DE19849500C2 - Verfahren zum Aufbringen von Dekors und/oder Zeichen auf Glas-, Glaskeramik- und Keramikerzeugnisse - Google Patents
Verfahren zum Aufbringen von Dekors und/oder Zeichen auf Glas-, Glaskeramik- und KeramikerzeugnisseInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufbringen von Dekors
und/oder Zeichen auf Glas-, Glaskeramik- und Keramikerzeugnisse unter
Anwendung der Elektrophotographie.
Auf Glas-, Glaskeramik- und Keramikerzeugnisse werden im großen Umfang zur
Erzielung gewünschter ästhetischer Eindrücke Dekors aufgebracht. Bei
bestimmten derartigen Erzeugnissen müssen auch Beschriftungen,
Kennzeichnungen oder dergleichen aufgebracht werden, um z. B. dem Benutzer
unmittelbar die erforderliche Informationen zu geben. Als typisches Beispiel seien
hier die Glaskeramikplatten für Kochfelder genannt, die neben der Marke, z. B.
CERAN®, auch andere Bedien- und Zustandshinweise, sowie, je nach
Kundenwunsch, auch insbesondere farbige Dekors aufweisen.
Zum Aufbringen derartiger Dekors und/oder Zeichen, zusammengefaßt als
"Bilder" bezeichnet, sind verschiedene Verfahren und Vorrichtungen bekannt
geworden, von denen bisher zwei in der Praxis Bedeutung erlangt haben.
Bei dem ersten typischen Verfahren werden Keramikfarben mittels einschlägiger
Druck-Techniken direkt auf die Glas- und Keramikerzeugnisse aufgedruckt, die
Farbe zunächst wischfest getrocknet und danach eingebrannt, wobei im Fall der
erwähnten Glaskeramikplatten für Kochfelder der Farbeinbrand typischerweise
während der Keramisierung stattfindet. In diesem Fall erfolgt das Aufdrucken
daher nicht auf die fertige Glaskeramikplatte, sondern bereits auf den zu
keramisierenden Grünling.
Bei dem im allgemeinen für das vorgenannte Druckverfahren verwendeten
Siebdruckverfahren muß zunächst eine Siebdruckschablone hergestellt werden.
Dazu wird das Sieb aus feinmaschigem Textil- oder Drahtgewebe, das über einen
Druckrahmen gespannt wird, an den bildfreien Stellen mit einer aus Papier
geschnittenen, mit Fettusche gezeichneten oder photographisch hergestellten
Schablone abgedeckt. Mittels dieser Siebdruckschablone werden dann die
keramischen Farben auf das Glas- bzw. Keramikerzeugnis direkt
aufgebracht. Die Herstellung der Siebdruckschablone bei dem bekannten
Verfahren ist sehr aufwendig und für Einzelanfertigungen unrentabel. Zudem muß
mit Hilfe einer Rakel die Druckfarbe durch die offenen Stellen der
Siebdruckschablone manuell oder in Siebdruckmaschinen aufgebracht werden.
Das Siebdruckverfahren ist weiterhin ein Naßverfahren, bei dem mit Drucköl
angepastete, keramische Farbpigmente als Druckfarbe eingesetzt werden, so daß
relativ große und teuere Maschinen mit Trocknern notwendig sind, und weiterhin,
insbesondere im Hinblick auf die beim Herstellungsprozeß benötigten
Lösungsmittel große Arbeitsschutz- und Umweltprobleme bestehen. Die in dem
Drucköl vorhandenen Lösungsmittel verdampfen relativ leicht, so daß aufwendige
und teure Arbeitsschutzmaßnahmen getroffen werden müssen, und zum anderen
separate Filterungsanlagen erforderlich sind. Überdies sind beim
Siebdruckverfahren, wie auch beim Offsetdruckverfahren, mehrere hintereinander
geschaltete Druckvorgänge für die verschiedenen Farben (z. B. Cyan, Magenta,
Gelb und Schwarz) erforderlich, was weithin zu sehr groß ausgestalteten Anlagen
führt.
Desweiteren besteht bei dem bekannten Druckverfahren das Problem, daß die
Reproduzierbarkeit der Farben bei einer größeren Stückzahl nicht mehr
gewährleistet werden kann, und zudem bereits nach einer geringen Stückzahl,
d. h. in etwa nach 100 Druckvorgängen, die Siebdruckschablone gereinigt werden
muß.
Zum anderen ist bei dem Siebdruckverfahren das Auflösungsvermögen des
aufgebrachten Buntdrucks durch das Raster der Siebdruckschablone begrenzt.
Dies führt dazu, daß die bedruckten Keramik- oder Glaserzeugnisse häufig
bezüglich der Glätte, der Homogenität und der Auflösung des Farbdrucks nicht
zufriedenstellend sind. Weiterhin müssen häufig, um eine gewünschte Güte
erzeugen zu können, mehrere Sonderfarben verwendet werden.
Bei dem zweiten typischen Verfahren werden Keramikfarben nicht direkt auf die
Glas- und Keramikerzeugnisse aufgebracht, sondern auf ein Transfermittel, wie
z. B. ein mit Gummi-Arabikum beschichtetes Papier. Dieses derart vorbereitete
Transfermittel wird daraufhin auf das Keramik- oder Glaserzeugnis an
gewünschter Position aufgelegt und angefeuchtet, wodurch sich das Papier unter
Belassung der Farben auf dem Erzeugnis entfernen läßt. Schließlich wird dann
das Erzeugnis in an sich bekannter Weise gebrannt, was zu einer Verschmelzung
der keramischen Farben mit dem Erzeugnis führt. Es wird somit ebenfalls ein
dauerhafter Druck auf dem Keramik- bzw. Glaserzeugnis erzielt.
Dieses zweite typische Verfahren arbeitet nach dem Prinzip des Abziehbildes. Es
ist dabei bekannt, die Keramikfarben mittels einschlägiger Drucktechniken,
insbesondere mittels Siebdruck, auf das Transfermittel zu bringen, mit den
erläuterten Nachteilen der Siebdrucktechnik.
Es ist daher auch durch die DE 44 13 168 C2 bekannt geworden, anstelle
üblicher Keramikdruckfarben einen neuartigen keramischen Toner zu verwenden,
d. h. keramische Farbzusammensetzungen, die aus feinen Teilchen aus
keramischen Pigmenten, Flußmittel (Glas), Bindemittelharz(en) und üblichen
Additiven bestehen und mittels eines elektrophotographischen
Reproduktionsverfahrens (Elektrokopierverfahren) auf das Transfermittel
aufgetragen werden. Unter Zuhilfenahme dieser Maßnahmen gelingt es, ein
Verfahren zu Herstellung von dekorierten Keramik- und Glaserzeugnissen zu
schaffen, das die oben genannten Probleme der bekannten Druckverfahren
überwindet. Es kann ein dekoriertes Keramik- und Glaserzeugnis hergestellt
werden, das hinsichtlich der Feinheit und Auflösung des Dekors (des Drucks) den
bekannten Erzeugnissen überlegen ist.
Das bekannte Verfahren erlaubt auch ein vereinfachtes Aufbringen der Bilder auf
das Transfermittel. Durch Einlesen der Daten des gewünschten, auf dem
Keramik- oder Glaserzeugnis aufzubringenden Bildes z. B. mittels eines digitalen
Farbscanners oder durch Verwendung originärer Graphikdaten und Übertragung
dieser Daten mittels eines Personal Computers in den Bildspeicher der
elektrophotographischen Reproduktionseinrichtung, z. B. eines Laserdruckers,
wird vorteilhafterweise dem Benutzer erstmals die Möglichkeit gegeben, auch bei
nur sehr geringen herzustellenden Stückzahlen Änderungen ohne zusätzlichen
Aufwand, wie z. B. in der Farbabstufung, der Rasterung, vorzunehmen. Auch
können alle mittels der heutigen Computertechnologie möglichen Grafiken
und/oder Abänderungen direkt auf das Tansfermittel übertragen werden.
Der entscheidende Nachteil dieses bekannten Verfahrens besteht darin, daß ein
Transfermittel benötigt wird in Verbindung mit weiteren Verfahrensschritten, uni
das Bild von diesem Transfermittel auf das Glas- bzw. Keramikerzeugnis zu
bringen. Abgesehen von dem Mehraufwand für die Herstellung der Bilder auf
dem Erzeugnis besteht auch die Gefahr, daß die Bilder des angefeuchteten
Transfermittels beim Aufbringen und Abziehen des Trägers verrutschen, wie das
von Abziehbildern her hinlänglich bekannt ist, so daß die Bilder verzerrt
aufgebracht werden, was dann nicht den Toleranzanforderungen an das farbige
Produkt entspricht.
Ein vergleichbares elektrophotographisches Reproduktionsverfahren zum
Aufbringen von Bildern auf Kacheln unter Verwendung eines Transfermittels ist
durch die WO 96/34319 bekannt geworden, für das die geschilderten Nachteile
im gleichen Maß gelten.
Ferner beschreibt die EP 0 834 784 A1 eine Vorrichtung zum Aufbringen von
Dekors und/oder Zeichen auf Glas- oder Keramikerzeugnisse unter Anwendung
der Elektrophotographie. Diese Vorrichtung besteht aus:
- - einer Bildwalze, die eine elektrostatisch aufladbare photoleitfähige Schicht aufweist,
- - einer Belichtungsanordnung zur Erzeugung eines dem aufzubringenden Dekors und/oder Zeichen entsprechenden elektrostatischen Ladungsbildes,
- - einem Vorratsbehälter für einen keramischen Toner und Einrichtungen zum Entwickeln des elektrostatischen Ladungsbildes mit diesem Toner,
- - einem Zwischenträger in Form eines Endlosbandes oder einer Übertragungswalze, der einerseits im direkten Kontakt mit der Bildwalze steht und das Tonerbild aufnimmt, und der andererseits im direkten Kontakt mit dem Glas- oder Keramikerzeugnis steht, um das Tonerbild vom Zwischenträger direkt auf das Glas- oder Keramikerzeugnis zu übertragen.
Die Übertragung des auf dem Zwischenträger aufgebrachten Tonerbildes auf das
Glas- oder Keramikerzeugnis erfolgt in der Weise, daß durch entsprechende
Heizvorrichtungen einmal der Zwischenträger in der Kontaktzone zum Glas- oder
Keramikerzeugnis auf eine Temperatur von mindestens 100°C aufgeheizt und
zum anderen das Glas-Keramikerzeugnis auf eine Temperatur von mindestens 80°
C vorgeheizt wird.
Bei dieser Wärmeübertragungs-Methode wird der Toner auf dem Zwischenträger
in den geschmolzenen Zustand gebracht und der aufgeschmolzene Toner wird
dann auf das Glas- oder Keramikerzeugnis übertragen. Durch diesen
Aufschmelzvorgang verläuft jedoch der Toner und damit das Ladungsbild etwas,
so daß auch bei diesem Verfahren die Konturenschärfe zu wünschen übrig läßt.
Ferner ist es nicht ohne weiteres möglich, den aufgeschmolzenen Toner von dem
Zwischenträger vollständig zu entfernen, so daß die Gefahr des Verschleppens
von Restbildern besteht.
Durch die JP 08-146819 A ist eine Vorrichtung zum Aufbringen von Dekors
und/oder Zeichen auf Glas-, Glaskeramik- und Keramikerzeugnisse unter
Anwendung der Elektrophotographie bekannt geworden, die eine konturenscharfe
Abbildung ohne die Gefahr von Restbildern ermöglicht.
Diese bekannte Vorrichtung erzeugt die Dekors und/oder Zeichen auf den
Erzeugnissen mit
- - einer Bildwalze, die eine elektrostatisch aufladbare photoleitfähige Schicht aufweist,
- - einer Belichtungsanordnung zur Erzeugung eines den aufzubringenden Dekors und/oder Zeichen entsprechenden elektrostatischen Ladungsbildes,
- - einer Einrichtung zum Entwickeln des elektrostatischen Ladungsbildes mit keramischem Toner,
- - einem Zwischenträger, der einerseits im direkten Kontakt mit der Bildwalze steht und auf den das Tonerbild von der Bildwalze übertragen wird,
- - mit einer Vorrichtung zum Fördern des Glas-, Glaskeramik- oder Keramiksubstrats zu einer Kontaktzone, in der das Substrat in Kontakt mit der Übertragungswalze tritt,
- - Korona-Ladeeinrichtungen, von denen eine am Zwischenträger und die andere im Bereich der Kontaktzone angeordnet ist, und mit
- - Heizmitteln zum Einbrennen des auf das Erzeugnis übertragenen Tonerbildes.
Im Fall der vorgenannten JP 08-146 819 A ist als Zwischenträger ein Endlosband
vorgesehen. Ein derartiges Endlosband hat typbedingt eine gewisse Flexibilität
und unterliegt daher Verformungen durch den Kontakt mit der Bildwalze und dem
Erzeugnis, ist daher nicht stabil und damit formtreu, wie es für das Aufbringen
eines unverzerrten, hohen Toleranzanforderungen genügenden, insbesondere
großflächigen Bildes auf das Erzeugnis notwendig ist.
Ferner ist im bekannten Fall die zweite Korona-Ladeeinrichtung am Erzeugnis
neben der Kontaktzone zwischen Endlosband und Erzeugnis angeordnet, wodurch
die elektrostatische Übertragung des auf dem Endlosband befindlichen
Zwischenbildes auf das Erzeugnis zu wünschen übrig läßt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Aufbringen von
Dekors und/oder Zeichen auf Glas-, Glaskeramik- oder Keramikerzeugnissen
anzugeben, die das Aufbringen eines unverzerrten, hohen Qualitätsanforderungen
genügenden, insbesondere großformatigen Bildes auf das Erzeugnis ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebene
Vorrichtung gelöst.
Um ein entsprechend unverzerrtes, hohen Qualitätsanforderungen genügendes Bild
auf das Erzeugnis, insbesondere auf großformatige Erzeugnisse (0,25 m2) zu
übertragen, kommt es darauf an, eine möglichst formtreue/stabile Ausbildung des
Zwischenträgermediums zu erreichen. Das gelingt erfindungsgemäß am besten
durch die Verwendung eines rotationssymmetrischen steifen Körpers, der
Übertragungswalze. Dieser unterliegt nicht den Verformungen wie das
Endlosband.
Dadurch, daß zwei Korona-Ladeeinrichtungen unterhalb des Erzeugnisses direkt
in der Kontaktzone zwischen Übertragungswalze und Erzeugnis angeordnet sind,
wird die elektrostatische Übertragung des auf der Übertragungswalze befindlichen
Zwischenbildes auf das Erzeugnis signifikant verbessert.
Anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungs
beispieles einer erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die Erfindung näher
beschrieben.
Auf einem Förderband 1 befinden sich Glas-, Glaskeramik- oder
Keramikerzeugnisse 2, z. B. Kacheln oder Glaskeramikplatten für Kochfelder, auf
die ein Dekor und/oder Beschriftungen und/oder Kennzeichnungen aufgebracht
werden sollen. Das Bild des aufzubringenden Dekors bzw. der Text für die
Beschriftung oder der Kennzeichnung wird mittels eines Personal-Computers 3
einer Elektrokopier-Einrichtung 4 zugeführt, deren prinzipieller Aufbau noch
näher erläutert werden wird.
Die entsprechenden Bilder können vom Computer originär im Rahmen von
entsprechenden graphischen oder Textprogrammen vorgegeben werden. Es ist
jedoch auch möglich, die aufzubringenden Dekors bzw.
Beschriftung/Kennzeichnungen aus einer Vorlage über einen Scanner in den
Computer einzulesen; sie können dort ggf. noch modifiziert werden.
Die Elektrokopier-Einrichtung 4 besteht typischerweise aus einer Bildwalze 5, die
mit einer photoleitfähigen Schicht versehen ist, die über eine entsprechende
Belichtungsanordnung 6, beispielsweise durch einen gesteuerten Laserstrahl,
entsprechend dem aufzubringenden Dekor bzw. der Beschriftung belichtet wird.
Es entsteht dadurch in bekannter Weise ein "latentes" elektrostatisches
Ladungsbild. Mittels eines aus einem Vorratsbehälter 8 zugeführten keramischen
Toners, wie er beispielsweise aus der zitierten DE 44 13 168 C2 bekannt
geworden ist, die insoweit zum Offenbarungsinhalt dieser Anmeldung gehören
soll, wird das auf der Bildwalze befindliche latente elektrostatische Ladungsbild
zu einem sichtbaren Tonerbild entwickelt, das anschließend auf eine
Übertragungswalze 7 mit flexibler Oberfläche übertragen wird. Danach wird das
Tonerbild der Übertragungswalze 7 direkt auf das Glas- bzw. Keramikerzeugnis 2
übertragen. Diese Übertragung erfolgt unter Zuhilfenahme eines elektrostatischen
Feldes, das durch Anlegen einer Spannung an zwei Korona-Ladeeinrichtungen 9,
10 erzeugt wird, von denen eine 9 innerhalb der Übertragungswalze 7 und die
andere 10 unter dem Substrat 2 in der Kontaktzone angeordnet ist. Die Korona-
Ladeeinrichtungen können im einfachsten Fall durch einen Draht gebildet werden.
Danach wird das elektrostatisch übertragene Tonerbild mit üblichen Methoden auf
dem Erzeugnis eingebrannt.
Durch das erzeugte elektrostische Feld wird das auf dem Zwischenträger 7
befindliche Tonerbild sehr exakt auf das Substrat 2 übertragen. Versuche haben
dabei gezeigt, daß dies rückstandslos erfolgt, so daß die Aufbereitung der
Übertragungswalze für das Übertragen des nächsten Ladungsbildes von der
Bildwalze 5 vereinfacht ist und keine Gefahr für das Entstehen von Restbildern,
die in die folgende Abbildung verschleppt werden, gegeben ist.
Prinzipiell kann die Übertragungswalze zwar auch durch ein Endlosband als
Zwischenträger ersetzt werden.
Um ein entsprechend unverzerrtes, hohen Toleranzanforderungen genügendes Bild
auf das Substrat insbesondere auf großformatige Substrate (0,25 m2) zu
übertragen, kommt es jedoch darauf an, eine möglichst formtreue/stabile
Ausbildung des Zwischenträgermediums zu erreichen. Das gelingt am besten
durch die Verwendung eines rotationssymmetrischen steifen Körpers, einer
Übertragungswalze. Dieser unterliegt nicht den Verformungen etwa wie das
Endlosband. Der rotationsymmetrische Körper, die Übertragungswalze, kann
beispielhaft aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), Polyethylen oder
ähnlichen geeigneten Materialien ausgeführt sein. Diese Walze ist innen hohl
ausgeführt, damit innenliegend Korona-Ladeeinrichtungen angebracht werden
können, die den Übertrag des Toners auf das Substrat bewerkstelligen. Es ist
vorteilhaft, auf der Oberfläche der Walze 7 eine Schicht aus einem Material
aufzubringen, das den Toner trägt, aber bei der Koronenentladung eine
rückstandslose Übertragung des Toners zuläßt. Hier hat sich als vorteilhaft die
Verwendung eines Silikongummis als Beschichtungsmaterial erwiesen. Es können
aber auch andere Materialien mit entsprechenden physikalischen Eigenschaften
eingesetzt werden. Durch diese Beschichtung erhält die Oberfläche der
Übertragungswalze auch eine gewisse Elastizität, was sich auch günstig
hinsichtlich der Kontaktbildung auswirkt.
Der Aufbau und die Wirkungsweise der Bildwalze 5 und der Tonerzufuhr 8, die
die wesentlichen Komponenten der Elektrophotographie bzw. der Xeroxgraphie
darstellen, sind grundsätzlich bekannt und brauchen daher hier im einzelnen nicht
näher erläutert zu werden.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ist es erstmals in überraschender und
vorteilhafter Weise gelungen, mit Mitteln der Elektrophotographie Glas- und
Keramikerzeugnisse direkt, d. h. ohne Transfermittel im Sinne der
Abziehbildtechnik, mit insbesondere auch großflächigen Dekors und/oder Zeichen
unverzerrt zu versehen.
Die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung dekorierten Keramikerzeugnisse
betreffen insbesondere die aus Ton oder tonmineralhaltigen Mischungen
geformten und gebrannten Erzeugnisse. Weitere bevorzugte Keramikerzeugnisse
beinhalten auch Produkte aus sonderkeramischen Werkstoffen, wie z. B.
verschiedenste pulverförmige Materialien (z. B. Metalloxide), die auch
silikatischer Natur sind. Beispielhaft können die Keramikerzeugnisse Waren aus
Porzellan, Steingut, aber auch aus sonderkeramischen Stoffen, wie Stearin, Rutil,
Cordierit und Cermets darstellen. Das Keramikerzeugnis kann weiterhin vor dem
Dekorieren mit einer Glasur versehen werden, oder die Glasur kann nach dem
Dekorieren aufgebracht werden. Glas-/Glaskeramikerzeugnisse umfassen im
Rahmen der Erfindung alle aus einer Glasmasse hergestellten Erzeugnisse oder
Erzeugnisse mit einer Glasoberfläche. Insbesondere sollen hierbei
Glas-/Glaskeramikerzeugnisse erwähnt werden, die aus einfachen und
zusammengesetzten Silikaten von Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium,
Aluminium, Barium, Zink und Blei bestehen. Diese Gläser sind auf feurig
flammenden Wege entstanden, und die abgekühlten Schmelzen bestehen im
wesentlichen aus Siliciumdioxid. Calciumoxid und Natriumoxid, wobei
Spezialgläser daneben auch größere Mengen von Bortrioxid, Phosphorpentoxid,
Bariumoxid, Kaliumoxid, Lithiumoxid, Zirconoxid oder Bleioxid enthalten
können. Siliciumdioxid, Boroxid und Phosphorpentoxid sind die eigentlichen
Glasbildner, die auch die Grundlage des Emailles bilden. Dementsprechend sollen
unter dem Begriff "Glaserzeugnis" auch Emailleerzeugnisse verstanden werden.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Aufbringen von Dekors und/oder Zeichen auf Glas-,
Glaskeramik- und Keramiksubstrate unter Anwendung der
Elektrophotographie, mit:
- - einer Bildwalze (5), die eine elektrostatisch aufladbare photoleitfähige Schicht aufweist,
- - einer Belichtungsanordnung (6) zur Erzeugung eines dem aufzubringenden Dekor und/oder Zeichen entsprechenden elektrostatischen Ladungsbildes auf der Bildwalze (5),
- - einer Einrichtung zum Entwickeln des elektrostatischen Ladungsbildes mit keramischem Toner,
- - eine Übertragungswalze (7), die im direkten Kontakt mit der Bildwalze (5) steht und auf die das Tonerbild von der Bildwalze (5) übertragen wird,
- - einer Vorrichtung (1) zum Fördern des Glas-, Glaskeramik- oder Keramiksubstrats (2) zu einer Kontaktzone, in der das Substrat in Kontakt mit der Übertragungswalze (7) tritt,
- - einer ersten, im Inneren der Übertragungswalze (7) oberhalb der Kontaktzone angeordneten Korona-Ladeeinrichtung (9), und einer zweiten, unterhalb des Substrats (2) in der Kontaktzone angeordneten Korona-Ladeeinrichtung (10), wobei die beiden Korona-Ladeeinrichtungen (9, 10) so mit Spannung beaufschlagbar sind, daß das Tonerbild elektrostatisch von der Übertragungswalze (7) auf das Substrat (2) übertragen wird, und mit
- - Heizmitteln zum Einbrennen des auf das Substrat übertragenen Tonerbildes.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der die Übertragungswalze (7) eine
Hohlwalze ist, in deren Inneren die Korona-Ladeeinrichtung (9)
angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Übertragungswalze (7)
aus Kunststoff, vorzugsweise aus glasfaserverstärktem Kunststoff oder
Polyethylen besteht.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der auf die
Oberfläche der Übertragungswalze (7) eine elastische Schicht,
vorzugsweise aus Silikongummi, aufgebracht ist.
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