seitlich
angeordnete, endlose Seile übertragen werden. Der an den Seilen befestigte Gurt, der auch
Durchbrüche aufweisen kann, bildet das Tragrohr für das Fördergut. Für diese Lösung ergeben
sich entsprechend hohe Herstellungskosten für das Zugmittel, Durchmesser der
Antriebsscheiben infolge der begrenzten Biegefähigkeit des Seiles beim kraftschlüssigen
Antrieb.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Bandförderer für den Transport und
die gleichzeitige Eigenschaftsänderung des Fördergutes zu schaffen, der einen biegeflexiblen,
hochfesten, gas- und flüssigkeitsdurchlässigen Fördergurt ausweist, dessen Maschenweite und
Materialart variierbar sind.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beschriebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
Mit dem formschlüssigen Antrieb wird eine sichere Übertragung des Antriebsmomentes auch
nach längerer Betriebszeit ohne Nachspannung erreicht, der Verschleiß durch hohe
Spannkräfte wird vermieden sowie die Kantenfestigkeit verbessert. Durch die einfache
Endlosgurtverbindung im Bandförderer selbst und die vorteilhafte Anordnung von Führungs-
und Stützelementen ist eine Senkung des Montage- und Instandhaltungsaufwandes erreichbar.
Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung schematisch dargestellter,
bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den prinzipiellen Aufbau des Bandförderers mit einem Fördergurt in der Draufsicht,
Fig. 2 die Seitenansicht des Bandförderers,
Fig. 3 einen Schnitt A-A durch den Bandförderer,
Fig. 4 den prinzipiellen Aufbau des Bandförderers mit Zugmittel in der Seitenansicht,
Fig. 5 die Draufsicht des Bandförderers mit seitlich angeordneten Zugmitteln,
Fig. 6 einen Ausschnitt des Fördergurtes.
Der in Fig. 1 dargestellte Bandförderer, der für den Transport sowie eine gleichzeitige
Eigenschaftsänderung des Fördergutes zur Anwendung kommt, besteht aus einem Fördergurt
1 mit einer Vielzahl von Durchbrüchen 4, um eine allseitige Umströmung des Gutes zu
erreichen. In die Flächenstruktur des Fördergurtes 1 sind mit gleichem Abstand Stäbe 2 in
Querrichtung so eingearbeitet, daß deren freien Enden 18 seitlich aus dem Fördergurt 1 herausragen.
Die im Fördergurt 1 vorhandenen Durchbrüche 4 werden durch eine vorzugsweise netz- oder
gitterartige Flächenstruktur erreicht, die beispielsweise aus einem Kettengewirke besteht
(Fig. 6). Anstelle des Kettengewirkes kann auch ein Gewebe, Gestrick, Nähgewirke oder
dgl. mit eingearbeiteten Stäben 2 als Fördergurt 1 eingesetzt werden. Die Anzahl und Größe
eingearbeiteten Stäben 2 als Fördergurt 1 eingesetzt werden. Die Anzahl und Größe der im
Fördergurt 1 vorhandenen Durchbrüche 4 wird von der Art, Größe und den zu erzielenden
Eigenschaftsänderungen des Fördergutes bestimmt und durch Anwendung bekannter
Bindungen mit offenen oder geschlossenen Flächenstrukturen gewährleistet. Durch den Einsatz
von beliebigem textilen und/oder nichttextilen Material für den Fördergurt 1, wie
beispielsweise Kunststoff oder Metalldrähte, insbesondere Edelstahldraht, kann die
Flächenstruktur, Festigkeit und Flexibilität des Fördergurtes 1 entsprechend beinflußt werden.
Des weiteren läßt sich durch die Anordnung von zusätzlichen Verstärkungsmitteln in Längs-
und Querrichtung des Fördergurtes 1 die Zugfestigkeit erhöhen. Als Verstärkungsmittel kann
beispielsweise textiles und/oder nichttextiles faden-, band- und/oder stabförmiges Material
eingesetzt werden, das ebenfalls in die Flächenstruktur eingearbeitet wird. Eine weitere
Möglichkeit, die Eigenschaften des Fördergurtes 1 für bestimmte Fördergüter zu beinflussen,
ist der Einsatz von ein- oder beidseitig beschichteten Flächenstrukturen.
Die im Fördergurt 1 angeordneten Stäbe 2 können aus unterschiedlichen Materialien, wie
beispielsweise Metall oder Kunststoff bestehen. Sie können sowohl aus vollem als auch
rohrförmigem Stabmaterial gefertigt sein und unterschiedliche Formen und Querschnitte
aufweisen. Die Einbindung der Stäbe 2 im Fördergurt 1 erfolgt vorzugsweise in gleichen
Abständen, die variierbar sind. Die Schiebefestigkeit der Stäbe 2 in der Flächenstruktur FS
kann durch die Anzahl der die Stäbe 2 einbindenden Unterlegungen sowie durch
Fadenspannung und Maschenreihenanzahl beeinflußt werden. Bedingt durch die Art des
Einbindens der Stäbe 2 ergibt sich durch die im Fördergurt 1 wirkende beträchtliche
Längsspannung in Maschenstäbchenrichtung eine Streckung der die Stäbe 2 einbindenden
Maschenreihen, so daß die Maschen straff um die Stäbe 2 liegen. Erfindungsgemäß kann ferner
die Schiebefestigkeit der Stäbe 2 in der Flächenstruktur FS durch die Oberflächen
beschaffenheit beeinflußt werden, indem entweder der Durchmesser an beliebigen Stellen der
Stäbe 2 außerhalb der Bindepunkte stärker ist, als an den Stellen, wo die Maschen die Stäbe 2
umschlingen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, daß die Stäbe 2 beliebige rillenförmige
Vertiefungen bzw. Wölbungen aufweisen, die ein Herausziehen derselben aus der
Flächenstruktur FS verhindern, oder die Oberfläche der Stäbe 2 vorzugsweise einen
Reibungskoeffizienten aufweist, der so groß ist, daß die umschlingenden Fadenabschnitte auf
ihnen gut haften.
Der Antrieb des Fördergurtes 1 erfolgt an den Stabenden 18 derart, daß diese in die
Stabaufnahmen 17 der Antriebsscheiben 3 eintauchen und so formschlüssig mitgenommen
werden (Fig. 2). Den Antriebsscheiben 3 gegenüberliegend sind die Umlenkscheiben 5
angeordnet, die die Rückführung des Fördergurtes 1 gewährleisten. Die Abstützung des Last
trumes erfolgt durch Stützschienen 6 an den Stabenden 18 im Lasttrum. Führungsschienen 7
gewährleisten die seitliche Führung des Leertrums. Stützscheiben 8 mit Stützscheiben
aussparungen 9 unterstützen den Fördergurt 1 im Umlenk- und Antriebsbereich an der
Fördergurtunterseite 10, um so den Durchhang zu minimieren. Antriebsscheiben 3 bzw.
Umlenkscheiben 5 sind jeweils mit den Stützscheiben 8 auf einer Antriebswelle 12 befestigt
(Figur. 3).
In einem anderen Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 und 5 erfolgt der Antrieb des Fördergurtes
1, indem die Stabenden 18 jeweils in Mitnehmer 16 eingerastet werden. Die Mitnehmer 16 sind
mit einem Zugmittel 15 in gleichen Abständen fest verbunden. Die Übertragung des
Drehmomentes erfolgt von den Antriebsrädern 13 auf das Zugmittel 15, wenn das Zugmittel
15 beispielsweise als Zahnriemen oder Rollenkette ausgeführt ist, durch dessen formschlüssige
Mitnahme. Gegenüber den Antriebsrädern 13 sind Umlenkräder 14 angeordnet, mit denen die
Zugmittel 15 umgelenkt werden. Gleichzeitig erfolgt mit diesem die Aufbringung der
Vorspannkraft auf das Zugmittel 15. Zur Lastaufnahme sind unter dem Zugmittel 15
Stützschienen 6 angeordnet.
1
Fördergurt
2
Stab
3
Antriebsscheibe
4
Durchbruch
5
Umlenkscheibe
6
Stützschiene
7
Führungsschiene
8
Stützscheibe
9
Stützscheibenaussparung
10
Fördergurtoberseite
11
Fördergurtunterseite
12
Antriebswelle
13
Antriebsrad
14
Umlenkrad
15
Zugmittel
16
Mitnehmer
17
Stabaufnahme
18
Stabende
FS Flächenstruktur
a Stababstand
FS Flächenstruktur
a Stababstand
Claims (11)
1. Bandförderer zur formschlüssigen Mitnahme eines flüssigkeits- und gasdurchlässigen
Fördergurtes aus einer netz- oder gitterartigen Flächenstruktur, wobei der Fördergurt aus
einem geschlossenen Flächengebilde, wie Gewebe, Gewirke, Gestrick, besteht, bei dem
Stäbe (2) als Schußelement in die Flächenstruktur eingebunden sind und wobei die Enden
(18) der Stäbe (2) beidseitig aus dem Flächengebilde herausragen, dadurch gekennzeichnet,
daß die freien nicht miteinander verbundenen Enden (18) der Stäbe (2) formschlüssig von einer
Antriebsscheibe mitgenommen werden, und daß die freien Enden (18) der Stäbe (2) des
Lasttrumes zwischen Rädern (3, 5) der Schienen (6) gestützt werden.
2. Bandförderer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Fördergurt (1) aus
beliebigem textilen oder nichttextilen Material besteht.
3. Bandförderer nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Fördergurt (1)
zusätzliche Verstärkungsmittel in Längs- und/oder Querrichtung besitzt, die in dem
Flächengebilde verankert sind.
4. Bandförderer nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Fördergurt (1) ein-
oder beidseitig durch chemische Beschichtungen verstärkt ist.
5. Bandförderer nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (a) der
Stäbe (2) im Fördergurt (1) varierbar ist.
6. Bandförderer nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe (2) aus
unterschiedlichem Material, beispielsweise Metall oder Kunststoff, aus vollem oder
rohrförmigen Material bestehen und unterschiedliche Formen und Querschnitte aufweisen.
7. Bandförderer nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabenden (18) der
Stäbe (2) mit zusätzlichen Führungsmittel (16) versehen sind.
8. Bandförderer nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabenden (18) in
Stabaufnahmen (17) der Antriebs- und Umlenkscheibe (3; 5) geführt werden.
9. Bandförderer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabaufnahmen (17) am
Umfang der Antriebs- und Umlenkscheibe (3; 5) angeordnet sind.
10. Bandförderer nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabenden (18) in
Mitnehmern (16) eines umlaufenden Zugmittels (15) geführt werden.
11. Bandförderer nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel (15) als
Zahnriemen oder Rollenkette ausgeführt ist und von Antriebsrädern (13) angetrieben wird.
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