DE102007028820B4

DE102007028820B4 - Transportband aus Metall und Transporteinrichtung

Info

Publication number: DE102007028820B4
Application number: DE200710028820
Authority: DE
Inventors: Georg Twardzik; Thorsten Meyer; Jörg Niederstadt
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Renold GmbH
Priority date: 2007-06-20
Filing date: 2007-06-20
Publication date: 2011-04-07
Anticipated expiration: 2027-06-21
Also published as: DE102007028820A1

Abstract

Transportband aus Metall mit hintereinander in Bandlaufrichtung angeordneten Kettenelementen (1), die mit sich über die Bandbreite erstreckenden Tragstäben (3) zusammenwirken, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettenelemente (1) als gleichartige Zahnlaschen zum formschlüssigen Eingriff in ein Kettenrad ausgebildet und in mehreren voneinander beabstandeten Strängen (2a, 2b) aus aneinandergeschichteten Kettenelementen (1) in Bandlaufrichtung angeordnet und über Gelenkbolzen (4) miteinander verkettet sind, wobei die Kettenelemente (1) im Bereich der Transportfläche Mittel zum lösbaren Befestigen der sich über die Bandbreite erstreckenden Tragstäben (3) aufweisen, wobei die Mittel zum lösbaren Befestigender Tragstäbe (3) aus nutartigen Durchbrüchen (5a, 5b) an einer Tragseite (6) mindesten eines Teils der Kettenelemente (1) bestehen, in welche die Tragstäbe (3) mit Überstand zur Bildung einer ebenen Transportfläche eingesetzt sind.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Transportband aus Metall mit hintereinander in Bandlaufrichtung angeordneten Kettenelementen, die mit sich über die Bandbreite erstreckenden Tragstäben zusammenwirken. Ferner betrifft die Erfindung auch eine Transporteinrichtung mit einem solchen Transportband.
Transportbänder aus Metall werden vornehmlich in Umgebungen eingesetzt, in denen hohe Temperaturen herrschen. So werden beispielsweise bei der Glasherstellung die urgeformten Glaskörper während der Abkühlphase durch ein Transportband transportiert, das gänzlich aus Metall besteht, vorzugsweise Stahl.
Die EP 0 113 909 A2 offenbart ein Transportband, welches sich aus mehreren in Bandlaufrichtung hintereinander angeordneten Kettenelementen zusammensetzt. Die Kettenelemente sind hierbei aus Kunststoff gefertigt und wirken mit sich über die Bandbreite erstreckenden Tragstäben zusammen.
Des Weiteren geht aus der DE 10 2004 016 070 A1 eine Endlosfördereinrichtung hervor, bei welcher mittels aneinandergereihter Förderkörper ein Transportband ausgebildet wird. Diese Förderkörper stehen dabei an Enden mit Unterstützungselementen in Verbindung.
Ferner offenbart die US 3 174 617 A ein Transportband aus Metall, bei welchem in Bandlaufrichtung Kettenelemente hintereinander liegend angeordnet sind, wobei in Bohrungen dieser Kettenelemente sich über die Bandbreite erstreckende Tragstäbe vorgesehen sind. Dabei kommen zur Bildung des Transportbandes zwei unterschiedliche Ausführungen von Kettenelementen in Längsrichtung des Transportbandes alternierend zur Anwendung, wobei diese kreuz- oder dreieckförmig ausgebildet sind. Die kreuzförmigen Elemente weisen dabei eine zu einem Kettenrad korrespondierende Form auf, um eine Drehbewegung des Kettenrades in eine Vorschubbewegung des Transportbandes umzusetzen.
Schließlich geht aus der DE 21 52 892 A1 ein weiteres Transportband hervor. Die einzelnen Kettenelemente sind hier als Verklammerungen ausgebildet, welche aus einem in Zick-Zack-Richtung gewundenen Draht bestehen. Tragstäbe des Transportbandes, die gleichzeitig die Funktion von Gelenkstäben übernehmen, verbinden die einzeln über die Breite des Transportbandes verlaufenden Verklammerungen aus Draht miteinander im Sinne einer Verkettung. Hierbei umschlingt der Draht der Verklammerung die Tragstäbe mehrmals.
Nachteilig bei dieser technischen Lösung ist, dass wegen der Verklammerungen nur eine recht unebene Transportfläche entsteht, was die Standstabilität des mit diesem Transportband zu transportierenden Stückguts beeinträchtigt.
Zudem ist ein derartiges Transportband nur mit einem kraftschlüssigen Antrieb über glatte Walzen mit großem Durchmesser betreibbar. Schlupf in der Relativbewegung zwischen Walze und Transportband führt zu erhöhtem Verschleiß und es ergibt sich insgesamt für die Transporteinrichtung eine recht große Bauhöhe
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Transportband aus Metall zu schaffen, welches einfach und kompakt aufgebaut ist und eine stabile Standfläche für das hiermit zu transportierende Stückgut bereitstellt.
Die Aufgabe wird ausgehend von einem Transportband gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Die nachfolgenden abhängigen Ansprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung wieder.
Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass die Kettenelemente des Transportbands als Zahnlaschen zum formschlüssigen Eingriff in ein Kettenrad ausgebildet, in mehreren voneinander beabstandeten Strängen aus mitten aneinander geschichteten Kettenelementen in Bandlaufrichtung angeordnet und über Gelenkbolzen miteinander verbunden sind, wobei zumindest ein Teil der Kettenelemente im Bereich der Transportfläche Mittel zum lösbaren Befestigen der sich über die Bandbreite erstreckenden Tragstäbe aufweisen.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung liegt insbesondere darin, dass das Transportband die Voraussetzung für einen formschlüssigen Antrieb im Zusammenwirken mit einem Kettenrad bietet. Da hierfür Kettenräder mit relativ geringem Durchmesser ausreichen, können recht geringe Bauhöhen realisiert werden. Die voneinander beabstandeten Stränge von Kettenelementen sind nicht allein für den formschlüssigen Eingriff im Zusammenwirken mit einem Kettenrad vorgesehen, sondern dienen gleichzeitig im Sinne einer Funktionsintegration der Aufnahme von sich quer über die Bandlaufrichtung erstreckenden Tragstäben, welche an zumindest einem Teil der Kettenelemente lösbar befestigt sind. Durch die lösbare Befestigung ist ein einfacher Austausch verschlissener oder verbogener Transportstäbe möglich. Die Gesamtheit der Tragstäbe bildet eine ebene Transportfläche, auf welcher sich Stückgut standsicher transportieren lässt.
Vorzugsweise sind pro Strang jeweils 2–10 Kettenelemente über die Gelenkbolzen miteinander verbunden. Denn es genügen zur Umsetzung der erfindungsgemäßen Lösung lediglich recht schmale aus Kettenelementen bestehende Stränge, welche eine Basis für die die Tragfläche bildenden Stäbe darstellen. Lediglich zwei Stränge aus einander geschichteten Kettenelemente, die im Bereich der Enden der Tragstangen angeordnet sind, sind für die meisten Anwendungsfälle ausreichend.
Um eine möglichst gleichmäßige Tragfläche zu bilden, wird vorgeschlagen, dass pro Kettenelement mindestens zwei Tragstäbe vorgesehen sind, deren lösbare Verbindung an den zugeordneten Kettenelementen vorzugsweise formschlüssig erfolgt. Die formschlüssige Verbindung zwischen Tragstäben und den diese tragenden Kettenelementen besteht gemäß einer weiteren die erfindungsgemäßen Lösung verbessernde Maßnahme aus nutartigen Durchbrüchen an mindestens einem Teil der Kettenelemente, in welche die Tragstäbe mit einem geringen Überstand zur Bildung einer ebenen Transportfläche eingesetzt sind.
Um einen leichten Austausch verschlissener Tragstäbe zu ermöglichen, wird vorgeschlagen, dass die lösbare Verbindung zwischen den Tragstäben und den diese tragenden Kettenelementen nach Art einer Bajonett-Verbindung ausgebildet ist. Hierdurch lassen sich die Tragstäbe nach Einsetzen in die nutartige Ausnehmung an den Kettenelementen durch eine Schwenkbewegung hierin verriegeln. Hierzu wird vorgeschlagen, die Tragstangen an den Verbindungsstellen in der Breite der Kettenelemente abzuflachen, so dass in senkrechter Stellung die Tragstäbe in die nutartige Ausnehmung eingeschoben und dann mit 90°-Verdrehung verriegelt werden.
Mit dem vorstehend beschriebenen und im Wesentlichen aus Tragstäben und Kettenelementen aufgebauten Transportband lässt sich eine Transporteinrichtung in einfachster Weise dadurch bilden, indem zumindest am Ende der durch das Transportband gebildeten Transportstrecke Kettenräder angeordnet sind. Diese Kettenräder kommen in einen formschlüssigen Eingriff mit dem Verzahnungsbereich der Kettenelemente, so dass ein zuverlässiger Antrieb erfolgt.
Zur Vermeidung einer Seitenwanderung der Tragstäbe, d. h. eine ungewünschte Bewegung der Tragstäbe in Querrichtung zur Laufrichtung des Transportbandes können beidseitig des Transportbandes Begrenzungsschienen angeordnet sein, welche das Transportband seitlich führen und somit die unerwünschte Seitenwanderung verhindern.
Alternativ hierzu ist es jedoch auch möglich, die äußeren Stränge an Kettenelementen des Transportbandes mit endseitig erhöhten Kettenelementen auszustatten. Diese endseitigen Kettenelemente bilden eine Art erhöhte Randlaschen, an denen die Tragstäbe stirnseitig zur Anlage kommen, was die Seitenwanderung verhindert.
Weitere Möglichkeiten zur Vermeidung einer Seitenwanderung der Tragstäbe bestehen darin, dass im Endbereich der Tragstäbe Biegelaschen oder Klemmlaschen zum Einsatz kommen, welche nachfolgend im Zusammenhang mit der Figurenbeschreibung gemeinsam mit weiteren, die Erfindung verbessernden Vorteilen erläutert werden. Es zeigt:
1 eine Draufsicht auf ein Transportband mit zwei Strängen aus aneinander geschichteten Kettenelementen,
2 eine Seitenansicht des Transportbandes nach 1,
3 eine Seitenansicht eines einzelnen Kettenelements,
4 eine Seitenansicht eines Transportbandes mit endseitigen Klemmlaschen,
5 eine Frontansicht des Transportbandes nach 4,
6 eine Seitenansicht eines Transportbandes mit endseitigen Biegelaschen, und
7 eine Frontansicht des Transportbandes nach 6
Gemäß 1 besteht das Transportband im Wesentlichen aus einzelnen Kettenelementen 1, die in zwei voneinander beabstandeten Strängen 2a und 2b angeordnet sind. Quer zur Bandlaufrichtung weist das Transportband Tragstäbe 3 auf, die lösbar mit einzelnen Kettenelementen 1 verbunden sind und eine Transportfläche des Transportbandes bilden. Die Kettenelemente 1 untereinander sind über Gelenkbolzen 4 verkettet. Pro Strang sind bei diesem Ausführungsbeispiel insgesamt sechs Kettenelemente 1 über Gelenkbolzen 4 miteinander verbunden.
Nach 2 sind pro Kettenelement 1 zwei Tragstäbe 3a und 3b vorgesehen, deren lösbare Verbindung an den zugeordneten Kettenelementen 1 formschlüssig erfolgt.
Gemäß 3 weist das hier exemplarisch dargestellte Kettenelement 1 nutartige Durchbrüche 5a und 5b auf, welche an einer Tragseite 6 des Kettenelement 1 angeordnet sind zum formschlüssigen Eingriff der – hier nicht weiter dargestellten – Tragstäbe. Da diese einen kreisrunden Querschnitt besitzen, wird ein Überstand zur Bildung einer ebenen Transportfläche erzeugt. Das Kettenelement 1 ist weiterhin mit Durchbrüchen 7a und 7b für – hier ebenfalls nicht weiter dargestellte – Bolzen zur Verkettung einzelner Kettenelemente 1 untereinander ausgestattet. Der Tragseite 6 gegenüber liegt eine Verzahnungsseite 8 des Kettenelements 1, an welcher Zähne zum formschlüssigen Eingriff in ein – hier nicht weiter dargestelltes – Kettenrad in an sich bekannter Weise ausgebildet sind.
Gemäß 4 weist der äußere Strang 2a äußere Klemmlaschen 9 auf, welche gemäß 5 in Richtung Transportfläche erhöht ausgebildet sind, um die Tragstäbe 3 seitlich zu begrenzen.
Gemäß 6 ist zur Begrenzung einer Seitenwanderung der Tragstäbe 3 Biegelaschen 10 vorgesehen, welche gemäß 7 mit dem äußeren Kettenelement 1 zusammenwirken. Die Biegelaschen 10 kommen durch Umbiegen in stirnseitige Anlage an den Tragstäben 3.
Die Erfindung ist nicht beschränkt auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele. Es sind vielmehr auch Abwandlungen hiervon denkbar, welche vom Gegenstand der nachfolgenden Ansprüche Gebrauch machen. So ist es beispielsweise auch möglich, mehr als zwei Stränge von aneinandergereihten Kettenelementen in Bandlaufrichtung anzuordnen, beispielsweise für große Bandbreiten. Mehrere Stränge aneinander geschichteter Kettenelemente erhöhen insoweit die Stabilität der Transportfläche, da ein Durchbiegen der Tragstäbe vermieden wird. Die Anzahl der aneinander zu schichtenden Kettenelemente richtet sich nach der auf das Transportband während des Betriebs einwirkenden Zugkraft und stellt eine normale Dimensionierungsaufgabe dar.
Bezugszeichenliste

1: Kettenelement
2a, 2b: Strang
3; 3a, 3b: Tragstab
4: Gelenkbolzen
5a, 5b: Durchbruch
6: Tragseite
7a, 7b: Durchbruch
8: Verzahnungsseite
9: Klemmlasche
10: Biegelasche

Claims

Transportband aus Metall mit hintereinander in Bandlaufrichtung angeordneten Kettenelementen (1), die mit sich über die Bandbreite erstreckenden Tragstäben (3) zusammenwirken, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettenelemente (1) als gleichartige Zahnlaschen zum formschlüssigen Eingriff in ein Kettenrad ausgebildet und in mehreren voneinander beabstandeten Strängen (2a, 2b) aus aneinandergeschichteten Kettenelementen (1) in Bandlaufrichtung angeordnet und über Gelenkbolzen (4) miteinander verkettet sind, wobei die Kettenelemente (1) im Bereich der Transportfläche Mittel zum lösbaren Befestigen der sich über die Bandbreite erstreckenden Tragstäben (3) aufweisen, wobei die Mittel zum lösbaren Befestigender Tragstäbe (3) aus nutartigen Durchbrüchen (5a, 5b) an einer Tragseite (6) mindesten eines Teils der Kettenelemente (1) bestehen, in welche die Tragstäbe (3) mit Überstand zur Bildung einer ebenen Transportfläche eingesetzt sind.
Transportband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass pro Strang (2a, 2b) jeweils 2 bis 10 Kettenelemente über die Gelenkbolzen (4) miteinander verbunden sind.
Transportband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass genau zwei Stränge (2a, 2b) aus aneinandergeschichteten Kettenelementen (1) vorgesehen sind, die im Bereich der Enden der Tragstäben (3) angeordnet sind.
Transportband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass pro Kettenelement (1) mindestens zwei Tragstäbe (3a, 3b) vorgesehen sind, deren lösbare Verbindung an den Kettenelementen (1) formschlüssig erfolgt.
Transportband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragstäbe (3) mit den Kettenelementen (1) im Bereich der nutartigen Durchbrüche (5a, 5b) eine Bajonettverbindung bilden.
Transporteinrichtung bestehend aus einem Transportband nach einem der vorstehenden Ansprüche, das formschlüssig mit mindestens am Ende der hierdurch gebildeten Transportstrecke angeordneten Kettenrädern zusammenwirkt.
Transporteinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Vermeidung einer Seitenwanderung der Tragstäbe (3) das Transportband durch beidseitige Begrenzungsschienen geführt ist.
Transporteinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Vermeidung einer Seitenwanderung der Tragstäbe (3) die äußeren Stränge (2a, 2b) endseitig Kettenelemente (1) mit erhöhten Randlaschen aufweisen.
Transporteinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Vermeidung einer Seitenwanderung der Tragstäbe (3) Biegelaschen (10) oder Klemmlaschen (9) vorgesehen sind.