DE2649316C2 - Doppelkammerbehälter zur Verabreichung von zwei Einzeldosen oder zweier Einzelkomponenten und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Doppelkammerbehälter zur Verabreichung von zwei Einzeldosen oder zweier Einzelkomponenten und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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- B65D81/3261—Flexible containers having several compartments
Description
Die Erfindung betrifft einen nicht standfesten Doppelkammerbehälter aus flexiblem Folienmaterial
zur Verabreichung von zwei Einzeldosen oder zwei Einzelkomponenten, beispielsweise von Arzneimitteiflüssigkeiten,
und ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Durch die DE-PS 22 15 215 und die DE-PS 22 61 913 sind Eindosisbehälter, bestehend aus einer Füllgutkammer,
bekannt Bei diesen Eindosisbehältern wird der Entnahmekanal einer Öffnungsvorrichtung durch einen
Materialstreifen, beispielsweise einen Öffnungsfaden, ausgefüllt und hermetisch verschlossen. Der Materialstreifen
ragt dabei mit seinem Ende in das Innere der
ίο Packung hinein, während das andere Ende dieses
Materialstreifens in zwei als Lappen ausgeformten Folienbahnteilen luftdicht fixiert ist
Beim Abreißen des Lappens zieht man aber gleichzeitig den Materialstreifen aus dem Entnahmeka-
;5 nal, wodurch die Passage zur Entnahme des Füllgutes
freigegeben wird. Für die Fälle, bei welchen zwei Flüssigkeiten, die miteinander unverträglich sind, jedoch
gleichzeitig zur Anwendung kommen sollen oder bei welchen diese Flüssigkeiten kurz vor der Anwendung
miteinander zu vermischen sind, hat sich die Verwendung von Eindosisbehältern, die nur aus einer Kammer
bestehen, und die jeweils die eine oder die andere Flüssigkeit enthalten, deshalb als nachteilig herausgestellt,
weil hierbei sehr leicht die Packungen verwechselt werden können. Dieses Problem ließe sich zwar bis zu
einem bestimmten Grad dadurch lösen, daß die Einzelpackungen augenfällig unterschiedlich nach
außen gekennzeiennet werden. Dies bedingt aber die Bereitstellung von zweierlei Packungen und damit einen
JO erhöhten Produktions- und Kostenaufwand.
Auch in der Medizin treten einige Applikationsfelder jeweils paarweise auf, beispielsweise die Nasen-, Augen-
und Ohrenhöhlen. Bei Verwendung der bekannten
Eindosisbehälter werden also für eine Verabreichung des Medikaments zwei Eindosisbehälter benötigt.
In der US-PS 36 80 689 (Grundschober et al.) wird als
Vorratsbehälter ein Zweikammerbehälter mit einer z. B. durch einen Faden fortschreitend zerstörbaren Siegelnaht
beschrieben. Nach dem Aufreißen der Siegelnaht zwischen den beiden Karr.mern vermischen sich die
Inhalte dieser beiden Kammern. Ein z. B. dehnbarer Öffnungsfaden reißt bei Betätigung desselben eine
Siegelnaht auf breiter Front auf. es entsteht eine breite Öffnung, die eine Entnahme des flüssigen Füllgutes in
Tropfenform oder in Form eines feinen Strahles, wie dies für die Applikation von Arzneimittelflüssigkeiten
z. B. am Auge notwendig wäre, nicht erlaubt.
Durch die US-PS 31 97 071 (Küster) ist ein Mehrkammerbehälter bekannt, der aus einem steifen
Außenbehälter und aus mehreren, in diesen eingesetzten, flexiblen Innenbehältern besteht. Die Öffnung des
Behälters besteht aus einem Schraubgewinde mit einem großen Innenraum, der nur durch einen Verteiler und
dessen Streben etwas eingeschränkt wird. Im gefüllten Zustand liegen die Innenpackungen an dieser ringförmigen
Öffnung an; nach dem Entfernen der Schraubkappe sind in diesem Öffnungsbereich in die Innenpackungen
Löcher zu stanzen, damit beim Andrücken einer verschiebbaren Bodenplatte der Inhalt der Innenpakkungen
sich durch den breiten Auslaß des Öffnungskopfes entleeren laßt, Es wird darauf Wert gelegt, daß
dieser Auslaß möglichst ungehindert groß ist und keine Hemmnisse für das auszutretende Gut darstellt. Eine
Entnahme des flüssigen Füllgutes aus einer solchen Packung in Form eines feinen Strahles oder in Form Von
Einzeltropfen ist nicht möglich.
Es bestand die Aufgabe, für die gezielte Applikation, Z. B. Von Arzneimittelflüssigkeiten am Auge oder in die
Nase einen Doppelkammerbehälter zu finden, der die Verabreichung von zwei Einzeldosen oder zweier
flüssiger Einzelkomponenten gleichzeitig oder in zeitlich getrennten Phasen, in Form eines feinen
Strahles oder in Form von einzelnen Tropfen gestattet.
Dieses Ziel wurde durch die Bereitstellung eines Doppelkammerbehälters aus flexiblem Folienmaterial
gemäß dem Anspruch 1 erreicht
Durch die besondere Anordnung der beiden Kammern und ihre- Ableitungskanäle wird erreicht, daß man to
mit nur einem, in den Hauptkanal eingesiegelten Faden als Öffnungsmittel auskommt. Hierbei dient der
Öffnungsfaden einmal zum Verschließen eines Hauptkanals (Stopfenfunktion des Öffnungsfadens) und zum
anderen zum Verschließen der beiden Entnahmekanäle gegeneinander (Verhinderung der Vermischung der
Kammer.nhalte während der Lagerung).
Ein solcher erfindungsgemäßer Doppelkammerbehälter aus flexiblem Folienmaterial, der der gleichzeitigen
oder zeitlich verschobenen Verabreichung von zwei Einzeldosen oder zweier Einzelkomponenten dient,
zeichnet sich im einzelnen dadurch aus, daß seine beiden Füllgutkammern über jeweils einen Ableitungskanal mit
einem Hauptentnahmekanal verbunden sind und dieser Hauptentnahmekanal einen Öffnungsfaden enthält, der
auf der einen Seite die Zusammenführung der beiden Ableitungskanäle im Entnahmekanal verschließt und an
seinem anderen Ende in einer Verlängerung der Folienbahnen, welche als Abreißlappen ausgebildet
sind, fixiert, beispielsweise eingesiegelt wird. Durch den öffnungsfaden, der im Hauptkanal einliegt, wird
einerseits der Hauptkanal nach außen verschlossen, andererseits werden die Auslaßkanäle der beiden
Kammern voneinander abgeriegelt, so daß eine vorzeitige Vermischung des Füllgutes nicht erfolgen
kann. Galenisch mit einander unverträgliche Substanzen können bei Verwendung eines solchen Doppelkammereindosisbehälters
gefahrlos voneinander getrennt aufbewahrt und erst kurz vor der Anwendung, z. B. am Ort der Anwendung, miteinander vermischt
werden.
Zieht man den Öffnungsfaden heraus, so läßt sich durch Druck auf die eine Kammer der Inhalt dieser
Kammer separat entnehmen, drückt man dagegen gleichzeitig auf beide Kammern, so mischt sich deren
Inhalt in dem Hauptkanal ab der Verzweigung. Bei stärkerem Andrücken entweicht das Füllgut als feiner
Strahl, bei schwachem Andrücken läßt es sich aber auch in Form einzelner Tropfen entnehmen.
Die Verwendung eines solchen Doppelkammerbehälters anstelle von zwei hindosisbehältern beseitigt eine
eventuelle Verwechslungsgefahr und bringt eine nicht unerhebliche Kosten- und Materialersparnis mit sich;
der Verbraucher hat es nur noch mit einer Packung zu tun. was für ihn in jedem Fall bequemer ist.
Der erfindungsgemäße Doppelkammerbehälter besteht aus zwei verformbaren Folien, beispielsweise aus
zwei tiefziehbaren Aluminiumverbundfolien, in die spiegelsymmetrisch jeweils die beiden Zweikammerhälften,
die dazugehörenden Ableitungskanalhälften und die Entnahmekanalhälften, in die sich die beiden
Ableitungskanalhälften vereinigen, eingeprägt sind. Nach dem Zusammensiegeln der beiden Folienhälften
wird der Entnahmekanal von einem öffnungsfaden ausgefüllt. Letzterer kann aus Plastikmaterial (beispielsweise
als Monofil) oder plastikbeschichtetem Textilma· terial bestehen. Der Faden verschließt auf der einen
Seite die Zusammenfuhrung der beiden Ableitungskanäle
im Entnahmekanal, mit seinem anderen Ende ist der Faden in einem Abreißlappen direkt eingesiegelt.
Der Abreißlappen wird, wie der übrige Behälter, aus den gleichen Folienbahnen gebildet und weist am
Obergang zu dem Behälter eine Sollbruchstelle auf.
Es erweist sich als vorteilhaft, den Faden mit seinem,
den Ableitungskanälen zugewandten Ende sich über die Verzweigung der beiden Ableitungskanäle im Entnahmekanal
erstrecken zu lassen, um dadurch ein sicheres Abschließen der beiden Ableitungskanäle gegeneinander
zu gewährleisten. Damit wird erreicht, daß die beiden Flüssigkeiten in den beiden Kammern sich nicht
während der Lagerung bzw. während des Transport miteinander vermischen können; dies ist beispielsweise
dann notwendig, wenn die beiden Flüssigkeiten miteinander reagieren oder galenisch auf längere Sicht
gesehen miteinander unverträglich sind.
Das Öffnen des Doppelkammerbehälters erfolgt durch Verdrehen und/oder Abziehen des Abreißlappens
vom Behälter, wobei der öffnungsfaden aus dem Entnahmekanal entfernt wird :<d eine Öffnung
definierten Durchmessers freigibt.
Hierdurch wird der Weg der Flüssigkeiten aus den Kammern über die Ableitungskanäle und den Entnahmekanal
freigesetzt Die beiden Kammern können gleichreitig oder nacheinander durch Druckausübung,
beispielsweise mittels der Finger, entleert werden, wie schon weiter oben beschrieben wurde.
Die Behälter werden durch Versiegeln von zwei entsprechend den oben genannten E'imenten formgeprägten
Folienhälften hergestellt Die jeweilige Haibform wird zunächst in ein endloses Folienband
eingeprägt die spiegelbildlich mit ihren Einprägungen zueinander stehenden Folienbänder werden hernach :n
seinem Vorsiegel Vorgang aneinandergeheftet, wobei die Kammern und Kanäle zunächst mit Ausnahme der
Befüllöifnungen an den Kammern umsiegelt werden
Gleichzeitig wird der in der gleichen Station in den Entnahmekanal eingeführte vorabgelängtj Öffnungsfaden
durch die Vorsiegelbacken im Abreißlappen festgeheftet und durch Zurückziehen des Fadenstrangs
ar. der Sollbruchstelle des Fadens von demselben abgetrennt
Anschließend werden die beiden Kammern mittels Füllnadeln durch das unversiegelte Ende der Kammern
befüllt und in einer Endsiegelstation auch an der Befüllseite hermetisch geschlossen. Die Kontur des
Gesamtbehälters wird in einer nachfolgenden Stanzstation aus dem endlosen Doppelfolienband ausgestanzt.
An Hand der Zeichnung wird in beispielhafter Weise die Erfindung näher erläutert
F i g. 1 zeigt eine Draufsicht auf einen Doppelkammerbehälter,
Fg 2 in vergrößerter Form das Leitungssystem.
In den Figuren ist (1) die Folie, aus der der Behälter gefertigt ist (2) s\id die beiden befüllbaien Kammern,
die über Ableitungskaiiäle (3) in der Vei zweigung (4) mit
dem Entnahmekanal (5) verbunden sind.
(6) ist der Öffnungsfaden, der mit seinem einen Ende
(7) über die Verzweigung (4) hinausragt und damit beide Ableitungäkanäle (3) gleichzeitig verschließt. Das
andere Ende des Fadens (8) ist mittels einer Heftstelle (9) im Abreißlappen (10) fixiert; der Abteißlappen wird
bei der Öffnung an der Sollbruchstelle (11) vom Behälter abgetrennt Die Kontur (12) des Gesamtbehälters wird
in der Stanzstation aus dem endlosen Folienband herausgestanzt
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Nicht standfester Doppelkammerbehälter aus flexiblem Folienmaterial zur gleichzeitigen oder
zeitlich verschobenen Verabreichung von zwei Einzeldosen oder zweier Einzelkomponenten, d a durch
gekennzeichnet, daß die beiden Füllgutkammern (2) über jeweils einen Ableitungskanal (3) mit einem Entnahmekanal (5) verbunden
sind und der Entnahmekanal (5) einen Öffnungsfaden (6) enthält, der auf der einen Seite die
Zusammenführung der beiden Ableitungskanäle (3) im Entnahmekanal (5) verschließt und an seinem
anderen Ende in einer Verlängerung der Folienbahnen, die als Abreißlappen (10) ausgebildet sind,
fixiert ist.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ableitungskanäle (3) der Füllgutkammern
(2) sich in einer Verzweigung (4) des Entnahmekanals (5) treffen, der die Verzweigung (4)
und den fcntnahmekanal (5) ausfüllende Öffnungsfaden
(6) an seinem anderen Ende mittels einer Haftstelle (9) in dem Abreißlappen (10) fixiert und
hermetisch eingebettet ist. und der Abreißlappen (10) eine Sollbruchstelle (11) aufweist
3. Behälter nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Öffnungsfaden (6) mit
seinem, den Ableitungskanälen (3) zugewandten Ende (7) über die Verzweigung (4) der beiden
Ableitungskanäle im Entnahmekanal (5) hinaus erstreckt, während das andere Ende des Öffnungsfadens
(6) in 'cm Abreißlappen (10) fest eingesiegelt ist.
4. Behälter nach den Ansprüchen 1. 2 und 3. dadurch gekennzeichnet, daß Her Öffnungsfaden (6)
lus einem Kunststoff oder kunststoffbeschichtetem Textilgewebe besteht.
5. Verfahren zur Herstellung von nicht standfesten Doppeikammerbehältern aus flexiblem Folienmaterial
nach den Ansprüchen I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in zwei Folienhälften (1) spiegeisymmetrisch
jeweils die beiden Zweikammerhälften (2). die dazugehörenden Ableitungskanalhälften (3) v-\d
die Entnahmekanalhälften (5), in denen sich die beiden Ableitungskanalhälften (3) vereinigen, eingeprägt,
die spiegelbildlich mit ihren Einprägungen lueinander stehenden Folienhälften (1) um die
Kammern (2) und Kanäle (3) und (5) unter Aussparung von Befüllöffnungen an den Befüllseiten
(13) vorversiegelt, gleichzeitig in den Entnahmekanal (5) ein vorabgelängerter Öffnungsfaden (6)
•ingeführt und dieser zwischen den als Abreißlappen vorgesehenen Folienbahnen (10) festgeheftet und
durch Zurückziehen des Fadenstrangs von demselben an den Sollbruchstellen am Ende (8) des Fadens
abgetrennt wird; anschließend die beiden Kammern (2) mittels Füllnadeln befüllt, in einer Endsiegelstalion
auch die Befüllseiten (13) hermetisch verschlos- »en und in einer nachfolgenden Stanzstation die
Kontur des Gesamtbehälters aus dem endlosen Doppelfolienband ausgestanzt wird=
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