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Die
Erfindung betrifft eine Verpackung für chirurgisches Nahtmaterial.
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Aus
der DE-AS 14 66 808 und der dazu parallelen
US-PS 3 338 401 ist eine Verpackung
für chirurgisches
Nahtmaterial bekannt, bei der von einer Grundplatte eine spiralähnlich verlaufende
Wand aufragt. Diese Wand definiert einen spiralartigen Fadenkanal,
der sich an seinem ersten Ende zu einem Fadenentnahmebereich öffnet. Für den Fadenkanal ist
eine Abdeckung vorgesehen. Um chirurgisches Nahtmaterial, z. B.
einen chirurgischen Faden oder einen chirurgischen Faden, an dessen
einem Ende eine chirurgische Nadel befestigt ist, aus der Verpackung
zu entnehmen, wird das in den Fadenentnahmebereich ragende Ende
des Fadens bzw. die chirurgische Nadel gegriffen und anschließend der
Faden durch das erste Ende des Fadenkanals aus dem Fadenkanal gezogen.
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Bei
der vorbekannten Verpackung für
chirurgisches Nahtmaterial ist nachteilig, daß sich bei der Entnahme des
chirurgischen Nahtmaterials der Faden in dem Fadenkanal, in dem
er über
mehrere Spiralwindungen geführt
ist, festziehen kann. Ferner kann sich der Faden bei dem Versuch,
ihn aus der Verpackung zu entnehmen, innerhalb des Fadenkanals in
den Grenzbereich zwischen der spiralähnlich verlaufenden Wand und
der Abdeckung bewegen, wo herstellungsbedingt häufig eine Ritze ausgebildet ist.
Dort kann sich der Faden festklemmen, was die weitere Entnahme des
chirurgischen Nahtmaterials wesentlich erschwert.
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Eine
weitere Verpackung für
chirurgisches Nahtmaterial ist aus der EP-A-356 211 bekannt.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine Verpackung für chirurgisches Nahtmaterial
der eingangs beschriebenen Art so weiterzubilden, daß in der
Verpackung befindliches chirurgisches Nahtmaterial problemlos entnommen
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Verpackung für
chirurgisches Nahtmaterial mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
erfindungsgemäße Verpackung
für chirurgisches
Nahtmaterial hat eine Grundplatte, von der eine spiralähnlich verlaufende
Wand aufragt. Die spiralähnlich
verlaufende Wand definiert einen spiralartigen Fadenkanal, der sich
an seinem ersten Ende zu einem Fadenentnahmebereich öffnet. Für den Fadenkanal
ist eine Abdeckung vorgesehen. Die Wand ist auf ihrer nach außen weisenden
Seite mit im Verlauf des Fadenkanals zueinander beabstandeten Fadenabweiservorsprüngen versehen.
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Die
Fadenabweiservorsprünge
bewirken, daß ein
chirurgischer Faden, wenn er bei der Entnahme des chirurgischen
Nahtmaterials aus dem Fadenkanal gezogen werden soll, nicht über die
volle Länge
seines in dem Fadenkanal befindlichen Teilstücks gegen die nach außen weisende
Seite der Wand gedrückt
wird, wie es an sich infolge der beim Durchziehen des Fadens durch
einen spiralartigen Fadenkanal auftretenden Kräfte der Fall sein würde ("Pollereffekt"), sondern von den
Fadenabweiservorsprüngen
immer wieder von der nach außen
weisenden Seite der Wand weggeführt
wird. Dadurch werden die bei der Fadenentnahme auftretenden Reibungskräfte erheblich
vermindert, der Faden hat weniger die Tendenz, in den Grenzbereich
zwischen der Wand und der Abdeckung zu wandern, und das chirurgische
Nahtmaterial kann problemlos aus der Verpackung entnommen werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform weist
die Abdeckung eine an den Verlauf der Wand angepaßte Lippe
auf, die im Fadenkanal an der nach außen weisenden Seite der Wand
anliegt und die im Bereich der Fadenabweiservorsprünge mit
Aussparungen versehen ist, in welche die Fadenabweiservorsprünge hineinragen.
Bei einer derartigen Ausgestaltung verhindern die Fadenabweiservorsprünge vollständig, daß beim Entnehmen
von chirurgischem Nahtmaterial ein Faden zwischen der Lippe und
der Wand eingeklemmt wird. Somit kann die Übergangszone zwischen der Wand
und der Abdeckung keinerlei Störungen
beim Herausziehen von chirurgischen Fäden aus dem Fadenkanal verursachen.
Vorzugsweise weist die Abdeckung parallel zu der Lippe eine zweite
Lippe auf, die im Fadenkanal an der nach innen weisenden Seite der
Wand anliegt. In diesem Fall fixieren beide Lippen die Wand an der
Abdeckung, wodurch die Stabilität
der Verpackung erhöht und
eine Dichtung zwischen der Wand und der Abdeckung bewirkt wird.
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Die
Fadenabweiservorsprünge
können
keilähnlich
ausgebildet sein, wobei der Apex des jeweiligen Keilwinkels zu dem
ersten Ende des Fadenkanals hin weist. Diese Ausgestaltung erleichtert
das Befüllen
der Verpackung mit chirurgischem Nahtmaterial, wenn chirurgische
Fäden über das
erste Ende des Fadenkanals in den Fadenkanal eingeführt werden,
denn die Enden der chirurgischen Fäden können an derart geformten Fadenabweiservorsprüngen problemlos
entlanggleiten.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
werden Reibungskräfte
bei der Entnahme des chirurgischen Nahtmaterials auch dadurch verringert,
daß im Verlauf
des Fadenkanals die Übergänge zwischen der
Grundplatte und der Wand und/oder die Übergänge zwischen der Wand und der
Abdeckung abgerundet ausgebildet sind.
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Vorzugsweise
weist die Grundplatte und/oder die Abdeckung im Bereich des zweiten
Endes des Fadenkanals eine Öffnung
auf. An diese Öffnung
wird beim Einfüllen
des chirurgischen Nahtmaterials in die Verpackung, wobei die Grundplatte
mit der spiralähnlich verlaufenden
Wand und die Abdeckung bereits fest miteinander verbunden sind,
ein Unterdruck angelegt. Die Fadenenden, die nicht in dem Fadenentnahmebereich
zu liegen kommen sollen, werden über
das erste Ende des Fadenkanals in den Fadenkanal eingeführt und
durch den Unterdruck in den Fadenkanal eingesaugt. Auf diese Weise
können
die chirurgischen Fäden
schnell, zuverlässig
und ohne sich dabei zu verwickeln in den Fadenkanal eingebracht
werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Fadenentnahmebereich in der von dem Fadenkanal umgebenen
Zone angeordnet, wobei die Abdeckung den Fadenentnahmebereich vorzugsweise
zumindest teilweise freiläßt. Das
heißt,
der Fadenentnahmebereich befindet sich im zentralen Bereich der
Verpackung, und der Fadenentnahmebereich ist vorzugsweise ohne Behinderung
durch die Abdeckung frei zugänglich.
Bei dieser Geometrie hat der spiralartige Fadenkanal in der Nähe seines
ersten Endes, also in der Nähe
des Fadenentnahmebereichs, kleinere Radien als in der Nähe seines
zweiten Endes. Dadurch wird ein besserer Fadenverlauf beim Herausziehen
der Fäden,
aber auch beim Befüllen
der Verpackung mit chirurgischem Nahtmaterial bewirkt. Je größer die
Radien des Fadenkanals sind, um so geringer ist der sogenannte Fadenmemoryeffekt,
d. h. die Tendenz eines chirurgischen Fadens, nach dem Entnehmen
aus der Verpackung wieder die Lage einzunehmen, die er innerhalb
der Verpackung hatte.
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Im
Fadenentnahmebereich kann an der Grundplatte eine keilförmige Rampe
angeordnet sein, die vorzugsweise einstückig mit der Grundplatte ausgebildet
ist. Wenn sich in dem Fadenkanal mehrere chirurgische Fäden befinden,
die nicht mit chirurgischen Nadeln versehen sind, erleichtert die
Rampe das Entnehmen einzelner Fäden.
Dazu wird das aus dem ersten Ende des Fadenkanals hervorragende Fadenbündel mit
dem Daumen auf die Rampe zu gedreht und darüber bewegt. Das Fadenbündel wird
dabei aufgefächert,
so daß sich
die Enden einzelner Fäden
problemlos greifen lassen, um den betreffenden Faden aus dem Fadenkanal
herauszuziehen. Es ist vorteilhaft, wenn eine von der Abdeckung
ausgehende Zunge in eine an der Rampe vorgesehene Aussparung hineinragt.
Die Zunge verhindert, daß sich ein
chirurgischer Faden beim Auffächern
des Fadenbündels
zwischen der Rampe und der Abdeckung verklemmt. Vorzugsweise ist
der Rampe ein Fadenhalter zugeordnet.
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Wenn
in der Verpackung chirurgisches Nahtmaterial aufgenommen werden
soll, das mit chirurgischen Nadeln versehene Fäden aufweist, ist in einer bevorzugten
Ausführungsform
im Fadenentnahmebereich an der Grundplatte eine Halterung für eine oder
mehrere chirurgische Nadeln angeordnet, die vorzugsweise einstückig mit
der Grundplatte ausgebildet ist. An der Grundplatte kann eine Auflageleiste für eine oder
mehrere chirurgische Nadeln angeordnet sein, die vorzugsweise einstückig mit
der Grundplatte ausgebildet ist. Mit Hilfe der Halterung lassen sich
eine oder mehrere chirurgische Nadeln gebrauchsgerecht in der Verpackung
positionieren. Dies ermöglicht
eine einfache und exakte Entnahme einzelner Nadeln mit Faden. Wenn
die Halterung einstückig
mit der Grundplatte ausgebildet ist, müssen für die Halterung keine zusätzlichen
Materialien verwandt werden, was die Herstellungskosten senkt und im
Sinne einer umweltgerechten Entsorgung ist. Die Auflageleiste ist
vorzugsweise so angeordnet, daß sie
sich im wesentlichen senkrecht zu den chirurgischen Nadeln erstreckt.
Dadurch wird ein Abstand zu der Oberseite der Grundplatte gewahrt,
so daß sich eine
chirurgische Nadel problemlos in dem Bereich zwischen der Auflageleiste
und der Halterung fassen und entnehmen läßt, ohne dabei zu verrutschen
oder zu kippen.
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Wie
bereits angedeutet, kann der Fadenkanal zur Aufnahme mehrerer chirurgischer
Fäden eingerichtet
sein. Für
diesen Zweck sollte er eine Breite und eine Höhe haben, die ein Mehrfaches
der Fadendicke betragen. Versuche haben gezeigt, daß in dem Fadenkanal
zwölf oder
sogar mehr chirurgische Fäden
enthalten sein können,
ohne daß das
Entnehmen einzelner Fäden
durch die Nachbarschaft der anderen Fäden in nennenswertem Maße behindert wird.
Die in dem Fadenkanal verbleibenden Fäden behalten dabei im wesentlichen
ihre ursprüngliche Position
und verrutschen allenfalls unwesentlich. Dieses günstige Verhalten
wird nicht zuletzt auch durch die Fadenabweiservorsprünge bewirkt.
Vorzugsweise liegen die chirurgischen Fäden nicht geknickt in dem Fadenkanal,
sondern der Fadenkanal hat eine Gesamtlänge, die mindestens so groß ist wie die
Länge der
aufgenommenen chirurgischen Fäden (z.
B. 45 cm oder 70 cm).
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Vorzugsweise
sind die Grundplatte und die Wand einstückig miteinander ausgebildet.
Dabei können
die Abdeckung und die Wand mittels Rasten und/oder in Aussparungen
eingreifende, vorzugsweise nietenartig verformte Vorsprünge miteinander
verbunden sein. Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die Grundplatte
mit Wand sowie die Abdeckung jeweils als Spritzgußteil hergestellt,
wobei die Spritzgußteile
aus Polypropylen und/oder Polyethylen bestehen können. Spritzgußteile lassen
sich kostengünstig
und mit hoher Präzision
herstellen. Die Verwendung möglichst
wenig unterschiedlicher Materialien trägt ebenfalls zur Senkung der
Herstellungskosten und außerdem
zu einer Reduzierung der Umweltbelastung bei der Entsorgung der
Verpackung bei.
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Über dem
Fadenentnahmebereich kann eine Decklage vorgesehen sein. Die Decklage
kann beispielsweise aus Karton gefertigt sein und zum Wegklappen
gestaltet sein, oder sie kann auf der Abdeckung aufgelegt und mit
aus der Decklage gebildeten Nasen an der Abdeckung verrastet sein.
Die Decklage bietet einen mechanischen Schutz für den Fadenentnahmebereich
und die chirurgischen Fäden
bzw. Nadeln und ermöglicht,
wenn sie zum Wegklappen oder Abnehmen vom Fadenentnahmebereich ausgebildet
ist, trotzdem einen schnellen Zugang zu dem Fadenentnahmebereich.
Auf der Decklage oder der Abdeckung kann sich eine Produktauszeichnung
befinden.
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Vorzugsweise
ist für
die Verpackung eine äußere, die
Sterilität
gewährleistende
Umhüllung
vorgesehen, die z. B. eine Aluminiumfolie oder eine aluminisierte
Folie aufweisen kann.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen genauer beschrieben.
Die Zeichnungen zeigen in
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1 eine teilweise als Schnitt
dargestellte Draufsicht auf eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verpackung
für chirurgisches
Nahtmaterial,
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2 einen Längsschnitt
durch die Verpackung gemäß 1 entlang der in 1 versetzt eingezeichneten
Schnittlinie I-I,
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3 einen Schnitt durch die
Verpackung gemäß 1 parallel zu der Papierebene
aus 1 in dem in 1 mit X bezeichneten Gebiet
in Höhe des
Pfeiles A aus 2,
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4 einen Schnitt durch die
Verpackung gemäß 1 parallel zu der Papierebene
aus 1 in dem in 1 mit X bezeichneten Gebiet
in Höhe des
Pfeiles B aus 2,
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5 eine Draufsicht auf eine
zweite Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verpackung für chirurgisches
Nahtmaterial, die mit einer Halterung für mehrere chirurgische Nadeln
versehen ist, wobei die Abdeckung entfernt ist,
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6 eine Draufsicht auf eine
dritte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verpackung
für chirurgisches
Nahtmaterial, die für
nicht mit chirurgischen Nadeln versehene chirurgische Fäden eingerichtet
ist,
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7 eine perspektivische Teilansicht
der Verpackung gemäß 6 im Bereich der in 6 mit Z bezeichneten Zone,
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8 eine Draufsicht auf die
Verpackung gemäß 6, wobei die Verpackung
wie in 6 orientiert
ist und mit einer die Sterilität
gewährleistenden Umhüllung versehen
ist, und
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9 einen Längsschnitt
durch die Verpackung gemäß 6 in der Umhüllung entlang
der Linie VIII-VIII aus 8.
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In 1 ist eine erste Ausführungsform
einer Verpackung für
chirurgisches Nahtmaterial von oben gesehen dargestellt. Die Verpackung
weist eine Grundplatte 1 auf, siehe auch 2, von der eine im Ausführungsbeispiel
einstückig
mit der Grundplatte 1 verbundene spiralähnlich verlaufende Wand 3 aufragt,
siehe 1 und 2. Durch die Wand 3 ist
ein spiralartiger Fadenkanal 5 definiert, siehe 1 und 2, insbesondere aber 5, die eine sich von der ersten Ausführungsform
im wesentlichen nur hinsichtlich der Proportionen unterscheidende
zweite Ausführungsform
der Verpackung für
chirurgisches Nahtmaterial in Ansicht von oben zeigt. Wie anhand der
in 1 in gestrichelten
Linien eingezeichneten Achsen erkennbar ist, ist im Ausführungsbeispiel
der Fadenkanal 5 asymmetrisch ausgestaltet.
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Das
erste Ende 6 des Fadenkanals 5 öffnet sich
zu einem Fadenentnahmebereich 7, der in den Ausführungsbeispielen
in der von dem Fadenkanal 5 umgebenen Zone angeordnet ist.
Das zweite Ende des Fadenkanals 8 ist geschlossen, siehe 5. Nach oben ist der Fadenkanal 5 von
einer in den Ausführungsbeispielen
als Platte gestalteten Abdeckung 9 geschlossen, siehe insbesondere 2. In ihrem zentralen Bereich
hat die Abdeckung 9 eine große Aussparung, die einen freien
Zugang zu dem Fadenentnahmebereich 7 von oben her ermöglicht.
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Die
Wand 3 weist auf ihrer nach außen weisenden Seite 10 Fadenabweiservorsprünge 12 auf, die
im Verlauf des Fadenkanals 5 zueinander beabstandet sind.
Bei der ersten Ausführungsform
der Verpackung für
chirurgisches Nahtmaterial haben die Fadenabweiservorsprünge 12 einen
im wesentlichen keilförmigen
Querschnitt, vorzugsweise ohne scharfe Kanten, wie von den 3 und 4 verdeutlicht. Die 3 und 4 zeigen
Schnitte parallel zu der Grundplatte 1 in Höhe der Pfeile
A bzw. B aus 2. Im Ausführungsbeispiel
erstrecken sich die Fadenabweiservorsprünge 12 bis zum oberen
Rand der Wand 3.
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Von
der Abdeckung 9 geht nach unten eine an den Verlauf der
Wand 3 angepaßte
erste Lippe 14 aus, die im montierten Zustand der Abdeckung 9 an der
nach außen
weisenden Seite 10 der Wand 3 anliegt, wie aus
den 2 und 4 ersichtlich. Im Bereich der
Fadenabweiservorsprünge 12 ist
die erste Lippe 14 mit Aussparungen 15 versehen,
in welche die Fadenabweiservorsprünge 12, die sich ja
bis zum oberen Rand der Wand 3 erstrecken, hineinragen.
Parallel zu der ersten Lippe 14 weist die Abdeckung 9 eine zweite
Lippe 16 auf, die im montierten Zustand der Abdeckung 9 an
der nach innen weisenden Seite 17 der Wand 3 anliegt.
Im Ausführungsbeispiel
hat die zweite Lippe 16 keine den Aussparungen 15 entsprechende
Lücken,
siehe 4.
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Die
erste Lippe 14 und die zweite Lippe 16 umschließen den
oberen Bereich der Wand 3, siehe 2, und bieten damit eine sichere Fixierung
für die Wand 3 durch
die Abdeckung 9. Durch das Zusammenspiel zwischen den Fadenabweiservorsprüngen 12 und
der ersten Lippe 14 wird zuverlässig vermieden, daß sich ein
chirurgischer Faden bei der Entnahme aus der Verpackung im Grenzbereich
zwischen der Wand 3 und der Abdeckung 9 festklemmen kann.
Denn der Faden wird, sollte er sich in Richtung auf die Abdeckung 9 zu
bewegen, von den Fadenabweiservorsprüngen 12 von einer
etwaigen Lücke
zwischen der ersten Lippe 14 und der Wand 3 ferngehalten.
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Um
die Abdeckung 9 mit der Wand 3 zu verbinden, gehen
im Ausführungsbeispiel
von einer Anzahl von Stellen der Wand 3 Vorsprünge 18 nach oben
aus, die durch zugeordnete Öffnungen
in der Abdeckung 9 reichen, siehe 2. Die Enden der Vorsprünge 18 werden
nach dem Aufsetzen der Abdeckung 9 auf die Grundplatte 1 mit
der Wand 3 nietenartig verformt. Andere oder auch zusätzliche
Arten der Verbindung zwischen der Wand 3 und der Abdeckung 9 sind
möglich.
So ist z. B. die Anwendung von Rasten denkbar, die an der Peripherie
der Abdeckung 9 vorspringen und in entsprechende Gegenstücke an der
Wand 3 eingreifen.
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Die
erste Ausführungsform
und die dieser sehr ähnliche
zweite Ausführungsform
der Verpackung sind für
chirurgisches Nahtmaterial eingerichtet, das aus chirurgischen Fäden besteht,
an deren einem Ende jeweils eine chirurgische Nadel befestigt ist.
Wie die 1 und 5 zeigen, ist bei beiden
Ausführungsformen
im Fadenentnahmebereich 7 eine Halterung 20 für mehrere
chirurgische Nadeln angeordnet. Die Halterung 20 weist
für jede
chirurgische Nadel eine erste zweiteilige Klemme 22 und
eine zweite zweiteilige Klemme 23 auf, die jeweils aus zwei
gegeneinander federnd ausgebildeten zinkenartig nach oben ragenden
Klemmteilen bestehen. Dabei sind die ersten zweiteiligen Klemmen 22 bzw.
die zweiten zweiteiligen Klemmen 23 in einer Reihe angeordnet,
wie aus den 1 und 5 ersichtlich. Eine chirurgische
Nadel kann von oben her in die ihr zugeordnete erste zweiteilige
Klemme 22 und zweite zweiteilige Klemme 23 eingesetzt
werden und befindet sich danach in der in 5 dargestellten Lage. Eine gegenüber der
Grundplatte 1 vorspringende Auflagefläche 24 stützt die
chirurgischen Nadeln im Bereich ihrer Spitzen ab, während eine
sich parallel zu den Reihen der ersten und zweiten zweiteiligen Klemmen 22, 23 erstreckende
Auflageleiste 26 das Herausnehmen der chirurgischen Nadeln
aus der Verpackung erleichtert und ein Kippen der chirurgischen
Nadeln verhindert. Andere Ausgestaltungen der Halterung für chirurgische
Nadeln sind denkbar. Zum Beispiel kann jeder chirurgischen Nadel
nur eine einzige zweiteilige Klemme zugeordnet sein.
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In
der 5 sind vier Nadeln 30, 31, 32 und 33 eingezeichnet,
die zur Veranschaulichung in verschiedenen Größen dargestellt sind. Andere
Nadeltypen, etwa gerade chirurgische Nadeln, können von der Verpackung ebenfalls
aufgenommen werden. Der zu der Nadel 30 gehörende chirurgische
Faden 34 ist in 5 in
voller Länge
in gestrichelten Linien eingezeichnet. Er erstreckt sich bis nahe
an das zweite Ende 8 des Fadenkanals 5. Der Verlauf
des von der Nadel 31 ausgehenden Fadens 35 ist
in 5 nur bis zum ersten
Ende 6 des Fadenkanals 5 angedeutet; die übrigen Fäden sind
der Übersichtlichkeit
halber nicht eingezeichnet. Alle Fäden verlaufen jedoch in dem
Fadenkanal 5. Die Maße
des Fadenkanals 5 sind ausreichend groß, so daß bei der Entnahme eines chirurgischen
Fadens die übrigen Fäden in dem
Fadenkanal 5 nicht stören
und nicht gestört
werden.
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Im
Ausführungsbeispiel
wird die Verpackung mit chirurgischem Nahtmaterial gefüllt, nachdem
der Fadenkanal 5 durch Aufsetzen der Abdeckung 9 geschlossen
wurde. Im Bereich des zweiten Endes 8 des Fadenkanals 5 weist
die Grundplatte 1 eine Öffnung 38 auf,
siehe 5. Über die Öffnung 38 kann der
Fadenkanal 5 mit einer Unterdruckquelle in Verbindung gebracht
werden. Die Enden der in die Verpackung einzubringenden chirurgischen
Fäden werden
an das erste Ende 6 des Fadenkanals 5 herangeführt und
dann zusammen mit Hilfe der Unterdruckquelle in den Fadenkanal 5 eingesaugt.
Dies funktioniert schnell und zuverlässig, wobei sich die chirurgischen
Fäden gleichmäßig entlang
des Fadenkanals 5 verteilen, wie in 5 angedeutet. Insbesondere stellen die
Fadenabweiservorsprünge 12 während des
Befüllens
kein Hindernis für
die Enden der chirurgischen Fäden
dar, wenn sie, wie in den 3 und 4 dargestellt, keilähnlich ausgebildet
sind, so daß die
Enden der chirurgischen Fäden
daran problemlos entlanggleiten können.
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Um
chirurgisches Nahtmaterial aus der in 5 dargestellten
Verpackung zu entnehmen, wird die gewünschte chirurgische Nadel,
z. B. die Nadel 30, in dem Bereich zwischen der zweiten
zweiteili gen Klemme 23 und der Auflageleiste 26 mit
einem Nadelhalter gegriffen und aus der Halterung 20 gelöst. Die
Auflageleiste 26 verhindert dabei ein Wegkippen der Nadel 30.
Anschließend
wird der chirurgische Faden 34 durch Ziehen an der Nadel 30 aus
dem Fadenkanal 5 herausgezogen. Die übrigen chirurgischen Fäden, z.
B. der Faden 35 oder die in 2 eingezeichneten
Fäden,
stören
dabei nicht und verändern
ihre Lage beim Herausziehen des Faden 34 aus dem Fadenkanal 5 nur
unwesentlich. Durch die bei dem Herausziehen des Fadens 34 auftretenden Kräfte wird
der Faden 34 auf die nach außen weisende Seite 10 der
Wand 3 zu gedrückt.
Die Fadenabweiservorsprünge 12 verhindern
dabei, daß der
Faden 34 auf seiner ganzen in dem Fadenkanal 5 befindlichen
Länge an
der Wand 3 gerieben wird. Die Fadenentnahme wird dadurch
erheblich erleichtert. Wie bereits erläutert, ist es wegen der Fadenabweiservorsprünge 12 unmöglich, daß der Faden 34 in eine
etwaige Lücke
oder einen schmalen Spalt zwischen der Abdeckung 9 oder
der ersten Lippe 14 und der Wand 3 eindringen
und sich dort festklemmen kann. Das Entnehmen eines chirurgischen
Fadens wird weiter erleichtert, wenn im Verlauf des Fadenkanals 5 die Übergänge zwischen
der Grundplatte 1 und der Wand 3 und/oder die Übergänge zwischen der
Wand 3 und der Abdeckung 9 bzw. der ersten Lippe 14 und
der zweiten Lippe 16 und/oder die Übergänge zwischen der ersten Lippe 14 bzw.
der zweiten Lippe 16 und der Abdeckung 9 abgerundet
ausgebildet sind, wie in 2 angedeutet.
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Wie
aus den 3 und 4 ersichtlich, haben die
Fadenabweiservorsprünge 12 im
Ausführungsbeispiel
eine im wesentlichen keilfömige
Form, wobei der Apex des jeweiligen Keilwinkels zu dem ersten Ende 6 des
Fadenkanals 5 hin weist, und sie erstrecken sich im wesentlichen
senkrecht zu der Grundplatte 1. Das heißt, der Querschnitt der Fadenabweiservorsprünge 12 hat
in der Darstellung nach 3 oder 4 im wesentlichen die Form
eines spitzwinkligen Dreiecks mit dem spitzen Winkel zu dem ersten
Ende 6 des Fadenkanals 5 hin. Es sind aber auch
andere Ausgestaltungen der Fadenabweiservorsprünge denkbar, zum Beispiel solche
mit im wesentlichen rechteckigem Querschnitt.
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Im
Ausführungsbeispiel
der 1 bis 5 werden die Grundplatte 1,
die Wand 3 mit den daran ausgebildeten Fadenabweiservorsprüngen 12 sowie
die Halterung 20 für
chirurgische Nadeln einschließlich der
Auflagefläche 24 und
der Auflageleiste 26 einstückig als Spritzgußteil hergestellt,
vorzugsweise aus Polypropylen oder Polyethylen. Auch die Abdeckung 9 mit
der ersten Lippe 14 und der zweiten Lippe 16 ist ein
einstückiges
Spritzgußteil,
das vorzugsweise aus dem selben Werkstoff besteht wie das Spritzgußteil mit
der Grundplatte 1. Beide Teile werden nach ihrer Herstellung
paßgenau
zusammengefügt
und an den Vorsprüngen 18 miteinander
vernietet, wie bereits anhand von 2 erläutert.
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Die 6 bis 9 zeigen eine dritte Ausführungsform
der Verpackung für
chirurgisches Nahtmaterial. Diese Ausführungsform ist für chirurgisches Nahtmaterial
eingerichtet, das nur aus chirurgischen Fäden besteht, also keine Nadeln
aufweist. Der Aufbau der dritten Ausführungsform stimmt im wesentlichen
mit dem der beiden ersten Ausführungsformen überein,
weshalb in den 6 bis 9 die gleichen Bezugszeichen
wie in den 1 bis 5 verwendet werden. Im Unterschied
zu den beiden ersten Ausführungsformen
weist die dritte Ausführungsform
jedoch keine Halterung für
chirurgische Nadeln auf, sondern eine einstückig aus der Grundplatte 1 herausgebildete
Rampe 40. Die Rampe 40 ist im Bereich der in 6 mit Z bezeichneten Zone
in 7 vergrößert und
perspektivisch dargestellt. In eine an der Oberseite der Rampe 40 ausgebildete
Aussparung ragt eine von der Abdeckung 9 ausgehende Zunge 41, siehe 6 und 7. Zu beiden Seiten der Rampe 40 springt
die Abdeckung 9 über
den Fadenentnahmebereich 7 vor, so daß zwei Vorsprünge 42 und 43 ausgebildet
sind, die als Fadenhalter dienen.
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Aus
den 6 und 7 ist ersichtlich, wie die aus
dem Fadenkanal 5 herausragenden vorderen Bereiche von z.
B. zwei chirurgischen Fäden 46 und 47 innerhalb
des Fadenentnahmebereichs 7 geführt und zwischen der Rampe 40 und
den beiden Vorsprüngen 42 und 43 festgeklemmt
sind. Die vorderen Enden der Fäden 46 und 47 stehen
daher nicht nach oben über
die Abdeckung 9 vor. Wenn chirurgische Fäden aus
der Verpackung entnommen werden sollen, rollt der Operateur mit
dem Daumen die Fäden (hier
die Fäden 46 und 47) über die
Rampe 40 nach oben, d. h. auf die Abdeckung 9 zu.
Dabei laufen die Fäden über die
Zunge 41, die zu diesem Zweck weit genug in der oben erwähnten Aussparung
in der Rampe 40 eingesenkt ist, so daß sich die Fäden zur Oberseite
der Abdeckung 9 bewegen und sich nicht in einem etwaigen
Spalt zwischen der Rampe 40 und der Abdeckung 9 verklemmen
können.
Das durch die Fäden
gebildete Fadenbündel
fächert
sich dabei auf, und die Vorderenden der Fäden werden nicht mehr von dem
Vorsprung 42 verdeckt. Die Fäden sind nun ohne weiteres
einzeln zugänglich,
und der Operateur kann einen gewünschten
Faden mit einer Pinzette oder einem anderen geeigneten Instrument
greifen und in der bereits im Zusammenhang mit den 1 bis 5 beschriebenen
Weise aus der Verpackung herausziehen.
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Die 8 und 9 zeigen eine Decklage 50, die über dem
Fadenentnahmebereich 7 angeordnet ist und den Fadenentnahmebereich 7 vor
Gebrauch der Verpackung schützt.
Im Ausführungsbeispiel
ist die Decklage 50 aus Karton gefertigt und weist einen Befestigungsabschnitt 51 und
einen Abschnitt 52 auf. Der Befestigungsabschnitt 51 ist
auf der Abdeckung 9 festgeklebt. Der Abschnitt 52 deckt
den Fadenentnahmebereich 7 ab und kann entlang einer Faltlinie 53 weggeklappt
werden, um den Fadenentnahmebereich 7 zugänglich zu
machen. Um den Abschnitt 52 besser fassen zu können, überragt
die Decklage 50 die Abdeckung 9. Im Ausführungsbeispiel
ist der Abschnitt 52 mittels einer nach unten vorspringenden Nase 54 am
Rand der Aussparung über
dem Fadenentnahmebereich 7 verrastet. Wenn anstelle der
Faltlinie 53 eine Perforationslinie verwendet wird, kann der
Abschnitt 52 problemlos von dem Befestigungsabschnitt 51 abgerissen
werden. Auch die zuvor beschriebenen Ausführungsformen der Verpackung
für chirurgisches
Nahtmaterial können
eine Decklage 50 aufweisen.
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Bei
einer alternativen Ausgestaltung ist die Decklage 50 mit
Hilfe von Rastnasen, die vorzugsweise von der Decklage 50 ausgehen,
an der Verpackung fixiert, ohne dabei festgeklebt zu sein. Zum Beispiel
können
die Rastnasen an der Abdeckung 9 am Rand der Aussparung über dem
Fadenentnahmebereich 7 angreifen. Die Decklage 50 läßt sich dann
problemlos nach oben abnehmen, wenn ein Zugang zu dem Fadenentnahmebereich 7 gewünscht wird.
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Um
die Sterilität
der Verpackung und des in ihr enthaltenen chirurgischen Nahtmaterials
zu gewährleisten,
ist eine die Verpackung umgebene Umhüllung vorgesehen, die in den 8 und 9 eingezeichnet ist. Im Ausführungsbeispiel
hat die Umhüllung
eine obere Lage 60, die sich über der Abdeckung 9 und
der Decklage 50 befindet, und eine untere Lage 62,
die sich an der Unterseite der Grundplatte 1 und entlang
von deren in der dritten Ausführungsform
hochgebogenen Randbereich 58 erstreckt. Die obere Lage 60 und
die untere Lage 62 sind an einem umlaufenden Kleberand 64 miteinander
verklebt. Über
den Kleberand 64 hinaus setzen sich die obere Lage 60 und
die untere Lage 62 als oberer Greifvorsprung 66 bzw.
unterer Greifvorsprung 68 fort. Der obere Greifvorsprung 66 und
der untere Greifvorsprung 68 sind nicht miteinander verklebt.
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Die
Umhüllung
ist vorzugsweise aus Aluminiumfolie oder aluminisierter Folie hergestellt.
Zum Öffnen
der Umhüllung
greift eine nicht steril arbeitende Hilfsperson den oberen Greifvorsprung 66 mit
der einen und den unteren Greifvorsprung 68 mit der anderen
Hand und zieht einen Teil der oberen Lage 60 von der unteren
Lage 62, ohne dabei die innen liegende Verpackung zu berühren. Die
auf diese Weise geschaffene Öffnung
ist so groß und
wegen des für
die Umhüllung
verwendeten Materials auch so formstabil, daß der steril arbeitende Operateur
die Packung durch die Öffnung
hindurch ergreifen kann, ohne dabei mit den nicht sterilen Außenseiten
der oberen Lage 60 und der unteren Lage 62 in
Kontakt zu kommen.
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Die
Verpackung für
chirurgisches Nahtmaterial kann in vielen Varianten hergestellt
werden. Vorzugsweise ist die Form der Verpackung auf das vorgesehene
chirurgische Nahtmaterial abgestimmt, z. B. die Länge des
Fadenkanals 5 auf die Länge
der zu verpackenden chirurgischen Fäden.