DE19962436A1 - Vorrichtung zum Lagern und Ausbringen einer fließfähigen Substanz - Google Patents
Vorrichtung zum Lagern und Ausbringen einer fließfähigen SubstanzInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung weist mindestens eine Kammer, einen Ausbringbereich und einen die Kammer und den Ausbringbereich verbindenden, selektiv zu öffnenden Durchgangsbereich auf, wobei die Kontur der Vorrichtung im Bereich des Durchgangsbereichs tailliert ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Lagerung und zum Ausbringen einer
fließfähigen Substanz, beispielsweise von Lebensmitteln, Kosmetika.
Es ist bekannt, fließfähige Substanzen sowohl zur Lagerung als auch zum
Ausbringen in leicht zu öffnende, peelbare Packungen abzupacken. Die
Peelbarkeit ermöglicht dabei die Öffnung derartiger Verpackungen durch
einfaches Aufziehen, ohne dass weitere Hilfsmittel, wie beispielsweise ein Messer
oder eine Schere benötigt werden.
Aus der DE 35 45 768 A1 ist eine sterilisierbare Packung aus mindestens zwei in
den Randbereichen miteinander versiegelten Folien bekannt. Insbesondere ist die
Unterfolie als tiefgezogener Becher ausgebildet, während die Oberfolie einen von
diesem Becher abziehbaren Deckel darstellt. Dabei kann die Oberfolie zur
leichteren Handhabung mit einer Aufziehlasche ausgestaltet sein. Die Öffnung
dieser Verpackungen erfolgt durch Abziehen der Ober- von der Unterfolie.
Ferner ist in der WO 98/36989 ein peelbarer Siegelrandbeutel beschrieben, der
wenigstens zwei mit einem Siegelrand flächig zueinander gesiegelte
Packstoffbahnteile umfaßt, die mit einer vom Siegelrand nach außen
vorstehenden Anfaßhilfe versehen sind. Die Packstoffbahnteile weisen dabei
unterschiedliche Biegefestigkeiten auf. Die Anfaßhilfe des festeren
Packstoffbahnteils ist mit einer im Bereich des Siegelrandes verlaufenden
Schwächungslinie ausgebildet. Aufgrund der unterschiedlichen Biegefestigkeit
kann zur Öffnung des Siegelrandbeutels der festere Packstoffbahnteil der
Anfaßhilfe entlang der Schwächungslinie abgebrochen werden, wodurch eine
Anfaßlasche für das weitere Peeling entlang der Siegelränder freigelegt wird.
Auch hier erfolgt die Öffnung der Verpackung durch Abziehen des einen
Packstoffbahnteils von dem anderen.
Nachteilig an den beschriebenen Verpackungen ist, dass durch das Aufziehen der
peelbar miteinander verbundenen Packstoffbahnteile des Siegelrandbeutels bzw.
der Ober- und Unterfolie der Verpackung eine Öffnung entsteht, die keine
kontrollierte, reproduzierbare Ausflußgeometrie aufweist.
Ferner ist es bei derartigen Einmalverpackungen nachteilig, daß die Gefahr
besteht, beim Öffnen des Substanzraumes den Inhalt beim Aufziehen zu
verschütten.
Aus der EP 0 895 943 ist eine Vorrichtung zum Lagern und Ausbringen einer
fliessfähigen Substanz bekannt. Bei dieser Vorrichtung befindet sich zwischen
dem Ausbringbereich und der Kammer ein Durchgangsbereich. Dieser ist peelbar
versiegelt. Zum Öffnen der Vorrichtung wird auf die die Substanz enthaltende
Kammer, beispielsweise mit Daumen und Zeigefinger einer Hand, Druck
ausgeübt. Diesem Druck bietet die Peelstelle einen Widerstand, solange die
Substanz die Peelstelle noch nicht durchdrungen hat. Im Augenblick des Öffnens
der Peelstelle nimmt dieser Widerstand schlagartig ab. Das unwillkürliche
Nachdrücken der Finger führt dazu, dass die Substanz aufgrund des Drucks mit
hoher Geschwindigkeit durch den Ausbringbereich gepreßt wird. Sollen nun
größere Mengen aus einer derartigen Vorrichtung ausgebracht werden, so wird
die Substanz durch den hohen Ausbringdruck verschüttet. Ein gezieltes
Ausbringen ist nur schlecht möglich.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur
Verfügung zu stellen, bei der diese Nachteile der beschriebenen Verpackungen
nicht auftreten. Insbesondere sollen solche Vorrichtungen zur Verfügung gestellt
werden, bei denen ohne weitere Hilfsmittel auch größere Substanzmengen
zielgerichtet, einfach und ohne Verschütten ausgebracht werden können.
Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung gemäß einem der unabhängigen
Ansprüche.
Dabei ist nach Anspruch 1 eine Vorrichtung vorgesehen, die zwischen der
Kammer, die zur Aufnahme der Substanz dient, und dem Ausbringbereich einen
selektiv zu öffnenden Durchgangsbereich aufweist. Der Durchgangsbereich ist
peelbar versiegelt, während die Bereiche, die die Kammer und den
Ausbringbereich umgeben, eine feste Versiegelung aufweisen. Erfindungsgemäß
ist die Kontur der Vorrichtung im Bereich des Durchgangsbereiches stark tailliert.
Die Taillierung ist derart gestaltet, dass die Vorrichtung im Bereich des
Durchgangsbereichs eine Breite aufweist, die um den Faktor 1,5 bis 10,
vorzugsweise um den Faktor 2 bis 5, gegenüber der Breite der angrenzenden
Bereiche verringert ist.
Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise ein Folienbeutel aus einer Ober- und
einer Unterfolie. Durch eine feste Versiegelung an den Rändern wird eine
Kammer gebildet, in die die Substanz eingebracht werden kann. Diese Kammer
ist über einen Durchgangsbereich mit einem Ausbringbereich verbunden. Der
Ausbringbereich ist mit der Umgebung verbunden, während der
Durchgangsbereich derart ausgestaltet ist, dass er selektiv zu öffnen ist. Durch die
erfindungsgemäße Taillierung des Durchgangsbereichs wird es dem Anwender
der Vorrichtung ermöglicht, vor dem Öffnen den Ausbringbereich gegen die
Kammer um die Längsachse des Durchgangsbereichs zu verdrehen. Dazu
können beispielsweise die Kammer mit einer Hand und der Ausbringbereich in der
Nähe des Durchgangsbereiches mit der anderen Hand gegriffen werden und um
bis zu 180° gegeneinander verdreht werden. Nach Zurückdrehen in die
Ausgangslage und eventueller, auch mehrmaliger Wiederholung des Vorgangs ist
der Durchgangsbereich mit der selektiv zu öffnenden Peelstelle derart
geschwächt, daß schon durch einen leichten Druck auf die Kammer ein Aufpeelen
der Ober- und der Unterfolie der Vorrichtung gegeneinander erreicht werden kann.
Vorteilhaft an einer derartig geöffneten Vorrichtung ist dabei, dass der
Ausbringbereich eine festgelegte, reproduzierbare Öffnungsgeometrie darstellt.
Ebenso wird die Aufgabe gelöst durch eine Vorrichtung nach Anspruch 3, die im
Ausbringbereich Strömungsbarrieren aufweist. Durch die Strömungsbarrieren wird
die Substanz beim Ausströmen durch den Ausbringbereich derart beeinflußt, dass
ein langsames Austreten aus dem Ausbringbereich an dessen Mündung
gewährleistet wird. Damit wird auch ein Verspritzen der Substanz durch hohen
Druck auf die Kammer bei plötzlicher Öffnung des Durchgangsbereichs (19)
verhindert. Die Erhöhung des Strömungswiderstandes und damit die Behinderung
am Ausströmen der Substanz kann durch die Verlängerung, gegebenenfalls unter
Richtungsänderung, des Fließweges um die Barrieren bzw. durch die Reduktion
des Strömungsquerschnitts durch die versetzt angeordneten Siegelpunkte bzw.
Siegelstege erreicht werden.
Weiterhin kann eine Erhöhung des Strömungswiderstands durch eine geradlinige
Verengung des Strömungsquerschnitts im Ausbringbereich erreicht werden.
Hierbei ist eine Verengung um den Faktor 1,5 bis 5, vorzugsweise um den Faktor
2, vorgesehen. Eine derartige Vorrichtung ist insbesondere dann geeignet, wenn
höherviskose Substanzen ohne weitere Hilfsmittel zielgerichtet, einfach und ohne
Verschütten ausgebracht werden sollen.
Ferner kann die Vorrichtung einen Ausbringbereich aufweisen, der geometrisch so
zum Durchgangsbereich angeordnet ist, dass die Längsachse des
Ausbringbereichs nicht durch den Durchgangsbereich verläuft. Dabei kann der
Ausbringbereich insbesondere in dem an den Durchgangsbereich angrenzenden
Teil, ein vergrößertes Volumen aufweisen. Besonders bevorzugt ist es, wenn der
Ausbringbereich als Tasche ausgebildet ist. Bei dieser Anordnung ist es von
Vorteil, dass bei einer plötzlichen Öffnung des Durchgangsbereichs durch Druck
auf die in der Kammer befindliche Substanz, die Substanz in den Ausbringbereich
gefördert wird. Dort erfährt die Substanz durch die Anordnung der Längsachse
des Ausbringbereichs, die den Durchgangsbereich nicht schneidet, eine
Richtungsänderung der Ausströmrichtung. Aufgrund dieser Richtungsänderung ist
ein langsames Austreten aus dem Ausbringbereich an dessen Mündung
gewährleistet. Wenn der Ausbringbereich als Tasche ausgebildet ist, wird die
plötzlich ausströmende Substanz in dieser Tasche zunächst aufgefangen. Aus
dieser Tasche ist dann ein langsames und gezieltes Ausbringen möglich.
Ein weiterer Vorteil der bisher beschriebenen Vorrichtungen besteht darin, dass
sie keine gesonderte Aufreißlasche aufweisen. Das gezielte und gerichtete
Ausbringen der Substanz wird dadurch gewährleistet, dass keine eingerissene
Aufreißlasche an der Verpackung verbleibt bzw. dass durch das fehlende
Einreissen der Lasche die Öffnungsgeometrie nicht undefiniert verformt wird.
Dadurch ist ein unbehindertes Ausbringen möglich.
Ferner wird die Aufgabe auch durch eine Vorrichtung der vorgenannten Art mit
einer Kammer, einem Ausbringbereich und einem die Kammer mit dem
Ausbringbereich verbindenden, selektiv zu öffnenden Durchgangsbereich gelöst,
wenn die Vorrichtung eine Lasche aufweist, die durch den Durchgangsbereich
hindurch verläuft. Dabei ist das eine Ende der Lasche im Umfangsbereich des
Ausbringbereichs befestigt und das andere Ende im Ausbringbereich
untergebracht. Zum Öffnen der Vorrichtung kann an dem unbefestigten, im
Ausbringbereich befindlichen Ende der Lasche gezogen werden. Hierbei kann die
Lasche auch aus dem Ausbringbereich herausragen. Durch den Zug wird die
durch den Durchgangsbereich hindurchverlaufende Schleife der Lasche
geradegezogen und der Durchgangsbereich selektiv geöffnet. Anschließend kann
die in der Kammer befindliche Substanz durch leichten Druck auf die Kammer
langsam und gezielt ausgebracht werden.
Vorteilhaft an den beschriebenen Vorrichtungen ist dabei, dass die in der Kammer
enthaltene fließfähige Substanz ohne großen Druck über den Ausbringbereich
gezielt und gerichtet und mit geometrisch vorbestimmter Ausflussöffnung an eine
gewünschte Stelle ausgebracht werden kann.
Der Ausbringbereich kann mit beliebiger Ausflußgeometrie ausgestaltet sein.
Diese Geometrie ist günstigerweise den Erfordernissen der fließfähigen Substanz
angepaßt. Dies ermöglicht ein sauberes und zielgerichtetes Ausbringen der in der
Kammer enthaltenen Substanz.
Es ist weiterhin von Vorteil bei der beschriebenen Vorrichtung, dass zum Öffnen
der Verpackung der Ausbringbereich nicht berührt werden muss. Eine
Kontamination des Verwenders mit der in der Verpackung befindlichen Substanz
sowie eine Kontamination der Substanz beispielsweise durch Keime an den
Händen des Verwenders kann vermieden werden.
Nach der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann auch beim Ausbringen von
flüssigen Substanzen in ebenfalls flüssige Medien, wie beispielsweise Milch oder
Süßstoff in eine mit Kaffee oder Tee gefüllte Tasse, ein leichtes Ausfließen aus
der Kammer gewährleistet werden, ohne daß die Gefahr des Verspritzens oder
Verschüttens besteht.
Die Verwendung von zwei peelbar miteinander zu versiegelnden Folien ermöglicht
die Ausgestaltung eines besonders vorteilhaften selektiv zu öffnenden Bereichs.
Dabei kann eine unterschiedlich feste Versiegelung der zu versiegelnden Folien
z. B. durch unterschiedlichen Energieeintrag auf die einzelnen selektiv zu
öffnenden Bereiche und/oder den fest zu versiegelnden Randbereiche erreicht
werden. Dieser unterschiedliche Energieeintrag kann durch unterschiedliche
Siegeltemperaturen und/oder -zeiten in den verschiedenen Bereichen oder durch
unterschiedlichen Druck der Siegelbacken während des Siegelvorgangs erreicht
werden.
Ferner kann eine derartige leichter zu öffnende Versiegelung durch das
Einbringen von geeigneten Stanzlingen aus peelbarer Folie, die sich nicht fest mit
den Siegelfolien verbinden, oder durch Setzen von Hotmeltklebepunkten in dem
selektiv zu öffnenden Bereich erreicht werden. Die Ober- und Unterfolie kann
dabei von festversiegelnder Qualität sein.
Gegebenenfalls weist die Vorrichtung zwei oder mehrere, fließfähige Substanzen
enthaltende Kammern auf, die durch selektiv zu öffnende Bereiche miteinander
verbunden sind. Eine derartige Ausführungsform kann insbesondere dann von
Vorteil sein, wenn mehrere Substanzen gemeinsam verpackt werden sollen.
Ferner kann der Verbraucher durch die gezielte Öffnung nur eines oder mehrerer
der selektiv zu öffnenden Bereiche bewußt steuern, welche Substanzen durch
nachfolgenden Druck auf die betreffende Kammer bzw. die betreffenden
Kammern ausgebracht werden sollen. Dabei können in Abhängigkeit von der
Anordnung der Kammern und deren Verbindungsbereichen die in den Kammern
befindlichen Substanzen einzeln oder zusammen ausgebracht werden.
Falls die Verbindungsbereiche zwischen den Kammern selektiv zu öffnen sind und
eine oder mehrere der Konturen dieser Bereiche eine Taillierung aufweisen, ist
eine Schwächung der Verbindungsbereiche durch das bereits beschriebene
Verdrehen der Kammern zueinander möglich. Dadurch kann vorteilhafterweise
gezielt die Öffnung der einzelnen Bereiche zwischen den Kammern erleichtert
werden.
Bei den die Vorrichtung bildenden Folien handelt es sich vorzugsweise um
Mehrschicht- oder Verbundfolien. Die Verbundfolie kann dabei Kunststoffolien aus
PE, PP, PTFE, PET aber auch Metallfolien aus Al oder Au umfassen. Sowohl die
Kunststoffolien als auch die Metallfolien können ihrerseits mit Metallen oder
Kunststoffen beschichtet, gegebenfalls bedampft sein. Als vorteilhaft haben sich
auch keramische Beschichtungen einzelner Folien erwiesen, die SiOx-haltige
Verbindungen umfassen. Die einzelnen Folienschichten können miteinander
verklebt, laminiert oder kaschiert sein.
Bei der oder den sich in den Kammern gegebenenfalls befindlichen Substanzen
handelt es sich vorzugsweise um Lebensmittel, gegebenenfalls in Verbindung mit
bestimmten Zusätzen. Geeignet sind beispielsweise Essig, Öl, Ketchup, Senf,
Mayonnaise, Süßstoff, Zitronensaft oder Milch. Ferner können Kosmetika in den
Kammern enthalten sein. Denkbar ist auch die Verpackung von ein- oder
mehrkomponentigen Seifenlösungen, Duschgele, Badezusätze, Hautcremes,
Lotionen, Haarshampoos oder Haarpflegeprodukten.
Die Vorrichtung ist durch Anwendung auf dem Verpackungssektor bekannter
Verfahren herstellbar.
Beispielsweise genannt seien Tiefziehverfahren wie sie in der Herstellung von
üblichen Blisterverpackungen Anwendung finden. Die Verbindung der Folien kann
durch Heißsiegelung, Ultraschallschweißen und/oder vergleichbare Verfahren
erfolgen.
Die Kammer weist ihrem Zweck entsprechend ein bestimmtes Volumen auf. Bei
den Ausführungsformen mit mehreren Kammern hat die dem Durchgangsbereich
benachbarte Kammer vorzugsweise ein Volumen, das geeignet ist, die gesamte
Menge an auszubringender Substanz aus den verschiedenen Kammern
aufzunehmen.
Die Kammervolumen der einzelnen Kammern liegen im Bereich von 1 bis 100 ml,
vorzugsweise von 10 bis 20 ml.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der
Zeichnungen näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Vorrichtung mit einer Substanzkammer und
einer Taillierung im Durchgangsbereich zwischen Kammer und
Ausbringbereich.
Fig. 2 eine Schnittdarstellung der in Fig. 1 abgebildeten Vorrichtung.
Fig. 3 eine Vorrichtung mit 2 Kammern und einer Taillierung des
Durchgangsbereiches zwischen den beiden Kammern und dem
Ausbringbereich.
Fig. 4 eine Vorrichtung mit 2 Kammern, wobei nur eine Kammer in den
Ausbringbereich mündet.
Fig. 5a, 5b eine Vorrichtung, deren an den Durchgangsbereich anschliessender
Teil des Ausbringbereichs eine Strömungsbarriere aufweist.
Fig. 6 eine Vorrichtung mit einer die auszubringende Substanz
enthaltenden Kammer und einer damit über einen
Durchgangsbereich verbundenen Tasche, zum Auffangen der
Substanz.
Fig. 7 Draufsicht auf eine Vorrichtung, deren Durchgangsbereich mit einer
Lasche durchzogen ist.
Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung zum Lagern und Ausbringen einer
fließfähigen Substanz besteht aus einem Behälter (10), der von einer Oberfolie
(11) und einer Unterfolie (12) gebildet wird. Die beiden Folien sind über den
Umfangsbereich (20) fest miteinander verbunden und bilden in dem nicht
miteinander verbundenen Bereich eine Kammer (14). Durch die feste Verbindung
der Folien ist gewährleistet, dass durch Druck auf die Kammer (14) eine
Beschädigung bzw. Öffnung des Umfangsbereichs (20) verhindert werden kann.
Der Zwischenraum zwischen tiefgezogener Oberfolie und Unterfolie stellt die
Kammer (14) dar. Ebenso können beide Folien tiefgezogen werden, um eine
grössere Kammer zu erhalten. Im Falle eines kleineren Volumenbedarfs können
die Ober- und Unterfolie auch flachliegend ausgestaltet sein. In der Kammer (14)
sind beispielsweise Ketchup, Senf, Mayonnaise, Haarshampoo, Haarspülung,
Creme oder ähnliches enthalten. Die Kammer (14) mündet in Ausbringrichtung in
der Kammerschulter (17), an die sich der Durchgangsbereich (19) anschliesst.
Der Ausbringbereich (16) ist nahe des Durchgangsbereichs (19) mit einem Flügel
(18) versehen, der ein besseres Greifen der Vorrichtung ermöglicht.
Die Kammer (14) weist ein Volumen von etwa 20 ml auf, sodass auch größere
Mengen verpackt werden können. Der Ausbringbereich (16) für die Substanz (15)
stellt ein relativ dünnes gerades Röhrchen dar, mit Hilfe dessen die Substanz (15)
auch gezielt an eine bestimmte Stelle ausgebracht werden kann.
Der Ausbringbereich kann je nach Bedarf auch kürzer und breiter oder schmäler
und länger ausgestaltet sein. Ein größerer Querschnitt ist beispielsweise dann von
Vorteil, wenn eine relativ hochviskose Substanz aufgebracht werden soll.
Dünnflüssige Substanzen, wie beispielsweise Haarwasser oder Haarkuren, die
gezielt auf die Haaransätze aufgebracht werden sollen, können in Vorrichtungen
mit langen und im Querschnitt dünnen Ausbringbereichen verpackt sein. Dadurch
wird das zielgerichtete Ausbringen der Substanz auf die Haaransätze erleichtert.
Ferner kann nach einer weiteren Ausgestaltungsform der vorliegenden Erfindung
der Ausbringbereich auch sichelförmig ausgestaltet sein, um nach Entnahme
einer Teilmenge und nach Umknicken des Ausbringbereichs um die Taillierung es
zu ermöglichen, das Auslassende des Ausbringbereichs hinter die Behälterkontur
zu stecken. Somit wird der Knickzustand fixiert und ein ungewolltes Ausfliessen
der Substanz z. B. gegen die Schwerkraft verhindert.
Die Kontur des Behälters (10) weist am Durchgangsbereich (19) eine starke
Taillierung auf. In der dargestellten Ausführungsform ist der Durchgangsbereich
um den Faktor 2 schmäler als die angrenzenden Bereiche. Dadurch kann der
Verbraucher vor dem Öffnen den Flügel (18) gegen die Kammerschulter (17) um
die Längsachse des Ausbringbereichs (16) verdrehen. Dazu wird die Kammer mit
einer Hand gegriffen mit der anderen Hand wird der Ausbringbereich (16) an dem
dafür vorgesehenen Flügel (18) in der Nähe des Durchgangsbereiches (19)
gefaßt und um bis zu 180° gegenüber der Kammer (14) verdreht. Nach
Zurückdrehen in die Ausgangslage und eventueller, auch mehrmaliger
Wiederholung des Vorgangs ist der Durchgangsbereich (19) derart geschwächt,
daß schon durch einen leichten Druck auf die Kammer (14) ein Öffnen des
Durchgangsbereichs (19) erreicht werden kann. Unter Umständen kann der
Durchgangsbereich auch schon durch ein- oder mehrmaliges Verdrehen an der
Taillierung geöffnet werden, so dass nur noch Druck zum Ausbringen der
Substanz ausgeübt werden muss.
Die in Fig. 3 gezeigte Ausführungsform weist zwei parallel angeordnete
Kammern (14, 14') auf, die im Bereich der Kammerschulter parallel zueinander in
den Durchgangsbereich münden. Jede der Kammern (14, 14') ist zur Aufnahme
einer fließfähigen Substanz (15) bestimmt. Beide Kammern (14, 14') werden
durch den peelbar versiegelten Durchgangsbereich (19) vom Ausbringbereich (16)
getrennt. Ferner trennt der peelbar versiegelte Durchgangsbereich (19) auch die
Kammern untereinander. Während die beiden Kammern im geschlossenen
Zustand der Vorrichtung aufgrund des versiegelten Durchgangsbereichs keine
Verbindung untereinander besitzen, ist eine Vermengung der beiden in den
Kammern befindlichen Substanzen in dem gemeinsam vorgesehenen
Ausbringbereich nach Öffnung des Durchgangsbereichs möglich. Die
Schwächung des Durchgangsbereichs (19) zur Erleichterung des Öffnens
geschieht wiederum durch ein Verdrehen der Kammern (14, 14') im Bereich der
Kammerschulter (17) gegen den Flügel (18) in Längsrichtung des
Ausbringbereichs (16). Nach dem Zurückdrehen in die Ausgangslage ist der
Durchgangsbereich (19) derart geschwächt, dass schon durch leichten Druck auf
eine oder beide der Kammern (14, 14') ein Öffnen des Durchgangsbereichs (19)
und somit eine Verbindung zwischen der jeweiligen Kammer oder beiden
Kammern (14, 14') und dem Ausbringbereich (16) erreicht werden kann. Ferner ist
es möglich, durch verminderten Druck auf eine der Kammern (14, 14')
gegebenenfalls nur einen Teil der in der Kammer befindlichen Substanzmenge
(15) auszubringen. Dadurch kann beispielsweise auch das Mischungsverhältnis
der beiden auszubringenden Substanzen beeinflußt werden. In den beiden
Kammern kann z. B. Ketchup, Senf oder Mayonnaise oder Essig und Öl oder
Zitronensaft und Süßstoff enthalten sein.
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform mit serieller Hintereinanderreihung zweier
Kammern (14, 14'), die räumlich durch einen selektiv zu öffnenden, z. B. peelbar
versiegelten Bereich (19') voneinander getrennt sind. Vorteilhaft ist es auch, wenn
die Kontur des Behälters (10) sowohl im Bereich des Durchgangsbereichs (19)
zwischen Kammer (14) und Ausbringbereich (16) als auch im Bereich (19')
zwischen den beiden Kammern (14, 14') eine Taillierung aufweist. Durch Druck
auf die Kammer (14') und gegebenenfalls vorheriges Verdrehen der beiden
Kammern gegeneinander läßt sich der peelbare Bereich (19') öffnen. Die in der
vom Ausbringbereich entfernten Kammer (14') enthaltene fließfähige Substanz
(15') kann durch weiteren Druck nahezu vollständig in die Kammer (14) befördert
werden. Dabei findet eine Vermischung mit der in der Kammer (14) enthaltenen
Substanz (15) statt. Eine besonders intensive Vermischung kann erreicht werden,
indem durch wechselseitige Druckbeaufschlagung der beiden Kammern (14, 14')
das Substanzgemisch zwischen beiden Kammern hin- und herbefördert wird. Ein
Ausbringen des Substanzgemischs erfolgt auch hier durch Öffnen des
Durchgangsbereichs (19) nach einem Verdrehen der Kammer (14) mit dem
Substanzgemisch gegen den Ausbringbereich (16).
Um ein Zurückströmen der fließfähigen Substanz aus der Tasche (21) in die
Kammer (14) zu vermeiden, kann bei Vorrichtungen mit zwei oder mehr Kammern
die jeweilige Kammer (14, 14') nach dem Entleeren in Höhe des jeweiligen
Durchgangbereichs (19, 19') abgeknickt werden.
Die in den Fig. 5a und 5b dargestellten Ausführungsformen weisen
Strömungsbarrieren im Ausbringbereich (16) auf. Diese Strömungsbarrieren
können in vielfältiger Weise angeordnet sein. So können sie beispielsweise, wie in
Fig. 5a gezeigt, als quer zur Ausströmrichtung verlaufende, vom Umfangsbereich
(20) ausgehende und in den Ausbringbereich (16) hineinragende Siegelstege (22)
ausgestaltet sein. Vorteilhaft ist auch die in Fig. 5b dargestellte Ausbildung, bei
der versetzt hintereinander angeordnete Inseln bzw. Siegelpunkte (22)
vorgesehen sind, wobei diese Siegelpunkte keine Verbindung zum
Umfangsbereich (20) des Behälters (10) aufweisen. Bei den in den Fig. 5a
und 5b dargestellten Ausführungsformen wird der selektiv zu öffnende
Durchgangsbereich (19) durch Druck auf die Kammer (14) geöffnet. Aufgrund der
Strömungsbarrieren (22) wird die Substanz (15) beim Ausströmen durch den
Ausbringbereich (16) in der Strömungsrichtung behindert, sodass ein langsames
Austreten aus dem Ausbringbereich (16) an dessen Mündung gewährleistet wird.
Damit wird auch ein Verspritzen der Substanz durch hohen Druck auf die Kammer
bei plötzlicher Öffnung des Durchgangsbereichs (19) verhindert. Die Erhöhung
des Strömungswiderstandes und damit die Behinderung am Ausströmen der
Substanz wird durch die Verlängerung unter Richtungsänderung des Fließweges
um die Barrieren (22) bzw. durch die Reduktion des Strömungsquerschnitts durch
die versetzt angeordneten Siegelpunkte (22') erreicht.
Die in Fig. 6 dargestellte Vorrichtung weist eine Tasche (21) auf, die in den
Ausbringbereich (16) mündet. Um nach Öffnen des Durchgangsbereichs (19) ein
direktes Verspritzen der Substanzen vom Durchgangsbereich (19) in den
Ausbringbereich zu vermeiden, ist die Längsachse des Ausbringbereichs nicht
unmittelbar auf den Durchgangsbereich gerichtet. Hierdurch spritzt die fließfähige
Substanz beim Öffnen des Durchgangsbereichs (19) gegen die
gegenüberliegende Wand der Tasche (21). Bei weiterem Druck auf die Kammer
(14) füllt sich die Tasche (21) voll, bevor sie durch anschließenden Druck auf die
Tasche (21) durch den Ausbringbereich (16) gezielt ausgebracht werden kann.
Um ein Zurückströmen der fließfähigen Substanz aus der Tasche (21) in die
Kammer (14) zu vermeiden, kann der Behälter (10) nach Entleeren der Kammer
(14) in Höhe des Durchgangbereichs (19) abgeknickt werden.
Die Kontur dieser Ausführungsform kann zusätzlich am Durchgangsbereich (19)
eine Taillierung aufweisen und/oder im Auslaßbereich (16) mit
Strömungsbarrieren versehen sein.
Die in Fig. 7 dargestellte Ausführungsform weist einen durch den
Durchgangsbereich (19) laufenden Faden (23) auf. Dieser Faden (23) ist mit
seinem einen Ende in der Nähe des selektiv zu öffnenden bzw. peelbar
versiegelten Durchgangsbereichs ausbringseitig im fester versiegelten
Umfangsbereich (20) des Behälters (10) dicht umsiegelt. Von dort ist der Faden
(23) schlaufenförmig und dicht umsiegelt durch den Durchgangsbereich (19)
gelegt und ragt mit seinem anderen Ende aus dem Ausbringbereich (16) der
Vorrichtung heraus. Der Faden (23) kann weiterhin an dem sich in der Kammer
(14) befindlichen Teil eine Verdickung (24) aufweisen. Bei Zug an dem aus dem
Ausbringbereich (16) ragenden Fadenende (25) dringt die Verdickung (24) durch
den gesamten Durchgangsbereich (19) und anschließend durch den
Ausbringbereich (16) bis zur Trennung von Faden (23) und Behälter (10). Die
Verdickung (24) hinterläßt im peelbar oder fest versiegelten Ausgangsbereich
(19) eine Ausströmöffnung, die bei anschließendem Druck auf die Kammer (14)
die fließfähige Substanz in Richtung des Ausbringbereichs (16) ausströmen läßt.
10
Behälter
11
Oberfolie
12
Unterfolie
13
Taille
14
,
14
' Kammer
15
,
15
' fließfähige Substanz
16
Ausbringbereich
17
Kammerschulter
18
Flügel
19
,
19
' Durchgangsbereich, selektiv zu öffnender Bereich
20
Umfangsbereich
21
Tasche
22
,
22
' Strömungsbarrieren, Siegelpunkte bzw. -stege
23
Faden
Claims (15)
1. Vorrichtung mit mindestens einer Kammer, einem Ausbringbereich und
einem die Kammer und den Ausbringbereich verbindenden, selektiv zu
öffnenden Durchgangsbereich, wobei die Kontur der Vorrichtung im Bereich
des Durchgangsbereichs eine Taillierung aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, die im Bereich des Durchgangsbereichs eine
Breite aufweist, die um den Faktor 1,5 bis 10, vorzugsweise um den Faktor
2 bis 5, gegenüber der Breite der angrenzenden Bereiche verringert ist.
3. Vorrichtung mit mindestens einer Kammer, einem Ausbringbereich und
einem die Kammer und den Ausbringbereich verbindenden, selektiv zu
öffnenden Durchgangsbereich, wobei der Ausbringbereich der Vorrichtung
Strömungsbarrieren oder eine gerade Verengung des
Strömungsquerschnitts aufweist.
4. Vorrichtung mit mindestens einer Kammer, einem Ausbringbereich und
einem die Kammer und den Ausbringbereich verbindenden, selektiv zu
öffnenden Durchgangsbereich, wobei die Längsachse des Ausbringbereichs
nicht durch den Durchgangsbereich verläuft.
5. Vorrichtung mit mindestens einer Kammer, einem Ausbringbereich und
einem die Kammer und den Ausbringbereich verbindenden, selektiv zu
äffenden Durchgangsbereich, wobei eine Lasche durch den
Durchgangsbereich hindurchverläuft, deren eines Ende im Umfangsbereich
des Ausbringbereichs befestigt ist und deren anderes Ende im
Ausbringbereich untergebracht ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der
Ausbringbereich sichelförmig ausgestaltet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, wobei die Lasche an dem durch den
Durchgangsbereich hindurchverlaufenden Teil eine Verdickung aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, mit zwei oder mehreren,
fließfähige Substanzen enthaltenden Kammern, wobei die Kammern durch
selektiv zu öffnende Bereiche verbunden sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, wobei die Kontur der Vorrichtung in den
Bereichen zwischen den Kammern eine Taillierung aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Vorrichtung von
zwei Folien gebildet wird, die im Durchgangsbereich peelbar und in den
anderen Bereichen fest miteinander versiegelbar sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei der selektiv zu
öffnende Bereich durch eine Versiegelung mit unterschiedlichem
Energieeintrag hergestellt wird.
12. Verwendung der Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
zur Lagerung und zum Ausbringen einer fließfähigen Substanz.
13. Verwendung der Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
zur Lagerung und zum Ausbringen von dentalen Massen.
14. Verwendung der Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
zur Lagerung und zum Ausbringen von Lebensmitteln.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche enthaltend
mindestens eine fließfähige Substanz.
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