DE19845186A1 - Fluidform - Google Patents
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Abstract
Eine Fluidform, die der Herstellung von Tiefziehteilen (vgl. 10) auf beliebigen Pressen dient und die aus einem Stempel (2), einem Niederhalter (3) und einer bevorzugt mit Wasser befüllbaren Matrize (4) besteht, wobei das tiefzuziehende Blech (10) zwischen Matrize (4) und Niederhalter (3) quer geführt ist, soll dahingehend verbessert werden, daß für das Beschneiden des tiefgezogenen Teiles (vgl. 10) und ggf. für weiter erforderlich werdende Arbeitsgänge keine zusätzlichen Werkzeuge bereitgestellt werden müssen. DOLLAR A Dazu wird eine Ausbildung der jeweiligen Fluidform als Kombinationswerkzeug (1) für das Tiefziehformen und für weitere Arbeitsgänge, wie Beschneiden, Wandprofilieren, Ausklinken, Lochen o. dgl., vorgesehen.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Fluidform, die der Herstellung von Tiefziehteilen
in beliebigen Pressen dient und die aus einem Stempel, einem Niederhalter und einer
bevorzugt mit Wasser befüllbaren Matrize besteht, wobei das tiefzuziehende Blech
zwischen Matrize und Niederhalter quer geführt ist.
Derartige Fluidformen sind seit geraumer Zeit bekannt und sie haben sich in der
Praxis gut bewährt, insbesondere deshalb, weil mit ihnen im Gegensatz zu einfachen
Tiefziehwerkzeugen verhältnismäßig große und in der Formgebung schwierige
Tiefziehteile hergestellt werden können, d. h., es sind Tiefziehteile herstellbar, die mit
Tiefziehwerkzeugen ohne Wasser od. dgl. nicht herstellbar waren. Da bei Tiefziehtei
len wie auch bei Fließpreßteilen wegen des quer zur Fertigungsrichtung abstehenden
Faltenrandes bzw. wegen des unregelmäßigen Randes bei Fließpreßteilen ein Be
schneiden des jeweiligen Werkstückes erforderlich ist, fällt ein weiterer Arbeitsgang
an, der zusätzliche Kosten mit sich bringt. Noch ungünstiger und unwirtschaftlicher
wird es, wenn an den Wandflächen des tiefgezogenen Teiles räumliche Veränderun
gen und/oder Aussparungen gefertigt werden müssen.
Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Fluid
form anzugeben, die derart ausgebildet ist, daß für das Beschneiden des tiefgezoge
nen Teiles und ggf. für weiter erforderlich werdende Arbeitsgänge keine zusätzlichen
Werkzeuge bereitgestellt werden müssen.
Mit dem Merkmal des Hauptanspruches läßt sich die gestellte Aufgabe vorteilhaft
lösen, denn durch die Ausbildung der Fluidform als Kombinationswerkzeug kann
nicht nur der tiefgezogene Teil ohne Mehraufwand an Zeit und Werkzeugkosten von
den zu beseitigenden Randbereichen befreit, also beschnitten werden, sondern es
können mit ein und demselben Werkzeug auch weitere Arbeitsgänge, wie das Profi
lieren von Wandbereichen, das Herstellen von Ausklinkungen, ein Lochen der Wän
de od. dgl. vollzogen werden.
Ein für die Praxis bestens geeignetes Kombinationswerkzeug ergibt sich aus An
spruch 2. Durch die Anordnung einer in der Teilungsebene der jeweiligen Fluidform
vorgesehen Membran, die das tiefgezogene Material gegen trennende und/oder for
mende Gestaltungen am oder im Stempel der Fluidform preßt, lassen sich die zuvor
erwähnten Arbeitsgänge tatsächlich ohne zusätzliche Werkzeuge vollziehen. Die Un
kosten für die Membran und auch die Kosten für eine besondere Gestaltung des je
weiligen Stempels bleiben bedeutungslos, wenn man die erzielten Vorteile entspre
chend würdigt oder berücksichtigt, daß Arbeitsgänge in ein und derselben Fluidform
vollzogen werden können, für die man früher mehrere Werkzeuge zur Verfügung
stellen mußte, ganz zu schweigen von dem erhöhten Zeitaufwand, der kostenmäßig
heute besonders belastend ist.
Um insbesondere bei Tiefziehteilen mit verhältnismäßig großen Tiefen und schwieri
ger Formgebung die für gewöhnlich plane Membran nicht zu überlasten oder gar vor
zeitig unbrauchbar zu machen, empfiehlt es sich, nach Anspruch 3 vorzugehen.
Um den Tiefziehvorgang als solchen und/oder das Beschneiden od. dgl. regeln und
steuern zu können, wird vorgeschlagen, nach Anspruch 4 vorzugehen. Durch diese
Maßnahme ist es möglich, mit unterschiedlichen Drücken zu arbeiten, wodurch - wie
schon angedeutet - nicht nur der Tiefziehvorgang im Sinne der besonderen Gestal
tung der herzustellenden Teile, sondern auch weitere Arbeitsgänge beeinflußt wer
den können.
Gemäß Anspruch 5 ist eine trennende Stempelgestaltung von einer Art umlaufenden
Sollbruchnut gebildet. Die Bezeichnung "Sollbruchnut" ist deshalb gewählt, weil in
dem einen oder anderen Fall möglicherweise kein vollständiges Abtrennen des stö
renden Faltenrandes erfolgt, das Material aber mit Sicherheit soweit geschwächt ist,
daß der unbrauchbare Teil bequem entfernt werden kann. Letzteres vor allem des
halb, weil bekanntlich schon verhältnismäßig geringe Oberflächeneinkerbungen mit
Sicherheit zu Brüchen an gewollten Stellen führen.
Um die Wirkung der Sollbruchnut zu verbessern, empfiehlt es sich, nach den An
sprüchen 6 und 7 vorzugehen.
Für das Entfernen des in der Sollbruchnut verbleibenden Materials ist es von Vorteil,
wenn man nach Anspruch 8 vorgeht. Damit wird nämlich der geschlossene Ring auf
geschnitten, so daß das Material bequem mit einem entsprechenden Werkzeug ent
fernt werden kann. Dies schließt aber nicht aus, daß man die Sollbruchnut nach An
spruch 9 ausbildet.
Um ein vollständiges Durchtrennen des abzuscherenden Materials zu erreichen, wird
empfohlen, nach Anspruch 10 vorzugehen.
Wenn man eine Sollbruchnut vermeiden will, ist es für das Beschneiden zweckmä
ßig, sich die Lehre des Anspruches 11 zunutze zu machen. Eine verbesserte
Trennwirkung läßt sich erzielen, wenn man nach den Angaben des Anspruches 12
vorgeht.
Auch bei der Kantentrennung ist es zweckmäßig, die Stärke des zu trennenden Ma
terials zu berücksichtigen, wie sich dies aus Anspruch 13 ergibt.
Für den Fall, daß neben dem Beschneiden noch weitere Arbeitsgänge erforderlich
sind, wird vorgeschlagen, sich der Merkmale des Anspruches 14 zu bedienen.
Wenn durch besondere Formen das Rückführen des Stempels Schwierigkeiten be
reitet bzw. das tiefgezogene Teil nicht vom Stempel abgenommen werden kann, wird
vorgeschlagen, nach Anspruch 15 vorzugehen. Eine hydraulische Betätigung der
hier vorzusehenden Schieber ist als bevorzugt anzusehen.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht; es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäß ausgestaltete Fluidform im Schnitt bei nicht eingefah
renem Stempel;
Fig. 2 die gleiche Fluidform bei eingefahrenem Stempel und nicht vollständig ver
formten Blech;
Fig. 3 die Fluidform bei eingefahrenem Stempel und endgültig verformten Blech;
Fig. 4 eine Einzelheit im Bereich des Kreises in Fig. 3 in Form einer Sollbruchnut,
gegenüber Fig. 3 stark vergrößert;
Fig. 5 eine gegenüber Fig. 4 geänderte Ausführungsform;
Fig. 6 eine Einzelheit in einer Sollbruchnut;
Fig. 7 und 8 gegenüber einer Sollbruchnut geänderte Beschneidemöglichkeiten;
Fig. 9 ein Beispiel für eine Wandprofilierung und
Fig. 10 ein Beispiel für das Lochen des tiefgezogenen Teiles.
Wie sich aus den Fig. 1 bis 3 ergibt, besteht eine Fluidform 1 aus einem Stempel 2,
einem Niederhalter 3 und aus einer Matrize 4, die auch Wasserkasten genannt wird.
Die Matrize 4 ist zweiteilig ausgeführt und die beiden Teile 5, 6 nehmen in der Tei
lungsebene 7 eine Membran 8 auf, die mit umlaufenden Randprofilierungen 9 in den
Teilen 5, 6 lagegesichert ist. Zwischen dem oberen Teil 5 der Matrize 4 und dem
Niederhalter 3 ist das tiefzuziehende Blech 10 quer geführt.
Die von den Teilen 6, 8 und 10 gebildeten Räume 11, 12 sind mit steuer- und regel
baren Anschlüssen 13, 14 an ein Medium, z. B. Wasser angeschlossen, so daß sie
voneinander unabhängig unter Druck gesetzt oder von Druck befreit werden können,
was für den Tiefziehvorgang von Bedeutung ist.
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß durch das Einfahren des Stempels 2 in die Matrize 4
und durch Änderung der Wasserdrücke in den Räumen 11 und 12 einmal das Blech
10 an das Profil des Stempels 2 im wesentlichen zur Anlage gebracht wurde und
zum anderen die Membran 8 etwa die dargestellte Formänderung erfahren hat.
Durch entsprechende Drucksteigerung im Raum 12 und durch Verdrängung des
Wassers aus dem Raum 11 schmiegt sich die Membran 8, wie aus Fig. 3 ersichtlich,
satt an das vorverformte Blech 10 an und bringt letzteres in die endgültige Form bei
gleichzeitigem Trennen bzw. Beschneiden auf Grund einer umlaufenden Soll
bruchnut 15, die sich besonders gut aus den Fig. 4 und 5 ergibt.
Aus der Zeichnung ist deutlich zu erkennen, welche Bedeutung die steuer- und regel
baren Anschlüsse 13, 14 für den Tiefziehvorgang haben, der wesentlich durch die zu
erzeugende Form beeinflußt wird. Bezüglich der Belastung der Membran ist noch zu
bemerken, daß diese, um zerstörende Belastungen zu vermeiden, in etwa dem Hohl
raum 12 angepaßt werden kann, wozu auf Fig. 2 verwiesen wird. Es versteht sich,
daß durch diese Anpassung der Medienfluß zu den vom Anschluß entfernt liegenden
Bereichen nicht behindert werden darf. Ebenso sollten scharfe Kanten in der Matrize
4 vermieden werden, die unmittelbar mit der Membran 8 in Berührung kommen.
Aus Fig. 4 ist ersichtlich, daß die vergrößert dargestellte Sollbruchnut 15 im Stempel
2 eine obere Kante 16 und eine untere Kante 17 aufweist, so daß die von der Flüs
sigkeit im Raum 12 belastete Membran 2 einen umlaufenden Streifen 18 aus dem
Blech 10 abzutrennen vermag, also in ein und demselben Werkzeug ein Beschnei
den des tiefgezogenen Teiles erfolgt.
Gemäß Fig. 5 ist die Sollbruchnut 15 am Grund derart gestaltet, daß der umlaufende
Streifen 18 durch den Druck der Membran 8 schmäler wird, so daß die Reibung an
den Sollbruchwänden absinkt, wodurch das Entnehmen des Streifens 18 aus der Nut
15 erleichtert wird.
Ein problemloses Entnehmen des umlaufenden Streifens 18 ist dann gegeben, wenn
man nach Fig. 6 in der umlaufenden Sollbruchnut 15 einen Trennsteg 19 vorsieht,
der die Tiefe der Nut ganz oder nahezu ausfüllt und dessen Schneide 20 in Stempel
richtung verläuft.
Die Fig. 7 und 8 zeigen zwei Bauarten zum Beschneiden ohne Sollbruchnut, d. h.,
eine solche ist durch eine umlaufende Kante 21 ersetzt, die gegenüber darunter lie
genden Stempelbereichen 22 mindestens um die Stärke des Bleches 10 vorspringt.
Bei der Ausführung gemäß Fig. 8 ist die Kante 21 als Scheide ausgebildet, indem auf
sie eine Hinterschneidung 23 folgt.
Der Fig. 9 ist eine Wandprofilierung 24 zu entnehmen, die nicht umläuft, sondern nur
an einer einzigen Stelle oder in Mehrfachanordnung vorgesehen ist. Das Beschnei
den des tiefgezogenen Teiles, also des Bleches 10 erfolgt oberhalb der Wandprofilie
rung 24 und ist nicht dargestellt. Da bei dieser Ausführung der Stempel 2 nicht aus
gefahren werden kann, sind entsprechend der Anzahl der Wandprofilierungen 24
Schieber 25 vorgesehen, die zweckmäßig hydraulisch betätigt werden. Schieber 25
sind auch dann erforderlich, wenn nach Fig. 10 Wandbereiche des tiefgezogenen
Bleches 10 gelocht werden sollen bzw. mit mindestens einem Loch 26 versehen
werden soll. Dabei sind der oder die Schieber 25 als Auswurfmittel für die abgetrenn
ten Teile 27 gedacht. Auch hier erfolgt das Beschneiden mit einer Sollbruchnut 15
oder mit einer Kante 21, die nicht dargestellt sind.
Claims (15)
1. Fluidform, die der Herstellung von Tiefziehteilen auf beliebigen Pressen dient und
die aus einem Stempel, einem Niederhalter und einer bevorzugt mit Wasser befüll
baren Matrize besteht, wobei das tiefzuziehende Blech zwischen Matrize und Nie
derhalter quer geführt ist, gekennzeichnet durch die Ausbildung der jeweiligen
Fluidform als Kombinationswerkzeug (1) für das Tiefziehformen und für weitere Ar
beitsgänge, wie Beschneiden, Wandprofilieren, Ausklinken, Lochen od. dgl.
2. Fluidform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrize des Kombi
nationswerkzeuges (1) unterhalb der Auflageebene für das tiefzuziehende Blech
(10) geteilt ist und in dieser Teilungsebene (7) eine in ihr lagegesicherte Membran
(8) aufnimmt, die in der Endverformungsstufe über das tiefgezogene Material (10)
auf trennende und/oder formende Gestaltungen (z. B. 15, 21, 24, 26) am Stempel
(2) der jeweiligen Fluidform (1) einwirkt.
3. Fluidform nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Teilungsebene
(7) der Matrize (4) lagegesicherte (vgl. 9) Membran (8) in ihrer Form entweder der
Ausnehmung im unteren Teil (6) der Matrize (4) oder der Form des Stempels (2) in
etwa angepaßt ist.
4. Fluidform nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß beide Teile
(5, 6) der Matrize (4) des Kombinationswerkzeuges (1) mit steuer- und regelbaren
Anschlüssen (13, 14) für das jeweilige Medium, z. B. für Wasser ausgestattet sind.
5. Fluidform nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine trennende Stempel
gestaltung (vgl. 2) von einer Art umlaufenden Sollbruchnut (15) gebildet ist.
6. Fluidform nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sollbruchnut (15)
eine obere und eine untere Kante (16, 17) aufweist.
7. Fluidform nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Kante
(vgl. 16, 21) als Schneide ausgebildet ist.
8. Fluidform nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der Sollbruchnut (15)
mindestens ein etwa in der Bewegungsrichtung des Stempels (2) verlaufender
Trennsteg (19) vorgesehen ist.
9. Fluidform nach den Ansprüchen 5 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Soll
bruchnut (15) derart gestaltet ist, daß sie selbstauswerfend wirkt.
10. Fluidform nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe der
Sollbruchnut (15) mindestens der Materialstärke des tiefgezogenen Bleches (10)
entspricht.
11. Fluidform nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine trennende Stem
pelgestaltung (vgl. 2) von einer umlaufenden, gegenüber darunter liegenden Be
reichen (22) vorspringenden Kante (21) gebildet ist.
12. Fluidform nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die vorspringende
Kante (21) als Schneide ausgebildet ist, indem sie in einen hinterschneidenden
unteren Absatz (vgl. 22) übergeht.
13. Fluidform nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die trennende
und umlaufende Kante (21) am Stempel (2) quer zu seiner Bewegungsrichtung
einen Abstand von den darunter liegenden Bereichen hat, der zumindest der Ma
terialstärke des tiefgezogenen Bleches (10) entspricht.
14. Fluidform nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der umlau
fenden und trennenden Gestaltung (vgl. 15 oder 21) des Stempels (2) der Fluid
form (1) an einzelnen Stellen des Stempels (2) formende und/oder trennende Ge
staltungen (vgl. 24 oder 26) vorgesehen sind.
15. Fluidform nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß im Stempel (2) der
formenden Gestaltung (vgl. 24) angepaßte hydraulische Schieber (25) vorgesehen
sind.
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