-
Die
Erfindung betrifft eine Verpackung für chirurgisches Nahtmaterial,
mit einem Unterteil, in dem ein gewunden verlaufender Fadenkanal
ausgebildet ist, der sich an seinem ersten Ende zu einer Fadenentnahmezone öffnet, und
mit einer Abdeckung für
das Unterteil.
-
Derartige
Verpackungen für
chirurgisches Nahtmaterial sind bekannt und z.B. in der
EP 0 471 458 A1 beschrieben.
In dem Fadenkanal kann mindestens ein chirurgischer Faden aufgenommen
werden, der sich nach Öffnen
der Verpackung über
die Fadenentnahmezone, die hier im Peripheriebereich des Unterteils
angeordnet ist, aus der Verpackung entnehmen läßt. Dabei soll die Führung durch
den Fadenkanal verhindern, daß sich
der chirurgische Faden festklemmt oder mit anderen Fadenteilen verschlingt.
Weil der Fadenkanal gewunden (z.B. spiralähnlich) gestaltet ist, lassen
sich in einer kompakten Verpackung relativ lange chirurgische Fäden unterbringen.
-
Bei
der aus der
EP 0 471
458 A1 bekannten Verpackung für chirurgisches Nahtmaterial
befindet sich an der Fadenentnahmezone in der Abdeckung eine Öffnung,
durch die eine chirurgische Nadel ragt, die am Ende eines in der
Verpackung aufbewahrten chirurgischen Fadens befestigt ist. Um das
Nahtmaterial zu entnehmen, muß an
der Nadel gezogen werden. Dabei gleitet der Faden durch die relativ
kleine Öffnung
und kann dabei am Rand der Öffnung
reiben, was nachteilig ist. Ein weiterer Nachteil der vorbekannten
Verpackung ist, daß das
vordere Ende des Fadens, hier im Bereich der Befestigungsstelle an
der Nadel, mit ziemlich geringem Krümmungsradius durch die Öffnung in
der Abdeckung gelegt sein muß,
weil der vordere Endbereich des Fadens oder die Nadel nach dem Öffnen der
Verpackung (was durch Wegklappen einer die Öffnung verdeckenden Klappe
von der Abdeckung weg erfolgt) sonst nicht sicher zugänglich ist.
In Bereichen mit geringem Krümmungsradius
oder an Knickstellen nimmt ein chirurgischer Faden in der Regel
nach der Entnahme aus der Verpackung seine ursprüngliche gerade Form nicht wieder
an (Fadenmemoryeffekt), was unerwünscht ist.
-
Aus
der
EP 0 941 699 A1 ist
eine Verpackung für
chirurgisches Nahtmaterial bekannt, bei der ein Faden zwischen einem
Unterteil und einem Oberteil in Form einer Acht gelegt ist. An einem
Ende des Fadens ist eine gekrümmte
chirurgische Nadel angebracht. Im Bereich einer Ecke der Verpackung sind
das Oberteil und das Unterteil mit einer Aussparung versehen, über die
sich die chirurgische Nadel erstreckt und die das Entnehmen der
Nadel erleichtert. Der Spitzenbereich der Nadel ist durch ein Stück Schaumstoff
gesichert, das sich neben der Aussparung befindet. Diese Verpackung
weist keinen Fadenkanal auf.
-
Eine
in ihrer Grundform ähnliche
Verpackung für
chirurgisches Nahtmaterial ist in der
US-PS
5 335 783 beschrieben. Wiederum ist zwischen einem Unterteil
und einem Oberteil ein in Form einer Acht gelegter Faden aufgenommen,
an dessen Ende sich eine gekrümmte
chirurgische Nadel befindet, die eine Aussparung in dem Unterteil
und dem Oberteil überbrückt. Im
Spitzenbereich der Nadel sind das Oberteil und das Unterteil zur
Sicherung der Nadel durch Schweißpunkte miteinander verbunden.
Auch diese Verpackung weist keinen Fadenkanal auf.
-
Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine Verpackung für chirurgisches Nahtmaterial
zu schaffen, aus der chirurgisches Nahtmaterial leicht und problemlos
entnommen werden kann, wobei ein Fadenmemoryeffekt weitgehend vermieden
wird.
-
Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Verpackung für
chirurgisches Nahtmaterial mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Die
erfindungsgemäße Verpackung
für chirurgisches
Nahtmaterial hat ein Unterteil, in dem ein gewunden verlaufender
Fadenkanal ausgebildet ist. Der Fadenkanal öffnet sich an einem Ende, seinem ersten
Ende, zu einer Fadenentnahmezone, die vorzugsweise im Peripheriebereich
des Unterteils ausgebildet ist. Die Verpackung hat ferner eine Abdeckung
für das
Unterteil. Die Fadenentnahmezo ne weist benachbart zum ersten Ende
des Fadenkanals eine Aussparung in dem Unterteil auf. An diese Aussparung
schließt
sich eine dem ersten Ende des Fadenkanals gegenüberliegende Fadenablage an.
-
Besonders
geeignet ist die erfindungsgemäße Verpackung
für nichtarmiertes
Nahtmaterial, d.h. für
chirurgische Fäden,
an denen keine chirurgische Nadel befestigt ist; sie läßt sich
aber auch für
armiertes Nahtmaterial einsetzen. Der Fadenkanal kann zum Aufnehmen
eines, aber auch mehrerer chirurgischer Fäden dienen. Dabei ragen die
vorderen Endbereiche der chirurgischen Fäden (an denen gegebenenfalls
eine Nadel befestigt ist) aus dem ersten Ende des Fadenkanals, überbrücken die
Aussparung der Fadenentnahmezone und enden (gegebenenfalls mit der
Nadel) auf der Fadenablage.
-
Um
der erfindungsgemäßen Verpackung
chirurgisches Nahtmaterial zu entnehmen, wird zunächst eine
in der Regel vorgesehene gasdicht versiegelte Umverpackung geöffnet und
die Verpackung dort herausgezogen. Die Fadenentnahmezone ist sofort
zugänglich;
es ist nicht erforderlich, ein zusätzliches Verschlußteil zu öffnen. Ein
Chirurg oder eine Hilfsperson kann daher problemlos die chirurgischen Fäden im Bereich
der Aussparung greifen und von der Fadenablage ziehen. Die freien
Enden der chirurgischen Fäden
(oder gegebenenfalls die Nadeln) fächern dann etwas auf, so daß sich ein
gewünschter Faden
sicher und schnell entnehmen läßt.
-
Das
Entnehmen des Nahtmaterials ist besonders einfach, wenn die Aussparung
der Fadenentnahmezone von der Peripherie des Unterteils ausgeht,
d.h. wenn sie von der Peripherie des Unterteils her frei zugänglich ist,
wie es bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Fall ist.
-
Das
chirurgische Nahtmaterial muß nicht durch
eine relativ enge Öffnung
in der Abdeckung geführt
werden, wie bei der aus der
EP
0 471 458 A1 bekannten Verpackung, sondern kann über die
frei zugängliche
Fadenentnahmezone direkt aus dem ersten Ende des Fadenkanals gezogen
werden. In der Verpackung befindliches chirurgisches Nahtmaterial
kann daher so gelegt werden, daß es
nicht zu unerwünschten
Knickstellen kommt. Zum Vermeiden eines Fadenmemoryeffekts wirkt
es sich auch günstig
aus, daß sich
die Fadenentnahmezone vorzugsweise im Peripheriebereich des Unterteils
befindet, denn zunächst
enger gewickelte Windungen eines chirurgischen Fadens, die sich
im verpackten Zustand im inneren Bereich der Verpackung befinden, werden
beim Herausziehen durch den Fadenkanal auf immer größere Krümmungsradien
gebracht.
-
Oberhalb
der Fadenablage befindet sich ein Fadenhalter, der eine von einem
hochstehenden Rand des Unterteils ausgehende Nase aufweist. Dadurch
werden die vorderen Enden der chirurgischen Fäden (oder gegebenenfalls die
daran befestigten Nadeln oder deren Spitzen) in der Verpackung besonders
sicher gehalten und geschützt.
Der Fadenhalter kann sich direkt über der Fadenablage befinden,
aber auch (z.B. aus fertigungstechnischen Gründen) gegenüber der Fadenablage versetzt
sein. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die
Fadenablage in dem Unterteil ausgebildet, und zwar vorzugsweise
als ein Teil des Bodens des Unterteils.
-
Vorzugsweise
läßt die Abdeckung
die Fadenentnahmezone frei oder weitgehend frei, d.h. die Abdeckung überdeckt
die Fadenentnahmezone nicht. Dadurch sind die Endbereiche der chirurgischen
Fäden (oder
gegebenenfalls die daran befestigten Nadeln) direkt sichtbar, was
es erleichtert, die Fäden
einzeln oder auch als Bündel
zu entnehmen.
-
Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung verläuft der
hochstehende Rand des Unterteils quer zu der Achse des Fadenkanals,
die sich im Bereich des ersten Endes des Fadenkanals in Längsrichtung
des Fadenkanals erstreckt. Das heißt, diese Achse gibt die Richtung
vor, in der ein chirurgischer Faden aus dem Fadenkanal austritt.
Da der hochstehende Rand im Bereich der Fadenablage quer dazu verläuft, haben
die chirurgischen Fäden
in dem Bereich zwischen dem ersten Ende des Fadenkanals und der
Fadenablage eine Krümmung,
so daß die Endbereiche
der chirurgischen Fäden
etwas gegen die hochstehende Wand gedrückt werden, was für einen
besonders sicheren Halt sorgt.
-
Vorzugsweise
ist der Fadenkanal spiralartig ausgebildet. Dies ermöglicht es,
einen oder mehrere relativ lange chirurgische Fäden auf einer verhältnismäßig kleinen
Grundfläche
des Unterteils unterzubringen. Bei einer Ausführungsform mit spiralartigem Fadenkanal
befindet sich das zweite Ende des Fadenkanals im zentralen Bereich
des Unterteils. Bei einer anderen Ausführungsform mit spiralartigem
Fadenkanal weist der Fadenkanal im zentralen Bereich des Unterteils
eine Kehre auf und ist zum Peripheriebereich des Unterteils zurückgeführt, wo
sich das zweite Ende des Fadenkanals befindet.
-
Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das Unterteil
und/oder die Abdeckung im Bereich des zweiten Endes des Fadenkanals
eine Öffnung
auf. Um die Verpackung mit chirurgischem Nahtmaterial zu befüllen, kann
an diese Öffnung
ein Unterdruck angelegt werden. Auf diese Weise lassen sich chirurgische
Fäden,
die mit ihren von dem bisher betrachteten Ende abgewandten Enden
in das erste Ende des Fadenkanals eingeführt werden, problemlos in den
Fadenkanal einsaugen.
-
Vorzugsweise
ist die Abdeckung als flache Tafel gestaltet und kann Karton oder
Papier (vorzugsweise Papier von medizinischer Qualität) aufweisen. Die
Abdeckung weist vorzugsweise. an ihrer dem Unterteil zugewandten
Unterseite Polyethylen oder Polypropy len oder ein spinnvernetztes
Polyolefin (wie z.B. ein von DuPont unter der Marke "Tyvek" vermarktetes Polyolefin-Faservlies)
auf. So kann die Abdeckung beispielsweise aus einer Tafel oder Folie aus
Polyethylen oder Polypropylen oder einer Tafel aus "Tyvek" bestehen, aber es
sind auch Verbundstrukturen mit Karton oder Papier denkbar. Bei
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
die Abdeckung aus einem Karton gefertigt, der an seiner Unterseite
mit Polyethylen beschichtet ist. Eine derartige Abdeckung hat verschiedene
Vorteile: Karton eignet sich zum Bedrucken, so daß die Verpackung
auf einfache Weise mit einer Produktauszeichnung versehen werden
kann. Ferner wirkt Karton als Hydrospeicher, d.h. er ist in der
Lage, Restmengen an Wasser aufzunehmen, nachdem eine Verpackung
mit chirurgischem Nahtmaterial in eine dichte Umverpackung eingebracht
worden ist. Die Abdeckung deckt den Fadenkanal nach oben ab und
schützt
so das darin enthaltene chirurgische Nahtmaterial. Eine derartige
Abdeckung wirkt als Deckel für
das Unterteil und versteift somit die gesamte Verpackung. Ferner
sind die Papierfasern des Kartons durch die Polyethylenbeschichtung
auf der dem chirurgischen Nahtmaterial zugewandten Seite der Abdeckung
gebunden, so daß es
zu keinen Verunreinigungen des in der Verpackung enthaltenen Produkts
kommen kann. Im Prinzip kann die Abdeckung z.B. mit Dispersionslack
oder Klebstoff auf das Unterteil aufgeklebt werden, wird aber bei
der besonders vorteilhaften Ausführungsform
aufgesiegelt (siehe unten).
-
Das
Unterteil ist vorzugsweise als Spritzgußteil geformt und kann aus
Polyethylen oder Polypropylen bestehen. Spritzgußteile lassen sich in großer Stückzahl kostengünstig und
mit hoher Präzision
fertigen.
-
Bei
der erwähnten
besonders vorteilhaften Ausführungsform
ist die Abdeckung auf das hierbei aus Polyethylen gefertigte Unterteil
aufgesiegelt. Dazu werden die Abdeckung oder das Unterteil oder beide
Komponenten erwärmt,
so daß die
einander zugewandten polyethylenhaltigen Oberflächen miteinander verschmelzen.
Dabei werden vorzugsweise die Temperatur und der Anpreßdruck derart
gewählt, daß sich im
oberen Endbereich der Fadenkanalwandung zu der Abdeckung ein Wulst
ausbildet. Dieser Wulst entsteht durch überschüssiges angeschmolzenes Polyethylen,
das infolge zwischenmolekularer Wechselwirkungen von der Kanalwandung
hohlkehlenartig zu der Polyethylenbeschichtung an der Unterseite
der Abdeckung gezogen wird. Die Wulstbildung hat den Vorteil, daß Lücken zwischen
dem oberen Endbereich der Kanalwandung und der Abdeckung zuverlässig vermieden
werden. Daher ist nicht zu befürchten,
daß sich
beim Entnehmen von chirurgischem Nahtmaterial ein Faden in einer
derartigen Lücke
festklemmt oder festzieht, was sehr nachteilig wäre. Die besonders vorteilhafte
Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Verpackung
für chirurgisches
Nahtmaterial kann also nicht nur kostengünstig hergestellt werden, sondern
hat auch eine Querschnittsform des Fadenkanals, die eine sichere
Fadenentnahme ermöglicht.
-
Um
zu vermeiden, daß sich
das Unterteil beim Auf siegeln der Abdeckung verzieht, ist bei einer
bevorzugten Ausführungsform
auf die Unterseite des Unterteils eine Basistafel auf gesiegelt.
Die Basistafel kann ähnlich
aufgebaut sein wie die Abdeckung, also zum Beispiel aus einem mit
Polyethylen beschichteten Karton bestehen, wobei das Polyethylen
der Unterseite des Unterteils zugewandt ist. Vorzugsweise werden
die Abdeckung und die Basistafel gleichzeitig auf gesiegelt. Beim
Abkühlen
kompensieren sich dann die Spannungen an der Oberseite und an der
Unterseite des Unterteils weitgehend, so daß sich die Verpackung nicht
oder nur geringfügig verzieht
oder verbiegt.
-
Die
erfindungsgemäße Verpackung
für chirurgisches
Nahtmaterial läßt sich
also kostengünstig herstellen
und ist in der Handhabung einfach und zuverlässig. Insbesondere können die
in der Verpackung enthaltenen chirurgischen Fäden (gegebenenfalls auch armierte
Fäden)
einzeln oder als Bündel leicht
und problemlos entnommen werden, da die Fadenentnahmezone unmittelbar
zugänglich
ist. Beim Herausziehen des chirurgischen Nahtmaterials werden die Fäden allenfalls
minimal beschädigt,
da sie weder geklemmt noch gequetscht noch geknickt werden. Die
Verpackung kann mit kleinen Abmessungen und einer geringen Bauhöhe hergestellt
werden, obwohl sie zum Aufnehmen relativ langer chirurgischer Fäden geeignet
ist. Dies senkt die Lager- und Transportkosten. Im Prinzip gleichartig
aufgebaute Verpackungen können
für ganz
unterschiedliche Fadenlängen
und auch Fadenanzahl eingesetzt werden.
-
Im
folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
Die Zeichnungen zeigen in
-
1 eine perspektivische Ansicht
einer Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Verpackung
für chirurgisches
Nahtmaterial, die chirurgische Fäden
enthält,
-
2 eine perspektivische Ansicht
der Verpackung für
chirurgisches Nahtmaterial aus 1, wobei
die Abdeckung und die chirurgischen Fäden entfernt sind,
-
3 eine Draufsicht auf das
Unterteil einer zweiten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Verpackung
für chirurgisches
Nahtmaterial, die sich nur geringfügig von der ersten Ausführungsform
unterscheidet,
-
4 eine Draufsicht auf die
Ausführungsform
gemäß 3, wobei die Abdeckung angebracht ist,
-
5 einen Längsschnitt
durch einen Teil der zweiten Ausführungsform entlang der Linie
L aus 3,
-
6 eine Draufsicht auf die
zweite Ausführungsform,
wobei die Endbereiche von chirurgischen Fäden in der Fadenentnahmezone
gehalten sind,
-
7 eine Draufsicht auf die
zweite Ausführungsform,
wobei die Endbereiche der chirurgischen Fäden freigegeben sind,
-
8 eine Explosionsansicht
einer weiteren Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Verpackung
für chirurgisches
Nahtmaterial, die eine Abdeckung und eine Basistafel aufweist,
-
9 eine perspektivische Ansicht
von oben auf die Ausführungsform
gemäß 8,
-
10 eine perspektivische
Ansicht von unten auf die Ausführungsform
gemäß 8,
-
11 einen Längsschnitt
durch einen Teil der Ausführungsform
gemäß 8 entlang der Linie S aus 9,
-
12 zum Vergleich einen entsprechenden Längsschnitt
durch eine Ausführungsform,
die sehr ähnlich
zu der Ausführungsform
gemäß 3 ist, und
-
13 einen entsprechenden
Längsschnitt durch
eine weitere Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Verpackung
für chirurgisches
Nahtmaterial.
-
In 1 ist eine erste Ausführungsform
einer Verpackung 1 für
chirurgisches Nahtmaterial in perspektivischer Ansicht gezeigt.
Die Verpackung 1 weist ein Unterteil 2 auf, das
in einem Peripheriebereich mit einer Fadenentnahmezone 3 versehen
ist. Im Ausführungsbeispiel
befindet sich die Fadenentnahmezone 3 an einer Schmalseite
der Verpackung 1. In dem Unterteil 2 ist ein gewunden
verlaufender Fadenkanal ausgebildet (siehe 2 und 3). Über dem
Unterteil 2 befindet sich eine Abdeckung 4. In der
Verpackung 1 ist eine Anzahl von chirurgischen Fäden 6 aufgenommen,
die im Ausführungsbeispiel nicht
armiert sind, die aber auch mit chirurgischen Nadeln versehen sein
können.
Die aus dem Fadenkanal hervorragenden Endbereiche 7 der
Fäden 6 werden
in der Fadenentnahmezone 3 gehalten, wie in 1 veranschaulicht. Weiter
unten ist näher
beschrieben, wie die Fäden 6 aus
der Verpackung 1 entnommen werden können.
-
Das
Unterteil 2 ist im Ausführungsbeispiel einstückig als
Spritzteil geformt und besteht aus Polyethylen. Andere Materialien,
wie z.B. Polypropylen, sind ebenfalls denkbar.
-
Die
Abdeckung 4 ist im Ausführungsbeispiel aus
Karton gefertigt und an ihrer Unterseite, d.h. der dem Unterteil 2 zugewandten
Seite, mit Polyethylen beschichtet. Ein fester Verbund zwischen
Karton und Polyethylen läßt sich
z.B. erzielen, indem eine Polyethylenfolie warm auf Karton aufgewalzt
wird, wobei das Polyethylen erweicht und in die in dem Karton vorhandenen
Poren eindringt.
-
Die
Struktur des Unterteils 2 wird im folgenden anhand der 2 und 3 näher
erläutert.
Die 2 und 3 betreffen verschiedene
Ausführungsformen
der Verpackung 1, die sich aber nur in einem Detail der
Fadenentnahmezone 3 unterscheiden. Daher werden für beide
Ausführungsformen
dieselben Bezugszeichen verwendet.
-
In
dem Unterteil 2 ist ein spiralähnlich gewunden verlaufender
Fadenkanal 10 mit einem ersten Ende 11 ausgebildet,
der durch eine Fadenkanalwandung 12 definiert ist. Die
Fadenkanalwandung 12 begrenzt die Verpackung 1 nach
außen,
d.h. an ihrer Peripherie, und trennt ferner die einzelnen Windungen
des Fadenkanals 10 voneinander ab. An der äußeren Peripherie
der Verpackung 1 trägt
die Fadenkanalwandung 12 einen Verstärkungsrand 14 (siehe 5). Der Fadenkanal 10 verläuft im wesentlichen
spiralartig, wobei er sich, ausgehend von seinem ersten Ende 11,
nach innen windet, weist aber im zentralen Bereich des Unterteils 2 eine
Kehre 15 auf, so daß er
sich in seinem weiteren Verlauf wieder der Peripherie des Unterteils 2 nähert, siehe
insbesondere 3. Am anderen
Ende des Fadenkanals 10, seinem zweitem Ende, befindet
sich an der Unterseite des Unterteils 2 eine Öffnung 16,
siehe 3. Wenn an die Öffnung 16 ein
Unterdruck angelegt wird, lassen sich chirurgische Fäden 6 in
die Verpackung 1 hineinsaugen (siehe unten).
-
Der
mittlere Bereich des Unterteils 2 wird von einem zweiteiligen
Hohlraum 18 eingenommen, der mit dem Fadenkanal 10 nicht
in Verbindung steht. Ein Führungsloch 20 und
ein Positionierloch 22 erleichtern die Handhabung der Verpackung 1 während der Herstellung
und Befüllung
mit chirurgischem Nahtmaterial.
-
Wie
die 2 und 3 zeigen, öffnet sich
der Fadenkanal 10 an seinem ersten Ende 11 zu
der Fadenentnahmezone 3. Die Fadenentnahmezone 3 weist
eine Aussparung 24 in dem Unterteil 2 auf, die von
der Peripherie des Unterteils 2 ausgeht und an einer Seite
bis zum ersten Ende 11 des Fadenkanals 10 reicht,
während
die gegenüberliegende
Seite den Anfang einer Fadenablage 26 definiert. Da die
Aussparung 24 an der Peripherie des Unterteils 2 nicht berandet
ist, besteht ein freier Zugang zu der Aussparung 24 von
der Peripherie des Unterteils 2 her.
-
Die
Fadenablage 26 ist als ein Teil des Bodens des Unterteils 2 ausgebildet.
In der Ansicht gemäß 3 befindet sich oben und
rechts von der Fadenablage 26 ein hochstehender Rand 28,
während die
Fadenablage links durch einen Teil der Fadenkanalwandung 12 begrenzt
ist. Oberhalb der Fadenablage 26 ist ein Fadenhalter 30 angeordnet,
der im Ausführungsbeispiel
als eine von dem hochstehenden Rand 28 ausgehende Nase
gestaltet ist. Die beiden Ausführungsformen
gemäß 2 und 3 unterscheiden sich in der Form dieser
Nase 30. Bei der Ausführungsform
gemäß 2 befindet sich die Nase 30 oberhalb
der Fadenablage 26, aber noch über der Aussparung 24.
Dagegen ist bei der Ausführungsform
gemäß 3 die Nase 30 neben
der Aussparung 24 und über
der Fadenablage 26 angeordnet. Aus fertigungstechnischen
Gründen
hat die Fadenablage 26 jedoch unmittelbar unter der Nase 30 eine Öffnung.
-
Wie 4 zeigt, läßt im Ausführungsbeispiel die
Abdeckung 4 die Fadenentnahmezone 3 frei, so daß die Endbereiche 7 der
in der Verpackung 1 enthaltenen chirurgischen Fäden 6 sichtbar
sind, siehe 6. Der hochstehende
Rand 28, von dem die Nase 30 ausgeht, verläuft quer
zu der in 3 mit A bezeichneten
Längsrichtung
des Fadenkanals 10 im Bereich des ersten Endes 11 des
Fadenkanals 10. Dadurch wird erreicht, daß die Endbereiche 7 der
aus dem Fadenkanal 10 austretenden Fäden 6 gekrümmt liegen,
siehe 6, und sich an
den hochstehenden Rand 28 anlegen. Dabei werden die Endbereiche 7 sicher
zwischen der Fadenablage 26 und der Nase 30 gehalten.
-
Im
Ausführungsbeispiel
ist die Abdeckung 4 auf dem Unterteil 2 aufgesiegelt.
Da die Abdeckung 4 an ihrer Unterseite mit Polyethylen
beschichtet ist, verschweißt
dieses Polyethylen beim Erwärmen
mit dem Polyethylen an der Oberseite der Fadenkanalwandungen 12 des
Unterteils 2. Dabei bilden sich im oberen Endbereich der
Fadenkanalwandung 12 zu der Abdeckung 4 Wülste 32 aus,
wie in 5 in schwarz
eingezeichnet. Diese Wülste
verhindern, daß ein
Faden 6, der sich innerhalb des Fadenkanals 10 befindet,
beim Herausziehen in einen etwaigen Zwischenraum zwischen dem Unterteil 2 und
der Abdeckung 4 gezogen werden kann und sich dort festklemmt.
Bei den beschriebenen Ausführungsformen kann
also die Abdeckung 4 auf einfache Weise auf dem Unterteil 2 durch
Aufsiegeln befestigt werden, wobei sich ein im Querschnitt geschlossener
Fadenkanal 10 ergibt, aus dem eine problemlose Fadenentnahme
möglich
ist.
-
Um
die Verpackung 1 mit chirurgischem Fadenkanal zu befüllen, werden
nach dem Befestigen der Abdeckung 4 auf dem Unterteil 2 die
einzubringenden chirurgischen Fäden 6 im
Bündel
mit ihren den Endbereichen 7 gegenüberliegenden Enden über die
Fadenentnahmezone 3 am ersten Ende 11 des Fadenkanals 10 in
den Fadenkanal 10 eingeführt. Anschließend wird
an die Öffnung 16 ein
Unterdruck angelegt, wodurch die chirurgischen Fäden 6 in den Fadenkanal 10 eingesaugt
werden. Nach Beendigung dieses Vorgangs ragen nur noch ihre Endbereiche 7 aus
dem Fadenkanal 10 hervor. Die Endbereiche 7 der
Fäden 6 werden
anschließend
unter die Nase 30 geschoben, so daß der in 6 gezeigte Zustand erreicht wird.
-
Die
Verpackung 1 wird vorzugsweise in einer gasdicht versiegelten
Umverpackung gelagert, die z.B. aus Aluminiumfolie oder aus aluminisierter Kunststoffolie
besteht. Da die Klebe- oder Siegelnähte einer derartigen Umverpackung
in der Regel nicht absolut dicht sind, hat das im Ausführungsbeispiel
für die
Abdeckung 4 verwendete Kartonmaterial den Vorteil, im Laufe
der Zeit durch diese Nähte
dringende Feuchtigkeit aufzunehmen und auf diese Weise von dem Nahtmaterial
fernzuhalten. Chirurgische Fäden 6,
die z.B. aus hydrolytisch abbaubarem resorbierbarem Material gefertigt
sind, würden
unter Feuchtigkeitseinfluß ihre
Festigkeit verlieren. Das Kartonmaterial der Abdeckung 4 hat
den weiteren Vorteil, daß auf
die Oberseite der Abdeckung 4 Kennzeichnungen für das in
der Verpackung 1 befindliche Nahtmaterial aufgedruckt werden
können.
-
Um
die Verpackung 1 zu benutzen, wird sie zunächst der
erwähnten
Umverpackung entnommen. Die Fadenentnahmezone 3 ist dann
frei zugänglich. Der
Chirurg oder eine Hilfsperson kann die Endbereiche 7 der
in der Verpackung 1 befindlichen chirurgischen Fäden 6 im
Bereich der Aussparung 24 bequem fassen (z.B. mit Hilfe
einer Pinzette) und entweder leicht nach innen, d.h. auf das Zentrum
der Verpackung 1 zu, drücken,
so daß sie
sich aus der von der Fadenablage 26, dem hochstehenden
Rand 28 und der Nase 30 gebildeten Halterung lösen, oder aber
direkt mittels einer nach außen
gerichteten Kraft aus dieser Halterung herausbewegen. Die Fäden nehmen
dann die in 7 gezeigte
Stellung ein. Dabei fächern
die Endbereiche 7 der Fäden 6 leicht
auf, so daß einzelne
chirurgische Fäden 6 problemlos
gegriffen und aus der Verpackung 1 herausgezogen werden
können.
Der gewunden verlaufende Fadenkanal 10 führt dabei
die chirurgischen Fäden 6 auf
sichere Weise, so daß sie
sich untereinander nicht verschlingen oder verknoten und beim Herausziehen
des gewünschten
Fadens die im Fadenkanal 10 verbleibenden chirurgischen
Fäden 6 nur
unwesentlich verschoben werden.
-
8 zeigt eine weitere Ausführungsform
einer Verpackung 1' für chirurgisches
Nahtmaterial in Explosionsansicht. Diese Ausführungsform stimmt weitgehend
mit der in den 3 bis 7 dargestellten zweiten Ausführungsform überein,
weshalb auch dieselben Bezugszeichen verwendet werden wie bei der zweiten
Ausführungsform.
Im Unterschied dazu ist bei der Verpackung 1' auf die Unterseite des Unterteils 2 eine
Basistafel 34 aufgesiegelt, wie auch in den 9 und 10 veranschaulicht.
-
Die
Basistafel 34 ist vorzugsweise genauso aufgebaut wie die
Abdeckung 4. Im Ausführungsbeispiel
weisen sowohl die Abdeckung 4 als auch die Basistafel 34 Karton
von 220 g/m2 auf, der an seiner dem Unterteil 2 zugewandten
Seite mit Polyethylen beschichtet ist. Die Basistafel 34 verhindert,
daß sich die
Verpackung 1' infolge
der beim Aufsiegeln der Abdeckung 4 auftretenden Spannungen
verzieht. Vorzugsweise werden die Abdeckung 4 und die Basistafel 34 gleichzeitig
mit dem Unterteil 2 verschmolzen, und zwar auf ähnliche
Weise, wie zuvor beschrieben.
-
11 zeigt einen Längsschnitt
durch einen Teil der Verpackung 1' entlang der Linie S aus 9. Beim Aufsiegeln der Abdeckung 4 bilden
sich im oberen Endbereich der Wandung des Fadenkanals 10 zu der
Abdeckung 4 Wülste 32 aus,
wie bereits im Zusammenhang mit 5 erläutert. 12 zeigt zum Vergleich einen
Längsschnitt
durch einen Teil einer Ausführungsform,
die sehr ähnlich
zu der zweiten Ausführungsform
gemäß 3 ist, und stimmt daher weitgehend
mit 5 überein.
-
Das
Kartonmaterial der Abdeckung 4 hat den Vorteil, im Laufe
der Zeit durch die Umverpackung dringende Feuchtigkeit aufzunehmen und
von dem Nahtmaterial fernzuhalten, siehe oben. Gleiches gilt für das Kartonmaterial
der Basistafel 34. Um sicherzustellen, daß das in
einer Verpackung 1 bzw. 1' für chirurgisches Nahtmaterial
gelagerte Nahtmaterial innerhalb einer versiegelten Umverpackung
bis zum Verfalldatum nicht zu viel Feuchtigkeit aufnimmt, muß sich innerhalb
der Umverpackung genügend Kartonmaterial
befinden. Im Ausführungsbeispiel wird
dies bei der zweiten Ausführungsform
gemäß 3 durch eine Abdeckung gewährleistet,
die Karton von 370 g/m2 enthält. Bei
der Verpackung 1' ist eine
geringfügig
größere Kartonmenge
auf die Abdeckung 4 und die Basistafel 34 aufgeteilt,
die jeweils Karton von 220 g/m2 enthalten.
-
13 zeigt einen Längsschnitt
durch einen Teil einer weiteren Ausführungsform einer Verpackung
für chirurgisches
Nahtmaterial, die hier mit 1'' bezeichnet
ist. Deren Unterteil 2 stimmt weitgehend mit den Unterteilen
der zuvor erläuterten
Ausführungsformen überein,
weshalb hierfür
wieder dieselben Bezugszeichen verwendet werden. Die Abdeckung,
hier mit 4' bezeichnet,
ist jedoch anders aufgebaut. An ihrer dem Unterteil 2 zugewandten
Unterseite weist die Abdeckung 4' ein Polyolefin-Faservlies (spinnvernetztes
Polyolefin) auf, wie es zum Beispiel von DuPont unter der Bezeichnung "Tyvek" vermarktet wird.
Dieses Material ist eine Mischung aus Polyolefinfasern und Papierfasern
und sehr reißfest. Es
läßt sich
auf das Unterteil 2 aufsiegeln, wenn das Unterteil 2 aus
einem Polyolefin mit ähnlichem Schmelzpunkt
besteht, so daß sich
wieder Wülste 32 ausbilden,
siehe 13. Es ist denkbar,
als Abdeckung 4' ausschließlich ein
Polyolefin-Faservlies
zu verwenden. Im Ausführungsbeispiel
ist jedoch auf eine Lage 36 aus Polyolefin-Faservlies mit
einem Schmelzkleber ein Karton 38 von 370 g/m2 aufgeklebt,
um die Fähigkeit
des Kartons zur Feuchteaufnahme ausnutzen zu können.
-
Es
gibt viele Möglichkeiten
für die
Gestaltung der Abdeckung 4 bzw. 4'. So können Verbundmaterialien oder
einschichtige Strukturen eingesetzt werden. Auch die Verwendung
von Papier, ins besondere von Papier sogenannter medizinischer Qualität, ist denkbar.