DE19820756C1 - Perforiertes Werkstück und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Perforiertes Werkstück und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Abstract
Ein Substrat aus Silizium weist einen ersten Bereich und einen zweiten Bereich auf. In dem ersten Bereich sind durchgehende Poren vorgesehen. In dem zweiten Bereich sind Poren vorgesehen, die das Substrat nicht durchqueren. Die Herstellung des Werkstücks erfolgt mit Hilfe elektrochemischen Ätzens der Poren, Bedecken der gesamten Oberfläche des Substrats mit einer Maskenschicht, die auf der Rückseite des Substrats photolithographisch strukturiert wird und durch Freiätzen der Böden der Poren im zweiten Bereich, vorzugsweise mit KOH.
Description
Für verschiedene technische Anwendungen werden perforierte
Werkstücke, insbesondere als preiswerte optische oder mecha
nische Filter mit Porendurchmessern im Mikrometer- oder Submi
krometer-Bereich benötigt. Solche Anwendungen sind unter an
derem isoporöse Membranen, rückspülbare Filter, Laminisato
ren, Katalysatorträger, Reagenzienträger, Elektroden für Bat
terien und Brennstoffzellen, Düsenplatten, Röhrengitter oder
Filter für elektromagnetische Wellen wie zum Beispiel Licht
oder Mikrowellen.
Aus DE 42 02 454 C1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines
perforierten Werkstückes bekannt, mit dem Porendurchmesser in
diesem Bereich herstellbar sind. Bei diesem Verfahren wird in
einer ersten Oberfläche eine Substratscheibe aus n-dotiertem
einkristallinem Silizium durch elektrochemisches Ätzen Löcher
senkrecht zur ersten Oberflächen gebildet, so daß eine struk
turierte Schicht entsteht. Das elektrochemische Ätzen erfolgt
in einem fluoridhaltigen Elektrolyten, in dem das Substrat
als Anode verschaltet ist. Bei Erreichen einer Tiefe der Lö
cher, die im wesentlichen der Dicke des fertigen Werkstücks
entspricht, werden die Prozeßparameter so geändert, daß der
Querschnitt der Löcher wächst und die strukturierte Schicht
als Plättchen, aus dem das Werkstück gebildet wird, abgelöst
wird.
Da zur Herstellung erforderlich ist, daß benachbarte Löcher
zusammenwachsen, entspricht die Form des hergestellten perfo
rierten Werkstücks der Form der Substratscheibe. Das perfo
rierte Werkstück ist dabei durchgehend bis zum Rand mit Poren
durchsetzt. Dadurch wird die mechanische Festigkeit des per
forierten Werkstücks begrenzt.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein perforiertes
Werkstück sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung anzuge
ben, das eine erhöhte mechanische Festigkeit aufweist.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß gelöst durch ein perfo
riertes Werkstück gemäß Anspruch 1 sowie ein Verfahren zu
dessen Herstellung gemäß Anspruch 4. Weitere Ausgestaltungen
der Erfindung gehen aus den übrigen Ansprüchen hervor.
Das Werkstück weist ein Substrat aus Silizium auf, in dem ein
erster Bereich und ein zweiter Bereich vorgesehen sind. In
dem ersten Bereich durchqueren Poren das Substrat von einer
ersten Hauptfläche zu einer zweiten Hauptfläche. In dem er
sten Bereich ist das Werkstück perforiert. In einem zweiten
Bereich sind Poren vorgesehen, die ausgehend von der ersten
Hauptfläche sich in das Substrat hinein erstrecken, das
Substrat jedoch nicht durchqueren. Dadurch ist unterhalb der
Poren in dem zweiten Bereich massives Substratmaterial vor
handen, das die Stabilität des perforierten Werkstücks er
höht. Dadurch ist das perforierte Werkstück mit geringerer
Gefahr der Zerstörung montierbar.
Die Dicke des Substrats in Richtung der Tiefe der Poren ist
vorzugsweise in dem zweiten Bereich größer als in dem ersten
Bereich.
Durch Vorsehen mehrerer erster Bereiche lassen sich insbeson
dere für die Anwendung als Katalysator oder Reagenzienträger
verschiedene Filterbereiche definieren.
Für die Montage des perforierten Werkstücks ist es vorteil
haft, den zweiten Bereich ringförmig vorzusehen und den er
sten Bereich innerhalb des zweiten Bereichs anzuordnen. In
diesem Fall wirkt der massive Rand im zweiten Bereich als
Rahmen für das perforiert Werkstück.
Vorzugsweise wird das perforierte Werkstück unter Verwendung
elektrochemischen Ätzens hergestellt. Dazu werden in einer
ersten Hauptfläche eines Substrats aus Silizium durch elek
trochemisches Ätzen Poren erzeugt, deren Tiefe geringer als
die Dicke des Substrats ist. Die erste Hauptfläche und die
Oberfläche der Poren sowie eine zweite Hauptfläche, die der
ersten Hauptfläche gegenüberliegt wird mit einer Masken
schicht versehen. Die Maskenschicht wird im Bereich der zwei
ten Hauptfläche so strukturiert, daß die zweite Hauptfläche
in dem ersten Bereich freigelegt wird. Unter Verwendung einer
strukturierten Maskenschicht als Ätzmaske wird das Substrat
anschließend im Bereich der freigelegten zweiten Hauptfläche
mindestens bis zum Boden der Poren geätzt. Anschließend wird
die Maskenschicht entfernt, so daß die im ersten Bereich an
geordneten Poren das Substrat von der ersten Hauptfläche zur
zweiten Hauptfläche durchqueren.
Die Maskenschicht wird vorzugsweise aus Si3N4 oder SiO2 ge
bildet.
Das Ätzen des Substrats zur Bildung der durchgehenden Poren
im ersten Bereich erfolgt vorzugsweise mit KOH. Dadurch er
gibt sich für den zweiten Bereich im Bereich der zweiten
Hauptfläche ein Randbereich mit einer Oberfläche mit einer
<111<-Orientierung.
Die elektrochemische Ätzung erfolgt vorzugsweise in einem
fluoridhaltigen, sauren Elektrolyten, wobei das Substrat als
Anode einer Elektrolysierzelle verschaltet ist. Da das
Substrat als Anode geschaltet ist, bewegen sich Minoritätsla
dungsträger in dem Silizium zu der mit dem Elektrolyten in
Kontakt stehenden ersten Hauptfläche. Dort bildet sich eine
Raumladungszone aus. Da die Feldstärke im Bereich von Vertie
fungen in einer Oberfläche stets größer ist als außerhalb da
von, bewegen sich die Minoritätsladungsträger bevorzugt zu
solchen Vertiefungen, die mit statistischer Verteilung in je
der Oberfläche vorhanden sind. Dadurch kommt es zu einer
Strukturierung der ersten Hauptfläche. Je tiefer eine anfäng
lich kleine Unebenheit durch die Ätzung wird, desto mehr Mi
noritätsladungsträger bewegen sich wegen der vergrößerten
Feldstärke dorthin und desto stärker wird der Ätzangriff an
dieser Stelle. Die Löcher wachsen im Substrat in der kristal
lographischen <100<-Richtung.
Vorzugsweise wird ein Elektrolyt mit einer Konzentration zwi
schen 2 Gewichtsprozent HF und 10 Gewichtsprozent HF verwen
det. Bei der elektrochemischen Ätzung wird dann eine Spannung
zwischen 1,5 Volt und 3 Volt angelegt. Dadurch ergeben sich
Poren 20 µm. Bei einer Substrate Dotierung von 5 Ωcm be
trägt der Durchmesser der Löcher vorzugsweise 2 µm.
Zur Einstellung der Stromdichte im Substrat ist es vorteil
haft, die zweite Hauptfläche des Substrats beim elektrochemi
schen Ätzen zu beleuchten.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spiels, das in den Figuren dargestellt ist, näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch ein Substrat, das von einer
ersten Hauptfläche ausgehende Poren aufweist.
Fig. 2 zeigt den Schnitt durch das Substrat nach Strukturie
rung einer Maskenschicht zur Definition von ersten
Bereichen und zweiten Bereichen.
Fig. 3 zeigt den Schnitt durch das Substrat nach Ätzung des
Substrates bis zum Boden der Poren.
Fig. 4 zeigt den Schnitt durch das Substrat nach Entfernen
der Maskenschicht.
Fig. 5 zeigt eine Aufsicht auf das in Fig. 4 dargestellte
Werkstück.
Ein Substrat 1 aus n-dotiertem, einkristallinem Silizium mit
einem spezifischen Widerstand von 5 Ohm cm ist an einer er
sten Hauptfläche 2 mit einer Oberflächentopologie versehen.
Die Oberflächentopologie umfaßt in regelmäßigen Abständen an
geordnete Vertiefungen, die unter Verwendung photolithogra
phischer Prozeßschritte durch eine alkalische Ätzung herge
stellt werden. Alternativ kann die Oberflächentopologie durch
lichtinduzierte, elektrochemische Ätzung gebildet werden.
Die erste Hauptfläche 2 des Substrats 1 wird mit einem flu
oridhaltigen, sauren Elektrolyten in Kontakt gebracht. Der
Elektrolyt weist eine Flußsäurekonzentration von 2 bis 10 Ge
wichtsprozent, vorzugsweise 5 Gewichtsprozent auf. Dem Elek
trolyten kann ein Oxidationsmittel, zum Beispiel Wasserstoff
superoxid, zugesetzt werden, um die Entwicklung von Wasser
stoffbläschen auf der ersten Hauptfläche 2 des Substrats 1 zu
unterdrücken.
Das Substrat 1 wird als Anode verschaltet. Zwischen das
Substrat 1 und den Elektrolyten wird eine Spannung von 1,5
bis 5 Volt, vorzugsweise 3 Volt, angelegt. Das Substrat 1
wird von einer zweiten Hauptfläche 3, die der ersten
Hauptfläche 2 gegenüberliegt, her mit Licht beleuchtet, so
daß eine Stromdichte von 10 mA pro cm2 eingestellt wird. Aus
gehend von den Vertiefungen werden bei der elektrochemischen
Ätzung Poren 4 erzeugt, die senkrecht zur ersten Hauptfläche
2 verlaufen (siehe Fig. 1). Nach einer Ätzzeit von 4,5 Stun
den erreichen die Poren 4 eine Tiefe von 300 µm gemessen von
der ersten Hauptfläche 2 in Richtung der Porentiefe und einen
Durchmesser von 2 µm. Der Abstand benachbarter Poren 4 be
trägt 4 µm.
Durch CVD-Abscheidung wird eine Maskenschicht 5 aus Silizium
nitrid in einer Dicke von 100 nm gebildet. Die Maskenschicht
5 bedeckt sowohl die erste Hauptfläche 2 als auch die zweite
Hauptfläche 3 als auch die Oberfläche der Poren 4.
Mit Hilfe einer photolithographisch erzeugten Maske (nicht
dargestellt) und einer Plasmaätzung mit CF4, O2 wird die Mas
kenschicht 5 im Bereich der zweiten Hauptfläche 3 struktu
riert (siehe Fig. 2). Dadurch werden erste Bereiche 6 und
zweite Bereiche 7 definiert. In den ersten Bereichen 6 wird
die zweite Hauptfläche 3 freigelegt. In den zweiten Bereichen
7 ist die zweite Hauptfläche 3 von der Maskenschicht 5 wei
terhin bedeckt. Die erste Hauptfläche 2 und die Oberfläche
der Poren 4 ist ebenfalls von der Maskenschicht 5 vollständig
bedeckt.
Durch eine Ätzung mit KOH mit einer Konzentration von 50 Ge
wichtsprozent wird anschließend das Substrat 1 mindestens bis
zum Boden der Poren 4 geätzt. Die Ätzung des Substrats 1 er
folgt bis in eine Tiefe gemessen von der zweiten Hauptfläche
3 von 350 µm bei einer Substratdicke von 625 µm. Dadurch wird
in den ersten Bereichen 6 im Bereich des Bodens der Poren 4
die Oberfläche der Maskenschicht 5 freigelegt (siehe Fig.
3). Bei der Ätzung mit KOH erfolgt der Ätzangriff entlang
kristallographischen Vorzugsrichtungen, so daß sich am Rand
der zweiten Bereiche 7 Randbereiche 71 bilden, die eine Ober
fläche mit <111<-Orientierung aufweisen.
Durch Entfernen der Maskenschicht 5 mit 50 Gewichtsprozent HF
entsteht ein perforiertes Werkstück, das in den ersten Berei
chen 6 durchgehende Poren 4 aufweist (siehe Fig. 4). Dem er
sten Bereich 6 benachbart sind die zweiten Bereiche 7, in de
nen die Poren das Substrat 1 nicht durchqueren. Die zweiten
Bereiche 7 geben dem perforierten Werkstück Stabilität.
In unterschiedlichen Bereichen des perforierten Werkstücks
weisen die ersten Bereiche 6 unterschiedliche Formen auf
(siehe Aufsicht in Fig. 5). Die ersten Bereiche 6 können
großflächig, zum Beispiel rechteckig oder quadratisch, mit
einer Vielzahl von Poren, länglich mit einer Reihe Poren oder
quadratisch mit nur einer Pore gestaltet sein. Der erste Be
reich 6 ist dabei bedingt durch die Ätzung mit KOH zur Frei
legung der Böden der Poren 4 im ersten Bereich 6 von dem
Randbereich 71 eines der zweiten Bereiche 7 umgeben. Die geo
metrische Form der zweiten Bereiche 7 wird entsprechend den
Anforderungen an die Stabilität gewählt. Sie entspricht ins
besondere Stegen, einem Gitter, einzelnen Fenstern, einem
Ritzrahmen oder Identifizierungsmerkmalen.
Die Maskenschicht 5 kann alternativ durch thermische Oxidati
on aus SiO2 gebildet werden.
Claims (9)
1. Perforiertes Werkstück,
- 1. bei dem ein Substrat (1) aus Silizium, das einen ersten Be reich (6) und einen zweiten Bereich (7) aufweist, vorgese hen ist,
- 2. bei dem in dem ersten Bereich (6) Poren (4) vorgesehen sind, die das Substrat (1) von einer ersten Hauptfläche (2) zu einer zweiten Hauptfläche (3) durchqueren,
- 3. bei dem in dem zweiten Bereich (7) Poren vorgesehen sind, die sich ausgehend von der ersten Hauptfläche (2) in das Substrat (1) hinein erstrecken, das Substrat (1) jedoch nicht durchqueren.
2. Werkstück nach Anspruch 1,
bei dem der zweite Bereich (7) im Bereich der zweiten
Hauptfläche (3) einen Randbereich (71) mit einer Oberfläche
mit <111<-Orientierung aufweist.
3. Werkstück nach Anspruch 1 oder 2,
- 1. bei dem die Tiefe der Poren (4) im ersten Bereich (6) und im zweiten Bereich (7) im wesentlichen gleich ist,
- 2. bei dem das Substrat (1) in dem zweiten Bereich (7) in Richtung der Porentiefe dicker ist als in dem ersten Be reich (6).
4. Verfahren zur Herstellung eines perforierten Werkstücks,
- 1. bei dem in einer ersten Hauptfläche (2) eines Substrats (1) aus Silizium durch elektrochemisches Ätzen Poren (4) er zeugt werden, deren Tiefe geringer als die Dicke des Substrats (1) ist,
- 2. bei dem die erste Hauptfläche (2), die Oberfläche der Poren (4) und eine der ersten Hauptfläche (2) gegenüberliegende zweite Hauptfläche (3) mit einer Maskenschicht (5) versehen wird,
- 3. bei dem die Maskenschicht (5) im Bereich der zweiten Hauptfläche (3) so strukturiert wird, daß die zweite Hauptfläche (3) in einem ersten Bereich (6) freigelegt wird,
- 4. bei dem unter Verwendung der strukturierten Maskenschicht als Ätzmaske das Substrat (1) mindestens bis zum Boden der Poren (4) geätzt wird,
- 5. bei dem die Maskenschicht (5) entfernt wird, so daß die im ersten Bereich (6) angeordneten Poren (4) das Substrat (1) von der ersten Hauptfläche (2) zur zweiten Hauptfläche (3) durchqueren.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
bei dem die Maskenschicht (5) aus Si3N4 gebildet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5,
bei dem das Ätzen des Substrats (1) mit KOH erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
bei dem die elektrochemische Ätzung in einem fluoridhaltigen,
sauren Elektrolyten erfolgt, wobei das Substrat als Anode ei
ner Elektrolysierzelle verschaltet ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
- 1. bei dem ein fluroidhaltiger, saurer Elektrolyt verwendet wird mit einer Konzentration zwischen 2 Gewichtsprozent Flußsäure und 10 Gewichtsprozent Flußsäure,
- 2. bei dem beim elektrochemischen Ätzen eine Spannung zwischen 1,5 Volt und 3 Volt angelegt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
bei dem die zweite Hauptfläche (3) des Substrats (1) beim
elektrochemischen Ätzen zur Einstellung der Stromdichte im
Substrat (1) beleuchtet wird.
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