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Die Erfindung betrifft eine Kompressionsteil (=Mamma-Fixiergitter) für eine Patientenlagerung für MR- oder CT- Bildgebung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Patientenlagerungen sind allgemein bekannt geworden z.B. im Zusammenwirken mit MRI-Brustspulen mit einer Brustfixierungseinrichtung mit zwei Kompressionsteilen und einer von ihr getrennt angeordneten Biopsie-Einrichtung mit mindestes einem medizinischem Zielgerät. Hierbei weist die obere Auflagerplatte der Patientenauflage zwei Öffnungen auf in welche die zu untersuchenden Brüste der Patientin frei hängend eingebracht werden. Die weist mehrere MRI-Oberflächenspulen auf. Die Auflagerplatte stützt sich im Abstand von mehreren Zentimeter mit Hilfe einer Anzahl (z.B. vier) von Stützsäulen auf einer unteren Basisplatte ab.
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In dem Dokument
DE 44 42 609 C1 ist ein Kompressionsteil für eine weibliche Brust wiedergegeben, welches aus zwei relativ zueinander beweglichen Kompressionsplatten besteht, die ihrerseits jeweils parallele Durchgangslöcher aufweist, die in ihrer räumlichen Orientierung voneinander abweichen. Das Ergebnis ist ein Kompressionsteil mit rasterartig angeordneten Durchgangslöchern zur Führung einer Biopsienadel. Als erheblicher Nachteil ist anzusehen, dass es die rasterförmige Anordnung nicht erlaubt jeden Punkt des zu untersuchenden Brustgewebes zu erreichen.
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Ähnliches gilt für die
DE 43 25 206 A1 ; diese zeigt ebenfalls eine Platte mit rasterförmig angeordneten Löchern zum Führen einer Biopsienadel. Damit sind gleichermaßen nicht alle Zielpunkte erreichbar.
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Die
DE 198 02 751 A1 zeigt eine Führungsvorrichtung insbesondere für die Zahnmedizin, in welcher ein Instrumentenhalter im allgemeinsten Fall in drei Raumrichtungen verschwenkbar ist. Ziel ist die Herstellung von Kavernen und Vertiefungen im Zahnmaterial.
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Die
DE 198 34 586 A1 zeigt eine Patientenlagerung mit einem sog. „Medizinisches Zielgerät“ mit einem Aufbau von mehreren verstellbar angeordneten Teilen, einer an dem Aufbau befestigten Instrumentenführung, Einstellmittel zum Einstellen der Teile und der Instrumentenführung. Außerdem ist eine Markierungseinrichtung zum Erzeugen einer sichtbaren Marke in einer Abbildung der untersuchten Partie vorgesehen.
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Die
DE 197 09 224 C2 zeigt ein Kompressionsteil für eine medizinische Kompressionseinrichtung mit Zugangsöffnungen zu einem komprimierten oder fixierten Körperteil; z.B. einer weiblichen Brust. In der Regel sind zwei derartige Kompressionseinrichtungen vorgesehen zwischen denen z.B. eine Brust fixiert werden kann. Die Untersuchung der Patientin wird in der Bauchlage der auf der Patientenauflage liegenden Patientin durchgeführt. Die zu untersuchende Brust wird über eine obere Öffnung in der Patientenauflage dem Untersuchungsraum der Kompressionseinrichtung und Biopsieeinrichtung zugeführt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Kompressionsteil für eine Patientenauflage mit einer oberen Auflagerplatte und einer zu dieser vertikal beabstandeten Basisplatte zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
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Die Vorteile der Erfindung bestehen insbesondere darin, dass bei der erfindungsgemäßen Anordnung von Kompressionsteil und medizinischem Zielgerät ein sehr großer Teil der fixierten (komprimierten) Brust von der Untersuchungsseite her erreicht werden kann. Außerdem kann die Oberflächenspule an der Untersuchungsseite der ungefähren Brustkontur angepasst werden, was die Empfangsqualität der Magnetresonanzsignale zu verbessern hilft. Der Angulationswinkel für das medizinische Zielgerät (z.B. Biopsiernadel-Halter, Positionsmarker) kann bedeutend vergrößert werden. Die Zugänglichkeit zum untersuchenden Objekt ist unabhängig von der Gitterstruktur des Kompressionsteiles. In weiterer vorteilhafter Weise kann das Kompressionsteil z.B. bei der Computertomographie (CT), Kernspintomographie (MRI) oder Positronen-Emissions-Tomographie (PET) eingesetzt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen
- 1, eine Seitenansicht einer Patientenauflage mit einer horizontal in Z- Achsenrichtung eines rechtwinkligen Koordinatensystems verschiebbaren Halters mit einer medizinischen Zieleinrichtung und einer vorderen Brustfixierungseinrichtung mit einem ersten Kompressionsteil.
- 2, eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen ersten Kompressionsteiles mit einer integrierten medizinischen Zieleinrichtung.
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Eine Patientenauflage 1 besteht aus einer Basisplatte 2 und eine vertikal oberhalb von ihr, in einem Abstand „a“ angeordneten, - zum Teil hohlen-, Auflagerplatte 3 für die Patientin und einer Mehrzahl nicht dargestellter MR- Oberflächenempfangs-Brustspulen. Die vertikal ausgerichteten Oberflächenempfangs-Brustspulen verlaufen in vertikaler Richtung zum Teil in einem konkav gekrümmten Hohlkörper 4, mit einem unten angeordneten Basisteil 8, das links und rechts in je eine linke Stütze 6 und eine rechte Stütze 7 übergeht, die wiederum jeweils stoff- oder formschlüssig mit einer Unterseite 9 der Auflagerplatte 3 verbunden sind. Die horizontal ausgerichteten Oberflächenempfangs-Brustspulen sind unten innerhalb des Basisteils 8 und innerhalb des hohlen Teils der Auflagerplatte 3 angeordnet, der dem Basisteil 8 direkt gegenüber liegt. Die obere Oberflächenempfangs-Brustspule umschließt eine Öffnung 11 in der Auflagerplatte 3.
Auflagerplatte 3, Hohlkörper 4, Stützen 6,7 und Basisteil 8 umschließen erstens einen Untersuchungsraum 10 und dienen zweitens auch als Aufnahme für MR-Oberflächenempfangs-Brustspulen.
Die in der Zeichnung angedeutete Öffnung11 in der Auflagerplatte 3 ist so bemessen, dass sie ein freies Durchhängen der zu untersuchenden Brust in den Untersuchungsraum 10 ermöglicht. In der Auflagerplatte 3 ist noch eine zweite Öffnung (nicht dargestellt) für eine zweite Brust vorhanden
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Mindestens jeweils einer der Öffnungen, im Ausführungsbeispiel der Öffnung 11, ist eine Fixiereinrichtung zum Fixieren (Zusammendrücken) der zu untersuchenden Brust mit einem erfindungsgemäßen vorderen Kompressionsteil 12 und einem nicht dargestellten hinteren Kompressionsteil zugeordnet. Das vordere Kommpressionsteil 12 ist, wie auch das hintere Kommpressionsteil in vorgesehene Kommpressions- und Dekompressionsrichtung horizontal verschiebbar angeordnet und schließt den Untersuchungsraum 10 in seiner jeweiligen Stellung nach vorne hin bzw. hinten ab.
Die Außenkontur des Kommpressionsteiles 12 ist der Kontur des Querschnittes des Untersuchungsraumes 10 angepasst; im Ausführungsbeispiel z.B. als Parabel.
Das Kommpressionsteil 12 besteht rundherum entlang seines äußeren Randes aus einem mehrere Millimeter, z.B. 6-8mm, breiten und dicken Rahmen 18. Der Rahmen 18 besteht aus einem der der Unterseite 9 zugewandten geraden, horizontalen oberen Rahmenteil 21. Mit seinem rechten Ende ist ein oberes Ende eines sich in vertikaler Richtung erstreckender, nach außen gekrümmten rechten Rahmenteil 19 form- oder stoffschlüssig verbunden. Mit seinem linken Ende ist ein oberes Ende eines sich in vertikaler Richtung erstreckenden, nach außen gekrümmten linken Rahmenteils 18 form- oder stoffschlüssig verbunden. Linker Rahmenteil 18 und rechter Rahmenteil 19 sind mit ihrem unteren Enden stoffschlüssig verbunden. (Nach 1).
Linker Rahmenteil 18 und rechter Rahmenteil 19 sind z.B. mittels einer Mehrzahl von starren und quer zur vorgesehene Kommpressions- und Dekompressionsrichtung ausgerichteten Stegen 22 verbunden. Die Stege 22 verlaufen vorzugsweise parallel zueinander.
Das Kommpressionsteil 12 ist vorzugsweise aus MR-tauglichem Kunststoff hergestellt
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Das Kommpressionsteil 12 weist erfindungsgemäß eine medizinische Zieleinrichtung 13 mit einer an ihr befestigten Instrumentenführungseinrichtung 16 auf.
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An dem bei funktionsbereiten eingebauten Kommpressionsteil 12, der Auflagerplatte 3 nahen, oberen geraden Rahmenteil 21 ist eine Geradführung 23 aus MR-tauglichen Material, - z.B. Kunststoff-, angebracht. Im Ausführungsbeispiel ist die Geradführung z.B. als Gleitführung ausgeführt. So besteht sie aus einer Führungsschiene 24 mit einem entlang ihr verschiebbaren Horizontalschlitten 26 als Schwalbenschwanzführung. Die Führungsschiene 24 ist an ihrer Vorderseite mit einer Skala 27 ausgestattet.
Die Führungsschiene 23 ist an dem geraden Rahmenteil 21 stoffschlüssig, kraftschlüssig oder formschlüssig befestigt.
Der Horizontalschlitten 26 ist mittels einer Feststelleinrichtung 28 in beliebiger Stelle entlang, - d.h. quer zur vorgesehenen Kommpressions- und Dekompressionsrichtung-, der Länge Führungsschiene 24 verschieb- und feststellbar.
An der unteren Fläche des Horizontalschlittens 26 ist im rechten Winkel, d.h. quer zu der vorgesehenen Kommpressions- und Dekompressionsrichtung-, in Richtung weg von der Führungsschiene 23 weisend, eine Führungsstange 29 befestigt (form- oder stoffschlüssig). Ihr Abstand beträgt nur wenige Millimeter (z.B. 6-10mm) zu einer entlang der Außenflächen der Stege 22 aufgespannten Ebene. Die Führungsstange 29 kann beliebigen Querschnitt haben, z.B. kreisrund und z.B. profiliert sein. Die Führungsstange 29 bildet eine Führung für einen Vertikalschlitten 31 mit einer Führungsbohrung. Die Führungsbohrung ist an den Querschnitt der Führungsstange 29 angepasst. Der Vertikalschlitten 31 ist entlang der Führungstange 29 verdrehfest hin- und her verschiebbar. Der Vertikalschlitten 31 hat im Ausführungsbeispiel einen quadratischen Querschnitt und ist entlang der Führungsstange 29 stufenlos oder in Schritten feststellbar. Hierzu ist z.B. zwischen z.B. Vertikalschlitten 31 und Führungsstange 29 eine feinstufige Einrasteinrichtung vorgesehen. Auf der vorderen Seite des Vertikalschlittens 31 ist eine Skala, z.B. eine metrische Skala vorgesehen.
Auf dem Vertikalschlitten 31 mit Schiebesitz verdrehfest aufgefädelt, ist ein Instrumentenhalter-Schlitten 32 vorgesehen. Sein Verschiebeweg ist eingeschränkt und er ist in der eingestellten Stellung feststellbar. Hierzu ist auf dem Vertikalschlitten 31 eine Rändelschraube 33 vorgesehen.
An dem Instrumentenhalter-Schlitten 32 ist links eine linke schwenkbare Instrumentenführung 34 und rechts eine rechte schwenkbare Instrumentenführung 36 vorgesehen. Die Schwenkbewegungen können mit einem Freiheitsgrad f=1 um eine X-Achse aber auch mit einem Freiheitsgrad f=3 unter Anwendung eines Kreuzgelenkes erfolgen.
Die Instrumentenführungen 34 und 36 können in jeder zulässigen Schwenkstellung mittels der Stellschraube 37 bzw. 38 festgestellt werden.
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Das Kommpressionsteil 12 wird an der Rückseite eines nach unten zeigenden Haltebogens 39 eines Kommpressionsteil-Halters 41 lösbar befestigt.
Als lösbare Befestigungsmittel 42 wird z.B. eine Mehrzahl von Druckknöpfen 43 aus Kunststoff verwendet. Die Kugelteile (Vaterteile) 44 der Druckknöpfe 43 sind z.B. an der Rückseite des Haltebogens 39 befestigt. Die den einzelnen Kugelteilen 44 zugeordneten Sicherungsöffnungen 46, z.B. quadratische Öffnungen, sind an entsprechenden Stellen in den Rahmen 17, bzw. in das linke Rahmenteil 18 und das rechte Rahmenteil 19 eingearbeitet. Zum Befestigen des Kompressionsteiles 12 an der Innenseite des Haltebogens 39 wird das Kompressionsteil 12 an die an die Innenseite des Haltebogens 39 gedrückt. Hierbei dringen die Kugelteile 44 des Haltebogens 39 in die ihnen zugeordneten Sicherungsöffnungen 46 ein und verhaken sich lösbar in ihnen.
Derart befestigt des Kompressionsteils 12 an dem Haltebogen 39 wird dieser horizontal in oder entgegen Kommpressionsrichtung verschoben.
Hierzu ist der Haltebogen 39 über seine linke, gekröpfte Lasche 54 mit einer linken Führung 47 und seine rechte gekröpfte Lasche 55 mit einer rechten Führung 48 jeweils formschlüssig verbunden. Die linke Führung 47 ist auf einen linken Führungszapfen 49, die rechte Führung 48 ist auf einen rechten Führungszapfen 51 mit Schiebesitz verschiebbar und arretierbar aufgefädelt.
Der rechte Führungszapfen 51 ist rechts neben dem Untersuchungsraum 10 mit dem Patientenauflagerkorpus 52 z.B. stoffschlüssig verbunden. Der linke Führungszapfen 49 ist links neben dem Untersuchungsraum 10 mit dem Patientenauflagerkorpus 52 z.B. stoffschlüssig verbunden.
Auf die, der Patientin zugewandten obersten Fläche der Patientenauflage 1 ist ein Polster 53 aufgelegt.