DE4442609C1 - Stereotaktische Zusatzeinrichtung zur schnittbildgeführten Durchführung einer Biopsie - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von eine stereotaktische Zusatzeinrichtung zur schnittbildgeführten Durchführung einer Biopsie einer weiblichen Brust gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Eine stereotaktische Zusatzeinrichtung dieser Art ist aus der DE 43 25 206 A1 bekannt. Die dort beschrie­ bene Zusatzeinrichtung ist zur Durchführung einer Biopsie ei­ ner weiblichen Brust mit Hilfe von Magnetresonanz-Tomogrammen ausgebildet. Zur Untersuchung wird die Brust mit Kompres­ sionsplatten fixiert, wobei mit den Kompressionsplatten eine Markierungseinrichtung verbunden ist. Die Markierungseinrich­ tung erzeugt im Schnittbild Markierungen, die eine genaue Zu­ ordnung der im Schnittbild sichtbaren Läsion zur tatsächlich­ en Lage in der stereotaktischen Zusatzeinrichtung erlauben. Beide Kompressionsplatten sind mit Durchgangslöchern Verse­ hen, die einen geführten Zugang einer Biopsienadel zur Brust ermöglichen. Die Durchgangslöcher sind hier senkrecht bzgl. der zur Fixierung und Komprimierung benutzten Oberfläche der Kompressionsplatten ausgerichtet. Jedoch sind nicht alle mög­ lichen Zielgebiete, in denen Läsionen liegen können,über die Durchgangslöcher erreichbar. Insbesondere bei brustwandnahen Läsionen kann mit der stereotaktischen Zusatzeinrichtung kei­ ne Biopsie durchgeführt werden.

Das US Patent 5 308 352 offenbart eine stereotaktische Zu­ satzeinrichtung mit einem brückenartigen Halterahmen, der auf einer Patientenliege verschiebbar gelagert ist. An dem Hal­ terahmen kann eine in seiner Richtung einstellbare Biopsie­ führung befestigt werden.

Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine stereotak­ tische Zusatzeinrichtung zur schnittbild-geführten Durchfüh­ rung einer Biopsie anzugeben, mit der auch in der Nähe der Brustwand gelegene Läsionen für die Biopsie erreichbar sind.

Die Aufgabe wird mit dem Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Mit Hilfe der beanspruchten Einrichtung sind auch brustwandnahe Läsionen einer Biopsie zugänglich. Die Auswertung und Ausmes­ sung des Schnittbildes kann mit Hilfe eines Rechners auf ei­ nem Bildschirm erfolgen, wenn die Applikations-Software schräge Linien zur Verfügung stellt, die über den Bildschirm verschoben werden können.

Die Unteransprüche geben Ausführungsarten der Erfindung an. Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die Kompressions­ platten in einem Wechselrahmen angeordnet. Damit sind sowohl rechts als auch links gelegene brustwandnahe Läsionen durch Austausch der Kompressionsplatten einer Biopsie zugänglich. Insbesondere die Verwendung einer Kompressionsplatte mit schräg ausgerichteten Durchgangslöchern und einer Kompres­ sionsplatte mit senkrecht ausgerichteten Durchgangslöchern ermöglicht den Zugang zur gesamten Brust einschließlich der brustwandnahen Bereiche.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist den Kom­ pressionsplatten eine Markierungseinrichtung fest zugeordnet, die in einem Schnittbild sichtbare Markierungen erzeugen.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist den Kom­ pressionsplatten eine Antennenanordnung zur Erstellung von Magnetresonanz-Tomogrammen räumlich zugeordnet.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden an­ hand einer Figur erläutert.

Die Figur beschränkt sich auf die wesentlichen Teile der ste­ reotaktischen Zusatzeinrichtung. Weitere Einzelheiten sind aus der eingangs zitierten DE 43 25 206 A1 entnehmbar.

Die hier in einer Schnittdarstellung gezeigte stereotaktische Zusatzeinrichtung ist für eine Schnittbild-geführte Durchfüh­ rung einer Biopsie einer weiblichen Brust 2 geeignet, bei der mit Hilfe der Magnetresonanz erstellte Tomogramme ausgewertet werden. Die Magnetresonanz-Untersuchung wird in Bauchlage der Patientin durchgeführt, wobei die Brust 2 durch Oberflächen 7,9 zweier zueinander beweglicher Kompressionsplatten 4 und 6 im Untersuchungsraum des Magnetresonanzgerats (hier nicht weiter dargestellt) fixiert ist. Zur Fixierung der Brust wer­ den die beiden Kompressionsplatten 4 und 6 über einen handbe­ tätigten Verstellmechanismus zueinander bewegt. Das Öffnen erfolgt in entgegengesetzter Richtung. Der Verstellmechanis­ mus ist durch zwei Doppelpfeile 8 symbolisiert.

Die Kompressionsplatten 4 und 6 befinden sich innerhalb von zwei kreuzförmig angeordneten Leiterschleifen, die eine An­ tennenanordnung 10 zum rauscharmen Empfang von Magnetreso­ nanz-Signalen aus dem Untersuchungsobjekt 2 bilden.

Umlaufend an der dem Untersuchungsobjekt 2 abgewandten, äußeren Oberfläche der beiden Kompressionsplatten 4 und 6 ist entlang ihres Umfangs eine zu einer Markierungseinrichtung gehörende, röhrenförmige Kammer 12 angeordnet, die mit einer magnetresonanztechnisch nachweisbaren Substanz gefüllt ist. Die Substanz erzeugt in definierter Lage zu den Kompressions­ platten Markierungen im Schnittbild, die zur Lokalisierung eines Befundes oder einer Läsion 16 verwendet werden.

In beiden Kompressionsplatten 4 und 6 sind Durchgangslöcher 14 eingebracht zur Durchführung der Biopsie. Die Durchgangs­ löcher 14 sind in einem regelmäßigen Raster von z. B. 2,5 mm angeordnet und ermöglichen einen geführten Zugang einer Biopsienadel 15 zum Untersuchungsobjekt 2. Während bei der Kom­ pressionsplatte 4 die Durchgangslöcher 14 unter einem Winkel 18 von 300 bzgl. einer Flächennormalen 20 der das Untersu­ chungsobjekt 2 kompimierenden Oberfläche 7 der Kompressions­ platte 4 ausgerichtet sind, liegen die Durchgangslöcher 14 der Kompressionsplatte 6 in Richtung der Flächennormalen 20 der komprimierenden Oberfläche 9 der Kompressionsplatte 6 und damit in horizontaler Richtung.

Die Kompressionsplatten 4 und 6 sind durch Wechselrahmen 22,24 gehalten, die ein Tauschen der Kompressionsplatten 4,6 ermöglichen. Die Verstelleinrichtung wirkt über die Wechsel­ rahmen 22,24 auf die Kompressionsplatten 4 bzw. 6.

In der Figur rechts gelegene Läsionen, wie die Läsion 16, sind über schräg ausgerichtete Durchgangslöcher 14 in der linken Kompressionsplatte 4 zu erreichen, wie in der Fig. darge­ stellt. Links gelegene Läsionen sind nach einem Austausch der Kompressionsplatte 4 und 6 in den Wechselrahmen 22,24 über schräg ausgerichtete Durchgangsbohrungen 14 der dann im rech­ ten Wechselrahmen 24 angeordneten Kompressionsplatte 4 er­ reichbar. Durch die unterschiedliche Ausrichtung der Durch­ gangslöcher 14 in der linken Kompressionsplatte 4 und der rechten Kompressionsplatte 6 ist das gesamte Brustgewebe ein­ schließlich brustwandnaher Bereiche einer Biopsie zugänglich.

Claims (5)

1. Stereotaktische Zusatzeinrichtung zur schnittbildgeführ­ ten Durchführung einer Biopsie einer weiblichen Brust (2) mit zwei beweglich zueinander angeordneten Kompressionsplatten (4, 6) zum Fixieren der Brust (2) und mit in den Kompressions­ platten (4, 6) flächig angeordneten und gleich ausgerichteten Durchgangslöchern (14), die durch die Kompressionsplatten (4, 6) hindurch einen geführten Zugang einer Biopsienadel (15) zur Brust (2) ermöglichen, dadurch gekenn­ zeichnet, daß in mindestens einer der Kompressions­ platten (4, 6) die Durchgangslöcher (14) schräg bezüglich ei­ ner Flächennormalen (20) einer komprimierenden Oberfläche (7) der Kompressionsplatte (4) angeordnet sind.

2. Stereotaktische Zusatzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchgangslöcher (14) unter einem Winkel (18) im Bereich von 30° zur Flächennormalen (20) angeordnet sind.

3. Stereotaktische Zusatzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kom­ pressionsplatten (4, 6) in Wechselrahmen (22, 24) angeordnet sind.

4. Stereotaktische Zusatzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß den Kompressionsplatten (4, 6) eine Markierungseinrichtung (12) fest zugeordnet ist, die in einem Schnittbild sichtbare Markierungen erzeugen.

5. Stereotaktische Zusatzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß den Kompressionsplatten eine Antennenanordnung (10) zur Erstellung von Magnetresonanz-Tomogrammen räumlich zugeordnet ist.