DE19814748A1 - Verfahren zum Legieren von Stählen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Legieren von Stählen und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Legieren von Stählen durch Einbringen von metallischen Zuschlägen und/oder Reduktionsmitteln in pulvriger Form in eine flüssige Metallschmelze. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens. DOLLAR A Erfindungsgemäß werden die Legierungszuschläge und/oder die Legierungszuschläge und Reduktionsmittel als Pulver aus einem Vorratsbehälter über eine Förderleitung direkt zu einer oder mehreren Lanzen und/oder Unterbaddüsen in die Schmelze oder in einer Mischung mit einem Fluidisierungsmittel, dessen Anteil an der eingeblasenen Menge 20% ist, in die Schmelze eingeführt. Der hierbei aufzuwendende Druck beträgt mindestens 20 bar. Alternativ kann das Pulver mittels eines den Förderleitungsquerschnitt überdeckenden Preßkolbens in die Schmelze eingegeben werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Legieren von Stählen
durch Einbringen von metallischen Zuschlägen und/oder Redukti
onsmitteln in pulvriger Form in eine flüssige Metallschmelze.
Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens.
Die vorliegende Erfindung gehört dem Bereich der sogenannten
Sekundärmetallurgie an, d. h., einer Nachbehandlung des bei
spielsweise durch den Frischprozeß im Konverter oder im Elek
trolichtbogenofen hergestellten Stahles. Zu dieser Nachbehand
lung gehört insbesondere die Legierungseinstellung der Stähle,
bei der gewünschte Metallzuschläge eingebracht werden. Ggf. ist
in dieser Phase noch eine zusätzliche Desoxidation, Entkohlung,
Entschwefelung von Spurenelementen vorzunehmen.
Aus der DE 42 37 177 A1 ist eine regelbare mechanische Dosier
förderanlage für staubförmige Güter bekannt, die eine oder meh
rere verschiedene Staubsorten mengengeregelt durch eine Förder
leitung mit abschließender Tauchlanze in eine Roheisenschmelze
drückt. Diese Dosierförderanlage wird zum Einblasen, insbeson
dere zum Koinjektionieren von Kalziumcarbid- und Magnesiumstäu
ben in Roheisenschmelzen verwendet.
In entsprechender Weise wird auch in der DE 44 00 029 A1 eine
regelbare dosierte Eingabe von Additiven in den Elektrolichtbo
genofen, in Pfannenöfen oder Gießpfannen angestrebt. In allen
diesen Fällen wird der betreffende pulverförmige Feststoff mit
tels eines Trägergases, das nach dem Stand der Technik etwa
80% und mehr der Gesamtgas-Feststoff-Gemischmenge ausmacht,
eingebracht. Unterschiedliche Ström- bzw. Fließgeschwindigkei
ten der verwendeten Trägergase und der Feststoffe führen jedoch
im Ergebnis dazu, daß eine genaue Dosierung bzw. Regelung der
einzubringenden Legierungselemente oder Legierungselemente in
Verbindung mit Desoxidationsmitteln nicht möglich ist, was sich
qualitativ auf den hergestellten legierten Stahl in negativer
Weise auswirkt.
Aus diesem Grund wird bei der Legierungseinstellung des Stahles
mit einem hohlkörperförmigen Draht gearbeitet, in dessen Innen
raum die Metalle und/oder Desoxidationsmittel in pulvriger Form
eingepreßt angeordnet sind. Dieser Draht wird mittels einer
Einspulmaschine unmittelbar in das Bad abgewickelt, wo der
Draht schmilzt und die Legierungselemente freigibt. Beispiels
weise werden Drähte bis zu 23 mm Durchmesser und einer 0,5 mm
dicken Wandstärke verwendet, in denen das Füllmaterial angeord
net ist. Bereits die Herstellung solcher mit pulverförmigen
Legierungselementen gefüllten Drähte ist aufwendig und teuer.
Darüber hinaus besitzt das Drahteinspulverfahren den Nachteil,
daß das erschmelzende Drahtende nicht immer an der gewünschten
Stelle unter der Badoberfläche liegt, so daß sich in der
Schmelze unterschiedliche Konzentrationen an Legierungselemen
ten ergeben.
Die zwar preiswertere und technisch einfachere Technik, die
Legierungspulver von oben auf die Badoberfläche rieseln zu las
sen, besitzt wiederum den Nachteil, daß wegen der bestehenden
Badbewegungen, die auf der Metallbadoberfläche radial nach
außen gerichtet sind, die Legierungsmittel an den Pfannen- oder
Konverterrand gespült werden, wo sie an Schlackeablagerungen
oder dem Schmelzbehälterinnenmantel haften bleiben. Da dies in
unkontrollierbarer Weise in Abhängigkeit von der unterschiedli
chen Badbewegung geschieht, droht auch bei diesem Verfahren
eine unerwünschte Legierungseinstellung, die den Metall-Legie
rungszuschlägen jedenfalls nicht entspricht.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das eingangs
genannte Verfahren dahin weiterzuentwickeln, daß mit besserer
Dosiergenauigkeit Legierungszuschläge allein oder Legierungszu
schläge in Verbindung mit Reduktionsmitteln in exakter Dosie
rung in die Schmelze eingebracht werden.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren nach Anspruch 1 gelöst,
das erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, daß die Legie
rungszuschläge und/oder die Legierungszuschläge und Reduktions
mittel als Pulver aus einem Vorratsbehälter über eine Förder
leitung direkt zu einer oder mehreren Lanzen und/oder Unter
baddüsen (trocken) in die Schmelze oder in einer Mischung mit
einem Fluidisierungsmittel, dessen Anteil an der eingeblasenen
Menge ≦ 20% ist, in die Schmelze eingeführt werden, wobei der
zur Pulverförderung aufzuwendende Druck mindestens 20 bar, vor
zugsweise 40 bar, beträgt oder wobei die in der Förderleitung
befindlichen Pulver mittels eines den Förderleitungsquerschnitt
überdeckenden Preßkolbens ausgetrieben werden.
Die grundsätzlich bekannte Einblastechnik von Feststoffen über
Lanzen oder Unterbaddüsen wird demnach in der veränderten Art
und Weise angewendet, daß die betreffenden Zuschläge trocken
(d. h. ohne Gase oder andere Fluidisierungsmittel) unter einem
Förderdruck von 40 bar und mehr in die Schmelze eingeblasen
werden oder daß die Menge des Fluidisierungsmittels auf maximal
1/5 in der Gas-Pulverfeststoffmischung begrenzt wird und die
Mischung unter einem Förderdruck von mehr als 20 bar eingebla
sen wird. Der Förderdruck nimmt entsprechend den Reibungsverlu
sten zur Lanze bzw. Unterbaddüse hin ab, wodurch sich der
Druck, unter dem die Pulver ausströmen, auf Werte minimiert,
die geringfügig über dem ferrostatischen Druck liegen. Überra
schenderweise hat sich gezeigt, daß es trotz der erheblichen
Reibungsverluste, die zwar vorliegen und nach bisherigen Annah
men befürchten ließen, daß eine gleichmäßige Eingabe der
Zuschläge nicht möglich ist, eine optimale Dosierung geschaffen
werden kann. Es war auch überraschend, daß, je nach dem, ob mit
einem geringeren Anteil von Fluidisierungsmitteln oder ohne
Fluidisierungsmitteln gearbeitet wird, bereits Drücke zwischen
20 bar und 40 bar ausreichen, um die bestehenden Reibungswider
stände zu überwinden.
Alternativ besteht die Möglichkeit, die in der Förderleitung
und/oder Lanze eingefüllte Pulvermenge über einen Hubkolben,
der den gesamten Förderleitungsquerschnitt abdeckt,
auszutreiben. Bei diesem Verfahren wird die Menge an Pulver,
die eingeführt werden kann, durch den Kolbenhub sowie den
Querschnitt der Förderleitung, in dem der Kolben bewegt wird,
begrenzt. Der betreffende Förderleitungs- oder Lanzenabschnitt
muß nach jedem Pulveraustrieb neu gefüllt werden. Die
Pulveraustrittsstelle an der Lanze wird zweckmäßigerweise beim
Nachfüllen durch eine Abdeckung verschlossen, die beim
Einführen der Lanze in die Schmelze wegschmilzt.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
So werden vorzugsweise Pulver mit einer maximalen Korngröße von
1 mm, vorzugsweise von maximal 0,1 mm, insbesondere beim
"trockenen" Einblasen ohne Gase oder Flüssigkeiten, verwendet.
Wie bereits erwähnt, können jedoch auch Fluidisierungsmittel,
wie geringe Mengen an Inertgas, insbesondere Argon oder Stick
stoff, oder von flüssigen Kohlenwasserstoffen, wie Heiz- oder
Dieselöl, Schweröl, Altöl, Rapsöl oder Paraffin, verwendet wer
den. Die Verwendung von flüssigen Kohlenwasserstoffen, wie ins
besondere Altöl, das in der Schmelze verbrennt, schaffen Ent
sorgungsmöglichkeiten, welche die Behandlung von Altöl als Son
dermüll vermeiden lassen.
Eine Fluidisierung der Pulver ist auch dergestalt möglich, daß
gepreßte Legierungszuschläge einen Kern bilden, der mit einer
ein Gleitmittel enthaltenen Schale, z. B. aus Paraffin, Wachs
oder ähnlichem, umhüllt ist. Betreffende, aus Kern und Schale
bestehende Partikel können ohne Zugabe weiterer Fluidisierungs
mittel (trocken) oder mit weiteren geringen Anteilen von gas
förmigen oder flüssigen Fluidisierungsmitteln, die jedoch die
im Anspruch 1 genannte Menge nicht übersteigen sollen, verwen
det werden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden die
Legierungszuschläge in Pulverform über eine schwenkbare Lanze
eingeblasen.
Hierunter sind sowohl solche Schwenkbewegungen zu verstehen,
die es ermöglichen, Lanzenaustrittsöffnung aus dem Bad heraus
zubewegen, als auch solche Schwenkbewegungen, welche unter
schiedliche Lanzenaustrittsorte unterhalb der Badoberfläche
einstellen lassen.
Vorzugsweise ist die Lanze als Ringdüse ausgebildet und in
einer weiteren Ausgestaltung als doppelwandige Ringdüse, wobei
durch eine der doppelwandbedingten Ausströmöffnungen Inertgase
in die Schmelze eingeblasen werden, wodurch die Lanze gekühlt
und/oder eine Schmelzerührbewegung erzeugt wird. Eine Optimie
rung dieser Rührbewegung ist erreichbar, wenn die Lanzenaus
strömöffnungen derart ausgebildet sind, daß die Inertgase tan
gential ausströmen. Durch die zweite Ausströmöffnung wird dann
das trockene oder fluidisierte Pulver, das aus den Zuschlag
stoffen besteht, einpreßt. Auf diese Weise ist es möglich, mit
den über die Lanze eingeblasenen reinen Inertgase je nach
Dosierung der Zuschlagstoffe unterschiedliche Badbewegungen zu
erzeugen, die um so intensiver sein sollen, je größer die pro
Zeiteinheit eingeführte Metall- oder Desoxidationsmenge ist.
Anders als in den nach dem Stand der Technik bekannten Verfah
ren können somit die Dosierungsmenge pro Zeiteinheit und die
Badbewegung unabhängig voneinander geregelt werden.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird ein Druck zwischen
50 bar und 100 bar, unter dem die pulverförmigen Zuschläge ein
gepreßt werden, angewendet.
Das erfindungsgemäße vorbeschriebene Verfahren, das sowohl in
Stahlwerken als auch Gießereien anwendbar ist, bietet mehrere
Möglichkeiten Legierungskomponenten, wie Aluminium, Silicium,
Magnesium, Calcium, diverse Carbide, in die Schmelze einzuge
ben: Neben dem volumetrischen Trockentransport über einen
Dosier- und Druckkolben, die volumetrische Förderung der
Gas/Pulvermischung oder der Gas/Flüssigkeitsmischung, wobei der
Gas- oder Flüssigkeitsanteil höchstens 20% der Mischung
beträgt. Die vierte Möglichkeit besteht in dem vorbeschriebenen
volumetrischen Transport der Mischung mit einem "trockenen
Kern" aus den einzuführenden Zuschlägen und einer feuchten
Schale, die vorzugsweise aus Kohlenwasserstoffen besteht, die
gleitmittelfähig sind.
Hierdurch ergeben sich folgende Vorteile:
Der Anteil der Fluidisierungsmittel (Inertgas, Flüssigkeit) wird auf ein Minimum reduziert. Die Dosierung erfolgt über eine Volumenmessung, die genauer als die herkömmliche gravimetrische Methode oder Durchflußmessung ist. Der Förderdruck kann ent sprechend der Fließfähigkeit der pulverförmigen Feststoffe variiert werden. Schließlich können Legierungen während der Behandlungen spezifikationsgerecht eingestellt werden. Die vor zunehmenden Dosierungen lassen sich staubfrei und emissionsge ring durchführen. Weil keine große Transportgasmenge (wie nach dem Stand der Technik üblich) oder nur eine geringe Fluidisie rung im Einspeiseprodukt, den Zuschlägen, vorhanden ist, erhöht sich auch die Verweildauer der Zuschläge im Reaktionsbereich der Lanzenmündung in der Schmelze.
Der Anteil der Fluidisierungsmittel (Inertgas, Flüssigkeit) wird auf ein Minimum reduziert. Die Dosierung erfolgt über eine Volumenmessung, die genauer als die herkömmliche gravimetrische Methode oder Durchflußmessung ist. Der Förderdruck kann ent sprechend der Fließfähigkeit der pulverförmigen Feststoffe variiert werden. Schließlich können Legierungen während der Behandlungen spezifikationsgerecht eingestellt werden. Die vor zunehmenden Dosierungen lassen sich staubfrei und emissionsge ring durchführen. Weil keine große Transportgasmenge (wie nach dem Stand der Technik üblich) oder nur eine geringe Fluidisie rung im Einspeiseprodukt, den Zuschlägen, vorhanden ist, erhöht sich auch die Verweildauer der Zuschläge im Reaktionsbereich der Lanzenmündung in der Schmelze.
Zur Durchführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens wird
eine Vorrichtung verwendet, bei der von einem Vorratsbehälter
eine eine Hochdruckpumpe aufweisende Förderleitung direkt zu
einer Lanze oder einer Unterbaddüse führt. Durch diese Maßnahme
wird der Energieinvestitionsaufwand gegenüber herkömmlichen
Techniken erheblich reduziert. Ebenso verringert sich der War
tungs- und Instandhaltungsaufwand.
Weiterbildungen der beschriebenen Vorrichtung sind in den
Unteransprüchen beschrieben.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung besitzt die Förderlei
tung einen Luft- oder Flüssigkeitseinlaß, vorzugsweise mit
einer regelbaren Dosiervorrichtung in Abhängigkeit der aus dem
Vorratsbehälter geförderten Mengen, womit sich die gewünschten
Mischungsverhältnisse Pulver : Fluidisierungsmittel einstellen
lassen.
Die Lanze besitzt einen Doppelmantel mit zwei Ausströmöffnun
gen, von denen durch die eine das pulverförmige Metall oder
Reduktionsmittel, das ggf. fluidisiert ist, und durch die
andere Inertgase strömen. Die Ausströmöffnung bzw. Ausströmöff
nungen der Lanze sind im Idealfall tangential mündend angeord
net. Die Lanze selbst ist vorzugsweise schwenkbar. Das Bad (die
Schmelze) kann in einem Konverter, einer Pfanne oder einem Tor
pedowagen angeordnet sein.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dar
gestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemä-
ßen Vorrichtung,
ßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine schematische vergrößerte Darstellung einer
Einlaßstelle in die Förderleitung für die
Fluid-Beimischung,
Fig. 3 eine Querschnittsansicht einer Lanze mit tan
gentialen Ausströmöffnungen und
Fig. 4 eine Längsquerschnittsansicht einer Lanze mit
zwei Ausströmkanälen.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung besteht im wesentlichen
aus einem metallurgischen Gefäß 10 mit einem Schmelzebad 11, in
das eine Lanze 12 eingetaucht, wobei die Lanzenaustrittsöff
nung 13 unterhalb der Badoberfläche 14 liegt. Diese Lanze, die
ringförmig ausgebildet ist, ist mit einer Zuführungsleitung 15
verbunden, in die über eine Pumpe 16 das aus einem Vorratsbe
hälter 17 entnommene pulverförmige Metall oder Metallgemisch,
dem ggf. Reduktionsmittel beigegeben sind, entnommen wird. Ggf.
sind mehrere Dosiervorrichtungen vorgesehen, welche das
gewünschte Mischungsverhältnis optimal einstellen lassen.
Soweit dem unter einem Druck von mindestens 20 bar geförderten
Pulver ein Gas beigemengt werden soll, geschieht dies mittels
Entnahme aus einem Gasbehälter 18, woraus unter Druckanwendung
über eine Pumpe das Gas in einer Einspeisung 20 in die Lei
tung 15 eingegeben wird. Nicht dargestellt sind nach dem Stand
der Technik bekannte Meßeinrichtungen, die mit betreffenden
Regeleinrichtungen für die Dosierung verbunden sind.
Fig. 2 zeigt ebenfalls in einer schematischen Ansicht eine Ein
laßstelle für Inertgase oder Flüssigkeiten, die in Richtung des
Pfeiles 21 über eine Ringleitung 22 eingespeist werden. Die
derart zugeführten Fluidisierungsmittel vermengen sich mit dem
Pulverstrom, der in Richtung des Pfeiles 23 unter Druck von
beispielsweise 40 bis 50 bar gefördert wird, wodurch sich ein
Feststoff/Gas oder Feststoff/Flüssigkeitsgemisch bildet, das in
Richtung des Pfeiles 24 zur Lanze 12 geführt wird. Die Lanze
besitzt unterhalb des Badspiegels Austrittsöffnungen 25, die
nahezu oder im Idealfall in tangentialer Weise auslaufen und
eine Wirbelbewegung in Richtung der Pfeile 26 des ausströmenden
Pulvers bzw. Pulvergemisches ermöglichen (vgl. Fig. 3). Eine
Längsansicht einer doppelwandig ausgeführten Lanze ist Fig. 4
zu entnehmen. Die Lanze, die wie ebenfalls nach dem Stand der
Technik bekannt, mit einer Schamottauskleidung 27 umhüllt ist,
besitzt einen Ringkanal 28, über den die metallischen Zuschläge
in Pulverform, mit oder ohne Fluidisierungsmittel, in Richtung
der Pfeile 29 ausgetrieben werden. Zusätzlich kann über das
innere Rohr 30 in Richtung des Pfeiles 31 bzw. 32 ein Inertgas
durchgeführt werden, dessen Durchströmungsmenge bzw. Geschwin
digkeit unabhängig von dem Strom des Zuschlages (Legierungs
mittel, Reduktionsmittel) regelbar ist.
Pumpen und Dosiereinrichtungen der verwendeten Art sind grund
sätzlich nach dem Stand der Technik bekannt, beispielsweise aus
der Zementindustrie, in der angemischter breiförmiger Zement
unter hohem Druck gefördert wird.
Das metallurgische Gefäß 10 kann eine Pfanne, ein Torpedowagen
oder ein Konverter sein.
Claims (12)
1. Verfahren zum Legieren von Stählen durch Einbringen von
metallischen Zuschlägen und/oder metallischen Zuschlägen
und Reduktionsmitteln in pulvriger Form in eine flüssige
Metallschmelze,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Legierungszuschläge und/oder die Legierungszu
schläge und Reduktionsmittel als Pulver aus einem Vorrats
behälter über eine Förderleitung direkt zu einer oder meh
reren Lanzen (12) und/oder Unterbaddüsen in die Schmelze
oder in einer Mischung mit einem Fluidisierungsmittel,
dessen Anteil an der eingeblasenen Menge ≦ 20% ist, in
die Schmelze eingeführt werden, wobei der zur Pulverförde
rung aufzuwendende Druck mindestens 20 bar, vorzugsweise
40 bar, beträgt oder wobei die in der Förderleitung
befindlichen Pulver mittels eines dem
Förderleitungsquerschnitt überdeckenden Preßkolbens
ausgetrieben werden
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Pulver eine maximale Korngröße von ≦ 1 mm, vorzugsweise
≦ 0,1 mm, aufweisen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Pulver durch Zugabe von geringen Mengen an Inert
gas, wie Argon oder Stickstoff, oder einem flüssigen Koh
lenwasserstoff, wie Heizöl/Diesel, Schweröl, Altöl, Rapsöl
oder Paraffin, fluidisiert werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Pulver in gepreßter Form als Kern
mit einer ein Gleitmittel enthaltenen Schale eingeblasen
werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Pulver über eine schwenkbare
Lanze (12), die vorzugsweise als Ringdüse ausgebildet ist,
eingeblasen werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lanze doppelwandig ausgebildet ist
und daß durch eine der doppelwandig bedingten Ausströmöff
nungen Inertgase in die Schmelze eingeblasen werden,
wodurch die Lanze gekühlt und/oder eine Schmelze-Rührbewe
gung erzeugt wird, insbesondere durch tangentiales Aus
strömen der Inertgase aus der Lanze.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeich
net, durch einen Druck zwischen 50 bar und 100 bar.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Ansprü
chen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß von einem Vor
ratsbehälter (17) eine eine Hochdruckpumpe (16) aufwei
sende Förderleitung (15) direkt zu einer Lanze (12) oder
Unterbaddüse führt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
in die Förderleitung (15) ein Luft- oder Flüssigkeitsein
laß (20), vorzugsweise mit einer regelbaren Dosiereinrich
tung in Abhängigkeit der aus dem Vorratsbehälter (17)
geförderten Mengen hineinführt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lanze (12) einen Doppelmantel mit
zwei Ausströmöffnungen aufweist, von denen durch die eine
das pulverförmige Metall oder Reduktionsmittel, das ggf.
fluidisiert ist, und durch die andere Inertgase strömen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausströmöffnung(en) tangential aus
der Lanze (12) münden, die vorzugsweise im Bad schwenkbar
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bad eine Pfanne, ein Torpedowagen
oder ein Konverter ist.
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Patent Citations (3)
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