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Die Erfindung geht aus von einer
Verpackung für
chirurgisches Nahtmaterial gemäß Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Derartige Verpackungen für chirurgisches Nahtmaterial
sind bekannt und zum Beispiel in der
EP 0 471 458 A1 bescrhrieben. In dem Fadenkanal kann
mindestens ein chirurgischer Faden aufgenommen werden, der sich
nach Öffnen
der Verpackung über
die Fadenentnahmezone aus der Verpackung entnehmen läßt. Dabei
soll die Führung
durch den Fadenkanal verhindern, daß sich der chirurgische Faden
festklemmt oder mit anderen Fadenteilen verschlingt. Weil der Fadenkanal
spiralähnlich
gestaltet ist, lassen sich in einer kompakten Verpackung relativ lange
chirurgische Fäden
unterbringen.
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Bei der aus der
EP 0 471 458 A1 bekannten Verpackung
für chirurgisches
Nahtmaterial befindet sich an der Fadenentnahmezone in der Abdeckung eine Öffnung,
durch die eine chirurgische Nadel ragt, die am Ende eines in der
Verpackung aufbewahrten chirurgischen Fadens befestigt ist. Um das
Nahtmaterial zu entnehmen, muß an
der Nadel gezogen werden. Dabei gleitet der Faden durch die relativ
kleine Öffnung
und kann dabei am Rand der Öffnung
reiben, was nachteilig ist. Ein weiterer Nachteil der vorbekannten
Verpackung ist, daß das
vordere Ende des Fadens, hier im Bereich der Befestigungsstelle an
der Nadel, mit ziemlich geringem Krümmungsradius durch die Öffnung in
der Abdeckung gelegt sein muß,
weil der vordere Endbereich des Fadens oder die Nadel nach dem Öffnen der
Verpackung (was durch Wegklappen einer die Öffnung verdeckenden Klappe
von der Abdeckung weg erfolgt) sonst nicht sicher zugänglich ist.
In Bereichen mit geringem Krümmungsradius
oder an Knickstellen nimmt ein chirurgischer Faden in der Regel
nach der Entnahme aus der Verpackung seine ursprüngliche gerade Form nicht wieder
an (Fadenmemoryeffekt), was unerwünscht ist.
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In der
DE 15 66 159 B2 ist eine Aufbewahrungsvorrichtung
für steriles
chirurgisches Nahtmaterial beschrieben. Diese Aufbewahrungsvorrichtung besteht
aus einem Behälter
mit einem Hauptteil und einem Deckel, der über ein als Feder wirkendes Scharnier
mit dem Hauptteil verbunden ist. Das Scharnier ist so vorgespannt,
daß der
Deckel nach Lösen
eines an dem Deckel vorgesehenen, nasenartigen Einrastorgans von
einem entsprechenden Gegenstück
am Hauptteil selbsttätig
aufspringt. Aus dem geöffneten
Behälter
läßt sich
dann chirurgisches Nahtmaterial entnehmen, das auf einen festen
Träger
aufgewickelt ist. Um an das Nahtmaterial heranzukommen, muß der Operateur
den Träger
mit dem Nahtmaterial vollständig
aus dem Behälter
entfernen. Die aus der
DE
15 66 159 B2 bekannte Vorrichtung besteht also im wesentlichen
aus zwei unabhängigen Bestandteilen,
nämlich
einem Behälter
mit einem Klappdeckel und einem davon aufgenommenen Träger mit
chirurgischem Nahtmaterial. Zusätzlich
ist eine Umverpackung vorgesehen.
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Die
DE 690 23 852 T2 zeigt eine einteilige Packung
für Nahtmaterial,
bei der eine ovale, als Fadenkanal dienende Rinne an ihrer Oberseite
durch eine Vielzahl von aufschwenkbaren Klappen abgedeckt ist.
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In der Druckschrift L.K. Noriega
et al., "Modern
concepts of packaging surgical needles and suture" in: Medical Progress
through Technology, vol. 20, 271–279 (1994) sind weitere Verpackungen
für chirurgisches
Nahtmaterial beschrieben. Eine Ausführungsform hat an einer Stirnseite
eine Klappe, die eine chirurgische Nadel vollständig umgreift und um 180° weggeschwenkt
werden muß,
damit die Nadel mit einem Nadelhalter gegriffen und der an der Nadel befestigte
chirurgische Faden aus der Verpackung herausgezogen werden kann.
Im Inneren der Verpackung ist der Faden in Form einer "8" gelagert.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine
Verpackung für
chirurgisches Nahtmaterial mit einem spiralähnlich verlaufenden Fadenkanal
zu schaffen, aus der chirurgisches Nahtmaterial leicht und problemlos entnommen
werden kann, wobei ein Fadenmemoryeffekt weitgehend vermieden wird.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch
eine Verpackung für
chirurgisches Nahtmaterial mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die erfindungsgemäße Verpackung für chirurgisches
Nahtmaterial hat ein Unterteil, in dem ein spiralähnlich verlaufender
Fadenkanal ausgebildet ist. Der Fadenkanal öffnet sich an einem Ende, seinem
ersten Ende, zu einer Fadenentnahmezone im Peripheriebereich des
Unterteils. Die Verpackung weist ferner eine Abdeckung für das Unterteil
auf. Ein Randsegment des Unterteils ist um eine im unteren Bereich,
vorzugsweise an der Unterseite, des Unterteils vorgesehene Faltlinie
für den
Zugang zu der Fadenentnahmezone wegklappbar.
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Um die erfindungsgemäße Verpackung
zu öffnen,
wird also das Randsegment des Unterteils in Richtung von der Abdeckung
weg weggeklappt, so daß die
Fadenentnahmezone frei zugänglich
wird. Dabei kann die Verpackung so gehalten werden, daß die Abdeckung
nach oben weist und das Randsegment nach unten wegklappbar ist,
aber auch in umgekehrter Richtung. Chirurgisches Nahtmaterial muß nicht
durch eine relativ enge Öffnung
in der Abdeckung geführt
werden, sondern kann über
die frei zugängliche
Fadenentnahmezone direkt aus dem ersten Ende des Fadenkanals gezogen
werden. In der Verpackung befindliches chirurgisches Nahtmaterial kann
daher so , gelegt werden, daß es
nicht zu unerwünschten
Knickstellen kommt. Der Fadenkanal kann zum Aufnehmen eines, aber
auch mehrerer chirurgischer Fäden
dienen. Besonders geeignet ist die erfindungsgemäße Verpackung für nichtarmiertes Nahtmaterial,
d.h. für
chirurgische Fäden,
an denen keine chirurgische Nadel befestigt ist, sie kann aber auch
für armiertes
Nahtmaterial eingesetzt werden. In diesem Fall dient die Fadenentnahmezone
im ungeöffneten
Zustand der Verpackung zum Aufnehmen der chirurgischen Nadel oder
Nadeln. Zum Vermeiden eines Fadenmemoryeffekts wirkt es sich günstig aus,
daß sich
die Fadenentnahmezone im Peripheriebereich des Unterteils befindet,
denn die zunächst enger
gewickelten Windungen eines chirurgischen Fadens, die sich im verpackten
Zustand im inneren Bereich der Verpackung befinden, werden beim
Herausziehen durch den Fadenkanal auf immer größere Krümmungsradien gebracht.
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Die Abdeckung ist als flache Tafel
gestaltet und kann Karton oder Papier aufweisen. An ihrer dem Unterteil
zugewandten Unterseite weist die Abdeckung Polyethylen oder Polypropylen
auf. Die Abdeckung kann beispielsweise aus einer Tafel oder Folie
aus Polyethylen oder Polypropylen bestehen. Bei einer besonders
vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung ist die Abdeckung aus einem Karton gefertigt, der an seiner
Unterseite mit Polyethylen beschichtet ist. Eine derartige Abdeckung
hat verschiedene Vorteile: Karton eignet sich zum Bedrucken, so daß die Verpackung
auf einfache Weise mit einer Produktauszeichnung versehen werden kann.
Ferner wirkt Karton als Hydrospeicher, d.h. er ist in der Lage, Restmengen
an Wasser aufzunehmen, nachdem eine Verpackung mit chirurgischem
Nahtmaterial in eine dichte Umverpackung eingebracht worden ist. Die
Abdeckung dichtet den Fadenkanal nach oben ab und schützt so das
darin enthaltene chirurgische Nahtmaterial. Eine derartige Abdeckung
wirkt als Deckel für
das Unterteil und versteift somit die gesamte Verpackung. Ferner
sind die Papierfasern des Kartons durch die Polyethylenbeschichtung
auf der dem chirurgischen Nahtmaterial zugewandten Seite der Abdeckung
gebunden, so daß es
zu keinen Verunreinigungen des in der Verpackung enthaltenen Produkts
kommen kann.
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Das Unterteil ist als Spritzgußteil geformt
und besteht aus Polyethylen oder Polypropylen. Spritzgußteile lassen
sich in großer
Stückzahl
kostengünstig
und mit hoher Präzision
fertigen.
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Die Abdeckung ist auf das Unterteil
aufgesiegelt. Dazu werden die Abdeckung oder das Unterteil oder
beide Komponenten erwärmt,
so daß die
einander zugewandten Oberflächen
miteinander verschmelzen. Dabei werden die Temperatur und der Anpreßdruck derart
gewählt,
daß sich
im oberen Endbereich der Fadenkanalwandung zu der Abdeckung ein
Wulst ausbildet. Bei der erwähnten
besonders vorteilhaften Ausführungsform
entsteht dieser Wulst durch überschüssiges angeschmolzenes
Polyethylen, das infolge zwischenmolekularer Wechselwirkungen von
der Kanalwandung hohlkehlenartig zu der Polyethylenbeschichtung
an der Unterseite der Abdeckung gezogen wird. Die Wulstbildung hat
den Vorteil, daß Lücken zwischen
dem oberen Endbereich der Kanalwandung und der Abdeckung zuverlässig vermieden
werden. Daher ist nicht zu befürchten,
daß sich
beim Entnehmen von chirurgischem Nahtmaterial ein Faden in einer
derartigen Lücke festklemmt
oder festzieht, was sehr nachteilig wäre. Die erfindungsgemäße Verpackung
für chirurgisches Nahtmaterial
läßt sich
also nicht nur kostengünstig herstellen,
sondern hat auch eine Querschnittsform des Fadenkanals, die eine
sichere Fadenentnahme, ermöglicht.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verpackung
weist das Randsegment eine hochstehende Wand von der Höhe des Fadenkanals
auf, die sich an der Peripherie des Unterteils erstreckt. Die Wand
muß nicht über die
gesamte Peripherie des Randsegments laufen, denn wenn die Verpackung
in einer dichten Umverpackung aufbewahrt wird, bleibt sie auch dann
steril, wenn sie selbst Öffnungen
aufweist. Von der hochstehenden Wand geht vorzugsweise eine Rastnase
aus.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Rastnase zum Halten eines Randes der Abdeckung im nicht
weggeklappten Zustand des Randsegments eingerichtet. Mit Hilfe der
Rastnase läßt sich
also einerseits das wegklappbare Randsegment an der Abdeckung arretieren.
Andererseits sorgt die hochstehende Wand, je nach Konstruktion in
Zusammenwirkung mit der Rastnase, dafür, daß die in der Verpackung enthaltenen
chirurgischen Fäden
vor dem Öffnen
im Bereich der Fadenentnahmezone gekrümmt liegen und mit einer Umverpackung,
z.B. einer Folienumverpackung, nicht in Berührung kommen. Beim Wegklappen
des Randsegments löst
sich die Rastnase von der Abdeckung, und die in der Fadenentnahmezone
befindlichen Endbereiche der chirurgischen Fäden werden nicht länger von
der hochstehenden Wand oder der Rastnase gehalten. Sie richten sich
daher tendentiös
in Richtung einer Geraden aus, so daß die Endbereiche der Fäden oder
die daran angebrachten chirurgischen Nadeln gegenüber der
Verpackung vorstehen. Es ist daher leicht, ein einzelnes Fadenende
(oder gegebenenfalls die daran befestigte chirurgische Nadel) zu
greifen und den entsprechenden chirurgischen Faden aus dem Fadenkanal
zu ziehen. Falls in der Verpackung mehrere Fäden enthalten sind, können diese
bei Bedarf auch gebündelt
entnommen werden.
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Bei einer ähnlichen bevorzugten Ausgestaltung
ist die Rastnase zum Halten des Endbereichs eines oder mehrerer
in der Verpackung enthaltener chirurgischer Fäden im nicht weggeklappten
Zustand des Randsegments (geschlossener Zustand der Verpackung)
eingerichtet. Dabei kann die Rastnase zusätzlich am Rand der Abdeckung angreifen,
muß dies
aber nicht. Im letzteren Fall hält
die Rastnase in Zusammenwirkung mit dem Abschnitt der hochstehenden
Wand, von dem sie ausgeht, die im geschlossenen Zustand der Verpackung
gekrümmt
verlegten Fadenendbereiche (oder gegebenenfalls die daran befestigten
chirurgischen Nadeln). Das chirurgische Nahtmaterial wird ähnlich wie
bei der vorherigen Ausführungsform
entnommen: Beim Wegklappen des Randsegments springen die gekrümmten Fadenendbereiche
aus der Rastnase und richten sich mehr oder weniger geradlinig aus.
Daher kann ein jeweiliges Fadenende auf einfache Weise einzeln gegriffen und
der entsprechende chirurgische Faden aus der Verpackung gezogen
werden. Gegebenenfalls kann auch ein Bündel von chirurgischen Fäden als
Ganzes entnommen werden.
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Vorzugsweise ist die Faltlinie in
Art eines Filmscharniers ausgebildet. Die Faltlinie kann mindestens
zwei auf einer Geraden liegende Abschnitte aufweisen, die über eine Öffnung oder
eine durchtrennte Linie im Unterteil in Verbindung stehen. Eine derartige
Unterbrechung der Faltlinie kann konstruktiv erforderlich sein,
wenn zum Beispiel oberhalb der Unterbrechung ein Teil der Fadenkanalwandung
aufragt, der ein Wegklappen des Randsegments verhindern würde.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist das Unterteil und/oder die Abdeckung im Bereich
des zweiten Endes des Fadenkanals eine Öffnung auf . Um die Verpackung
mit chirurgischem Nahtmaterial zu befüllen, kann an diese Öffnung ein
Unterdruck angelegt werden. Auf diese Weise lassen sich chirurgische
Fäden,
die mit ihren von dem bisher betrachteten Ende abgewandten Enden
in das erste Ende des Fadenkanals eingeführt werden, problemlos in den
Fadenkanal einsaugen.
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Die erfindungsgemäße Verpackung für chirurgisches
Nahtmaterial läßt sich
also kostengünstig herstellen
und ist in der Handhabung einfach und zuverlässig. Insbesondere läßt sich
die Verpackung leicht und schnell öffnen, und beim Herausziehen
des chirurgischen Nahtmaterials werden die Fäden allenfalls minimal beschädigt, da
sie weder geklemmt oder gequetscht noch geknickt werden. Wenn als
Bauteile nur das Unterteil und die Abdeckung angewandt werden und
dabei das wegklappbare Randsegment einteilig mit dem übrigen Unterteil
verbunden ist, gibt es keine losen oder zu lösenden Teile. Ferner ist eine geringe
Bauhöhe
der Verpackung möglich,
was die Lager- und Transportkosten senkt. Im Prinzip gleichartig
aufgebaute Verpackungen können
für ganz
unterschiedliche Fadenlängen
und auch Fadenanzahl eingesetzt werden.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand
von Ausführungsbeispielen
näher beschrieben.
Die Zeichnungen zeigen in
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1 eine
perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verpackung
für chirurgisches
Nahtmaterial, und zwar in Teil (a) im geschlossenen Zustand und
in Teil (b) im geöffneten
Zustand,
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2 eine
Draufsicht auf die Ausführungsform
gemäß 1, und zwar in Teil (a)
im geschlossenen Zustand und in Teil (b) im geöffneten Zustand,
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3 eine
perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verpackung
für chirurgi sches
Nahtmaterial, und zwar in Teil (a) im geschlossenen Zustand und
in Teil (b) im geöffneten
Zustand,
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4 eine
Draufsicht auf die Ausführungsform
gemäß 3, und zwar in Teil (a)
im geschlossenen Zustand und in Teil (b) im geöffneten Zustand,
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5 eine
Draufsicht auf die Ausführungsform
gemäß 1, wobei nicht direkt sichtbare
Bereiche in gestrichelten Linien dargestellt sind, und zwar in Teil
(a) im geschlossenen Zustand und in Teil (b) im geöffneten
Zustand,
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6 einen
Längsschnitt
durch die Ausführungsform
gemäß 3 entlang der Längsachse,
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7 eine
Seitenansicht der Ausführungsform
gemäß 3, wobei nicht direkt sichtbare
Bereiche in gestrichelten Linien dargestellt sind,
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8 eine
vergrößerte Ansicht
des linken Bereichs der 6 und
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9 eine
schematische Ansicht des Randsegments der Ausführungsform gemäß 3 von unten.
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In 1 ist
eine erste Ausführungsform
einer Verpackung 1 für
chirurgisches Nahtmaterial in perspektivischer Ansicht gezeigt.
Die Verpackung 1 weist ein Unterteil 2 mit einem
Randsegment 3 auf. In dem Unterteil 2 ist ein
spiralähnlich
verlaufender Fadenkanal ausgebildet (siehe 5). Über
dem Unterteil 2 befindet sich eine Abdeckung 4.
In der Verpackung 1 ist eine Anzahl von chirurgischen Fäden 6 aufgenommen,
die im Ausführungsbeispiel
nicht armiert sind, die aber auch mit chirurgischen Nadeln versehen sein
können.
In Teil (a) veranschaulicht 1 den geschlossenen
Zustand der Verpackung 1, d.h. einen Zustand, in dem das
Randsegment 3 nicht von dem übrigen Unterteil 2 weggeklappt
ist. Wie weiter unten im einzelnen erläutert, läßt sich das Randsegment 3 um
eine an der Unterseite des Unterteils 2 vorgesehene Faltlinie
nach unten wegklappen oder wegschwenken, so daß der in Teil (b) der 1 gezeigte Zustand erreicht
wird. In diesem Zustand werden die Endbereiche 8 der chirurgischen
Fäden 6 nicht
mehr von dem Randsegment 3 eingezwängt, so daß sie sich etwas auffächern, wie
in 1 Teil (b) veranschaulicht.
Es ist dann leicht möglich,
einen einzelnen chirurgischen Faden 6 an seinem Endbereich 8 zu
fassen und aus der Verpackung 1 herauszuziehen. 2 entspricht 1, zeigt aber die Verpackung 1 in
Draufsicht.
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Die 3 und 4 sind analoge Darstellungen einer
zweiten Ausführungsform
einer Verpackung 1' für chirurgisches
Nahtmaterial. Die Verpackung 1' unterscheidet sich von der Verpackung 1 lediglich
in der Ausbildung der Abdeckung 4 im Bereich des Randsegments 3 des
Unterteils 2. Daher werden für beide Ausführungsformen
dieselben Bezugszeichen verwendet.
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Das Unterteil 2 mit dem
Randsegment 3 ist in den Ausführungsbeispielen einstückig als
Spritzgußteil
geformt und besteht aus Polyethylen. Andere Materialien, wie zum
Beispiel Polypropylen, sind ebenfalls denkbar.
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Die Abdeckung 4 ist in den
Ausführungsbeispielen
aus Karton gefertigt und an ihrer Unterseite, d.h. der dem Unterteil 2 zugewandten
Seite, mit Polyethylen beschichtet. Ein fester Verbund zwischen Karton
und Polyethylen läßt sich
zum Beispiel erzielen, indem eine Polyethylenfolie warm auf Karton
aufgewalzt wird, wobei das Polyethylen erweicht und in die in dem
Karton vorhandenen Poren eindringt, oder indem Polyethylen aufgespritzt
wird.
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Die Struktur des Unterteils 2,
die für
beide Ausführungsformen
der Verpackung 1 bzw. 1' gleich ist, wird im folgenden
anhand der 5 bis 9 näher erläutert.
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Wie insbesondere die 5 und 6 zeigen,
ist in dem Unterteil 2 ein spiralähnlich verlaufender Fadenkanal 10 ausgebildet,
der durch eine Fadenkanalwandung 12 definiert ist. Die
Fadenkanalwandung 12 begrenzt die Verpackung 1 bzw. 1' nach außen, d.h. an
ihrer Peripherie, und trennt ferner die einzelnen Windungen des
Fadenkanals 10 voneinander ab. An der äußeren Peripherie der Verpackung 1 bzw. 1' trägt die Fadenkanalwandung 12 einen
Verstärkungsrand 14 (siehe 6 und 7). Der Fadenkanal 10 öffnet sich
an einem Ende, seinem ersten Ende, zu einer Fadenentnahmezone 16,
die im Peripheriebereich des Unterteils 2 angeordnet ist, siehe 5. An seinem anderen Ende,
dem zweiten Ende, befindet sich an der Unterseite des Unterteils 2 eine Öffnung 18,
siehe 5. Wenn an die Öffnung 18 ein
Unterdruck angelegt wird, lassen sich chirurgische Fäden 6 in
die Verpackung 1 bzw. 1' hineinsaugen (siehe unten).
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Der mittlere Bereich des Unterteils 2 wird
von einem Hohlraum 19 eingenommen, der mit dem Fadenkanal 10 nicht
in Verbindung steht Hilfsöffnungen 20 und 22 erleichtern
die Handhabung der Verpackung 1 bzw. 1' während der
Herstellung und Befüllung
mit chirurgischem Nahtmaterial.
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Der in den 5, 6 und 7 auf der rechten Seite eingezeichnete
Bereich des Unterteils 2 wird von dem Randsegment 3 gebildet.
Das Randsegment 3 ist um eine an der Unterseite 24 des
Unterteils 2 vorgesehene Faltlinie für den Zugang zu der Fadenentnahmezone 16 nach
unten wegklappbar, wie bereits gesehen. Die Faltlinie weist zwei
Abschnitte 26 und 27 auf, siehe insbesondere 7 und die schematische Darstellung
gemäß 9, und ist dabei als Filmscharnier
ausgebildet (siehe 7).
Die einander zuweisenden Enden der Abschnitte 26 und 27 sind
durch eine durchtrennte Linie 28 miteinander verbunden,
d.h. durch eine Aussparung, die in dem Unterteil 2 ausgebildet
ist (siehe 6). Die durchtrennte
Linie 28 ist deshalb vorgesehen, weil von der Bodenzone
daneben ein gekrümmter
Bereich der Fadenkanalwandung 12 ausgeht, siehe insbesondere 5 Teil (b), der nicht zusammen
mit dem Randsegment 3 wegklappbar sein soll.
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Der größte Teil der äußeren Peripherie
des Randsegments 3 wird von einer hochstehenden Wand 30 eingenommen,
siehe insbesondere 5 Teil
(a) und 6, die von dem
mit 31 bezeichneten Boden des Randsegments 3 ausgeht
und in etwa die Höhe
der Fadenkanalwandung 12 hat. Vom oberen Ende der hochstehenden
Wand 30 geht in der Nähe der
Längsachse
L–L der
Verpackung 1 bzw. 1' nach innen
eine Rastnase (Haltenase) 32 aus, siehe insbesondere 5 Teil (a), 6 und 9.
Bei der Verpackung 1 ist im geschlossenen Zustand der Verpackung 1,
also in dem Zustand, in dem das Randsegment 3 nicht weggeklappt
ist, ein Rand 34 der Abdeckung 4 unter der Rastnase 32 eingeklemmt,
siehe 1 Teil (a), 2 Teil (a) und 5 Teil (a). Bei der anderen
Ausführungsform,
der Verpackung 1', hält dagegen
die Rastnase 32 in diesem Zustand die Endbereiche 8 der
chirurgischen Fäden 6 direkt,
wie in 3 Teil (a) und 4 Teil (a) veranschaulicht. Bei
dieser Ausführungsform
reicht die Abdeckung 4 nämlich nicht bis unter die Rastnase 32,
siehe 6.
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In den Ausführungsbeispielen ist die Abdeckung 4 auf
dem Unterteil 2 aufgesiegelt. Da die Abdeckung 4 an
ihrer Unterseite mit Polyethylen beschichtet ist, verschweißt dieses
Polyethylen beim Erwärmen
mit dem Polyethylen an der Oberseite der Fadenkanalwandungen 12 des
Unterteils 2. Dabei bilden sich im oberen Endbereich der
Fadenkanalwandung 12 zu der Abdeckung 4 Wülste 36 aus,
wie in 8 in schwarz
gekennzeichnet. Diese Wülste verhindern,
daß ein
Faden 6, der sich innerhalb des Fadenkanals 10 befindet,
beim Herausziehen in einen etwaigen Zwischenraum zwischen dem Unterteil 2 und
der Abdeckung 4 gezogen werden kann und sich dort festklemmt.
Bei den beschriebenen Ausführungsformen kann
also die Abdeckung 4 auf einfache Weise auf dem Unterteil 2 durch
Aufsiegeln befestigt werden, wobei sich ein im Querschnitt geschlossener Fadenkanal 10 ergibt,
aus dem eine problemlose Fadenentnahme möglich ist.
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Um die Verpackung 1 bzw. 1' mit chirurgischem
Nahtmaterial zu befüllen,
werden nach dem Befestigen der Abdeckung 4 auf dem Unterteil 2 die einzubringenden
chirurgischen Fäden 6 im
Bündel mit
ihren den Endbereichen 8 gegenüberliegenden Enden in die Fadenentnahmezone 16 eingeführt. Dabei
kann sich das Randsegment 3 im nicht weggeklappten Zustand
befinden, da die Fadenentnahmezone 16 aufgrund des Zuschnitts
der Abdeckung 4 auch von oben her zugänglich ist. Anschließend wird an
die Öffnung 18 ein
Unterdruck angelegt, wodurch die chirurgischen Fäden 6 in den Fadenkanal 10 eingesaugt
werden. Nach Beendigung dieses Vorgangs ragen nur noch ihre Endbereich 8 aus
dem Fadenkanal 10 hervor. Die Endbereiche 8 der
chirurgischen Fäden 6 werden
anschließend
unter der Rastnase 32 eingeklemmt, entweder direkt (Verpackung 1') oder unter
dem Rand 34 der Abdeckung 4, der von der Rastnase 32 gehalten
wird (Verpackung 1).
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Die Verpackung 1 bzw. 1' wird vorzugsweise in
einer gasdicht versiegelten Umverpackung gelagert, die zum Beispiel
aus Aluminiumfolie oder aus aluminisierter Kunststofffolie besteht.
Da die Kleb- oder Siegelnähte
einer derartigen Umverpackung in der Regel nicht absolut dicht sind,
hat das in den Ausführungsbeispielen
für die
Abdeckung 4 verwendete Kartonmaterial den Vorteil, im Laufe
der Zeit durch diese Nähte
dringende Feuchtigkeit aufzunehmen und auf diese Weise von dem Nahtmaterial
fernzuhalten. Chirurgische Fäden 6,
die zum Beispiel aus hydrolytisch abbaubarem resorbierbarem Material gefertigt
sind, würden
unter Feuchtigkeitseinfluß ihre Festigkeit
verlieren. Das Kartonmaterial der Abdeckung 4 hat den weiteren
Vorteil, daß auf
die Oberseite der Abdeckung 4 Kennzeichnungen für das in der
Verpackung 1 bzw. 1' befindliche
Nahtmaterial aufgedruckt werden können.
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Um die Verpackung 1 bzw. 1' zu benutzen, wird
sie zunächst
der erwähnten
Umverpackung entnommen. Anschließend kann das Randsegment 3 ohne
Schwierigkeiten nach unten weggeklappt werden, wodurch die Endbereiche 8 der
chirurgischen Fäden 6,
wie bereits erläutert,
frei zugänglich
werden. Die Endbereiche 8 lassen sich so problemlos greifen,
um einzelne chirurgische Fäden 6 aus
der Verpackung 1 bzw. 1' hinauszuziehen. Dabei führt der
spiralähnliche
verlaufende Fadenkanal 10 die chirurgischen Fäden 6 auf
sichere Weise, so daß sie sich
untereinander nicht verschlingen oder verknoten und beim Herausziehen
des gewünschten
Fadens die im Fadenkanal 10 verbleibenden chirurgischen Fäden 6 nur
unwesentlich verschoben werden.