DE19840405A1 - Vorrichtung zur Fixierung der weiblichen Brust bei medizintechnischen Anwendungen - Google Patents
Vorrichtung zur Fixierung der weiblichen Brust bei medizintechnischen AnwendungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Fixierung einer
weiblichen Brust für medizintechnische Anwendungen.
Bei medizinischen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden der
weiblichen Brust kommt es oft auf eine exakte Lokalisierung
des betrachteten Gewebeausschnitts an. Dies trifft z. B. auch
auf das derzeit noch im Entwicklungsstadium befindliche
Thermotherapieverfahren von erkranktem weiblichen Brustgewebe
zu, das die Vorteile einer nichtinvasiven Behandlung nutzen
möchte. Bei diesem Verfahren versucht man, beispielsweise
krebsbefallenes Gewebe durch fokussierten Hochintensitäts
ultraschall (High Intensity Focused Ultrasound = HIFU) bzw.
durch die sich als Folge einstellende Gewebeerwärmung zu
zerstören. Hierzu ist eine exakte Kontrolle des therapierten
Gewebebereichs vonnöten, was derzeit üblicherweise über
Magnetresonanz(MR)-Systeme bewerkstelligt wird. Eine Vorgabe
der Ultraschalltherapie ist, daß sich das zu therapierende
Gewebe nicht aus dem Fokus bewegen darf, da ansonsten eine
unzureichende Erwärmung von krankem Gewebe oder/und eine
Zerstörung von gesundem Gewebe resultieren könnte. Bei der
Ultraschalldiagnose, einem medizinischen Untersuchungsver
fahren, wird die Brust sukzessive mit Schallsignalen unter
schiedlicher Ausbreitungsrichtung und Fokusebene bestrahlt.
Die mittels Kontrastmitteln gewonnenen zugehörigen Echoant
worten werden aufgenommen und in einer anschließenden Signal
verarbeitung zu einem Gesamtbild zusammengesetzt. Es werden
also Bilddaten zu verschiedenen Zeitpunkten aufgenommen und
miteinander verglichen. Eine Lageveränderung des zu unter
suchenden Gebietes ist während der Untersuchungsdauer dabei
unerwünscht. Ein weiteres Verfahren zur Brustuntersuchung ist
die Biopsie (Gewebeentnahme). Hierbei kann eine Entnahme aus
verschiedenen Bereichen der Brust notwendig sein, deren
genaue Lage u. a. auch zueinander bekannt sein muß. Allen
beschriebenen Behandlungs- bzw. Untersuchungsmethoden ist
gemeinsam, daß sie um so besser und sicherer funktionieren,
je weniger sich die weibliche Brust im Laufe der Behandlungs- bzw.
Untersuchungsdauer örtlich verändert. Bei einer Patien
tin in Bauchlage senkt sich die Brust ohne Fixierung bei
spielsweise innerhalb von 20 min um ca. 1 cm.
In "Radiology", März 1995, Seiten 731 bis 737, wird eine
Anordnung zur Ultraschalltherapie einer weiblichen Brust
beschrieben, bei der ein Schallwandler die Brust einer
Patientin, die sich in Bauchlage befindet, von unten nach
oben (senkrecht zur Patientinnenkörperebene) bestrahlt. Der
Schallwandler befindet sich in einem wassergefüllten Behäl
ter, der mit einer Trennfolie abgedichtet ist. Die Patientin
liegt direkt auf dieser Trennfolie. Dabei wird die Brust
durch das Patientinnengewicht und die Geometrie der Anordnung
komprimiert und fixiert. Über die Ultraschallkopplung zwi
schen der Trennfolie und der Brust wird in diesem Artikel
keine Aussage getroffen. Beispielsweise kommt für diesen
Zweck ein Koppelgel, das bei einer vergleichbaren Anwendung
der Ultraschalltherapie zur Behandlung von Prostataleiden in
"Eur Urol", 1993, Bd. 23 (Ergänzung 1), Seiten 29 bis 33
beschrieben wird, in Frage. Eine bessere Schallkopplung an
der Hautoberfläche erreicht man allerdings über eine Flüssig
keit, z. B. über Wasser. Die Gel-Ankopplung birgt immer die
Gefahr von Lufteinschlüssen, insbesondere bei so großen An
koppelflächen wie der weiblichen Brust, und von Veränderungen
durch Austrocknen bei längeren Behandlungsdauern. Die be
schriebene Fixierungsmethode für die Brust ist zudem auf die
im Artikel beschriebene Ultraschalltherapie beschränkt und
läßt sich nicht ohne weiteres auf andere medizintechnische
Anwendungen übertragen.
Aus der DE 44 42 609 C1 ist eine Vorrichtung zur Fixierung
einer weiblichen Brust mittels zweier Kompressionsplatten
bekannt, wobei in den Kompensationsplatten an diskreten
Stellen Durchgangslöcher zur Aufnahme einer Biopsienadel vor
gesehen sind. In einer Kompensationsplatte sind die Durch
gangslöcher in Richtung der Flächennormalen der Kompensa
tionsplatte und in der anderen Kompensationsplatte schräg
bezüglich der Flächennormalen angeordnet. Da die Durchgangs
löcher ein gewisses Raster aufweisen, läßt sich der Brust
bereich über diese Vorrichtung nur in einem gewissen Raster,
nicht jedoch kontinuierlich erfassen. Um einen größeren Er
fassungsbereich zu erreichen, sind außerdem beide Kompensa
tionsplatten als Zugangsfenster für die Biopsieuntersuchung
vorgesehen. Gegebenenfalls ist es auch erforderlich, die
Kompressionsplatten während der Untersuchung auszutauschen.
Ein Einsatz der offenbarten Vorrichtung für eine andere
medizintechnische Anwendung als die Biopsie ist nicht mög
lich.
Mit der DE 26 33 828 A1 wird eine Vorrichtung zur Röntgen
strahl-Mammographie offenbart. Dabei ist ein Abstützen des
Brustkorbs gegenüber einer Unterlage mittels eines Polsters
vorgesehen. Maßnahmen zur echten mechanischen Fixierung der
weiblichen Brust können jedoch nicht entnommen werden.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich
tung zur mechanischen Fixierung der weiblichen Brust anzu
geben, die für verschiedene medizintechnische Untersuchungs- oder
Behandlungsmethoden der Brust geeignet ist, und die eine
Untersuchung oder Behandlung der Brust in einem weiten Be
reich der Brust und in verschiedenen Umgebungsmedien, ins
besondere in Wasser und in Luft, erlaubt.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Zur Fixierung einer weiblichen Brust
dient eine Vorrichtung, bei der ein Behälter zur Aufnahme der
Brust durch eine Behälteröffnung, eine Fixierungsmembran und
mindestens ein Kompressionskissen, das die Brust gegen die
gegenüberliegende Fixierungsmembran drückt, vorgesehen sind,
wobei die Fixierungsmembran als einziges Zugangsfenster für
verschiedene medizintechnische Anwendungen praktisch im ge
samten Bereich der Brust ausgebildet ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auf einfache Weise zur
Brustfixierung bei verschiedenen medizinischen Untersuchungs- und
Behandlungsmethoden verwendet werden, indem die Fixie
rungsmembran als Zugangsfenster für die jeweilige Anwendung
genutzt wird. Auch mit nur einem einzigen Zugangsfenster in
Form der Fixierungsmembran läßt sich praktisch der komplette
für eine medizinische Untersuchung oder Behandlung relevante
Bereich der Brust erfassen. Bis auf einen kleinen Bereich der
Brust, der sich oberhalb der Fixierungsmembran zwischen der
Behälteröffnung und dem Brustkorb der Patientin befindet,
kann die komplette Brust durch die Fixierungsmembran als Zu
gangsfenster erreicht werden. Ansonsten gestattet die Vor
richtung eine sehr flexible Untersuchung oder Behandlung der
Brust. Selbst während der Anwendung kann die Untersuchungs- oder
Behandlungszone innerhalb der Brust variiert werden,
auch wenn damit eine Richtungsänderung verbunden ist. Umbau
maßnahmen oder ein erneutes Fixieren der Brust sind hierfür
nicht erforderlich. Darüber hinaus ist man durch die Wahl des
Behälterinhalts jederzeit in der Lage, flexibel auf die An
forderungen bezüglich des Umgebungsmediums zu reagieren. So
kann der Behälter bei Ultraschallanwendungen mit dem aus
Gründen einer besseren Schallankopplung bevorzugten Wasser
befüllt werden, er kann aber auch leer, d. h. mit Umgebungs
luft gefüllt, sein, wenn dies, wie z. B. bei der Biopsie,
zulässig ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Vor
richtung ergeben sich aus den jeweils abhängigen Ansprüchen.
Demnach sind in einer vorteilhaften Ausführungsform weitere
Kompressionskissen vorgesehen, so daß die Brust vorzugsweise
auch in den beiden zur Wirkungsrichtung zwischen Fixierungs
membran und erstem Kompressionskissen senkrechten Orientie
rungen durch Druck fixiert wird. Die vorteilhafte Wirkung
kommt jedoch ebenso zur Geltung, wenn die Richtungen um bis
zu ± 20° von den genannten senkrechten Orientierungen ab
weichen. In der Ebene, die parallel zur Körperebene der
Patientin verläuft, kann die Brust vorteilhafterweise durch
ein erfindungsgemäß vorgesehenes zweites Kompressionskissen
gegen die gegenüberliegende Behälterwandung gepreßt und somit
in dieser Richtung fixiert werden. Alternativ zur Fixierung
an der Behälterwandung kann vorzugsweise ein drittes Kom
pressionskissen vorgesehen werden, so daß die Brust in
besagter Richtung zwischen dem zweiten und dem dritten
Kompressionskissen fixiert werden kann. Zur Fixierung in der
zur Körperebene der Patientin senkrechten Orientierung ist
vorteilhaft ein viertes Kompressionskissen angebracht, das
die Brust gegen die Körperebene drückt. In einer weiteren
vorteilhaften Ausgestaltung läßt sich zumindest eines, ins
besondere das erste der vier angegebenen Kompressionskissen
vorzugsweise durch Luft oder durch eine Flüssigkeit, insbe
sondere Wasser, in seiner Größe verändern. Zur flexibleren
Handhabung können die Kompressionskissen vorteilhaft mit
mehreren separat befüllbaren Kammern ausgebildet sein.
Weiterhin kann die Fixierungsmembran, gegen die die Brust
durch das erste Kompressionskissen gedrückt wird, zur
besseren Anpassung an die anatomische Beschaffenheit der
Brust mehrteilig, gewölbt und/oder elastisch ausgebildet
sein. Die beschriebenen vorteilhaften Ausgestaltungsformen
ermöglichen eine flexible Anpassung an die individuelle
Brustform und -größe, wodurch eine in jedem Fall optimale
Fixierung erreicht wird.
Zumindest die Oberflächen der Kompressionskissen, die mit der
Haut in Kontakt treten, sind vorteilhaft aus Latex ausgebil
det. Dadurch wird eine gute Hautverträglichkeit der Kompres
sionskissen erreicht. Andere hautverträgliche Materialien
sind ebenfalls möglich.
In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform wird die
Vorrichtung zur Fixierung der Brust für Ultraschalltherapie
und/oder Ultraschalldiagnose verwendet. Dabei befindet sich
auf der der Brust abgewandten Seite der Fixierungsmembran
eine Ultraschalleinrichtung. Diese Einrichtung kann dabei
entweder im selben Behälter oder in einem separaten Behälter
untergebracht sein. Die Fixierungsmembran dient hierbei dann
gleichzeitig als Schallzugangsfenster zur Brust. Sie muß
deshalb in dieser Ausführungsform schalltransparent sein.
Dies wird vorzugsweise erreicht, indem sie als Folie, ins
besondere als Lochfolie, als Netz oder als Gitter vorzugs
weise aus den Materialien Mylar oder Nylon ausgebildet ist.
Um eine gute Schallankopplung zu erreichen, befinden sich
sowohl die Brust als auch zumindest Teile der Ultraschallein
richtung (z. B. der Ultraschallwandler) in einer Flüssigkeit,
vorzugsweise in Wasser, das insbesondere entgast und ent
ionisiert ist. Auch wenn die Brust durch die Kompressions
kissen stark an die Fixierungsmembran gepreßt und die
Flüssigkeit dadurch größtenteils verdrängt wird, bleibt
dennoch immer ein für eine gute Schallankopplung erwünschter,
dünner Flüssigkeitsfilm zwischen Brust und Fixierungsmemoran
bestehen. Aus hygienischen Gründen ist es vorteilhaft, eine
flüssigkeitsundurchlässige Trennwand zwischen Fixierungs
membran und der Ultraschalleinrichtung vorzusehen, so daß die
Flüssigkeit, die mit der Brust in Kontakt tritt, nicht auch
mit der Ultraschalleinrichtung in Berührung kommt. Da der
Ultraschall auch durch diese Trennwand hindurchtreten muß,
ist die Trennwand vorzugsweise als Folie mit einer Wandstärke
von nicht mehr als 100 µm ausgebildet. Vorteilhafte Materia
lien sind Mylar oder Polyethylen. Damit wird gewährleistet,
daß die gewünschte Fokussierung des Ultraschalls im Ziel
gebiet nicht beeinträchtigt wird. Um die Fixierungseinrich
tung möglichst flexibel einsetzen zu können, ist es vorteil
haft, wenn sich die bestimmungsgemäß vorgesehenen medizin
technischen Einrichtungen, so auch die Ultraschalleinrich
tung, in einem separaten zweiten Behälter befinden. Im Falle
der Ultraschalleinrichtung ist der zweite Behälter vorzugs
weise über die flüssigkeitsundurchlässige Trennwand und eine
Dichtung mit dem ersten Behälter verbunden. Durch diese
Modularität wird eine hohe Systemflexibilität erreicht.
Bei der Ultraschalltherapie kommt es maßgeblich darauf an,
welcher Anteil der akustischen Leistung in dem zu behandeln
den Brustgewebe absorbiert worden ist. Deshalb sind in einer
vorteilhaften Ausführungsform in oder an den Kompressions
kissen, vorzugsweise mindestens in oder an dem ersten Kom
pressionskissen, mindestens ein Sensor zur Detektion von
Temperatur und/oder mindestens einer zur Detektion von
Schallintensität vorgesehen. Je mehr Sensoren installiert
sind, desto genauer kann aus den detektierten Meßwerten auf
die absorbierte akustische Leistung im Brustgewebe rück
geschlossen werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist auf der der
Brust abgewandten Seite der Fixierungsmembran eine Einrich
tung zur Gewebeentnahme (Biopsie) vorgesehen. Genau wie bei
der oben beschriebenen Ultraschalleinrichtung ist es auch für
die Biopsieeinrichtung vorteilhaft, wenn sie sich in einem
gesonderten zweiten Behälter befindet, der mit dem ersten
Behälter verbunden wird. Es gelten auch hier die bereits oben
gemachten Anmerkungen zur Modularität und zur Systemflexibi
lität. Für eine Gewebeentnahme aus der Brust ist es nicht
absolut notwendig, den ersten oder den zweiten Behälter mit
einer Flüssigkeit zu füllen. Vielmehr wird diese Anwendung
vorzugsweise in Umgebungsluft durchgeführt. Gegebenenfalls
kann es jedoch aus Infektionsschutzgründen vorteilhaft sein,
zumindest den ersten Behälter, in dem sich die Brust befin
det, mit einer antibiotischen Lösung zu befüllen. Für Biop
sieanwendungen wird die Fixierungsmembran in einer vorteil
haften Ausgestaltung als Gitter oder insbesondere als aus
tauschbare Folie ausgebildet. Das Gitter besteht vorteilhaft
aus TPX, das ähnliche Schalleigenschaften wie Wasser besitzt
und somit den durchtretenden Schall nicht oder nur unwesent
lich beeinflußt. Das gleiche gilt für die in der Folienaus
führung der Fixierungsmembran vorzugsweise vorgesehene Poly
ethylenfolie. Eine zur Gewebeentnahme bestimmte Biopsienadel
wird durch das Gitter oder die Folie hindurch- und in den
Zielbereich in der Brust, aus dem das Gewebe entnommen werden
soll, eingeführt. Bei der vorteilhaften Folienausgestaltung
der Fixierungsmembran sind Gewebeentnahmestellen durch die
Löcher in der Folie markiert. Dies bietet bei der nachträg
lichen Zuordnung von Gewebeproben zu den Entnahmebereichen
Vorteile. Die Vorrichtung zur Fixierung der Brust kann somit
für völlig unterschiedliche medizintechnische Anwendungen
(Ultraschalldiagnose, -therapie, Biopsie) verwendet werden,
wobei im wesentlichen nur die Fixierungsmembran der speziel
len Anwendung anzupassen ist. Die übrigen Teile der Vorrich
tung zur Fixierung bleiben unverändert.
Als vorteilhafte Ausgestaltungsvariante ist die Fixierungs
vorrichtung als Bestandteil einer größeren MR-Anlage vorge
sehen. Bei der oben bereits angesprochenen Ultraschall
therapie werden die Temperaturverläufe in den behandelten
Gewebebereichen vorzugsweise mittels MR-Diagnose verfolgt.
Deshalb sind in einer vorteilhaften Ausgestaltung eine oder
mehrere MR-Empfangsantennen in der Fixierungsvorrichtung
vorgesehen. Diese Antennen können entweder in oder an den
Kompressionskissen angebracht sein. Sie können sich aber auch
an der Behälteröffnung, durch die die Brust in den Behälter
eingebracht wird, befinden. Vorzugsweise sind die
MR-Empfangsantennen als Ringschlaufen oder als stabförmige
Antennen ausgeführt. Andere Antennenformen sind ebenfalls
denkbar. Die erfindungsgemäße Fixierungsvorrichtung eignet
sich auch deshalb besonders gut für einen Einsatz in
MR-Anlagen, da die Fixierungsvorrichtung an sich zunächst ohne
metallische bzw. stromführende Teile auskommt, was andern
falls zu Problemen mit den hohen elektromagnetischen Feldern
der MR-Anlage (Abbildungsartefakte, Bildung von Patienten
gefährdenden Stromschleifen) führen würde. Speziell die zur
Fixierung vorgesehenen Kompressionskissen sind aufgrund ihrer
pneumatischen oder hydraulischen Volumenregelungen bestens
MR-verträglich.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Zeichnung erläutert, in deren
Fig. 1 ein Mittenschnitt einer Fixierungsvorrichtung für
medizintechnische Anwendungen,
Fig. 2 eine Draufsicht einer Brustfixierungsvorrichtung für
medizintechnische Anwendungen,
Fig. 3 ein Mittenschnitt einer Fixierungsvorrichtung für
Ultraschallanwendungen,
Fig. 4 ein Mittenschnitt einer Fixierungsvorrichtung für die
Biopsie,
Fig. 5 eine Fixierungsvorrichtung als Bestandteil einer
MR-Anlage
jeweils schematisch gezeigt wird. Einander entsprechende Teile sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
jeweils schematisch gezeigt wird. Einander entsprechende Teile sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
In Fig. 1 ist eine Fixierungsvorrichtung 5 für eine weib
liche Brust 10 als Mittenschnitt dargestellt. Die Fig. 2
zeigt dieselbe Fixierungsvorrichtung 5 in einer Draufsicht.
Die Fixierungsvorrichtung 5 umfaßt einen Behälter 20 mit
einer Behälteröffnung 21, durch die die Brust 10 in den
Behälter 20 eingebracht werden kann. Zur Verdeutlichung der
Orientierungen sind in den Fig. 1 bis 4 jeweils Achsen
kreuze mit Hilfsachsen X, Y und Z angegeben. In dieser Dar
stellung liegt die vorstehend angesprochene Körperebene der
Patientin in etwa parallel zu der durch die Hilfsachsen X und
Y aufgespannten Ebene. Die Brust 10 wird durch ein erstes
Kompressionskissen 11 gegen eine Fixierungsmembran 15 ge
drückt und somit zumindest in Richtung der Hilfsachse X
fixiert. In Richtung der Hilfsachse Y wird die Brust 10 durch
den Druck, den ein zweites Kompressionskissen 12 und ein
drittes Kompressionskissen 13 auf die Brust 10 ausüben,
fixiert. Ein viertes Kompressionskissen 14 ist zur Fixierung
der Brust 10 in Richtung der Hilfsachse Z vorgesehen. Es übt
auf die Brust 10 Druck in Richtung der Hilfsachse Z aus.
Durch die genannten Kompressionskissen 11 bis 14 und die
Fixierungsmembran 15 ist die Brust 10 in sämtlichen Raum
richtungen fixiert und kann sich somit im Verlaufe einer
Untersuchung oder Behandlung gemäß einer medizintechnischen
Einrichtung 25, die sich auf der der Brust 10 abgewandten
Seite der Fixierungsmemoran 15 befindet, nicht mehr bewegen.
Die Fixierungsmembran 15 dient hierbei gleichzeitig als Zu
gangsfenster für die Anwendung der medizintechnischen Ein
richtung 25. Die Kompressionskissen 11 bis 14 sind mit Wasser
befüllt und lassen sich durch eine Variation der Füllmenge in
ihrem Volumen verändern. Zur flexibleren Anpassung an ver
schiedene Brustgrößen und Formen sind die Kompressionskissen
11 bis 14 mit jeweils zwei separat befüllbaren Kammern 111,
112, 121, 122, 131, 132, 141 und 142 versehen. Falls dies die
Anatomie der Brust 10 erfordert, können auch Kompressions
kissen mit mehr als zwei Kammern verwendet werden. Um einen
möglichst hohen Berührungskomfort zu erzielen, sind die
Kompressionskissen 11 bis 14 aus einem hautverträglichen
Material, im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus Latex,
gefertigt. In dem Kompressionskissen 11 sind ein Temperatur
sensor 31 und ein Schallintensitätssensor 32 angebracht, um
für den Fall, daß die medizintechnische Einrichtung 25 eine
Ultraschallanwendung beinhaltet, die dann wichtigen Meßgrößen
Temperatur und Schallintensität erfassen zu können. Mit Hilfe
dieser beiden Meßgrößen lassen sich Rückschlüsse auf die in
der Brust 10 absorbierte akustische Leistung und auf weitere
abgeleitete Größen wie z. B. die Gewebezerstörung ziehen.
Für den Fall, daß die Fixierungsvorrichtung 5 im Zusammenhang
mit MR-Anwendungen eingesetzt werden soll, ist hinter dem
Kompressionskissen 11 eine MR-Empfangsantenne 33 in Form
einer Ringschlaufe angebracht. Die MR-Empfangsantenne 33
detektiert MR-Signale, die in der Brust 10 angeregt worden
sind. Von speziellem Interesse ist hierbei z. B. das Tempe
raturprofil eines therapierten Gewebebereichs der Brust 10,
das aus den MR-Signalen ermitteltet werden kann.
In Fig. 3 ist als Ausführungsvariante der medizintechnischen
Einrichtung 25 eine Ultraschalleinrichtung 28 vorgesehen. Die
Ultraschalleinrichtung 28 kann hierbei sowohl für diagnosti
sche als auch für therapeutische Zwecke vorgesehen sein. Die
Ultraschalleinrichtung 28 befindet sich in einem zweiten
Behälter 26, der über eine Dichtung 28a und eine Trennwand 16
mit dem ersten Behälter 20 verbunden ist. Die Trennwand 16
ist flüssigkeitsundurchlässig und aus Mylar gefertigt. Um
eine bessere Schallkopplung zu erreichen, sind der Behälter
20 mit einer Flüssigkeit 22, im vorliegenden Fall mit ent
gastem und entionisiertem Wasser, und der Behälter 26 mit
einer zweiten Flüssigkeit 27, ebenfalls mit entgastem und
entionisiertem Wasser, befüllt. Die flüssigkeitsundurch
lässige Trennwand 16 verhindert hierbei eine Vermischung der
Flüssigkeiten 22 und 27, was aus hygienischen Gründen wün
schenswert ist. Die Trennwand 16 besteht aus einer Mylarfolie
mit einer Stärke von 75 µm. Die Fixierungsmembran 15 ist bei
dieser Ultraschallanwendung als Lochfolie ebenfalls aus Mylar
ausgeführt. Sowohl die Trennwand 16 als auch die Fixierungs
membran 15 sind schalldurchlässig und beeinflussen die Fokus
sierung des Ultraschallstrahls nicht.
Die Ausführungsform von Fig. 4 sieht eine Fixierungsvorrich
tung 5a mit einer Biopsieeinrichtung 29 vor. Die Biopsieein
richtung 29 befindet sich in einem separaten zweiten Behälter
26a, der mit dem ersten Behälter 20 verbunden ist. Da bei der
Gewebeentnahme normalerweise keine besonderen Vorgaben an das
die Brust 10 umgebende Medium gestellt werden, befindet sich
in dem Behälter 20 und dem zweiten Behälter 26a Luft, gegebe
nenfalls kann es aber aus Infektionsschutzgründen vorteilhaft
sein, zumindest den Behälter 20 mit einer antibiotischen
Lösung zu befüllen. Die Fixierungsmembran 15 ist bei der
Biopsieanwendung als austauschbare Folie aus Polyethylen mit
einer Stärke von 75 µm ausgebildet. Zur Gewebeentnahme aus
der Brust 10 wird eine Biopsienadel 30 durch die Folie der
Fixierungsmembran 15 gestoßen. Dabei hinterläßt die Biopsie
nadel 30 in der Fixierungsmemoran 15 eine bleibende Markie
rung in Form eines Loches, anhand derer der Ort der Gewebe
entnahme in der Brust 10 auch nachträglich noch bestimmt
werden kann.
Im Ausführungsbeispiel von Fig. 5 stellt die Fixierungsvor
richtung 5 zusammen mit einer Ultraschalleinrichtung 28 einen
Bestandteil einer MR-Anlage 35 dar. Bei der oben bereits
angesprochenen Ultraschalltherapie von erkranktem Brustgewebe
stellt die MR-Diagnose ein bevorzugtes Mittel zur Überwachung
der Temperaturen in einem behandelten Gewebebereich dar.
In Fig. 5 ist die zu behandelnde Patientin in liegender
Position dargestellt. Bezogen auf die Fixierungsvorrichtung 5
ist diese Körperlage jedoch nicht absolut notwendig. Ebenso
gut kann die Fixierungsvorrichtung 5 bei einer sitzenden oder
stehenden Patientin angewendet werden. Entscheidend ist hier
bei jeweils die Position der Fixierungsvorrichtung 5 bezogen
auf die Körperebene der Patientin.
Claims (17)
1. Vorrichtung zur Fixierung einer Brust (10) einer Patientin
mit vorgegebener Körperebene, bei der
- a) ein Behälter (20) zur Aufnahme der Brust (10) durch eine Behälteröffnung (21),
- b) eine Fixierungsmembran (15),
- c) mindestens ein Kompressionskissen (11), das die Brust (10) gegen die gegenüberliegende Fixierungsmembran (15) drückt, vorgesehen sind, wobei
- d) die Fixierungsmeiabran (15) als einziges Zugangsfenster für verschiedene medizintechnische Anwendungen praktisch im gesamten Bereich der Brust (10) ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeich
net durch ein zweites (12) und vorzugsweise ein drittes
Kompressionskissen (13), so daß die Brust (10) in einer
Richtung, die innerhalb einer zur Körperebene der Patientin
parallelen Ebene einen Winkel von 70° bis 110°, vorzugsweise
von 90°, zur Wirkungsrichtung zwischen Fixierungsmembran (15)
und erstem Kompressionskissen (11) einschließt, durch Druck
zu fixieren ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekenn
zeichnet durch ein viertes Kompressionskissen (14)
so daß die Brust (10) in einer Richtung, die einen Winkel von
70° bis 110°, vorzugsweise von 90°, zur Patientinnenkörper
ebene einschließt, durch Druck zu fixieren ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet dadurch, daß das mindestens
eine Kompressionskissen (11, 12, 13, 14) mit insbesondere
durch Luft oder durch eine Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser,
veränderbarem Volumen und/oder mit mehreren separat befüll
baren Kammern (111, 112, 121, 122, 131, 132, 141, 142) vor
gesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch mindestens ein
Kompressionskissen (11, 12, 13, 14) aus Latex.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine mehrteilige
Fixierungsmembran (15).
7. Vorrichtung nach-einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet dadurch, daß auf der der Brust
(10) abgewandten Seite der Fixierungsmembran (15) eine
Ultraschalleinrichtung (28) zur Diagnose und/oder Therapie
vorgesehen ist, die die Brust (10) durch die Fixierungs
membran (15) hindurch beschallt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet
durch eine Fixierungsmembran (15) aus einer schalldurchlässi
gen Folie, insbesondere einer Lochfolie, oder aus einem
schalldurchlässigen Netz oder aus einem schalldurchlässigen
Gitter, vorzugsweise jeweils aus Mylar oder Nylon.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, gekenn
zeichnet dadurch, daß zur Füllung des Behälters (20)
eine Flüssigkeit (22), vorzugsweise Wasser und insbesondere
entgastes und ionisiertes Wasser, vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, gekennzeich
net dadurch, daß zwischen der Fixierungsmembran (15) und
der Ultraschalleinrichtung (28) mindestens eine flüssigkeits
undurchlässige Trennwand (16), vorzugsweise aus Mylar oder
Polyethylen, und vorzugsweise mit einer Wandstärke von nicht
größer als 100 µm, vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, gekennzeich
net dadurch, daß sich die Ultraschalleinrichtung (28) in
einem zweiten Behälter (26) befindet, der zumindest teilweise
mit einer zweiten Flüssigkeit (27), vorzugsweise mit Wasser
und insbesondere mit entgastem und entionisiertem Wasser,
gefüllt ist und über die flüssigkeitsundurchlässige Trennwand
(16) und eine Dichtung (28) mit dem ersten Behälter (20)
verbunden ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, ge
kennzeichnet durch mindestens einen Temperatur
sensor (31) und/oder mindestens einen Schallintensitätssensor
(32) in oder an mindestens einem Kompressionskissen (11, 12,
13, 14).
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, ge
kennzeichnet dadurch, daß auf der der Brust (10)
abgewandten Seite der Fixierungsmembran (15) eine Biopsie
einrichtung (29) vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, gekennzeich
net durch eine als Gitter oder vorzugsweise als auswech
selbare Folie ausgeführte Fixierungsmeiabran (15), durch die
eine Biopsienadel (30) hindurchzustoßen ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, gekenn
zeichnet dadurch, daß sich die Biopsieeinrichtung
(29) in einem eigenen Behälter (26a) befindet.
16. Vorrichtung, nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die
als Bestandteil einer MR-Anlage (35) vorgesehen ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, gekennzeich
net durch mindestens eine MR-Empfangsantenne (33) vor
zugsweise in oder an mindestens einem Kompressionskissen (11,
12, 13, 14) oder/und an der Behälteröffnung (21).
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